PR-Auftrag in die eigene Tasche - Verdacht auf Unregelmäßigkeiten bei Auftragsvergabe des Vereins Flussbad Berlin

Do 14.07.22 | 07:57 Uhr | Von Torsten Mandalka
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1.Berliner Flussbad Pokal (Quelle: Annette Hauschild/ Ostkreuz)
Video: rbb24 Abendschau | 14. Juli 2022 | T. Mandalka | Bild: Annette Hauschild/ Ostkreuz

Das Flussbad-Projekt im Spreekanal in der Mitte Berlins ist umstritten. Zu kompliziert, technisch und rechtlich nicht machbar, zu teuer - so lauten die Einwände. Jetzt kommt auch noch eine Finanzaffäre hinzu. Von Torsten Mandalka

Frühjahr 2017: Der gemeinnützige Verein Flussbad Berlin will die Idee einer Badenutzung des Spreekanals in der Mitte Berlins voranbringen. Zwar wird das Projekt schon längst lebhaft diskutiert, die Öffentlichkeitsarbeit soll aber noch besser werden. Also schreibt der Verein einen Auftrag aus für ein PR-Projekt. Geld genug hat er - aus der öffentlichen Förderung durch Bund und Land Berlin. Bei der Ausschreibung geht es um Pläne, "fotorealistische Darstellungen" und Grafiken, die auch für die "allgemeine Öffentlichkeit" verständlich sind, und um einen Erklärfilm.

Im Mai gibt es zwei Interessenbekundungen, aber nur ein konkretes Angebot. Es stammt von der Firma "Realities United" (Eigenschreibweise: "realities:united"), die dann auch den Zuschlag erhält. Das Geschmäckle daran: "Realities United" gehört den Brüdern Jan und Tim Edler - der eine ist Vorsitzender des Flussbad-Vereins, der andere steht als Planer und Projektautor auf der Funktionärsliste. Die Entscheidung für den Zuschlag wurde von der heutigen Schatzmeisterin, die damals Geschäftsstellenleiterin war, und ihrem Vorgänger getroffen. Letzterer war ausweislich seiner Vita wenige Jahre zuvor freier Mitarbeiter von "Realities United".

Im Juli - offensichtlich nach einem Bietergespräch - hat sich dann auch die Auftragssumme erhöht. Für 44.000 Euro hatte "Realities United" zunächst seine Dienste angeboten. Jetzt stehen plötzlich 59.443,25 Euro auf dem Vertragsentwurf. Eine Steigerung um circa 25 Prozent. Das alles geht aus Unterlagen hervor, die der Redaktion rbb|24 Recherche vorliegen.

Senat prüft Rückforderung

Vergabeverfahren und Vergabeentscheidung wurden seinerzeit weder von Seiten des Bundes noch vom Land Berlin in Frage gestellt. Der Flussbad-Verein weist darauf hin, dass es seinerzeit eine kontinuierliche Begleitung des Prozesses durch die Senatsverwaltung gegeben habe, auch durch eine von dort beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Inzwischen bewertet die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen die Sache anders. 2017 war dort noch die Linke Katrin Lompscher Senatorin, inzwischen ist Andreas Geisel von der SPD hier Hausherr. Sein Sprecher Martin Pallgen, erklärt zu dem realities:united-Vorgang: "Flussbad e.V. hat bei der Vergabe des Auftrags gegen vergaberechtliche Auflagen des Bewilligungsbescheids verstoßen. Für die Ausschreibung wurde ein nicht korrektes Vergabeverfahren gewählt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen prüft nun eine Rückforderung von Teilen des Förderbetrags."

Verein: Auftrag war Teil der "DNA" des Projekts

Auf Seiten des Vereins wird der Vorgang dagegen als völlig unproblematisch bewertet. In einer Antwort der Schatzmeisterin des Schatzvereins auf eine Anfrage von rbb24 Recherche heißt es, die Initiative für das Flussbad basiere nun mal auf einer Idee des von den Brüdern Tim und Jan Edler geführten Büros "Realities United". Die angeführte personelle Überschneidung zwischen der beauftragten Firma und dem Verein sei "wenig überraschend", sondern "Teil der 'DNA' des Projekts". Bund und Land Berlin hätten außerdem "intensive Überlegungen angestellt und Vorgaben gemacht, um ein Höchstmaß an Transparenz (…) zu gewährleisten, und zwar ganz speziell bei solchen Fällen, in welchen Jan Edler oder Tim Edler involviert seien".

