Träger in Bedrängnis - Kitas ächzen unter teuren Essenspreisen

Mo 22.08.22 | 06:16 Uhr | Von Von Anna Bordel
  31
Symbolbild: Kinder beim Mittagessen im Kindergarten (Quelle: IMAGO/imagebroker)
Bild: IMAGO/imagebroker

Am Montag starten nicht nur Schüler:innen, sondern auch Kita-Kinder ins neue Jahr. Viele Träger leiden unter den gestiegenen Kosten, Hilfe des Senats ist erst Anfang des nächsten Jahres in Sicht. Für kleinere Einrichtungen könnte es da schon zu spät sein. Von Anna Bordel

Dass sie sich mal damit auseinandersetzen muss, hätte Kathrin Freide noch vor ein paar Jahren nie gedacht, aber der Trend wird seit einiger Zeit zunehmend deutlicher: Immer mehr Eltern kündigen ihren Kita-Platz, weil sie wegziehen. Und: Die Kita-Leiterin der großen Kita "Hanna vom Kolle" in Prenzlauer Berg hat Schwierigkeiten, die Plätze neu zu besetzen. Manchmal vergehen sogar drei Monate, bis das gelingt.

Die Zahl der Kündigungen habe sich im Laufe der letzten drei Jahre verdreifacht, sagt sie. "Viele Eltern hatten coronabedingt finanzielle Einbußen, der bezahlbare Wohnraum im Stadtteil wird knapper", so erklärt Freide sich, dass viele Familien aus dem Stadtkern wegziehen, an den Stadtrand oder zurück dahin, wo sie aufgewachsen sind. Dass die Plätze nicht gleich neu besetzt werden können, belastet den Träger, dann fehlt das Geld, das er vom Senat pro Kind bekommt. Und Geld fehlt sowieso.

Kita-Essen ist deutlich teurer geworden

Nicht nur die Kündigungen der Eltern machen den Kita-Trägern zu schaffen. Die gestiegenen Kosten in vielen Bereichen des alltäglichen Bedarfs machen der ohnehin finanziell angeschlagene Branche den Alltag schwer. Die gestiegenen Lebensmittelkosten wirken sich unmittelbar auf den Betrieb aus. Manche Träger könnten ihre Caterer nicht mehr zahlen, sagt Lars Bekesi, Geschäftsführer des Verbands der Kleinen und Mittelgroßen Kita-Träger Berlin (VKMK). Drei Euro hätte das Essen pro Kind zuvor gekostet, nun sei man teilweise bei neun Euro. Ohne zusätzliche Hilfen müssten Kitas in der Küche sparen, und zwar am Essen und am Personal. Wenn Küchenpersonal entlassen werde, dann müsste das pädagogische Personal einspringen, das dann noch überlasteter wäre, so Bekesi.

Der Standard des Essens der Kita "Hanna vom Kolle" sei trotz Preissteigerungen beibehalten worden, so Kita-Leiterin Freide. Das Küchenpersonal wirtschafte preisbewusst. "Das Personal schaut genau, wie viel Essen gekocht werden muss, das spart Essens- aber auch Energiekosten", erklärt sie. Beim Einkauf der Lebensmittel schaue das Personal auf Aktionen oder warte auch mal eine Woche ab, wenn eine bestimmte Zutat gerade teuer sei.

Ich blicke hier in unseren Garten und weiß, dass wir als Team uns gut unterstützen und den Kindern einen sorglosen Alltag ermöglichen können, auch wenn ihre Eltern und wir Sorgen haben.

Kathrin Freide, Kita-Leiterin

Gestiegene Energiekosten wirken sich bislang nur in Einzelfällen aus

Die Auswirkungen der gestiegenen Energiekosten werden vor allem im kommenden Jahr ersichtlich sein. Das werden viele kleinere Träger nicht überstehen, da ist Bekesi sich sicher. Für sie sei es deutlich schwieriger, kurzfristig Geld aufzutreiben. Er weiß bislang von einem Fall, bei dem die um 300 Prozent gestiegene Gaskostenrechnung eine Einrichtung an den Rand der Insolvenz treibt. Ansonsten sei es bei vielen noch nicht absehbare, was die Preissteigerung bedeute. Die ständigen Ankündigungen, dass die Energiekosten steigen würden, aber dies noch nicht handfest sei, verunsichere viele Menschen, sagt auch Wolfgang Freier vom vom Landesverband Berlin des Deutschen Kitaverbands.

