rbb24-Recherche exklusiv - Denkmalschutz bremst Energiewende aus

Mi 17.08.22 | 08:54 Uhr | Von Torsten Mandalka
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Windkraftanlagen in den Marschen der Reussenköge, Gebäude mit Solaranlage (Quelle: dpa/Wolfgang Diederich)
Audio: Antenne Brandenburg | Mi 17.08.22 | Schleif, R. | Bild: dpa/Wolfgang Diederich

Seit dem Krieg in der Ukraine will Deutschland in seiner Energieversorgung so schnell wie möglich unabhängig werden. Dabei ist die Windkraft zentral - doch der Bau neuer Anlagen wird oft gebremst, auch wegen der Sichtbeziehung zu Denkmälern. Von Torsten Mandalka

Denkmalschutzbelange entwickeln sich zunehmend zu einem gravierenden Hindernis für die Energiewende. Nach Informationen von rbb24 Recherche werden in Deutschland rund zehn Prozent der Bauanträge für Windenergieanlagen durch den Denkmalschutz ausgebremst oder nicht genehmigt. Das geht aus einer Branchenbefragung der Fachagentur „Wind an Land“ hervor.

Danach ist der Denkmalschutz der fünfthäufigste Versagungsgrund für Windenergie-Baugenehmigungen (nach Vogelschutz, Planungs- und Baurecht sowie Flugsicherung). Befragt wurden 27 Akteure zu 309 Windenergievorhaben mit 1.177 Windenergieanlagen.

Besonders viele Gartendenkmäler in Brandenburg

Im Windbereich werden demnach seit 2017 38 Projekte mit 138 Megawatt Leistung durch den Denkmalschutz ausgebremst, die in ohnehin schon gesondert ausgewiesenen Windeignungsgebieten geplant worden sind. Besonders betroffen ist nach Feststellungen der Branche dabei auch das Land Brandenburg. Hier gibt es besonders viele Gartendenkmäler, bei denen schon eine Sichtbeziehung zu einem Windrad dessen Errichtung verhindern kann.

Nach rbb-Informationen werden in Brandenburg mindestens vier Projekte aus Denkmalschutz-Gründen blockiert. Die entsprechenden Richtlinien dafür sind durch ein Schreiben des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege aus dem Dezember 2021, das dem rbb vorliegt, noch einmal verschärft worden. Allerdings sei man in Potsdam inzwischen im Prozess eines Behördendialogs zum Thema, heißt es aus dem Umweltministerium.

Umweltministerium sieht "kein flächendeckendes Problem"

Aus Sicht der Windkraftbranche bremst der Denkmalschutz das Ziel der Bundesregierung aus, den Bau von Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energien zu einem vorrangigen öffentlichen Interesse zu machen und so durch Entbürokratisierung zu beschleunigen.

Denkmalschutzbelange sind allerdings Ländersache. Aus dem Potsdamer Umweltministerium heißt es, in Brandenburg seien solche Fälle selten und "bisher kein flächendeckendes Problem".

In Bayern dagegen liegt seit Dienstag ein Gesetzentwurf des Kabinetts vor, wonach für Windanlagen gegebenenfalls nur noch für rund 100 "besonders landschaftsprägende Denkmäler" eine "denkmalverträgliche Lösung" gefunden werden muss. Bei allen anderen Denkmälern würde die Denkmalschutz-Prüfung für die Windkraft ganz wegfallen. Windenergieanlagen stellten nämlich "keine eigentliche Substanzgefährdung" dar.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.08.22, 08:30 Uhr

Beitrag von Torsten Mandalka

44 Kommentare

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  1. 44.

    Anfrage, ob sich eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach installieren darf, werden vom Amt für Denkmalschutz in Duisburg konsequent ignoriert. Solche Fragen werden lediglich an weiteren Mitarbeiter weitergeleitet und landen dann anscheinend in irgendeiner Schublade.

  2. 43.

