Nachfrage sehr hoch - Berlin fordert mehr Affenpocken-Impfstoff

Fr 22.07.22 | 18:24 Uhr
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Ein Mitarbeiter bereitet eine Spritze mit dem Impfstoff gegen Affenpocken vor. (Quelle: dpa/Sven Hoppe)
Audio: radioeins | 22.07.2022 | Ina Dietz | Bild: dpa/Sven Hoppe

Berlin fordert vom Bund mehr Impfstoff gegen Affenpocken. Mehr als die Hälfte der bundesweiten Fälle würden in der Hauptstadt registriert, sagte Gesundheitsstaatssekretär Thomas Götz laut einer Mitteilung vom Freitag. Daher müsse Berlin bei der Verteilung priorisiert werden.

Den Angaben zufolge hat Berlin von den bislang bundesweit zur Verfügung stehenden 40.000 Impfdosen etwa ein Viertel erhalten. Wenn der Affenpocken-Ausbruch in Berlin eingedämmt werden könne, würden davon auch die anderen Bundesländer profitieren, so Götz.

Mehr Impfdosen angekündigt - ohne genauen Termin

Die Impfbereitschaft sei erfreulicherweise sehr hoch. "Allerdings müssen die wenigen vorhandenen Impfdosen sehr stark priorisiert werden, sodass nicht alle Personen aus der Risikogruppe sofort ein Impfangebot erhalten können", so Götz.

Das Bundesgesundheitsministerium habe zusätzlich 200.000 Impfdosen für das dritte Quartal angekündigt, so die Gesundheitsverwaltung. Ein genauer Liefertermin könne immer noch nicht genannt werden.

Mehr als 1.000 Fälle in Berlin

Das Robert-Koch-Institut (RKI) wies am Freitag auf seiner Webseite bundesweit 2.268 Affenpocken-Fälle aus. In Berlin wurden laut Landesamt für Gesundheit und Soziales mit Stand 19. Juli 1.140 Nachweise des Erregers gemeldet.

Die Krankheit verläuft nach RKI-Angaben in den meisten Fällen mild und heilt in der Regel von allein ab. Bei den Erkrankten in Deutschland handelt es sich dem RKI zufolge fast ausschließlich um Männer. Die Übertragungen seien nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie bei Sex mit anderen Männern erfolgt. Grundsätzlich kann sich mit dem Virus jeder anstecken, der engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten hat, so das RKI.

Sendung: radioeins, 22.07.2022, 20:00 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    "Der hat schon eine Zulassung" Aber eben nicht zur vorbeugenden Behandlung von Affenpocken.
    Ich hab's ja grad eben beschrieben, die EMA ist gestern mit der Abwägung und Freigabe durch gewesen. Damit steht einer Behandlung nichts entgegen. Außer die Zeit zwischen Impfung und vollständiger Wirkung.

  2. 5.

    Guten Morgen,
    der Impfstoff INVAMEX ist als reiner Pockenwirkstoff zugelassen worden.
    Für eine Erweiterung dieser Zulassung auf weitere Anwendungsfälle ist aber ein Verfahren notwendig. Und das ist auch gut so. Ich erinnere an VIAGRA, dessen Wirkstoff eigentlich Angina Pectoris behandeln sollte. ;)

    Aber um auf den Punkt zurückzukommen, ich war gestern Nacht nicht mehr in der Lage mich noch mit der EMA auseinanderzusetzen, aber am gestrigen späten Nachmittag kam die Meldung:
    "EMA recommends approval of Imvanex for the prevention of monkeypox disease"
    Nachzulesen:
    https://www.ema.europa.eu/en/news/ema-recommends-approval-imvanex-prevention-monkeypox-disease
    Nun wird Montag vermutlich das RKI mit einer Meldung kommen. Übers WE werden dort Einschätzungen zur Notwendigkeit und zur Impfstoffverteilung erarbeitet.
    Währenddessen prüft die WHO gerade die Ausrufung der pandemischen Lage, was die Geschichte evtl. beschleunigen könnte.

  3. 4.

    Der hatte aber eine Zulassung als er noch eingesetzt wurde. Läuft die wegen der Einlagerung ab und muß neu beantragt werden?

  4. 3.

    Der hat schon eine Zulassung und dieser eingelagerte Impfstoff ist auch sehr lange haltbar. Das Problem ist nur das die Abwägung zwischen den Nebenwirkungen und Nutzen so ist das man ihn zunächst nicht einsetzt.

    In Brandenburg sind es nur 240 Dosen und im anderen Artikel steht das viele Brandenburger zum CSD fahren. Mit 240 oder 8000 Dosen kann man keine Pandemie bekämpfen. Daran ist aber ausnahmsweise nicht die Politik schuld, die Nachfrage nach dem Impfstoff war eben Weltweit sehr hoch. Mit schuld hat die Szene, jene die dann nach dem CSD ins Nachleben verschwinden. Die Demonstration ist an sich nicht wirklich das Problem, wenn man das geschehen im Tiergarten weg lässt. Ob der CSD wirklich ein Hotspot war wird sich danach zeigen, das Thema Covid-19 ist ja auch noch nicht vom Tisch.

  5. 2.

    "Warum setzt man nicht erstmal oder parallel den vorhandenen Impfstoff "
    Keine Zulassung.

  6. 1.

    Warum setzt man nicht erstmal oder parallel den vorhandenen Impfstoff gegen die echten humanen Pocken ein für alle in Frage kommenden, wenn diese noch nicht gegen Pocken geimpft waren. Die Pockenimpfung, so man sie noch hatte, soll doch auch einen guten Schutz bieten.

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