Hitze in Berlin - Mehr als zwei Dutzend Soldaten bei Gelöbnis wegen Kreislaufproblemen behandelt

Mi 20.07.22 | 22:14 Uhr
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400 Rekrut:innen legen im Gedenken an den Deutschen Widerstand vom 20. Juli 1944 ein Feierliches Gelöbnis ab (Quelle: imago/Christian Spicker)
Audio: Inforadio | 21.07.2022 | Philip Brost | Bild: imago/Christian Spicker

Die Hitze in Berlin hat Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei ihrem feierlichen Gelöbnis am Mittwoch zu schaffen gemacht. Rund 400 Rekrutinnen und Rekruten waren im Berliner Bendlerblock angetreten, um am 78. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler ihr Gelöbnis abzulegen.

28 von ihnen hatten während der Veranstaltung Kreislaufprobleme, wie das Verteidigungsministerium am Abend auf Twitter schrieb. "Alle Betroffenen sind inzwischen wieder im Kreise ihrer Angehörigen - darüber sind wir sehr froh!"

Die Soldaten seien sofort vor Ort behandelt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Drei von ihnen seien zudem vorsorglich zur Behandlung ins Bundeswehr-Krankenhaus gebracht worden.

Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten und den Krieg zu beenden. Der 20. Juli sei für die Bundeswehr ein "herausragender Tag", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bei dem Gelöbnis. "An keinem Tag des Jahres ist es passender, Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr auf die Werte unseres Grundgesetzes, auf die Demokratie und auf das treue Dienen zu verpflichten."

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.07.2022, 18 Uhr


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22 Kommentare

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  1. 22.

    Daran merkt man, dass die Bundeswehr kein neues Personal will. Jeder der Personal sucht würde seine Mitarbeiter nicht so sinnlos in die Hitze stellen.

  2. 21.

    „hatten unsere Soldaten Masken auf? neben Behinderung der Atmung bewirken die nämlich einen signifikanten Hitzestau.“

    Komisch, davon hab ich gestern und vorgestern in der Bahn rein gar nichts bemerkt … Zumindest hat das Tragen der Maske für mich persönlich überhaupt kein Problem dargestellt. Da ich mich jedoch nicht als das Maß aller Dinge betrachte, kann es aber natürlich sein, dass Sie und „Ihre“ Soldaten da etwas empfindlicher sind …

  3. 20.

    Über die Aussgage von Lambrecht zum ausgezeichneten 20.07. für die Demokratie und das Grundgesetz kann ich nur staunen. Claus Schenk Graf von Stauffenberg war glühender Nazionalsozialist, Antisemit und treuer Vasalle des Hitler-Regimes. Natürlich ist das Attentat auf Hitler zu begrüßen, aber es ging Stauffenberg bei dem Attentat nicht um die Gründung eines demokratischen deutschen Rechtsstaat. Und schon garnicht schwebte ihm dabei unser Grundgesetz vor.

    Gerade von der SPD sollte man mehr Geschichtsbewusstsein erwarten dürfen. Man kann diesen Tag wählen, wie jeden anderen Tag auch; aber man sollte nicht mehr hineinprojizieren als nötig.

  4. 19.

    Dieser ganze militärische Bohei ist mir einfach zuwieder.

  5. 18.

    eine Frage zum Ablauf der Vereidigung: hatten unsere Soldaten Masken auf? neben Behinderung der Atmung bewirken die nämlich einen signifikanten Hitzestau.

  6. 17.

    Der NVA hätte ich einen solchen Unfug locker zugetraut, allerdings hätte es bei der großen Zahl an "Umfallern" richtig Ärger gegeben. Da waren Offiziere auch nicht unantastbar.

  7. 16.

    Is halt Bundeswehr und keine Armee....wie die Chefin so die Truppe....was ist nochmal ein Gepard?...der Lacher der Saison

  8. 14.

    Das grenzt wirklich an Körperverletzung! In voller Montur, bei brütender Hitze in der prallen Sonne entgegen jedem ärztlichen Rat, sich entsprechend zu schützen. Wenn ich Mutter eines der Soldaten gewesen wäre, hätte ich Strafanzeige wg. Körperverletzung gestellt, um ein Zeichen zu setzen. Medienaufmerksamkeit wäre sicher!
    Die Verantwortlichen standen derweil geschützt unter´m Schirm im Schatten. Schämt euch!

  9. 13.

    Kommt mal alle wieder runter... Dass bei einer Vereidigung/bei einem Gelöbnis Rekruten "umkippen" (man beachte hierbei, dass sie nicht wirklich umkippen), passiert auch bei niedrigeren Temperaturen. Die Menschen sind aufgeregt, teils sehr früh wach und stehen sehr lange Zeit still rum. Die Rekruten werden permanent von Sanis beobachtet und bei Anzeichen von Kreislaufproblemen diskret aus der Formation geleitet. Hauptsache man kann man sich mal wieder aufregen wa?