    "Verhandelt mit den Russen,"
    Ziel muss der Abzug aus der Ukraine hinter die völkerrechtlich anerkannten Grenzen sein.
    "öffnet Nordstream2,"
    Wenn die Russen abgezogen, können wir darüber reden.
    "beendet die Unterstützung der Ukraine und seinem korrupten System." Zuerst muss die Propaganda von Putin und seiner Vasallen enden.

  3. 42.

    Sie identifizieren sich angeblich nicht mit den Zielen des VLAB, greifen aber begierig immer wieder dessen Argumentation und anderer strikter WKA-Gegner auf.

    Auch an anderer Stelle haben Sie sich auch schon mit Verve auf die Seite der Energie- und Mobilitätswendegegner gestellt.

  4. 41.

    Davon rede ich nicht. Stellen Sie bitte keine Zusammenhänge her mit denen ich mich nicht identifiziere. Dies ist jetzt nicht das erste mal, dass Sie diskreditieren. Lassen Sie das und werden wieder sachlicher.

  5. 40.

    Darum geht es nicht, sondern darum uns wird erzählt,es müssen die Atomkraft/Kohlekraftwerke verlängert bzw hochgefahren werden weil der Strom nicht reicht und dadurch die Preise versucht werden etwas stabil zu halten ,was aber nicht gelingt und was macht Deutschland exportiert Strom nach Frankreich. Bei uns steigen die Strompreise, viele Menschen wissen nicht mehr wie sie das alles bezahlen sollen und Deutschland exportiert Strom nach Frankreich. Ich finde das ist nicht normal, erst einmal sollte man an die eigene Bevölkerung denken und nicht den Strom verkaufen, wer verdient an der ganzen Sache die Konzerne. Ob Frankreich das genauso tun würde mag ich zu bezweifeln, denn die denken bestimmt erstmal an das eigene Land und die Bevölkerung.

  6. 39.

    Auf Tagesschau.de gibt es relativ frisch einen Artikel, wie ganz in Ihrem Sinne der VLAB geltendes Recht zu seinen Gunsten "auszutricksen" versucht. Dabei geht es auch den vor allem um eine maximale Behinderung der Energiewende.

  7. 38.

    Was Sie unter Enegiemix verstehen ist klar, mit Kohle und Atom. Kohletransport auf Flüssen ohne Wasser was auch noch zur Kühlung von Atombuden fehlt.
    Mensch Leute, hört auf zu jammern. Schon vor über 20 Jahren haben Umweltverbände und Wissenschaftler gewarnt, jetzt gegensteuern oder es wird teuer. Keiner wollte das hören und nun wird es teuer. Wann Wasser zu einem knappen Gut erklärt wird,nur eine Frage von kurzer Zeit.

  8. 37.

    Und.....wer bezahlt de Deckel...der Steuerzahler. Wäre hier auch nicht anders.
    Vor dem rumpoltern....vielleicht hätte Frankreich mehr auf Erneuerbare setzen sollen statt auf Atom.

  9. 36.

    Vorsicht vor Leuten, die die Energiewende und einen sinnvollen Energiemix ausbremsen wollen, durch einseitige Energiequellen zu Lasten der Allgemeinheit und direkt Betroffener. Deren Motive sind nicht gleich offensichtlich aber mit der Zeit doch durchschaubar.

  10. 35.

    Seit Jahren schleicht der Ausbau regenerativer Energiegewinnung durchs Land. Jetzt das mit dem „dem Angriff Russlands auf die Ukraine“ zu beschleunigen, ist fadenscheinig. Die Energiewende ist Ziel- und planlos über das Knie gebrochen worden.
    Überhasteter Atomausstieg, die Kohleverstromung aufgegeben, sich seit Jahrzehnten von russischen Gas abhängig gemacht.
    Nun der Krieg, wo wir überhastet und aus „Solidarität“ jegliche Versorgung mit Gas aufs Spiel setzen und sich selber den Teppich unter den Füßen weg reißen. Jetzt das Gejammer.
    Ich finde die 1000m-Regel gut und den Denkmalschutz wichtig.
    Es leiden schon genug Bürger unter den Auswirkungen derzeitiger Politik. Vor allen Dingen, dass wir uns ohne Not in einen Krieg hinein ziehen lassen.
    Verhandelt mit den Russen, öffnet Nordstream2, beendet die Unterstützung der Ukraine und seinem korrupten System.

