Ranking des britischen "DJ Mag" - Berghain fällt aus Top 10 der besten Clubs der Welt

Do 21.07.22 | 13:24 Uhr
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Mehrere hundert Menschen stehen vor dem Berghain an. Im Berghain Club mit der dazu gehörenden Panorama Bar wird eine erste «Klubnacht» nach Beginn der Corona-Pandemie gefeiert. (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Video: rbb24 Abendschau | 21.07.2022 | Anja Herr | Bild: dpa/Christophe Gateau

Das Berliner Berghain ist in der Rangliste des "DJ Mag" [djmag.com] der 100 besten Clubs der Welt aus der Spitzengruppe gefallen. Im Jahr 2022 schaffte es der Club in Friedrichshain nur noch auf Platz zwölf, im vergangenen Jahr hatte das Berghain noch den sechsten Rang belegt.

2022 sind nur vier deutsche Clubs unter den Top 100, darunter die Berliner Locations "Watergate" (Platz 35, plus 1) und der "Tresor" (Platz 50, plus 10).

Sprecher der Clubcommission: Ranking "absolut irrelevant"

Der Sprecher der Berliner Clubcommission, Lutz Leichsenring, sagte dem rbb, die Liste sei für die Berliner Szene schon immer "absolut irrelevant" gewesen. Clubs würden sich dafür nicht bewerben, sondern würden ohne Rücksprache in einem sehr intransparenten Verfahren indiziert, so der Sprecher.

Es sei aus Sicht der Berliner Clubs eher unvorteilhaft dort neben Namen wie "Ushuaïa", "Pacha" oder "Wahrung Beach Club" aufzutauchen, denn es sorge für eine Popularität unter einem Publikum, das sehr "mainstream" sei, so Leichsenring. Dieses wolle man eigentlich nicht gewinnen.

Für das Ranking des britischen Fachmagazins geben Jahr für Jahr Hunderttausende Raver ihre Stimmen ab. Der beste Club Deutschlands ist laut dem neuen Ranking auf Rang fünf das "Bootshaus" in Köln.

Club auf Ibiza rangiert auf Platz 1

"Das "Hï Ibiza" ist der Nummer-1-Club der Welt", teilte das "DJ Mag" darüber hinaus mit. Nach zwei Jahren auf dem Treppchen ist dem spanischen Club damit zum ersten Mal der Sprung nach ganz oben gelungen. Das Land mit den meisten Clubs in den "DJ Mag"-Top-100 sind die Vereinigten Staaten: "Die USA holen sich den Titel als Clubland Nummer 1 vom Vereinigten Königreich zurück", hieß es - und zwar mit einer Gesamtzahl von 16 Clubs (plus 3). 2021 lag Großbritannien mit insgesamt 14 Clubs vorne (12 davon in England und 2 in Schottland).

Während das internationale Club-Voting vor Corona oft schon im Frühjahr veröffentlicht wurde, geschah dies letztes Jahr erst im August und diesmal Ende Juni. In vielen Ländern auf der Welt lag das Clubleben während der Pandemie monatelang brach.

Sendung: Radioeins, 21.07.2022, 9:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Ob das wirklich so kommen muske?

    ;-)

  2. 15.

    Mainstream ist aber nicht gewollt, also auch kein Weltkulturerbe.

  3. 14.

    „Langsam nervt es, dass sich immer nur noch alles um Raver und Techno zu drehen scheint. Es gibt seit Jahrzehnten so eine bunte Vielfalt an Musikstilen, da sollten die Scheuklappen mal abgelegt werden.“

    Das hat überhaupt rein gar nichts mit irgendwelchen „Scheuklappen“ zu tun. Obwohl der Sound ursprünglich in den USA entstanden ist, hat Berlin sich in und seit den 90ern mindestens zu einer der Welthauptstädte des Techno und House entwickelt – wenn nicht sogar zu DER Welthauptstadt … Auf welche anderen Musikstile trifft das bitte ebenfalls zu?

  4. 13.

    Das Berghain war und ist vor allem eins: ein Riesenhype. Aber bitte, wer fast ausschließlich mit Touris, die so gar keine Ahnung davon haben, wie man das in Berlin macht (bzw. eigentlich immer gemacht hat), feiern will, soll da von mir aus gerne – selbstverständlich maximal unkreativ schwarzuniformiert – hingehen … Dann bleiben diese Leute wenigstens den für mich wesentlich interessanteren etwas bunteren Läden fern. Klassisches Win-Win, würd ich sagen.

  5. 11.

    Falls noch Platz für ne echte Top-Nachricht sein sollte:
    Ich habe eben an einer Kreuzung in der Nähe des Berghain ein Radfahrer an einer roten Ampel wartend gesehen.....

  6. 10.

    Wer nur die Interessen von Randgruppen kommerzialisieren will, braucht auch nicht die unterteilte Aufmerksamkeit der Medien und der Politik. Gut, dass die Clubkommission das selber geklärt hat.

  7. 8.

    Es gibt bestimmt Leute die das interessiert...

  8. 6.

    Hey, mal positiv sehen und auch anderen Städten und Ländern was gönnen. Berlin ist sooo klein im Vergleich zu Europa. Da ist doch noch etwas Solidarität im unterentwickelten Regionen drin.

  9. 5.

    Entschuldigen sie bitte, dass die Nachrichtenwelt nicht ihren Ansprüchen an thematischer Monotonie entspricht.

  10. 4.

    Na klar, das ist doch weltbewegend. Ükrainekrieg, Preisexplosionen, Gaslieferungen ,Corona, alles Peanuts gegen den Rankingabsturz des Berghain. Oder sollte diese Meldung nur dem Sommerloch geschuldet sein ,?

  11. 3.

    OMFG!! Das ist ja WIRKLICH überaus DRAMATISCH und DEFINITIV eine Meldung wert!!!
    (oder vielleicht doch nicht?)

    Wie die Knef damals so treffend gesungen hat: „Von nun an ging‘s bergab" …

    (eventuell wird die Schlange dadurch endlich wieder etwas kürzer – obwohl der Laden sowieso noch NIE zu meinen bevorzugten Clubs in dieser Stadt gehört hat)

  12. 2.

    Es gibt nicht nur Techno-Fans und Techno-Clubs... Langsam nervt es, dass sich immer nur noch alles um Raver und Techno zu drehen scheint. Es gibt seit Jahrzehnten so eine bunte Vielfalt an Musikstilen, da sollten die Scheuklappen mal abgelegt werden.

  13. 1.

    Wenn ein Club erstmal auf so einer Liste erscheint, muss man da nicht mehr hingehen, zumindest wenn man nicht auf Massentourismus steht.

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