In der Kita "Hanna vom Kolle" wird deshalb schon mal vorsorglich versucht, Wasser und Strom zu sparen. "Das geht nicht immer, Kinder müssen schließlich Hände waschen. Kinder, gerade die kleinen, lassen das Wasser ja auch gern mal länger laufen, das wirkt häufig beruhigend. Darauf achten wir jetzt, dass das nicht überhand nimmt, und drehen auch mal einen Hahn zu." Auch das Licht werde konsequent ausgemacht, wenn niemand im Raum sei. "Die unteren Toiletten sind allerdings dunkel und daher ständig beleuchtet, damit die Kinder dort immer aufs Klo gehen können", so Freide.

Senat bietet im Einzelfall Überbrückungshilfen an

In Berlin gibt es einige städtische Kindertagesstätten, 80 Prozent der Plätze werden aber von freien Trägern gestellt, die vom Senat mitfinanziert werden. So gibt es eine Personal- und Sachkostenpauschale, die jährlich dem Verbraucherindex der vergangenen Monate entsprechend erhöht wird, immer zum Januar eines neuen Jahres. In der letzten Anpassung ist sind die Preisentwicklungen demnach noch nicht enthalten, und genau das macht es für viele Einrichtungen so schwierig. Größere Einrichtungen, die vernünftig wirtschaften, könnten einige Monate ohne eine erneute Anpassung schaffen, für kleinere Träger ist das nicht so leicht. Vor einigen Monaten hatte der Senat deshalb prüfen wollen, ob Kredite zur Überbrückung eine Lösung sein könnten.

Laut Senat ist die Anwendung einer solchen Hilfe allerdings noch nicht notwendig gewesen. "Die Anpassung der Sachkostenpauschale über den Verbraucherpreisindex stellt ein erprobtes und von den Kita-Trägern auch in der aktuellen Situation bisher akzeptiertes Verfahren da", teilte Martin Klesmann, Sprecher der Bildungsverwaltung, auf Anfrage mit. "Das Angebot, zu einzelfallbezogenen Erörterungen im Falle wirtschaftlich existenzgefährdenden Situationen vor allem für kleinere Einrichtungen nach niedrigschwelligen Überbrückungsmaßnahmen zu suchen, besteht fort. Hierbei würde es sich jeweils um Einzelfalllösungen handeln. Bisher gab es keinen Fall", sagte er weiter.

Eltern mehr in die Pflicht nehmen?

Problematisch sei nicht nur die zu geringe Höhe der Personal- und Sachkosten, sondern auch die Tatsache, dass freie Träger einen Teil der Personalkosten nutzen, um damit andere Dinge zu finanzieren, wie Baumaßnahmen oder ähnliches, so Markus Hanisch von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Berlin (GEW). Die Sorge sei nun, dass die Gehälter des Personals zunehmend dafür genutzt würden, die gestiegenen Kosten in anderen Bereichen auszugleichen.

Eine gemeinsame Runde, in der Verbände, Träger und Politik gemeinsam darüber sprechen, welche Lösungen es geben könnte, gibt es derzeit nicht. Bekesi und Freier sehen eine Möglichkeit darin, die Eltern mehr an den Kosten zu beteiligen. Der festgesetzte Beitrag von 23 Euro als Essenspauschale stehe bereits seit elf Jahren fest, da könnte eine Anpassung stattfinden, so Freier. Viele Kitas erheben außerdem einen Zusatzbeitrag, der aber 90 Euro nicht überschreiten darf und außerdem an feste Leistungen wie Musikangebote oder Bioessen gebunden ist. Dieser Beitrag könnte zumindest den Trägern zur freien Verfügung gestellt werden, findet Bekesi. Dass Eltern zeitnah mehr zahlen müssen, glaubt er nicht.

Senat soll Finanzen schneller an Inflation anpassen

Bekesi hofft auf eine Sonderpauschale für jedes Kind, die den Trägern jetzt schon mal zugute kommt, bis sie auf die nächste Anpassung der Gelder im kommenden Januar warten. Laut derzeitigem Verbraucherpreisindex könnte die Erhöhung plus acht Prozent betragen. Solange könnten einige Träger nicht mehr warten, meint Freier.