  11. 34.

    Heute in der Welt, der französische Präsident möchte den Strompreis deckeln. Desweiteren importiert Frankreich Strom aus Deutschland, was das für deutsche Verbraucher bedeutet, der Strompreis wird weiter steigen, in DE und der EU. Wir in Deutschland wollen am liebsten alles über den Haufen werfen, Denkmalschutz Abstandsregelung bei WKA, sollen sparen, sparen nochmals sparen und wer macht sich die Taschen voll, die Energiekonzerne. Wir werden am Nasenring durch die Manege geführt und unser Regierung schaut dabei tatenlos zu,oder kommt mit irgendwelchen Erleichterungen, die wir später doppelt und dreifach zurück zahlen . Es ist halt einfacher der Bevölkerung das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und wenn der nächste Konzern jammert er geht pleite,dann werden wir wieder brav bezahlen.

  12. 33.

    Verwechseln Sie nicht die Fälle, wo mittels Verwaltungsrecht Betroffene „ausgetrickst“ wurden. Ob in Luckenwalde, Werder oder anderswo... Ein neuer Erklärungsversuch: Das Aufweichen von Abstandsregeln behindert die Energiewende. Das Festlegen von „X“H als Kompromiss bringt Sicherheit. Ihren Kommentaren nach gehören Sie nicht zu den...Befürwortern eines sicheren Energiemixes.

  13. 32.

    Heute in der Welt, der französische Präsident möchte den Strompreis deckeln. Desweiteren importiert Frankreich Strom aus Deutschland, was das für deutsche Verbraucher bedeutet, der Strompreis wird weiter steigen, in DE und der EU. Wir in Deutschland wollen am liebsten über den Haufen werfen, sollen sparen, sparen nochmals sparen und wer macht sich die Taschen voll, die Energiekonzerne. Wir werden am Nasenring durch die Manege geführt und unser Regierung schaut dabei tatenlos zu. Es ist halt einfacher der Bevölkerung das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und wenn der nächste Konzern jammert er geht pleite,dann werden wir wieder brav bezahlen.

  14. 31.

    Atomkraft der neuesten Generation wäre dann so etwas wie Hinkley Point C, dessen erwartete Baukosten von 3 Mrd. auf mittlerweile 30 Mrd. Euro gestiegen sind.

    Ales andere, egal ob SMR oder gar Kernfusion, ist bisher nur ein Traum von Physikern, mancher Staaten und Start-Ups.

  15. 30.

    https://www.indexmundi.com/map/?v=81000&r=xx&l=de

    oder hier pro Land im Detail:

    https://www.laenderdaten.info/Europa/Deutschland/energiehaushalt.php

    Es wird vermutlich der el. Industrieverbrauch etc. auf den pro-Kopf-Verbrauch angerechnet. Man lebt schliesslich nicht isoliert in seinen 4 vier Wänden.

    Meine mehrköpfige Familie kommt übrigens mit unter 2000 kwh (elektrisch) pro Jahr aus…

  16. 29.

    Zum Glück ist dieses Mal nicht der Juchtenkäfer oder die Großtrappe schuld.

  17. 28.

    Mich konnte der Denkmalschutz zum Glück nicht ausbremsen....
    Könnten Sie bitte die vollkommen überzogenen Kwh darlegen?
    3Personenhaushalt, Eigenheim.....brauche ca. 3500 kwh im Jahr.
    Jetzt wird es deutlich mehr ( Klimaanlage, Warmwasser, E-Auto)
    Also reichlich Solar aufs Dach+Akku und das Grinsen wird mit jeder Strompreiserhöhung breiter.
    Anstatt der Kohlelobby Milliarden hinterher zu schmeißen muss damit Mieterstrom finanziert werden.

