Waldbrände in Potsdam-Mittelmark - Beelitzer Bürgermeister erwartet baldiges Ende der Löscharbeiten

Noch sind Feuerwehrkräfte vor Ort, um auch die letzten Glutnester in den Wäldern bei Beelitz zu löschen. Doch der Bürgermeister sieht eine deutliche Entspannung und will zurück zur Normalität in seiner Stadt.
In den Wäldern rund um Beelitz (Potsdam-Mittelmark) hat sich die Lage weiter entspannt. Bürgermeister Bernhard Knuth (parteilos) meldete sich am Mittwochvormittag auf der Internetseite der Spargelstadt [beelitz.de] "ein letztes Mal" zur Situation nach den schweren Waldbränden. Zwar seien "nach wie vor viele Kräfte im Einsatz, um auch die letzten Glutnester und Gefahrenstellen des Waldbrandes zu beseitigen". Gleichwohl entspanne sich die Lage immer weiter.
Seinen Angaben zufolge sind rund um Beelitz immer noch "viele Feuerwehren, das THW und die Bundeswehr im Einsatz". Dabei gehe es aber um die letzten Arbeiten in dem Areal. Es würden nur noch Bodenarbeiten durchgeführt, der Einsatz von Hubschraubern zur Brandbekämpfung sei derzeit nur noch sehr vereinzelt erforderlich. Knuth rechnet damit, dass die Brandbekämpfung bei Beelitz bis zum Ende der Woche abgeschlossen wird.
Knuth: "Können zur Normalität zurückkehren"
"Da es seit Tagen nur positive Meldungen gab, können wir auch ganz langsam zur Normalität in unserer Stadt zurückkehren", so Knuth. Man werde die Menschen in Beelitz nur dann mit neuen Informationen versorgen, "wenn sich an der aktuellen Lage wieder [etwas] zum Negativen entwickelt", betont der Bürgermeister. Knuth dankte in der Mitteilung den Menschen in Beelitz für ihre Hilfsbereitschaft und Besonnenheit.
Am Wochenende waren bei Beelitz rund 200 Hektar Wald abgebrannt, was der Größe von 280 Fußballfeldern oder zwei Dritteln des Tempelhofer Felds oder Parks Sanssouci entspricht. Die Flammen kamen bis 200 Meter an Wohnhäuser heran, einzelne Straßenzüge mussten evakuiert werden. Letztlich brachte am Montag ergiebiger Regen die Wende zum Guten, die Menschen konnten in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren, niemand wurde verletzt. Angesichts des trockenen und sehr warmen Sommerwetters seit Dienstag sind weiterhin viele Kräfte vor Ort, um Glutnester zu löschen und die Lage zu kontrollieren.
Rund um Treuenbrietzen gibt es noch Brandwachen
Auch bei Treuenbrietzen (ebenfalls Potsdam-Mittelmark) war es am Wochenende in ähnlich großem Umfang zu Waldbränden gekommen. Drei Ortsteile mussten evakuiert werden. Im Laufe des Montags und Dienstags entspannte sich auch hier die Lage deutlich, die meisten Feuerwehrkräfte konnten inzwischen wieder abrücken.
Es gebe weiterhin Brandwachen, sagte Andrea Metzler, Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, am Mittwoch. Stück für Stück könne aber die Zahl der Einsatzfahrzeuge und der Feuerwehrleute nach und nach reduziert werden. "Vermutlich am Nachmittag kann die Verantwortung an die privaten Eigentümer der Flächen übergeben werden", sagte sie. Die müssten dann für Brandwachen sorgen und die Glutnester weiter im Blick behalten.
Lieberose-Amtsdirektor mahnt mehr Löschbrunnen an
Unterdessen fordert der Amtsdirektor von Lieberose (Dahme-Spreewald), Bernd Boschan, als Konsequenz aus den beiden Waldbränden weitere Löschbrunnen für seine Region. Zudem sprach er sich am Mittwoch im rbb dafür aus, dass Brandschutzschneisen regelmäßig von Wildwuchs befreit und zusätzliche Stormaggregate für die Brunnenpumpen angeschaft werden müssten.
Seit dem letzten Großbrand in der Lieberoser Heide im Jahr 2018 seien im Kerngebiet laut Boschan fünf Brunnen gebohrt worden. Allerdings gebe es für diese nur zwei Aggregate.
Die Lieberoser Heide ist ein ehemaliger Truppenplatz etwa 90 Kilometer südöstlich von Berlin, der bis 1992 als Schießplatz und für Manöver des Warschauer Paktes genutzt wurde. Das mehrere tausend Hektar große Gelände gilt als besonders munitionsbelastet.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22. Juni 2022, 12:30 Uhr