Potsdam-Mittelmark - Waldbrand bei Treuenbrietzen wieder aufgeflammt - Evakuierung wird vorbereitet

Bei Treuenbrietzen breiten sich die Flammen des Waldbrands wieder aus. 100 Hektar sind betroffen. Die Evakuierung eines Ortes wurde vorbereitet. Es ist nicht der einzige Brand, der am Samstag Brandenburger Feuerwehren beschäftigte.
Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Den aktuellen Stand zum Waldbrand finden Sie hier.
Der Waldbrand bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist wieder aufgeflammt. Das Feuer breitete sich demnach auf einer Fläche von rund 100 Hektar aus. Wie die Einsatzleitung dem rbb sagte, ist die Evakuierung des Ortsteils Tiefenbrunnen vorbereitet worden. Für das Gebiet wurde am Samstagabend, kurz nach 18:30 Uhr, Katastrophenalarm ausgerufen.
Die Bundeswehr unterstützt die Löscharbeiten seit Samstagabend mit einem Löschhubschrauber, der rund 5.000 Liter Wasser abwerfen kann. Dieser habe bereits einige Ladungen Wasser abwerfen können, sagte ein Sprecher des Landkreises dem rbb. Feuerwehrkräften sei es laut Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragen Raimund Engel zusätzlich gelungen, einen Riegel in Richtung Tiefenbrunnen zu errichten. Zudem ist der Wind am späteren Abend abgeflaut und die Temperaturen sind gesunken.
Das Feuer war am Freitagmittag ausgebrochen, hatte sich schnell auf eine Fläche von etwa 60 Hektar ausgebreitet, konnte aber bis zum frühen Samstagnachmittag zurückgedrängt werden. Sichtbare Flammen konnten zwischenzeitlich gelöscht werden. Raimund Engel sagte noch am Samstagnachmittag, dass alles versucht werde, um das betroffene Gebiet zu begrenzen. "Da sind am Boden Forstunternehmer mit großen Maschinen - Harvestern - im Einsatz, um die Schneise zu erweitern."
Zuletzt waren bis zu 180 Feuerwehrleute vor Ort. Unterstützt werden die Feuerwehren seit Freitagmittag auch von der Bundeswehr. Die Lage sei laut Engel weiter angespannt, da am Sonntag Temperaturen von um die 37 Grad und Gewitter mit ordentlichen Winden erwartet werden, die sich ungünstig auf den Großbrand auswirken könnte.
Feuerwehr bekämpft Waldbrand bei Treuenbrietzen
Einsatz in munitionsbelastetem Gebiet
Da Teile der Waldfläche munitionsbelastet sind, verlief der Einsatz mit Schwierigkeiten, der Brand konnte zunächst nur von gesicherten Wegen aus bekämpft werden. Nach Angaben der Feuerwehr war es am Abend zudem immer wieder zu kleineren Detonationen gekommen. Warum das Feuer am Freitagmittag ausgebrochen war, ist bislang noch unklar. Am Abend hieß es, dass sich der Brand auf 60 Hektar ausgebreitet habe. Die Rauchsäule war weithin zu sehen. Anwohner wurden aufgefordert, Türen und Fenster zu schließen.
Wie Landrat Marko Köhler (SPD) sagte, gab es für den Einsatz der Feuerwehren ausreichend Wasserentnahmestellen, auch ortsansässige Landwirte hätten Wasser zur Verfügung gestellt.
Laut Landkreissprecher Kai-Uwe Schwinzert hatte der Bürgermeister von Treuenbrietzen, Michael Knape (parteilos), den Anwohner der umliegenden Ortschaften am Freitagabend erklärt, dass durch den Brand keine Siedlungsgebiete gefährdet seien. "Es bestand nicht die Gefahr, dass Anwohner ihr Hab und Gut zusammenpacken und ihre Häuser verlassen müssen", sagte Schwinzert dem rbb am Samstag.
Seit Samstag gilt landesweit die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe 5.
Feuerwehren aus dem Umland alarmiert
Nahe Treuenbrietzen hatte es bereits im Spätsommer 2018 einen verheerenden Waldbrand gegeben. 400 Hektar Wald wurden damals südwestlich von Berlin zerstört. Aufgrund des Großbrandes mussten mehr als 500 Menschen die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen verlassen.

Weitere Brände in Brandenburg
Mehrere weitere Brände beschäftigten am Samstag die Feuerwehren. Laut der Regionalleitstelle Brandenburg war unter anderem in der Nähe des Treuenbrietzener Waldbrandes ein weiterer ausgebrochen, der allerdings nach kurzer Zeit hatte gelöscht werden können. Betroffen war der Gemeindeteil Lüdendorf, hieß es.
Bei Radeland, einem Ortsteil der Stadt Baruth/Mark im Landkreis Teltow-Fläming, ist ebenfalls ein Brand in einem Waldgebiet ausgebrochen.
Bei Jühnsdorf, einem Teil der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow im Landkreis Teltow-Fläming, brennt zudem eine Kompostieranlage. Dort kam es zu starken Brandrauch- und Brandgeruchsausbreitungen. Im Vergleich zu Treuenbrietzen waren es aber keine "Großschadenslagen", wie Engel betonte.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 18.06.2022, 19:30 Uhr