  18. 27.

    Ohne Klimaschutz ist es mit der kulturellen Identität auch bald gelaufen. Meine Kultur ist keine Wüstenkultur. Zu meiner Kultur gehört auch mal Schnee im Winter und Schlittschuhlaufen auf dem See. Ich sehe absolut nicht wie eine PV Anlage auf dem Dach oder moderne Fenster eine größere Gefahr für meine Kultur darstellen als der Klimawandel. Energetisch Sanieren müssen wir übrigens auch wenn wir auf 120% Wunderzauberatomkraft umstiegen (wenn die denn jemals bezahlbar wird!).

  19. 26.

    Trotz erfahrener Beleidigung von "Leni" erklären Sie Ihren Standpunkt gut. Allerdings macht es keinen Sinn, wenn ein sinnvoller Energiemix der Königsweg ist und die WKA zweifellos dazu gehören, andern erklären zu müssen, wie man mit Flächen umgeht. Man erfährt dann ganz schnell was Diskriminierung ist und wird in EE-Wende-Leugner Bereich verschoben, manchmal sogar in die rechte Ecke gedrängt. So sind die WKA- Befürworter im schwarz/weiß-Modus an jeder x-beliebigen Stelle außerhalb der Großstadt die eigentlichen Energiewendeblockierer und Extremisten. Weil nur WKA eben nicht ausreichen werden und nicht das Potential haben...

  20. 25.

    In der Stadtmissionsgemeinde in Berlin-Karow wird von einem Stallgebäude das Dach erneuert. In diesem Zuge sollte eine Photovoltaikanlage installiert werden. Die Absage kam vom Denkmalschutzamt.

  21. 24.

    Vielleicht sollte man in die Geschichte schauen und zu heutigen europäischen Nachbarn. Kein Landschaftsdenkmal stört sich daran, sind die Windanlagen den historischen Windmühlen nachempfunden, jedoch mit moderner, effektiver Technik ausgestattet. Sprich die Hülle macht den Unterschied. Die Hülle historischer Mühle kann Lärmisolierung beinhalten, sodass die 1000m Regel nicht mehr greift. Bei allem wirtschaftlichen effektiver optimaler Denkweise. Es ändert sich gravierend alles. Somit sollte auch die Energiewirtschaft sich anpassen an die Veränderungen. Ein weiter so wie bisher geht nicht. Genauso sollte man Deutschland nicht mit Dänemark vergleichen. Topographisch gibt es grundlegende Unterschiede. Vorteilhafter sind flächendeckende PV Anlagen. Deren Design könnte farblich an Dachschindelfarben angepasst werden. Dann stört sich auch kein Landschaftsdenkmal und sonstiges Denkmal mehr daran

  22. 23.

    Sie haben leider nicht verstanden was ich sagen will, und trotzdem beleidige ich nicht zurück. Ihr Argument ist außerdem kaum zutreffend, denn der Unterschied ist gering: Jahresstromverbrauch pro Kopf Deutschland ~6600 kwh, Dänemark ~5600 kwh.

    Ich bin seit fast 20 Jahren intensiv mit der Windkraft und den Hintergründen beschäftigt. Ich erkenne leider oft eine einseitige Betrachtungsweise, die letztlich der “guten” Windkraftlobby unter die Arme greift.

    Viele kleinere Anlage (50 bis 100 m Höhe) könnten bei vermutlich besserer Akzeptanz den gleichen Beitrag leisten, als weniger Monster in Fernsehturmgröße, kosten aber den Betreiber effektiv mehr, weshalb der Deutsch-weiss-alles-besser-Trend zur zweiten Variante geht.