Andere finden, dass Kitas durch die Zusicherung der Erhöhung immerhin eine Aussicht auf Verbesserung haben, die an anderen Stellen fehlt - so zum Beispiel in der Jugend- und Familienhilfe. Familienzentren und Jugendberatungsangebote würden zwar ebenfalls von freien Trägern geführt, ihre Finanzierung sei aber nicht langfristig sichergestellt und eine Anpassung ist auch nirgends verankert, so Hanisch von der GEW. Daher sei man sehr in Sorge, wie diese Projekte, die sehr wertvolle Arbeit für Familien leisteten bei den steigenden Kosten arbeitsfähig bleiben können.

Erzieher:in - ein Beruf mit schlechtem Ruf

Personalnot ist bei Berliner Kitas schon Alltag geworden. Fast jeder Träger sucht Fachkräfte. Der Beruf hat einfach einen schlechten Ruf, meint Freier vom Kita-Verband, ständig sei von "irgendwelchen Katastrophen, Überlastung und Krankheit die Rede", dadurch hätten wenige Menschen Lust, sich ausbilden zu lassen. Eigentlich halte der Erzieherberuf durchaus Glücksmomente bereit: "die Entwicklungen der Kinder zu begleiten, Überraschendes und Emotionales zu erleben - das kann schon sehr erfüllend sein", so Freier.

Auch Kita-Leiterin Freide ist nicht ausschließlich besorgt: "Ich blicke hier in unseren Garten und weiß, dass wir als Team uns gut unterstützen und den Kindern einen sorglosen Alltag ermöglichen können, auch wenn ihre Eltern und wir Sorgen haben". Wie eigentlich jedes Jahr blicke sie frohen Mutes in das startende Kita-Jahr.

Sendung:

Beitrag von Von Anna Bordel

31 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 31.

    Wenn man in die Fachzeitschriften der Lebensmittel-, Agrar-, Handelsverbände schaut werden auch dort
    langfristige Preissteigerungen prognostiziert. Man sollte davon ausgehen dürfen dass Mitarbeiter:innen
    in deutschen Ministerien diese Informationen zur Kenntnis nehmen und Maßnahmen einleiten größere
    finanzielle Nachteile von der Bevölkerung abzuwenden bzw. endlich Krisengewinner zu mehr Beteiligungen
    bzw. Steuern zu Gunsten des Gemeinwohls verpflichten.

  2. 30.

    Das will ich nicht absprechen. Mein Vermerk war halt, dass es die zu meiner Kinderzeit eben nicht so häufig bis fast gar nicht gab. Woher welche Allergien stammen, ist hier kein Diskussionsthema.
    Aber es gibt eben trotzdem noch die Sonderwünsche der Eltern. Und die machen das Essen auch dolle teuer, weil fast alle Eltern für ihr Kind heutzutage irgendwie ne Extrawurst wollen, diese Wurst natürlich vegan. Das sollten Eltern mal auch im Hinterkopf behalten, wenn alles schön billig bis für kein Geld zu haben sein soll.

  3. 29.

    Echte Allergien sind kein "Gedöns", sie veruhrsachen mit unter schwerwiegende Symptome, die sogar innerhalb von Minuten zum Tod führen können.

  4. 28.

    Stulle gabs schon mit aufn Weg zum Kindergarten. Es gab aber auch ein warmes Essen Mittgas. Nur eben hausgemachtes Essen, nicht so wie heute 3 Gerichte zur Wahl, das danze Gezumpel vegan, vegetarisch und so. Zumal es zu DDR Zeiten aus Mangel eh wenig Fleisch gab, da wurde viel aus dem gemacht, was gerade da war. Es gab nur ein Gericht und fertig. Und um Sonderlichkeiten wie Glutenunverträglichkeit, Nussallergie oder sowas mussten sich die Küchenleute auch nicht kümmern. Gabs nicht. Selten mal jemand mit Lactoseintoleranz.
    Mehrleistungen wegen diesem Gedöns macht das Essen auch noch erheblich teurer.

  5. 27.

    "Der Senat will immer alles billig" - nein, die Menschen wollen immer alles billig oder, besser noch, kostenfrei.

  6. 26.

    Das frage ich mich auch. Weil heutzutage mit "Anreizen" wie kostenloser Kita und günstiger Verpflegung die Menschen dazu bewegt werden sollen, mehr Kinder in die Welt zu setzen. Wir wurden auch mit Stullen in die Schule geschickt und Nachmittags nach der Schule gab es dann Mittagessen zu Hause. Gut, nun war auch unsere Mutter Hausfrau und konnte sich deshalb um mich und meine Geschwister nach der Schule kümmern. War halt eine andere Zeit...

