Neuer Leitfaden für Bezirke - Freies Parken soll für Nachtschichtarbeiter in Berlin einfacher werden

Sa 27.08.22 | 18:01 Uhr
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Ein Parkscheinautomat steht am Straßenrand. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Video: rbb24 | 25.08.2022 | Bild: dpa/Monika Skolimowska

Beschäftigte in Nacht- und Wechselschichten sollen in Berlin künftig einfacher per Ausnahmegenehmigung frei parken können. Das sieht ein Leitfaden vor, den der Senat mit dem Bezirk Mitte erarbeitet hat. Bereits bestehende Ausnahmeregelungen sollen damit erweitert werden.

Ausnahmen von der Parkscheinpflicht sollen demnach bei Arbeitszeiten bis einschließlich 6 Uhr morgens anerkannt werden. Außerdem können sich Beschäftigte künftig häufige ungeplante Wechsel der Arbeitszeit in der Nacht pauschal von ihrer Dienststelle bescheinigen lassen. Von den Empfehlungen sollen vor allem Beschäftigte von Krankenhäusern, Polizei, Feuerwehr und Ordnungsämtern profitieren.

Der Bezirk Mitte, in dem besonders viele Krankenhäuser liegen, hat gerade erst die Straßen rund um das Virchow-Klinikum zur gebührenpflichtigen Parkzone erklärt. Ab Montag soll das Parken dort zwei Euro pro Stunde kosten. Ausnahmeregelungen für Beschäftigte im Schichtdienst waren geplant, allerdings wurden bislang alle bearbeiteten 61 Anträge abgelehnt, wie das Bezirksamt auf rbb-Anfrage mitteilte. Die neue Parkzone 77 umfasst das Gebiet zwischen Seestraße, Müllerstraße, Fennstraße und Sylter Straße.

Jarasch: Auch Unternehmen müssen Beitrag leisten

Der Leitfaden soll nun mit den übrigen Bezirken abgestimmt werden und zunächst für ein Jahr gelten und dann bei Bedarf angepasst werden.

"Menschen, die für uns alle zu ungünstigen Zeiten ihren Dienst antreten müssen, sollen nicht noch zusätzlich belastet werden", hob Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Samstag hervor. Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) ergänzte, Behörden, Institutionen und Unternehmen müssten außerdem ihren Beitrag zur Verkehrswende leisten - etwa durch Parkplätze auf Betriebsgeländen, Firmentickets für den Nahverkehr, Mietstationen für Autos, Fahrräder und Roller sowie gesicherte Fahrradständer.

34 Kommentare

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  1. 34.

    Hallo Heidekind - wird der Gute nicht so geschrieben: Ströbele
    Der Inhalt ist ja Ok, aber die Sache mit dem Nickklau finde ich trotzdem doof.

  2. 33.

    Oh, wie einfallsreich. Immer wenn man so gar keine Argumente hat. Ganz einfach, jeder Radfahrer entlastet die Kommungen, während hingegen jeder Aurofahrer mehr Kosten verursacht als er an Einnahmen bringt. Da ist schon alles drin. Sprit, Steuer, KfZ Werkstätten...

    Beweise gefällig?

    Ein Team um den schwedischen Tourismus- und Verkehrswissenschaftler Stefan Gössling hat in einer Studie (»The Social Cost of Automobility, Cycling and Walking in the European Union«) von 2019 errechnet, dass jeder mit dem Auto gefahrene Kilometer gesellschaftliche Kosten – etwa durch Unfälle, Schadstoffausstoß, Lärmbelastung – von rund 11 Cent verursacht.

    Dagegen bringt Radfahren einen gesellschaftlichen Gewinn von 18 Cent und Zufußgehen von 37 Cent pro Kilometer. Der Grund: Fahrradfahren und Zufußgehen seien erheblich umweltschonender, platzsparender, gesünder – und mithin vorteilhafter für die Gesellschaft insgesamt.

  3. 32.

    Das halbwissen haben sie, die Parkhäuser sind angemietet von der Klinik, den von ihnen genannte Name ist der Vermieter

  4. 31.

    Um SIE zu ärgern. Warum dürfen Fahrräder, die den Platz für Fußgänger blockieren, kostenlos im Stadtgebiet abgestellt werden? Ich bin für kostenpflichtige Parkmöglichkeiten der Räder, Gerechtigkeit für alle.

  5. 30.

    "Schichtarbeiter:innen haben viele Gründe, wegen derer sie den Individualverkehr bevorzugen!"

    Und warum soll dafür die Allgemeinheit bezahlen? Entweder Parkplatz selbst finanzieren oder den AG in die Pflicht nehmen.

  6. 29.

    Tja ... nicht jeder Grüne kann ein Stroebele mit "Quietschefahrrad" sein. Solche Urgesteine gibt es eben kaum noch.

  7. 28.

    Ich finde es immer wieder bemerkenswert, mit welchem Halbwissen hier argumentiert wird. Das Parkhaus an der Seestraße 4-5 gehört der Contipark Interparking Group (www.mein-contipark.de)und kann von den Mitarbeitern des CVK mitnichten kostenlos genutzt werden. Wenn hier der Eine oder die Andere als Anwohner argumentieren, es sei nur gerecht, da Anwohner jetzt eine "lächerliche" Jahresgebühr seit dem 15.August zahlen müssen, daß die Schichtdienstler der Charité endlich außen vor, wegen dem Parkhaus zu bleiben haben. Das geht nach hinten los. Die Schichtdienstler wollen lediglich in das System der Jahresgebühr aufgenommen werden. Der Parkwechsel hat Jahrzehnte funktioniert. Und wird durch einäugige Politiker auf den Kopf gestellt. Wenn der Senat ein sicheres und mit kurzen Taktzeiten gefülltes Öffi den Krankenschwestern der Spät- und Nachtschichten anbieten würde, bevor Parkautomaten kämen, würde man als Frau auch nachts sicher nach Hause kommen können.