Ein Vergabeverstoß liege nach "Kenntnis" des Vereins nicht vor. Wieviel Geld denn nun genau aus diesem Auftrag vom Verein an realities:united geflossen sind und ob es noch weitere Aufträge an die Firma des Vorsitzenden gab, erklärt die Schatzmeisterin nicht.

Vergaberechtler sieht Unstimmigkeiten

Der Vergaberechtsexperte Stephan Tomerius von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht bewertet den Vorgang anders als der Verein. Nach Sichtung der vorliegenden Unterlagen kommt er zu dem Schluss, dass das Vergabeverfahren unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit in einem Bieterwettbewerb durchaus zu beanstanden sei.

Auf Seiten der Eigentümer von "Realities United" hätten wegen ihrer Funktionen im auftraggebenden Verein möglicherweise Vorkenntnisse über den Auftrag bestanden, die andere potenzielle Bieter nicht hatten, so Tomerius weiter. Außerdem seien mögliche Interessenkonflikte erkennbar, die in einem solchen Vergabeverfahren von Rechts wegen hätten vermieden werden müssen. Tomerius kritisiert aber auch den Senat. Der habe die Personenidentität zwischen Vereinsvorstand und Bieter-Firma seinerzeit nicht thematisiert und darüber offenbar hinweggesehen.

Vor zwei Wochen war durch einen Bericht von rbb24 Recherche über eine parlamentarische Anfrage bekannt geworden, dass für das Projekt Flussbad Berlin bereits rund sechs Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln an den Verein gegangen sind, eine weitere gute Million steht noch zur Auszahlung an.

Fest steht: In der Berliner Politik ist die Flussbad-Idee jahrelang parteiübergreifend mit sehr viel Wohlwollen gesehen worden. Das ändert sich gerade. Inzwischen gilt es als Millionen-Projekt mit unsicherer Zukunftsperspektive - die jetzt ans Licht gekommene Finanzaffäre könnte es endgültig versenken.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.07.2022, 19:30 Uhr

Beitrag von Torsten Mandalka

57 Kommentare

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  1. 57.

    Uups. Halbwissen schlägt mal wieder Unwissen ...
    Ersmal, Das Flussbad ist die beste Idee für Berlins steinerne Mitte seit langem. Vielen fehlt wohl die Fantasie, dass die Mitte einer europäischen Metropole ein ephemeres, flüchtiges, aber sehr lebendiges „Monument“ wie das Flussbad erhalten kann. Die Fantasielosen haben so eine Herangehensweise an Stadt nie gelernt. Sie glauben an Stein und falsche Fassaden und sie bestimmen das Werden der Berliner Mitte seit Jahrhunderten ... und sind in diesem erlauchten Kommentatorenkreis scheints noch reichlich vertreten. A bisserl erbärmlich für die angeblich „kreative“ Stadt Berlin, nicht wahr?

    Und dann: Man kann UND MUSS perspektivisch die Spree sowieso sauberer halten. Flussbad hin oder her. Zweifelt das noch jemand an? Das Flussbad ist da nur ein Baustein. Aber ein wichtiger und leuchtender.
    Also: Bitte Mitmachen und Unterstützen ... !

  2. 56.

    Wozu brauchen wir eigentlich ein solches Flussbad? M.E. gehen hier nur Hippies bzw. Hipster ihren szenebezogenen Ideen nach. Statt Finanzmittel und Planungskapazität in Voruntersuchungen, umstrittene Pläne und Projekte zu vergeuden, sollten alle Kräfte darauf konzentriert werden, den Bau eines komplexen "Freibades" für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu beschleunigen! Welche Großstadt der BRD mit 280.000 Ew. hat kein Freibad für ihre Kinder und anderen Bewohner? Sollte nicht zuerst dieser Skandal bereinigt werden?

  3. 55.

    ">"Die Idee an sich aber ist gut und durchdacht."
    Ne! Definitiv nicht! Schwimmen in einem Kanal der Bundeswasserstraße ist grundsätzlich verboten. Unter Brücken und in Stadtkanälen sowieso. Gefährlich ist dies zudem. "

    Die Idee an sich ist aber gut und durchdacht bezog sich eben NICHT auf das Projekt, ich dachte ich hätte das deutlich gemacht.

    ">"Gebt den Menschen ihre Stadt zurück."
    Die Menschen in Berlin haben ihre Stadt! In den Parks, am Wasser, auf jeder Grünfläche, in den hippen Partyvierteln, in den Wohnungen, im ÖPNV... überall Menschen ohne Ende! "

    Eben nicht, wir haben eine funktionierende Stadt aber keine lebenswerte (!) Stadt für die Bewohner. Dazu gehört viel mehr wie ihre Aufzählungen. Das würde aber die 1.000 Zeichen Grenze sprengen. Wir müssen die Schneisen in der Stadt zurückbauen, eine deutliche Verringerung des Autoverkehrs, ein Tempolimit, Spielstraßen usw. usf.

