Einsatz in Reinickendorf -

Die Berliner Wasserschutzpolizei hat einen 1,70 Meter großen Wels aus dem Tegeler See geborgen. Wie die Polizei am Montag dem rbb sagte, waren zwei Ruderer in der Nähe der Insel Valentinswerder wegen des starken Verwesungsgeruchs auf den Kadaver aufmerksam geworden. Vater und Sohn alarmierten daraufhin die Wasserschutzpolizei.
Wegen des fortschrittenen Verwesungsprozesses konnte der Fisch nicht aus dem Wasser gezogen werden, sondern wurde von dem Boot seitwärts genommen und zur nächsten Station gebracht. Dort wurde er mithilfe einer großen BSR-Tonne aus dem Wasser geborgen und zur Tierkörperbeseitigung gebracht. Eine mögliche Todesursache war laut Polizei nicht erkennbar. Der Vorfall ereignete sich bereits in der vergangenen Woche.
"Wir sind froh über jeden großen Raubfisch"
Der Wildtierbeauftragte der Berliner Umweltverwaltung, Derk Ehlert, sagte dem rbb, ein Raubfisch in dieser Größe sei in Berliner Badeseen keine Seltenheit. Eine Gefahr für Badende bestehe deshalb aber nicht. "Während der Laichzeit im Juli und August werden Welse häufiger mal in Ufernähe gesehe. Manchmal werden Menschen auch von den Tieren berührt, die Welse zeigen auch Territorialverhalten", so Ehlert. Gefährlich seien die Raubfische am Ufer aber nur für kleine Tiere wie etwa Entenküken.
Welse können in Berliner Gewässern auch deshalb so groß werden, weil sie ein Leben lang wachsen. "1,70 Meter sind da überhaupt nicht ungewöhnlich, das ist zum Beispiel auch im See Krumme Lanke oder im Nikolassee möglich", erklärt Ehlert. Die Größe der Fische hänge dabei auch vom Nahrungsangebot am Grund des Sees ab.
Welse ernähren sich unter anderem von Rotfedern, Plötzen oder Barschen. "Wir sind froh über jeden großen Raubfisch, weil er dabei hilft, die Weißfischbestände zu verringern", so der Wildtierexperte. Welse seien zudem eine Art "Gesundheitspolizei im Wasser", weil sie auch tote Fische vom Grund eines Sees verzehrten.
Sendung: rbb24, 11.07.22, 18:00 Uhr