    Komisch, dass sich kaum ein Mensch mit dem Hauptproblem des eigenen Energiefussabdrucks beschäftigt. Statt zu sparen und umzudenken lieber einfach weitermachen. Hauptsache nichts anpassen! Lieber aus der Stadt heraus die Flächenverwendung auf dem Lande diktieren

  23. 22.

    Sie haben in diesem "weiten Feld" auch noch etwas auf den Punkt gebracht: Die politische Komponente.
    Wenn man mehr als 30 Jahre auf das Autofahren als persönliche Freiheit schielt, muss die Natur einestages eine Rechnung schicken. Alles hat sich der freien(Auto)Fahrt untergeordnet, Städte, Landschaften und gegen Autorennen dieser Welt habe ich auch noch keine Proteste gehört, welch eine Belastung der Luft, auch der viel gelobte Sound, emotionslos Lärm und dann die Treibstoffe. Wenn uns nichts Klügeres einfällt, dann hat Lebewesen Mensch versagt. Ich bin auch der Meinung, dass Windräder nicht die Lösung des Energieproblems sind. Bestenfalls ein Zwischenschritt. Nur glaube ich, dass der sog. letzte "Pfiff" einfach noch nicht im gemeinsamen Denken und auch in der Politik gehört wurde!

  24. 21.

    Das wird sich schnell ändern. Sind die Projekte erstmal als im "überwiegend öffentlichen Interesse" liegend kategorisiert, haben Einwände (wie bisher) kaum eine Chance.

    "Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen sowie den dazugehörigen Nebenanlagen liegen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit.08.04.2022" heißt es dann.

  25. 20.

    Doch. So oder so profitierten "ein paar Wenige". Der "Erzeuger" fährt IMMER seinen Profit ein. #Krisenprofiteuere
    Ein Gewinn/Profit für Alle ist es Interessen in Ausgleich zu bringen.

  26. 19.

    Es ist etwas komplexer: Wir werden häufiger auch wegen solcher Ausschlussgründe schwitzen können, wobei Bbg. bei der EE schon sehr gut am Start ist. Im Land der 10H-Fraktion wird der Bierzeltprinz jedoch zusehens nervöser.

    Die Anlagen stehen hierzulande i.d.R. mindestens 20 Jahre. Für einen längeren Betriebszeitraum müsste man deren Zustand aufwendiger untersuchen. Und sobald doch ein Defekt auftritt, ist in Dänemark das Geschrei wohl kleiner als hierzulande.

  27. 18.

    Zustimmung!
    Und was ist an 38 von 309 also ca.12% OFT??? (wenn ich das recht verstanden habe)
    Profit vor Landschaft? Neine dank!

  28. 17.

    Genau dieselbe Erfahrung habe ich auch gemacht: Obwohl nur die direkten seitlichen Nachbarn eine Luft-Wärmepumpe und eine PV-Anlage auf dem Süddach sehen könnten (und keinesfalls von der Straße aus), wird eine Genehmigung durch die "Untere Denkmalschutzbehörde" versagt! Es handele sich schließlich um Ensembleschutz auf dem gesamten Straßenzug (bei mir: ein Einfamilienreihenhaus im Grünen von 1928). Eine neue Planung sei in Arbeit, terminlich aber nicht abzusehen. Bis dahin wird wohl auch die staatliche Förderung auslaufen...

  29. 16.

    Es ist wichtig auch solche Belange zu beachten, aber dennoch finde ich das viele Themen pragmatischer gelöst werden sollten. Das würde allen helfen. Und ein kurzer vor Ort Termin wird doch wohl Klärung bringen ob man die Anlage neben einer 500 Jahre alten Kirche oder Felsen oder was auch immer bauen kann oder nicht. Ich persönlich finde die Windräder nicht störend. Wichtiger ist Schattenwurf, Lärm und eventuell Vogelflugrouten. Alles andere finde ich Nebensache wobei aber auch hier die entsprechenden Umstände entscheidend sind aber wie gesagt ein 2h Termin der Steakholder vor Ort und alles wäre einfacher. Das sind Windkraftanlagen und keine Staudämme, AKWs oder was nicht alles. Die kann man auch wieder schnell abbauen.