    Aber eben auch das man in Flüssen wieder baden kann, nur eben nicht an der Stelle.

  4. 54.

    Sie haben recht. Bitte genau lesen: Es sind 2 Brüder Edler, wie mehrfach erwähnt. Den Namen Eder habe ich nicht gefunden.

  5. 53.

    MoritzDonnerstag, 14.07.2022 | 22:53 Uhr
    Antwort auf [RM] vom 14.07.2022 um 17:08
    "Bei Ihrer Aufzählung fehlt meines Erachtens ein weiterer Punkt, es ist die Inkompetenz.Die Berufspolitiker des Parteienstaates ruinieren Verwaltung und Infrastruktur."

    Ja ist klar. Solche allgemein-destruktiven Kirmesreden führen schnurstracks in die sogenannte "Expertenregierung". Die ist ein Euphemismus für den vordemokratischen Ständestaat.
    Aktuell richtet solche Rummelplatzrede in der Folge schnurstracks korrupt-oligarchische Regierungen wie in Ungarn, Polen oder auch in der Ukraine ein. Die sofort Gerichte, Verwaltung, Behörde mit ihren "Experten" besetzt.
    Eine Haltung übrigens, die sich wenig vom gesellschaftlich-politischen Zustand in Putinrussland unterscheidet.

  6. 52.

    Herr toberg, weshalb langweilen Sie hier mit bekannten Tatsachen denen niemand widerspricht?
    Niemand hat vor, im Fahrwasser einer Bundeswasserstrasse eine Eltern-Kind-Schwimmbad einzurichten. Gehen Sie zudem davon aus, dass Ihr Gegenüber über Rechtslage und Sicherheitsvorschriften im Bilde ist.
    Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, weshalb Fließgewässer innerhalb Berlins darauf reduziert sein sollten "Kanäle" zu sein. Der mangelnden Wasserqualität wegen nur für Boote /Schiffe zur Durchfahrt nutzbar. Oder darauf reduziert sind, als Wasserfläche Dekoobjekt für jene zu sein, für die Stadtraumgestaltung und Nutzung nur repräsentativen Zwecken folgt.

    Auch Parkanlagen, die man allein vom vorgeschriebenen Weg aus im Sonntagsanzug bewundern dürfte, hätten wenig nutzen für die Stadtbevölkerung. Weshalb die stattfindende Übernutzung sicher nicht mit Einzäunung gelöst wird. Noch mit der Klage, Menschen seien zahlreich in der Stadt anwesend.

  7. 51.

    Unbewusst sprechen Sie hier etwas sehr Schönes an: Die Streitkultur. Und damit wird offensichtlich, welche Interessen vertreten werden, was per se nicht schlecht ist. Bei Ihnen wird deutlich, dass es auch Menschen gibt, die nicht zu den 80% der Übrigen "Masse" gehören. Das ist löblich, allerdings muss es auch nicht immer nur um diese "20%" gehen, was auch ungerecht wäre...

  8. 49.

    Der eine heisst Eder, der andere Edler. Bitte genau lesen und dann erst lästern

  9. 48.

    "Bei Ihrer Aufzählung fehlt meines Erachtens ein weiterer Punkt, es ist die Inkompetenz.Die Berufspolitiker des Parteienstaates ruinieren Verwaltung und Infrastruktur."

    Direkt von einer Leerdenker/Reichsbürger/AfD Seite abgeschrieben. Dummes Politikerbashing ohne Inhalt.

  10. 47.

    >"Die Idee an sich aber ist gut und durchdacht."
    Ne! Definitiv nicht! Schwimmen in einem Kanal der Bundeswasserstraße ist grundsätzlich verboten. Unter Brücken und in Stadtkanälen sowieso. Gefährlich ist dies zudem.

    >"Gebt den Menschen ihre Stadt zurück."
    Die Menschen in Berlin haben ihre Stadt! In den Parks, am Wasser, auf jeder Grünfläche, in den hippen Partyvierteln, in den Wohnungen, im ÖPNV... überall Menschen ohne Ende!

    Welchen Menschen sollte nach ihrer Deutung denn die Stadt Berlin gehören, wenn nicht diesen Menschen, die in Berlin jetzt leben? Diese Menschen sind es, die diese Stadt ausmachen. Mit allem für und wider...