  7. 25.

    "Wo ist diese Generation jetzt? Wanderurlaub auf Malle? Kümmert euch endlich wieder umeinander. Oder wollt ihr später nicht gepflegt werden?"
    Ihr Ernst? Da wo Sie noch hinwollen, da kommen die bereits her und haben es geschafft. Hilfe geben und Hilfe verlangen ist ein ganz erheblicher Unterschied.

  8. 24.

    "Immer alles kostenlos ist keine Lösung." Hier sehe ich das eigentliche Problem. Ich finde es schon lange überhaupt ein Wunder, dass Kita in Berlin kostenlos ist. Wahnsinn! Da wird eine nicht unerhebliche Leistung erbracht und die Menschen, die diese Leistung in Anspruch nehmen, müssen absolut nichts dafür zahlen. Wie geht das?
    Und ja, Lebensmittel werden immer teurer. Willkommen im richtigen Leben. Wir als Otto Normalverbraucher müssen ja auch tiefer in die Tasche greifen, um unseren Lebensunterhalt zu bezahlen. Warum sollte das bei Kita- und Schulessen anders sein??? Die Teuerungen müssen an die Eltern weiter gegeben werden. Oder die Kinder bekommen nur Billig"fraß".

  9. 23.

    >"Warum müssen Kinder überhaupt in Kitas? "
    Uh... sie haben aber sehr alte konservative Ansichten. Ein Kita-Angebot ist in unserer Gesellschaft mehr denn je notwendig. Schon weil es viele alleinerziehende Elternteile gibt, mitunter beide Elternteile arbeiten, die Familien soweit auseinander leben mit Omas oder Opas in weiter Ferne, das Kind beim Aufwachsen in einer Gruppe eine günstigere Sozial- und Gesundheitsprognose hat für später und vieles mehr. Doch doch.. Kitas sind schon sinnvoll in unserer Zeit.

  10. 22.

    Heute geht angeblich vieles nicht mehr, was bei uns vor 40 Jahren noch selbstverständlich war.

    Schlüsselkind, selbstständig zur Schule gehen oder fahren, Hausaufgaben ohne Aufsicht erledigen.

    Da die heutigen Kinder unsere Zukunft sind, sieht diese aber ganz schwarz aus

  11. 21.

    Ganz dickes Fettnäpfchen!

    1. Sozialkompetenz
    2. Eltern müssen unter Umständen auch mal arbeiten
    3. Oma/Opa nicht da/vielleicht auch schon verstorben
    4. nicht jeder kann mit Geschwisterkindern aufwarten, die sich dann um die jüngeren kümmern (sowas nennt man dann Verhütung, Familienplanung beendet etc)

    Willkommen im 21. Jahrhundert!

  12. 20.

    Hat was mit dem Thema zu tun?
    Das Thema teurere Lebensmittel (nicht nur in Kitas) ist für immer mehr Menschen ein ersthaftes Problem!
    " Inflation droht weiter zu steigen - Die Erzeugerpreise sind so stark nach oben geschossen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Taz, 19.8.2022
    Edeka, Rewe: Eigenmarken in Supermärkten bis zu 24 Prozent teurer. Berliner Zeitung, 20.8.2022
    Preisexplosion: Inflation: Erster Berliner Supermarkt versieht Lebensmittel mit Diebstahlsicherung.
    Berliner Zeitung, 11.8.2022 "
    Der Staat, also die Steuerzahler-innen werden nicht immer mehr ausgleichen, subventionieren können.
    Auch ein Sozialsystemm kommt an seine Grenzen. Immer mehr Schulden steigern auch die Inflation.

  13. 18.

    Also wir haben unseren Kindern damals immer das Essen für den Tag vorgesorgt und mitgegeben. Warum geht das heute nicht mehr?

  14. 17.

    Ihre systemische Fundamentalkritik an der Kinderbetreuung ändert nichts an den stark steigenden Lebensmittelpreisen. Die Menschen sollen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das ist ein anderes Thema. Auch zu Hause müssen Eltern deutlich mehr Geld für Lebensmittel ausgeben. Es kommen weitere erhebliche Preissteigerungen in zahlreichen Lebensbereichen auf uns zu. Ohne erhebliche Einschränkungen in anderen Bereichen (Urlaub/Restaurant/Auto?) wird das nicht zu bewältigen sein. Es stellt sich die Frage wie der Personenkreis - der bereits schon darauf verzichtet - zukünftig eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung gewährleisten will?