  30. 15.

    Zu Ihrem "Wisch,wisch,wisch" gibt es doch längst rechtskräftige Gerichtsurteile., bei denen sich Kläger zusammengetan und gemeinsam nacheinander verschiedene Rechtswege beschritten haben. Sie erinnern sich? Ihre "7,5 - 10,5 H" basieren auf welcher Rechtsgrundlage?

  31. 14.

    Ihre Auffassung kann ich nicht teilen, denn kulturelle und historische Identität hat auch ihre Berechtigung. Bei einem vernünftigen Politikansatz (stärkere Einbeziehung von Biomasse oder Atomkraft der neusten Generation) sind solche Konflikte vermeidbar. Doch dazu musste Energiepolitik wissenschaftlich und nicht ideologisch betrieben werden.

  32. 13.

    Der Denkmalschutz ist mittlerweile in sehr vielen Bereichen ein Klotz am Bein- IMHO sollte der grundsätzlich neu gedacht werden. Auch viele Häuser können nicht mit sinnvollen Maßnahmen energetisch ausgerüstet werden, weil der Denkmalschutz davor steht und/oder es zu teuer macht.

    Und auch das Miet/Eigentumsrecht müsste reformiert werden. Balkonkraftwerke bspw. müssen genehmigungslos möglich gemacht werden.

    Es ist nicht nur 5 vor 12. Es ist schon einiges danach- es geht nicht mehr darum, Schaden abzuwenden, sondern ihn zu begrenzen. Sehr bald geht das gar nicht mehr. Dann wird es weder schöne Landschaften noch schöne denkmalgeschützte Häuser geben, in denen Menschen nach heutigen Maßstäben "normal" leben können.

  33. 12.

    Gut, Herr Mandalka, dass Sie auch diese Nische "eingefangen" haben, damit man mehr informiert ist. Aber man fragt sich, ob wir es in D ledigl. verstehen, tägl. "neue fiese" Nachrichten an den Mann zu bringen. Ohne die Parkdenkmale, Schlösser u. Gärten etc., die z.T. gebildete, aber meistens protzende Adlige oder interessierte Industrielle hinterlassen haben, würde es in einigen Landschaften ganz schön mau dahergehen. Ich bin dafür, PV-Anlagen in geeigneten Fassadenflächen unterzubringen oder wie schon vorgeschlagen, Dachlagen zu nutzen. Richtig sind auch Gründächer, aber eine "Nachrüstung" ist eben auch nicht ohne Weiteres möglich, da die Dachkonstruktionen auf diese Art der Nutzung ausgerichtet sein müssen. Was machen wir mit den massenhaft herumstehenden Flachbauten? Können wir uns diese Art von Verschwendung leisten? Ich verweise auf den heutigen interess. Art. des Journalisten F. Harms auf t-online.de. Wir müssen unser Leben ändern. Energie-, plastearme u. verpack.-arme HH etc.

  34. 11.

    An der Innenseite meines Badezimmerfensters hat sich schwarzer Schimmel gebildet.
    Als ich beim zuständigen Hauswart anfragte, ob man den hölzernen Fensterrahmen nicht durch einen aus Kunststoff ersetzen könne, lautete die Antwort: "Geht nicht, wegen dem Denkmalschutz."
    Wisset daher: Denkmalschutz geht über Gesundheitsschutz.
    Und auch wenn ich die "Energiewende" für hirnrissig halte und mich da durch deren unmittelbare Folgen sehr bestätigt sehe:
    Für mich ist Denkmalschutz zweitrangig. Praktisch alles andere ist wichtiger.
    Z. B. das Wohlergehen der heute lebenden Menschen.

  35. 10.

    Vielleicht liegt es daran das D ein klein wenig mehr Strom braucht als DK......
    Erst denken dann tippen.
    Aber wir können ja auch Atomkraftwerke bauen die wegen Wassermangel abgeschaltet werden müssen und deren Strom ein vielfaches teurer ist.