  11. 46.

    MichaelBerlinDonnerstag, 14.07.2022 | 20:05 Uhr
    "Ganz ehrlich mal, wer will den wirklich in dieser Drecksbrühe schwimmen?"

    Im Moment die Wenigsten. Aber da Politik und Veränderung ein konkreter Prozess ist - oder eben gar keiner, ausser Kirmesreden -
    stellt die Idee im ortsansässigen Gewässer baden zu können, einen recht lebensfreudigen wie grundsätzlichen Anspruch an ein schönes Leben dar, auf den man sich soch einigen kann.
    Das ist sozusagen Gewinn. Rendite. Mehrwert.
    Halt nicht als Bitcoin auf dem Konto von irgendwem.

    Als ich im Bitterfeld des Westens gross wurde, eines der Bitterfelds des Westens...da hielt es die ortsansässige Industrie auch für einen der abstrusen meiner Kinderwünsche, im lokalen Gewässer ein Bad nehmen zu können.

    Frage ist also: Hält man es fürAlltagsnormal, sich im vorhandenen Wasser krank zu machen.
    Badequalität sollte für jedes Gewässer der Maßstab sein. Und ein schönes Ziel.

  12. 45.

    Bei Ihrer Aufzählung fehlt meines Erachtens ein weiterer Punkt, es ist die Inkompetenz.Die Berufspolitiker des Parteienstaates ruinieren Verwaltung und Infrastruktur.

  13. 44.

    Vorweg, ich halte das Projekt für "nice to have" aber zu teuer und an der falschen Stelle. Da hatten ein paar arbeitslose Akademiker eine tolle ABM. Das hat eindeutig "Geschmäckle".

    Die Idee an sich aber ist gut und durchdacht. Gebt den Menschen ihre Stadt zurück. Statt dem Micky Maus Schloss und der dummen Wippe allemal besser. Und da sind 6 Millionen Peanuts.

    Also, Schnappatmung einstellen und abwarten was rauskommt. Sie wissen doch, fragen sie 3 "Rechtsextperten" und sie bekommen 5 verschiedene Expertisen.

  14. 43.

    Ganz ehrlich mal, wer will den wirklich in dieser Drecksbrühe schwimmen?

  15. 42.

    Hurra keine Saure- Gurkenzeit in Berlin. Endlich haben wir wir wieder einen kleinen Finanzskandal, war ja lange nüscht mehr....

  16. 41.

    Jede*r die/der schon einmal eine Kommunikationsagentur geführt hat oder auf andere Weise Dienstleistungen erbringt, sollte § 181 BGB in- und auswendig herunterbeten können! Vor diesem Hintergrund überrascht mich die Dreistigkeit, mit der sich da einige Herren möglicherweise selbst bedient haben.

    https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__181.html

  17. 40.

    "Bei dem nur durch Ideologie und Bürgerfeidlichkeit und Bevormundung geprägten Senat kann man aus meiner Sicht durchaus von einem Regime reden."

    Dann gehen sie zu ihrer Telegram Gruppe spielen. Hier wollen erwachsene Menschen diskutieren. Dazu gehört auch Ironie und Sarkasmus aber keine Stammtisch- und Latrinenparolen.

  18. 39.

    Lieber Herr Matthiessen, doch … Es ist nämlich offensichtlich aufgeflogen, dass die ganze „Idee“ vom Verein(svorstand) nur zum Zwecke der Bereicherung entstanden ist … Die haben für die „Idee" schon 6 MILLIONEN Euro (für wer weiß wen noch alles) verteilt ... … Und warum überhaupt, musste/sollte der Senat/wir eigentlich auch noch diese PR-Kampagne zu dieser ach so uneigennützigen „Idee“ bezahlen ?! ... Ich habe auch Ideen … Sie sicher auch … Sollen wir beide jetzt dafür auch PR-Kampagnen starten, die dann aber bitte der Senat bezahlt ?! ... Alleine das ist völlig irre … Alleine DAS schon !

  19. 38.

    "Da hat aber das Bauamt von FXHB sogar einen fahrstuhl zur U-Bahn abgelehnt, weil der auf einem Stück Rasen gebaut werden soll. Nach einem Aufschrei in den Medien schrieb Florian Schmidt ein paar Monate später auf Twitter etwas von einem Versehen."

    Und was genau hat das mit dem Thema zu tun oder nutzen sie jede Gelegenheit ihren persönlichen Kleinkrieg gegen den Herrn Schmidt zu führen?

