INSM Bildungsmonitor - Berlin und Brandenburg verbessern sich leicht in Bildungsranking

Mi 17.08.22 | 12:23 Uhr
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Symbolbild: Schülerinnen und Schüler melden sich im Unterricht (Quelle: dpa/Frank Rumpenhorst)
Audio: Fritz Radio | Mi 17.08.22 | Bild: dpa/Frank Rumpenhorst

Berlin und Brandenburg schneiden in einem neuen Ländervergleich zur Bildungsqualität etwas besser ab als vor Jahresfrist, haben aber noch einige Hausaufgaben zu bewältigen. Dennoch belegen die beiden Länder in einzelnen Handlungsfeldern auch jeweils einen Spitzenplatz.

Im neuen "INSM-Bildungsmonitor" [externer Link] rangiert die Hauptstadt unter den 16 Bundesländern insgesamt auf Platz 11, Brandenburg erreicht den 13. Platz. Im letzten Jahr lag Berlin auf Platz 13, Brandenburg landete auf dem vorletzten Platz.

In dem am Mittwoch veröffentlichten Ranking des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) sind zahlreiche Baustellen aufgelistet. Sie betreffen nicht zuletzt die Schulen, aber auch die Berufsschulen.

Berlin: Beste Betreuungsbedingungen, viele Schulabbrecher

Stärken spricht der Bildungsmonitor Berlin in den Handlungsfeldern Betreuungsbedingungen (1. Platz im Bundesranking), Förderinfrastruktur (4. Platz), Forschungsorientierung (5. Platz), Internationalisierung (5. Platz) und Digitalisierung (6. Platz) zu.

So sei beispielsweise der Anteil der Kinder in Ganztagsangeboten in Kitas und Schulen hoch, gemessen and der Wirtschaftskraft seien viele Forscherinnen und Forscher in Berlin tätig, und die Verfügbarkeit von schnellem WLAN an Schulen sei vergleichsweise gut.

Verbesserungsbedarf sieht das ISNM dagegen in den Feldern Berufliche Bildung (16. Platz), Bildungsarmut (15. Platz) und Schulqualität (15. Platz). Dafür sorgten ein hoher Anteil unversorgter Jugendlicher, eine relativ hohe Schulabbrecherquote und im Bundesvergleich niedrige durchschnittliche Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften.

Brandenburg: Spitze bei Integration, Schlusslicht bei Digitalisierung

Die Bildung in Brandenburg hat laut ISNM ihre Stärken in den Feldern Integration (1. Platz), Internationalisierung (3. Platz) und Bildungsarmut (4. Platz).

Demnach erreichen nur wenige ausländische Schulabsolventen keinen Schulabschluss, fast alle Berufsschüler werden in Fremdsprachen unterrichtet und vergleichsweise viele Schüler erreichen in Kompetenztests die Mindeststandards.

Deutlichen Nachholbedarf sieht der Monitor in den Feldern Digitalisierung (16. Platz), Hochschule/MINT (16. Platz) und der Forschungsorientierung (15. Platz). Nur wenige junge Menschen werden dem Institut nach an Brandenburger Berufs- oder Hochschulen ausgebildet und gemessen an der Anzahl der in Brandenburg lebenden Akademikern ist die Anzahl der Hochschulabsolventen die niedrigste aller Bundesländer. Außerdem seien die Ausgaben für Forschung je Forscher bundesweit die niedrigsten.

Daten hauptsächlich aus 2020 und 2021

Die Vergleichsstudie bewertet anhand von 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.

Die zusammengetragenen Daten stammen zumeist aus den Jahren 2020 und 2021. Die INSM wird nach eigenen Angaben von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.

Sendung: fritz, 17.08.2022, 10:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    So kann das Brandenburger Schönreden kräftig „in die Hose gehen“:
    „vergleichsweise viele Schüler erreichen in Kompetenztests die Mindeststandards“

    Das sagt alles aus...

  2. 2.

    Da muss das Jugendradio Fritz aber nochmal beim rbb Fernsehen in die Lehre gehen: In Berlin herrscht Lehrermangel.

    "Die Betreuungsrelationen (Kinder/Jugendliche je Lehrkraft) sind gut" und Platz 1 dafür... Das darf nicht sein.

  3. 1.

    Also in Integration ist Brandenburg Spitze. Inwiefern hilft das den Jugendlichen weiter?

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