Potsdam-Mittelmark - Etwa 60 Hektar Wald stehen bei Treuenbrietzen in Flammen

Der Brand in einem Waldstück bei Treuenbrietzen hat sich zwischenzeitlich weiter ausgebreitet. Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, die brennende Fläche ist munitionsbelastet. Vor wenigen Jahren gab es an gleicher Stelle ein verheerendes Feuer.
Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Den aktuellen Stand zum Waldbrand finden Sie hier.
Ein Waldbrand ist am Freitagmittag bei Frohnsdorf nahe Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) ausgebrochen. Das Feuer habe sich bis zum Abend auf etwa 60 Hektar ausgebreitet, berichtete die Sprecherin des Landkreises, Andrea Metzler, am Freitagabend rbb|24. Das entspricht einer Fläche von 84 Fußballfeldern.
Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierg, so die zuständige Regionalleitstelle der Feuerwehr auf rbb-Anfrage. Das Gebiet sei mit Munition belastet, die Einsatzkräfte könnten nur von gesicherten Wegen aus das Feuer bekämpfen. Es sei bereits zu kleineren Detonationen gekommen. Den Angaben zufolge ging der Hinweis auf den Brand um 13:10 Uhr ein. Die Brandursache sei noch nicht bekannt.
Der Katastrophenschutz warnt seit dem Nachmittag die Bevölkerung im Gebiet um Treuenbrietzen, Linthe und Niemegk, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
"Wir haben auch derzeit noch ausreichend Wasser"
Etwa 400 Einsatzkräfte von Feuerwehren, der Bundeswehr und dem THW waren am Abend vor Ort, wie Landrat Marko Köhler (SPD) rbb24 Brandenburg aktuell sagte. Auch der Munitionsbergungsdienst sei vor Ort gewesen. Sprecherin Metzler zufolge sind Wasserwerfer der Brandenburger Polizei ebenfalls im Einsatz.
Am Abend habe allerdings keine Gefahr für umliegende Ortschaften bestanden, sagte Landrat Köhler weiter. "Es ist [...] relativ windstill, das spielt uns ein Stück weit hier in die Karten." Er ergänzte: "Wir haben auch derzeit noch ausreichend Wasser." Die Lage sei jedoch dynamisch. Die Löscharbeiten könnten sich den Angaben zufolge noch über das Wochenende hinziehen. Wie der rbb erfuhr, wurde der Betreuungszug des Katastrophenschutzes aktiviert, mit dem die Feuerwehrleute vor Ort unterstützt werden sollen.
Im Bereich der Brandstelle muss mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Die Verbindungsstraße zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog war am Abend teilweise gesperrt.
An gleicher Stelle wie Großbrand von 2018
Eine massive Rauchwolke sei bis in den Süden Brandenburgs zu sehen, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel der Nachrichtenagentur DPA. Der Einsatz der Feuerwehrleute könnte schwierig werden, weil es sich auch um Fläche im Kampfmittelverdachtsgebiet handele. Wie die Regionalleitstelle auf Anfrage von rbb|24 mitteilte, waren Knallgeräusche von dem betroffenen Gelände zu hören. Derzeit könnten die Einsatzkräfte nur von außen löschen.
An gleicher Stelle hatte es bereits im Spätsommer 2018 einen verheerenden Waldbrand gegeben. 400 Hektar Wald wurden damals südwestlich von Berlin zerstört. Aufgrund des Großbrandes mussten mehr als 500 Menschen die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen verlassen.

Leitstelle bittet Anwohner, Gefahreninformation zu beachten
Die Leitstelle ruft dazu auf, Notrufnummern von Feuerwehr und Polizei für Notrufe freizuhalten. Anwohner werden gebeten, auf die Durchsagen von Polizei und Feuerwehr zu achten und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Türen und Fenster sollten geschlossen bleiben, Lüftungs- und Klimaanlagen ausgeschaltet werden.
"Ermöglichen Sie den Rettungskräften ungehinderten Zugang zum Einsatzgebiet", heißt es in der Gefahreninformation. Und weiter: "Informieren Sie Ihre Nachbarn und leisten Sie bei Bedarf Hilfe!"
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 17.06.2022, 19:30 Uhr