  36. 9.

    Ohne den flächendeckenden Ausbau von Wind- und Solarenergie werden Sie in Deutschland bald unbezahlbare Energierechnungen bekommen. Davon profitieren nicht nur ein paar wenige.

  37. 8.

    Achso, jetzt sind die Denkmäler schuld daran, dass wir bald im Dunkel hocken und frieren! Was für ein Unsinn.
    Wie wäre es denn endlich mal mit ein bisschen mehr Augenmaß beim Windkraftausbau statt vorgelagerten Profitabsichten und Gigantenanlagen? Schauen sie bitte nach Dänemark, in ein “Mutterland” der Windenergie. Dort geht Augenmaß. Dort stehen überall auch noch kleinere Altanlagen - teilweise rostig! - und drehen munter vor sich hin. Fügen sich geradezu windmühlennostalgisch in die Landschaft. Und was machen die radikalen Deutschen? Nach 10 - 15 Jahren werden 125 m hohe Anlagen durch 200 m hohe ersetzt, weil sonst nicht mehr wirtschaftlich (Hä? Obwohl gerade abbezahlt?). Damit soll dann die Akzeptanz erhöht werden! Es widert mich an! Ein paar hundert Leute profitieren, der Rest bezahlt mehr für seinen Strom und darf sich vor den drehenden Riesenmonstern gruseln.

  38. 7.

    "Eigene Landschaftsverschandelung wegen politischer Unstimmigkeiten mit einem Nachbarland.
    DAS ist das 21. Jahrhundert !?!?"
    Ausgetrocknete Böden/Flüsse, abgestorbene Wälder, Wassermangel und Unwetter. Fehlt nur noch es ist nur Sommer. Wer so dämlich argumentiert wie Sie hat nichts begriffen.

  39. 6.

    Warum sollte ein angemessener Abstand für ein Denkmal anders bewertet werden als für eine Gemeinde? Beide verdienen und benötigen Abstand. Bevor jetzt wieder jemand sagt "irgendwo am Horizont", dass ist damit nicht gemeint. Gemeint ist eine sinnvolle, einfach schnell umsetzbare, rechtssichere Regel: z.B. "7,5 - 10,5 H". (7,5 - 10,5 soll aussagen das man darüber streiten muss und das Wisch,wisch,wisch vor Ort mehr wiegt als die Sichtachse).

  40. 5.

    Eigene Landschaftsverschandelung wegen politischer Unstimmigkeiten mit einem Nachbarland.
    DAS ist das 21. Jahrhundert !?!?

  41. 4.

    "Windenergieanlagen stellten nämlich "keine eigentliche Substanzgefährdung" dar."
    Stimmt, und trifft genauso für Photovoltaik zu. Politik und Denkmalschutz haben noch nicht begriffen das der Klimawandel auch Denkmäler zerstört. Wie dumm ist es eigentlich auf nicht einsehbare Dachflächen PV zu verweigern?
    Die Gesetze zu ändern ist überfällig.

  42. 3.

    Interessanter Artikel! Allerdings wurden 90% der Bauanträge durch die 1000 Meter Regelung nicht genehmigt. Bei den Politikern der einzelnen Bundesländern liegt das Problem, nicht beim Denkmalschutz.

  43. 2.

    Interessanter Artikel! Allerdings wurden 90% der Bauanträge durch die 1000 Meter Regelung nicht genehmigt. Bei den Politikern der einzelnen Bundesländern liegt das Problem, nicht beim Denkmalschutz.

  44. 1.

    Für Solar auf dem Dach sieht es noch schlimmer aus. Ebenso sind thermische Sanierungen vielerorts durch den Denkmalschutz effektiv verhindert. Es ist meiner Meinung nach absoluter Wahnsinn, dass wir Denkmalschutz über Klimaschutz stellen.

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