    "Zum anderen schwadrohetzen Sie in Ihrem Kommentar ohne jede Sachkenntnis. Um Ihre Art von unsachlich-gewalttätiger "politischer Meinungsäusserung" hoffähig zu machen. "

    Dem schließe ich mich ausdrücklich an. Hier sind Dummschwä... am Werk.

  20. 37.

    Vielen Dank für Ihren Zwischenruf.
    So ist es. Die Idee Flußbad ist vor allem ein Anlass zu einem Denkprozess, wie und von wem zu welchem Zweck die Stadt genutzt wird. Sie ist zudem Anlass über Wasserqualität zu sprechen. Dazu noch, weshalb es weiter hingenommen wird, dass bei Starkregenereignissen ungeklärtes Abwasser in die Spree fließt. Am konkreten Ort ist es zudem Anlass gegen jene zu sprechen, die sich die alte Mitte Berlins vor allem als historisierende Erlebniswelt vorstellen. Während sie selbst ganz woanders wohnen.
    Das Engelbecke sollte einmal Plansche werden. Dagegen wandte sich die Kirche. Es ginge nicht an, dass sich im sorgsam komponierten Spiegelbild der Michaelkirche mit seinem superheiligen Engel auf dem Turm halbnackte Menschen tummeln.
    Das war zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Den 7. dunkel-feuchten Hinterhof mit seinem Kinderreichtum. interessierte dieses Milieu weniger. Geht mehr um Ehrfurcht , Fassade, Repräsentation - also Überwältigungsarchitektur.

  21. 36.

    Bei dem nur durch Ideologie und Bürgerfeidlichkeit und Bevormundung geprägten Senat kann man aus meiner Sicht durchaus von einem Regime reden.

  22. 35.

    Wo wirklich überall Geld fehlt, um Schulen zu Sanieren, das Gesundheitswesen voranzubringen etc. wird hier möglicherweise ein Projekt finanziert, dass nun wirklich nur wenige brauchen. Das dafür auch noch so viel Sympathie bei einigen entgegengebracht wird, erschließt sich nur wenigen. Ist der hier genannte Jan Eder nicht der Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin? Immer die selben Profiteure. Echt zum K…..!

  23. 34.

    Liebe Kommentierende,
    eigentlich geht es doch um mögliche Rechtsverstöße des Vereinsvorstands und nicht um das Flussbad als Idee, oder? Bitte beim Thema bleiben!

  24. 33.

    Auf meine Frage nach dem Landwehrkanal haben Sie nicht geantwortet. Immerhin versorgt die Dahme direkt und über Spree ünd Ümflutkanai den Spreekanal mit Wasser, was man vom Landwehrkanal nicht behaupten kann. Ausserdem möchte ich mal Hunderttausende in dem Bad sehen.

  25. 32.

    "Aussenfahrstühle o.ä. sind vom RGR-Regime wegen "Milieuschutz" nicht gewollt und werden kaum genehmigt. "

    Denkmalschutz ist keine Erfindung von RGR und wer von "Regime" faselt der sollte doch mal seine Einstellung zur FDGO überprüfen.

    "Soziale Verantwortung ist diesem Senat vollkommen fremd." Sie müssen in einem anderen Berlin wohnen. Mietendeckel, Mietobergrenzen usw., alles vom Bund abgewürgt.

  26. 31.

    Die Genehmigungshoheit liegt bei den Bezirken. Da hat aber das Bauamt von FXHB sogar einen fahrstuhl zur U-Bahn abgelehnt, weil der auf einem Stück Rasen gebaut werden soll. Nach einem Aufschrei in den Medien schrieb Florian Schmidt ein paar Monate später auf Twitter etwas von einem Versehen.

  27. 30.

    Stimmt … Und die Schlecht-Schwimmer saufen dazu auch noch reihenweise an den moosbewachsenen und eklig glitschigen Mauern ab … Hässlich, gefährlich, unbezahlbar, nutzlos, lieblos, irre das Ganze … Und nun (ein Glück) als reichliche Einkommensquelle der Initiatoren und Befürworter enttarnt … Bis heute 6 Millionen Euro … 6.000.000 Euro … Für nix … Was für eine unfassbare Verar…. Und fast hätte es noch 100.000.000 Euro zusätzlich gekostet … Ich dreh gleich durch … Schluss, aus, Mikey Maus … Und Geld zurück wo es geht ... Und, Danke rbb für die Recherche bzw. Publizierung dieser (ganz offensichtlichen)“Machenschaft“ !

  28. 29.

