Zwei Tote und ein brennendes Haus - Dritter Mann entkam tödlichen Schüssen in Spandau

Mo 25.07.22 | 18:51 Uhr
Am 23.07.2022 wurden zwei Tote in einem Haus in Berlin entdeckt. (Quelle: tv News Kontor)
Audio: Inforadio | 25.07.2022 | Michael Ernst | Bild: tv News Kontor

Am Samstag fanden Einsatzkräfte in einem brennenden Haus in Berlin-Spandau zwei Tote. Inzwischen sind die Ermittler sicher, die Hintergründe zu kennen - demnach war noch eine dritte Person am Tatort, die fliehen konnte.

Am Tag der tödlichen Auseinandersetzung mit zwei Toten in Berlin-Spandau hat sich eine dritte Person am Tatort aufgehalten. Der 36-Jährige sei nur knapp aus der betroffenen Wohnung entkommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten.

Nach seiner Flucht aus dem Haus habe er die Polizei gerufen, hieß es. Als diese am Samstag auf dem Grundstück in der Wilhelmstadt eintraf, fand sie die Leichen des 79 Jahre alten Mieters und des 38 Jahre alten Geschäftspartners des Mannes, dem die Flucht gelungen war.

Ermittler sehen erste Erkenntnisse bestätigt

Schnell waren sich die Ermittler sicher: Der Senior hat erst den Jüngeren mit mehreren Schüssen getötet und starb dann bei einem Brand, den er selbst gelegt hatte. Dies bestätigte sich mit den weiteren Untersuchungen, wie die Behörden mitteilten. Den Geschäftspartner des 38-Jährigen habe der 79-Jährige zuvor auch unter einem Vorwand in seine Wohnung gelockt, hieß es. Der 36-Jährige habe dort jedoch den 38-Jährigen tot auf dem Boden liegen gesehen - und fliehen können. Daraufhin habe der 79-Jährige in seiner Wohnung Benzin ausgegossen und sie angezündet.

Hintergrund der Tat ist demnach, dass der 79-Jährige seine Wohnung nach vielen Jahren hätte verlassen müssen, da es sich bei dieser um einen nicht genehmigten Gebäudeteil handelte. Allerdings soll es vorab keinen Streit zwischen den beiden Männern gegeben haben. Das sagte neben der Staatsanwaltschaft auch der Bruder des Opfers dem rbb. Das Opfer soll sich sogar um eine neue Wohnung für den älteren Mann in Köpenick gekümmert haben, am Tattag hätte der Umzug vonstattengehen und der Mietvertrag unterschrieben werden sollen.

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft entschied sich der Mann, stattdessen den 38-Jährigen und dessen 36 Jahre alten Geschäftspartner, die aus seiner Sicht verantwortlich für seinen Auszug waren, umzubringen.

Ermittlungen wegen Mordes und versuchten Mordes

Nach Angaben eines Behördensprechers geht es bei den Ermittlungen um Mord und versuchten Mord. Da der Senior jedoch nicht mehr vor Gericht kommen kann, wird das Verfahren zunächst förmlich als sogenanntes Todesermittlungsverfahren weitergeführt und letztlich eingestellt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 25.07.2022, 19:30 Uhr

Nächster Artikel