  10. 12.

    Danke, genauso ist es. Doch das will heutzutage ja niemand wahrhaben. Nur weil Stauffenberg im letzten Jahr des 2.WK erkannte, dass die Lage aussichtslos war, ist er noch lange kein Held. Da gäbe es viele andere, die von Anfang an Hitler im Untergrund bekämpften.
    Mein Vorschlag:
    Der 08.November, zu Ehren Georg Elsers. Dieser hatte ja schon viel eher versucht, Hitler und seine Komplizen auszuschalten. Der Eine adlig, der Andere ein Mann des Volkes - liegt es vielleicht daran, dass unsere Politik am 20. Juli festhält? Ein Adliger wagt es, dem Pöbel traut man es sowieso zu?
    Ich wäre auch dafür, das sog. Gelöbnis flexibler zu gestalten, jedoch auf keinen Fall am 20.Juli. Angeblich sind wir doch gegen Rassismus und Antisemitismus, dann sollte dem auch Rechnung getragen werden.

  11. 11.

    Da hat der Arbeitgeber aber so richtig gar keine Gefährdungsbeurteilung (Risikoanalyse) nach ArbSchG durchgeführt, geschweige denn ausreichende Schutzmaßnahmen umgesetzt.
    Alle Achtung; das nenne ich ja mal ne ordentliche Wahrnehmung der Fürsorgepflicht als Arbeitgeber.

    Fahrlässige Körperverletzung durch Unterlassen!

  12. 10.

    Sonnenschirme wurden vom Beschaffungsamt bestellt.

  13. 9.

    Ok. Ein geschichtsträchtiges Datum. 6.00 Uhr in der Früh, wäre jedoch rücksichtsvoll und angemessen gewesen. Ein Arbeitgeber hat eine Pflicht, sich um die Gesundheit seiner Angestellten zu kümmern. Das man sich im Ernstfall das Wetter nicht aussuchen kann, dürfte jedem der vereidigt wird, klar sein.

  14. 8.

    Bei diesem Wetter - da sollten die Verantwortlichen sich mal fragen, ob sie nicht im starren Terminfilm mit dem Leben ihrer Menschen spielen, an sowas bei diesem Wetter festzuhalten.
    Gute Besserung den Betroffenen.....

  15. 7.

    Wenn mehr als 10 Prozent der angetretenen Soldaten kollabieren, ist zu prüfen, ob den Verantwortlichen ein Dienstvergehen nachzuweisen ist. Es gibtund gilt eine Fürsorgepflicht des Vorgesetzten für seine Untergebenen. Zumindest hätte man einen zeitlich gestrafften Ablauf planen können, ohne die ohnehin nur Sprechblasen absondernden Redner. Als ehemaliger Offizier hätte ich, wenn ich eine solche Veranstaltung geplant und durchgeführt hätte, massiven disziplinarrechtlichen Ärger zu erwarten gehabt. Und auch in der freien Wirtschaft würde eine solcher Irrsinn nicht ohne nachträgliche strafrechtliche Überprüfung vonstatten gehen.

  16. 6.

    Der Mensch scheint in dieser Republik nicht mehr viel wert zu sein.
    Die Veranrwortlichen zur Verantwortung zu ziehen, dürfte das Mindeste sein.

  17. 5.

    Bei solchem Wetter früh 6:00 Uhr oder gar nicht. Das grenzt ja schon an Körperverletzung.

  18. 4.

    Zum Gedenken an Claus Schenk Graf von Stauffenberg twittert Hanning Voigts, Journalist der Frankfurter Rundschau: „Am Attentatsversuch vom 20. Juli 1944 waren Antisemiten, Kriegsverbrecher, Monarchisten, Völkermörder und überzeugte Nationalsozialisten beteiligt.“
    Die Bundestagsabgeordnete Clara Anne Bünger (Die Linke) twitterte:„Stauffenberg war vor allem Rassist und Antisemit, der aktiv an Shoah, Porajmos und dem Vernichtungskrieg in Osteuropa mitgewirkt hat und eine Militärdiktatur errichten wollte.“ Sie sprach von „Geschichtsvergessenheit“, weil Kanzler Olaf Scholz öffentlich den Mut der Attentäter hervorhob. Sarah Dubiel von der Linksjugend erklärte: „Und jetzt einmal für alle: Stauffenberg war ein Faschist und hat jahrelang Hitlers Regime gestützt.“

  19. 3.

    Kann man soetwas nicht auf einen anderen Tag verlegen?
    Typisch unflexibel, wie alles in Deutschland.

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