    Sie sollten sich bei einer Propagandaabteilung einer Kriegspartei bewerben.
    Dort wird auch gerne als "Regime" bezeichnet, was zwar eine demokratisch gewählte Regierung /Vertretung ist, ab halt nicht den Interessen der jeweiligen Kriegsparteien entspricht.

    Zum anderen schwadrohetzen Sie in Ihrem Kommentar ohne jede Sachkenntnis. Um Ihre Art von unsachlich-gewalttätiger "politischer Meinungsäusserung" hoffähig zu machen.

    "Milieuschutz" ist ein Begriff aus der Stadtsoziologie. Ein (vergleichsweise schwaches) rechtsstaatliches Instrument gewählter Vertretungen, die sozial-ökonomische Vielfalt der Bewohnerschaft eines Stadtquartiers zu erhalten und zu verteidigen.

    Der Denkmalschutz kennt den Begriff "Ensembleschutz" - eine schwächere Form des Denkmalschutzes. Er verhindert, dass an so ausgewiesenen Gebäuden fassaden- /aussenseitig bauliche Veränderungen stattfinden, die dem geschützten optischen Ausseneindruck eines so geschützten Gebäudes widersprechen.

    Nix "RGR-Regime"

  29. 28.

    Die Dahme ist hübsch aber viel zu weit weg um für Hunderttausende von potentiellen Schwimmern in Berlin attraktiv zu sein. Mitten in der Hauptstadt brauchen wir mehr Wasserfläche für Schwimmer, aber konventionelle Bäder sind zu energieaufwändig (Stichwort russisches Gas) und zu teuer. Fragen Sie mal den Berliner Schwimmverband, überall fehlt es an Wasserflächen für den Breitensport und Leistungssport.

  30. 27.

    "Auf Seiten des Vereins wird der Vorgang dagegen als völlig unproblematisch bewertet."
    Ja, natürlich. Der Verein ist ja offenbar auch sowieso sehr von sich und seinen grandiosen Ideen eingenommen, mit denen er Berlin beglücken wlll. Und er hatte ja auch Grund dazu, schließlich wurden ihm bisher die Millionen nur so hinterhergeworfen, und alles konnte gar nicht fein und teuer genug sein.
    Aber nun wird dieses Projekt ja hoffentlich endlich einmal beerdigt und das Geld lieber in "normale" neue oder vorhandene Bäder gesteckt...

  31. 26.

    Schauen Sie sich doch einmal den Umfluter an! Sie werden dort sowohl unterhalb des Wehres als auch oberhalb nicht zu übersehende Stellen finden, an denen sich Schutz und Unrat angesammelt hat und nicht von der Stelle bewegt. Je nach Wasserstand entstehen unterhalb des Wehres mehr oder weniger sichtbare Strudel bis zur Brücke hin. Dasselbe Phänomen finden Sie bis etwas Jungfernbrücke auch oberhalb des Wehres! Der Platz ist wahrlich nicht geeignet für ein Flussbad. Die Risiken sind zu groß!

  32. 25.

    Aussenfahrstühle o.ä. sind vom RGR-Regime wegen "Milieuschutz" nicht gewollt und werden kaum genehmigt.
    Ältere sollen umziehen, wenn sie die Treppen nicht mehr bewältigen können.
    Wohl am besten gleich auf den Friedhof...
    Soziale Verantwortung ist diesem Senat vollkommen fremd.

  33. 24.

    Ich find das Flußbad keine schlechte Idee. Damit wird auch dem Areal um "Schloß" und Einheitsdenkmal (Was hier an Geld sinnlos verbrannt wurde!)mehr Leben eingehaucht. Vielleicht wirkt es positiv auf Planungen für bessere Regenwasserverwertung und die Spreewasserqualität. Es ist sinnvoll für die normale innerstädtische Bevölkerung und kann ein belebender Magnet, mal nicht nur für Touristen, werden. Naja, wenn einige hier von Start-up Fantasien schreiben, afaik, Teile der Initiatoren kommen ursprünglich eher aus der Alternativkultur der 90ger/2000er als aus der Christian Lindner Szene. Wenn es bei der Finanzierung Mängel gibt, soll das aufgearbeitet werden.

  34. 23.

    @Schwimmerìn
    Was hat der Landwehrkanal mit dieser Schnapsidee zu tun?
    Warum nicht gleich die Dahme?
    Im Übrigen wieder ein völlig unnützes Projekt, an dem seit Jahren Geld verschwendet wird. Nur gut, dass Frau Lompscher gehen musste, leider zu spät.

  35. 22.