  15. 16.

    "Oder kann ein Kind heutzutage gegen Haferflocken auch allergisch sein? Weiß das jemand..."

    Sobald der erste Wok(e) auf den Gedanken kommt und an den Rest der Lastenradfahrer influenzt - klaro... :D

    "Viele Eltern hatten coronabedingt finanzielle Einbußen, der bezahlbare Wohnraum im Stadtteil wird knapper", so erklärt Freide sich, dass viele Familien aus dem Stadtkern wegziehen, an den Stadtrand oder zurück dahin, wo sie aufgewachsen sind."

    Bereinigung der Kieze von "mimimi - die Kneipe unter meiner Wohnung ist zu laut" und ähnlichen Gestalten: da hat Corona doch direkt was gebracht. :-D

  16. 15.

    Wenn der Senat nicht bereit ist, mehr Zuschüsse zu zahlen, muss das Essen in Kitas und Schulen entweder abgeschafft oder über eine höhere Zuzahlung der Eltern geregelt werden.

    Der Senat will immer alles billig. Das funktioniert schon lange nicht mehr

  17. 14.

    Immer alles kostenlos ist keine Lösung. Ein vernünftiges Essen kostet Geld. Die typische Einstellung des Senats, dass immer alles billig sein muss, ist schon oft in die Hose gegangen.

    Und auch bei der Finanzierung eines vernünftiges Schulessens hat der Senat versagt.

  18. 13.

    Ne Arbeitskollegin macht sich immer Hafenflocken entweder mit Fruchtsaft oder Gemüsesaft. Natürlich immer lange einweichen, damits dann fast wie eine Smoothiesuppe wird. Alles weit weg von Milch. Das mit dem Brot ist doch auch ne Idee: Lecker Klappstulle mit was passenden drauf und dazu Wasser mit Sirup drin... damit sind ganze Generationen von Kindern groß geworden. Und diese Generationen haben alle keine bis nur sehr sehr wenige Allergien. Und rumgenörgelt wird auch nicht! ;-))

  19. 12.

    "Jeden Tag warmen Haferflockenbrei zu 2 von 5 Mahlzeiten zu essen ist für Kita-Kinder sicher nicht ungesund (ohne Zucker). Haferflocken gewährleisten eine ausgewogene Ernährung." Wenn das ein Witz sein soll, dann ist es ein ganz schlechter! Sie haben sicher keine Kinder, anders kann man so eine "Idee" nicht erklären.

  20. 11.

    "Ansonsten auch ne Idee: Es gibt ein Einheitsessen kostenlos. Wer was anderes haben will, muss zahlen." Das dürfte, schon aus personellen Gründen nicht machbar sein, wer soll denn die Wunschessen kochen?
    "Oder kann ein Kind heutzutage gegen Haferflocken auch allergisch sein?" Da man Haferflocken i. d. R. ja nicht so, wie Sie aus der Tüte kommen, isst, sondern sie mit Milch oder Joghurt o. ä. zubereitet werden, sind die Allergien nicht weit.
    So ganz ernst kann ich diesen Vorschlag allerdings nicht nehmen, der nächste Schritt ist dann "Wasser und Brot"??

  21. 10.

    Warum müssen Kinder überhaupt in Kitas? Können die nicht verhütenden Personen nicht mal selbst auf ihren Nachwuchs achten? Wir waren zu sechst und niemand wurde durch fremde betreut. Die älteren haben sich um die jüngeren gekümmert. Oma und Opa waren immer da. Wo ist diese Generation jetzt? Wanderurlaub auf Malle? Kümmert euch endlich wieder umeinander. Oder wollt ihr später nicht gepflegt werden?

  22. 9.

    >"Ich finde, es sollten ausschließlich Haferflocken in der Kita verfüttert werden."
    verfüttert... ne Kita ist doch kein Zoo ;-))
    Ansonsten auch ne Idee: Es gibt ein Einheitsessen kostenlos. Wer was anderes haben will, muss zahlen. Und Haferflocken sind sogar frei von irgendwelchen allergenen Zeugs, gegen das die kleinen Prinzessinnen und Prinzen heute so allergisch sind. Oder kann ein Kind heutzutage gegen Haferflocken auch allergisch sein? Weiß das jemand...