  8. 27.

    Nochmal, die haben ein Parkhaus, für Besucher gesperrt,nur für Klinik Personal, aber umsonst parken geht nicht, die Anwohner zahlen und Klinik umsonst? Das ist doch Klinik Problem

  9. 26.

    Nochmal, die haben ein Parkhaus, für Besucher gesperrt,nur für Klinik Personal, aber umsonst parken geht nicht, die Anwohner zahlen und Klinik umsonst? Das ist doch Klinik Problem

  10. 25.

    Nochmal, die haben ein Parkhaus, für Besucher gesperrt,nur für Klinik Personal, aber umsonst parken geht nicht, die Anwohner zahlen und Klinik umsonst? Das ist doch Klinik Problem

  11. 24.

    Abwarten. Da beschließt der Senat und der Bezirk entscheidet doch anders. Ich drücke allen aus den systemrelevanten Bereichen, die im Schichtdienst arbeiten müssen, die Daumen, dass sie nachts auch parken können. Ich möchte einsatzbereite und ausgeruhte Polizisten, Feuerwehrleute und Krankenpfleger (m/w/d), wenn ich sie brauche.
    Dem Handwerker, der viel Gepäck mit sich führt, bleibt immer noch, mit dem Arbeitgeber Regelungen auszuhandeln.

  12. 23.

    Mit welchem Recht soll das Klinik Personal frei Parken dürfen? Die Anwohner bezahlen und die sparen sich das Geld, die haben ein Parkhaus in der Seestrasse, dann muss es eben für Besucher gesperrt werden, eben nur für Personal, ich lasse alle abschleppen wer nicht bezahlt auch die aus der Klinik

  13. 22.

    Tja Fr j..... Brauch sich nicht um ein Parkplatz bemühen, denn diese Dame lässt sich chaufieren. Für das Fernsehen schwingt sie sich aufs Fahrrad. Kamara weg, ist das Auto dran.

  14. 21.

    Das ist doch wieder nur eine weitere Ausnahmeregelung die nur Bürokratie erfordert. Was ist denn mit den gesamten (!) DienstleisterINNEN in der gesamten Stadt die sich auch die Parkgebühr nicht leisten können oder wollen...egal ob Tag oder Nacht.
    Es muss eine Regelung für alle her ohne Beantragung von irgendwas. Das 9 Euro Ticket wäre eine Lösung für viele Leute. Und wenn alle Wohnungen für BerlinerINNEN da wären müssten auch nicht so viel Leute so weit fahren.

  15. 20.

    Es wird ständig gejammert: Pflegekräfte fehlen. Die Pflegekräfte die noch da sind und jetzt 200€ Parkgebühren zahlen sollen/müssen, sollten sich überlegen dorthin zu gehen, wo es derartige Abzocke nicht gibt.

  16. 19.

    Dazu müsste AUCH NACHTS der ÖPNV wie am Tag aufgestellt sein. Und diejenigen, die sich hier täglich zu unsäglichen Dienstzeiten den A... ausreißen haben nun mal solche Arbeitszeiten


    Solchen Leuten wie Ihnen kann man nur wünschen, dass sie auch ins Krankenhaus müssen. Dann würden Sie aber ganz schön dumm gucken, wenn sich dann keiner um Sie kümmern kann, weil er ohne Auto nicht zu seiner Dienststelle kommt.

  17. 18.

    Das Problem ist nicht nur die Klinik sondern auch die Pendler die hier frei parken um mit der Straßenbahn weiter fahren. Die Klinik hat im Umkreis 3 Parkhäuser, aber das Personal möchte nichts bezahlen. Wir Anwohner sind froh das die Parkzone besteht, jetzt finden wir endlich ein Parkplatz und müssen nicht warten bis das Klinik Personal Feierabend macht

  18. 17.

    Nee, das liegt in den Genen der sogenannten Grünen. Anderen den Eselskarren vorschreiben, aber selbst um die Welt jetten nach dem Motto: Das geht euch gar nichts an, das ist meine Privatsache.

  19. 16.

    In meiner Parkraumzone (Zone 80, auch im Wedding) kann man zwischen 20.00 und 8.00 Uhr parken, ohne einen Parkschein oder eine Plakette haben zu müssen. Das kann aber in anderen Zonen anders sein.

  20. 15.

    Die Parkzone ist zwischen 20 und 9 Uhr kostenlos. Wie lange dauert denn so eine "Nachtschicht"? Die Parkzonen sollen gerade die bequemen Autofahrer, die bis zur Arbeitsstelle vorfahren möchten, zum Umdenken bewegen, sei es Fahrgemeinschaften bilden oder anregen sonstwie ihre Bequemlichkeit zu reflektieren.
    Das Herauasstellen der Pflegefräfte ist auch fehl am Platze. Der Tiefbauarbeiter, der bei wechslndem Wetter Reserveklamotten, Wasser, Proviant mitnehmen muß ist nicht weniger Systemrelevant. Der verfügt aber über keinen Spind oder eine Teeküche und weiß nicht wohin mit seinem Zeug auf der Baustelle.
    Ich habe es schon nach dem ersten Artikel über die armen Pflegekräfte befürchtet, dass die Politik einknickt. Schade, denn die Parkzonen sind ein guter Ansatz die Autoverkehr einzuschränken.

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