    Es sollte meines Erachtens auch geprüft werden, ob die Agentur realities:united überhaupt eine eigene wirtschaftliche Grundlage hat oder nicht der Flussbad e.V. nur dazu dient, öffentliche Gelder für das Vermögen dieser Agentur und damit der Gebrüder Edler abzugreifen.

  36. 21.

    Es wird in unserer Stadt soviel Geld für unsinnige Projekte cleverer Jungunternehmer rausgeschmissen. Für das Geld sollte man Außenfahrstühle in Altbauten fördern, denn in einer alternden Gesellschaft ist Barrierefreiheit immer bedeutsamer.

  37. 20.

    Sorry, aber, hier wird sich echt vom Berliner Senat aus über knapp
    15. oooEuro "Mehrausgaben" aufgeregt und überprüft??? Wobei der Berliner Senat seit Jahrzehnten nachweislich selbst Milliarden Euro verpulvert hat durch Fehlplanungen und Falschvergaben der Aufträge??? "Wer im Glashaus sitzt, sollte NICHT mit Steinen werfen!" Oder hab ich da was falsch verstanden? Dann bitte ich höflichst um sachliche und fachkompetente Aufklärung. Danke

  38. 19.

    Es sieht ganz so aus, als funktionierte in Berlin nur noch eine Sache komplikationslos: das Erfinden von Projekten, bei denen man sich flott die Taschen füllen kann.

  39. 18.

    Die Knete wäre für die Sicherheitstechnik des Bode-Museums, wo 2017 die 100-kg-Goldmünze "Big Malpe Leaf" geraubt wurde, besser angelegt gwesen, als für solchen Schwachsinn.

  40. 17.

    Die Idee war gut, aber leider nicht umsetzbar aufgrund der schlechten Wasserqualität des Landwehrkanals. Ich kenne die betreffende Person, war dabei als das Projekt vorgestellt wurde. Flussbäder waren vor ca 100 Jahren noch überall in Berlin zu finden, eine preiswerte und ökologische Alternative zu Schwimmbädern. Dort haben Hunderttausende Berliner Kinder schwimmen gelernt, etwas das 2022 viel zu kurz kommt!
    Gescheitert ist das Projekt auch aufgrund der schlechten Berliner Kanalisation.

  41. 16.

    Als Videoproduzent kann ich sagen dass die Kosten für einen gut gemachten Erklärfilm oft nicht mehr als 1.500 bis 3.000 netto betragen. Demnach bleiben noch mehr als 55.000 Euro für die Grafiken und Darstellungen, was exorbitant erscheint. Offensichtlich versteht sich dieser Verein, welcher augenscheinlich aus nur wenigen Personen besteht die Aufträge an sich selbst ausschreiben, als Selbstbedienungsladen mit dem man Millionen öffentlicher Gelder erhalten kann für ein bisschen PR und schöne Bilder, aber ohne jeden Vorteil oder praktische Ergebnisse für die Bevölkerung. Das ist extrem dreist und sollte sofort vom Senat unterbunden werden.

  42. 15.

    Folgt man Ihrem Link, erfährt man allerdings auch, dass nicht nur die Rechtpopulisten, sondern auch zwei demokratische Parteien dem Projekt skeptisch gegenüber stehen wie auch die Linke mittlerweile eine gewisse Skepsis anklingen lässt. Das wussten aber auch schon Leser, die sich nicht aus der BZ informieren.
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/06/flussbad-berlin-bislang-6-mio-euro-kosten-realisierung-unsicher.html

  43. 14.

    Die Vorstellung, dass sich hier mal wieder ein paar rotzfreche Start-Up-Schnösel die eigenen Taschen mit Geld füllen, welches das ein oder andere bereits bestehende Schwimmbad wieder auf einen neueren Stand hätte bringen können, macht mich einfach nur wütend!

  44. 13.

    Bitte dieses unsinnige Projekt ad acta legen. Ich kann nur noch den Kopf schütteln, was mit meiner Heimatstadt sukzessive passiert und wie sich die Stadt negativ entwickelt. Traurig! Wahrscheinlich werde ich als Ur-Berliner dieses Stadt über kurz oder lang auch verlassen, so, wie es einige Freunde von mir schon getan haben.

  45. 12.

    6 Millionen für was ? Aber bei den Schulen sparen ! RRG schadet Berlin.

  46. 11.

    Überraschung* ...Mal wieder typisch und die tue nicht Generation schaut nur zu.
    Wann schaffen wir endlich mal wieder was nachvollziehbares, ohne Kostenexplosion und Chaos?

  47. 10.

    "Fest steht: In der Berliner Politik ist die Flussbad-Idee jahrelang parteiübergreifend mit sehr viel Wohlwollen gesehen worden." Bei der AfD wohl nicht. Die Berliner AfD kritisierte, die Flussbad-Idee sei zwar charmant, aber ein typisches Schönwetter-Vorhaben und passe nicht in die Zeit.

    https://www.bz-berlin.de/berlin/projekt-flussbad-berlin-kostete-bisher-6-millionen-euro

  48. 9.

    Für dieses Geld und den noch folgenden Aufwendungen könnten unsere vorhandenen Bäder ertüchtig oder neue gebaut werden. Man denke nur an das Trauerspiel mit dem SEZ.

  49. 8.

    Im schmutzigen Berliner Brackwasser schwimmen mit romantischem Blick auf Meter hohe alte schmutzige Kanalmauern, kein Baum kein Strauch weit und breit... das soll romantisch und hipp sein? Auf so ne Idee können echt nur Berliner kommen.

  50. 7.

    Auf solche Ideen können doch nur die ziemlich ausgeschlafene Start-Up-Gründer kommen, die in hübsch zurechtgemachten Büro's mit Liegesäcke, Kicker-Spiele und dinglisch-Gequatsche heiße Luft erzeugen und standesgemäß nach Abkühlung verlangen. Was liegt da nicht näher als in einer "sophisticated Badewanne" zu relaxen.
    Zudem völlig unverständlich, dass es in der Berliner Politik auch noch viele Bewunderer für ein solch abstruses Projekt gibt, was auch zeigt, wen wir da gewählt haben. Das Budget von ca. 100 Mio Euro fehlt in Berlin vorn und hinten - da weiß jeder Bürger in Berlin Bescheid, wo es klemmt, aber sicherlich nicht an Freibäder in der Spree und dann auch noch wie im Schaufenster im Zoo an prominenter Stelle.

  51. 6.

    6Mio. unter anderem von meinen Steuergeldern? Und keiner weiß genau, wo die hin sind? Sofort zurück fordern, die gesamte Summe bitte!!! Und das Projekt ad acta legen.

  52. 5.

    Danke für diesen Beitrag! Hier zeigt sich guter Journalismus, auch wenn er in aller Deutlichkeit nur die Mißstände einer völlig überforderten Landesregierung und deren Verwaltung in der Stadt darlegt.
    Es ist an der Zeit sich seinen Wirkungskreis wieder mit genügend Bildung zu erarbeiten.

  53. 4.

    Wer Kenntnisse in Hydrodynamik hat und das Gewässer kennt der kann schon aus den dort aufgestellten Darstellungen erkennen, dass etwas faul im Staate Dänemark ist, wie man so schön sagt. Ich bin nicht überrascht.

  54. 3.

    Ich befürchte dieser Senat hat jeden Bezug zur Wirklichkeit verloren.
    Warum in dieser Zeit, wo es wirklich andere Sorgen gibt, so eine Geldverschleuderung.

  55. 2.

    Ich finde es schon ganz schön dreist, dass für so ein Projekt - welches nur einige wenige unterstützen - MILLIONEN von Steuergeldern verschwendet werden.
    Dazu kommt noch, dass die Sicht auf das "EINHEITSDENKMAL" gestört wird.
    Die Städteplaner in Berlin sollten sich schämen so etwas überhaupt zu befürworten.
    AUßERDEM sollten dazu die Bürger Berlins befragt werden, weil sie diesen miesen Anblick erdulden müssen.
    Wer so ein Bad will
    1. bitte an anderer Stelle und
    2. selber finanzieren.

  56. 1.

    Wollen wir mal hoffen, dass das Projekt endlich zu den Akten gelegt wird. Das WSA Berlin hat bereits zu Beginn darauf hingewiesen, dass es einer solchen Nutzung des Spreekanals (Bundeswasserstraße) nicht zustimmen kann, da der Abfluss allein über das Wehr an der Mühlendammschleuse nicht ausreicht.

    Die Redaktion könnte sich in diesem Zusammenhang aber mal um den südlichen Teil des Spreekanals kümmern. Da ist die öffentliche Liegestelle klamm und heimlich entfernt worden und soll wohl auch nicht wiederkommen. Die war aber immer wichtig, weil kleinere Boote dort zuverlässig einen Kurzzeit-Liegeplatz bekommen haben. Am Schiffbauerdamm ist das ja reine Glückssache. Vielleicht kann man da mal nachhaken, warum das so ist.

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