  23. 8.

    Die Rohstoffe für die Zubereitung von Nahrungsmitteln werden teurer.
    Der Transport der Rohstoffe und Nahrungsmittel vom Erzeuger zum Hersteller, zum Großhändler,
    zum Einzelhändler wird teuer.
    Das Heizen und kühlen bei Groß- und Einzelhändlern wird teurer.
    Man muss keine Kauffrau sein um auszurechnen dass Lebensmittel noch viel teurer werden.
    Es reicht das Einmaleins um das auszurechenen.
    Dann gibt es noch sogennannte Mitnahmeeffekte und künstliche Verknappung zur Gewinmaximierung.
    (In Polen sind die Regale voll mit Pflanzenölen, Butter und Margarine
    bei wesentlich geringer Preissteigerung als in Deutschland.)

  24. 7.

    "Seit dem 1. August 2018 sind Kita und Kindertagespflege für alle Kinder kostenfrei. Nur für das Mittagessen müssen Sie weiterhin einen Verpflegungsanteil von 23 Euro monatlich bezahlen.
    Wenn ein gültiger berlinpass-BuT vorgelegt wird, muss dieser Verpflegungsanteil seit dem 1. August 2019 nicht mehr gezahlt werden …"
    https://www.berlin.de/sen/jugend/familie-und-kinder/kindertagesbetreuung/kostenbeteiligung/

    Jeden Tag warmen Haferflockenbrei zu 2 von 5 Mahlzeiten zu essen ist für Kita-Kinder sicher nicht ungesund (ohne Zucker). Haferflocken gewährleisten eine ausgewogene Ernährung.
    Jeden Tag andere Aromatropfen reingemischt, sorgt es für eine gewisse Abwechselung.
    Ich finde, es sollten ausschließlich Haferflocken in der Kita verfüttert werden. Alles andere sind dann Extrawünsche, die zusätzlich vergütet werden müssen.

  25. 6.

    Vielen Dank!, für die klaren Worte.
    Ist doch die einhellig Meinung man könne am Essen auch noch sparen. Geiz ist geil Mentalität führ zu einer Speise, die billig ist. Und, billig ist bekanntlich zweimal kaufen.
    Also, wie kann eine gute Ernährung der Kinder erfolgen.
    Wie kann der Beitrag beim Essen für die Eltern bei vier Euro gedeckt werden?
    Hier also auf die "..." der Stadt Berlin zu hoffen oder sogar auf die des Bundes, ist vergebene liebes Mühe.
    Die Standart- Frage bzw Aussage, wer soll das bezahlen, die ich nicht mehr hören kann, im Raum steht, ...
    Zur Zeit sind es die Kinder mit schlechter Bildungschancen und eine Beeinträchtigung der körperlichen Gesundheit.
    An der Erziehung und Bildung zu sparen, kann nur mit finanziellen Argumente erfolgen, stellt sich hier doch gleich die zweit Frage, wie werden Prioritäten gesetzt.

  26. 5.

    Noch nicht mitbekommen, das wir im Kapitalismus leben???

  27. 4.

    "Wenn Küchenpersonal entlassen werde, dann müsste das pädagogische Personal einspringen"
    Das wäre ein Unding aus hygienischer Sicht. Für den Umgang mit Nahrungsmitteln braucht man einen Hygienpass. Die Krankheitserreger, mit denen Kinderbetreuer von Natur aus zu tun haben und gegen die sie ja meist auch immun sind, möchte man im Küchenbereich beim Zusammenrühren der Lebensmittel eigentlich nicht haben.
    Dass Lebensmittel insgesamt teurer werden, war nur eine Frage der Zeit, bis das bei den Caterern ankommt. Und dann die vielen Sonderwünsche von wegen... Julian kann das nicht essen... Nura mag das nicht... So hart wie es klingt: Aber auch hier müssen die Eltern - wie im allgemeinen Leben auch - tiefer in die Tasche greifen. Alles kann das Land auch nicht abfedern.
    Was mich an diesem Artikel aber wirklich erstaunt: "Die Zahl der Kündigungen habe sich im Laufe der letzten drei Jahre verdreifacht" Im Prenzlauer Berg! Der doch sonst immer als hipp mit jungen Familien verkauft wird.

  28. 3.

    Alles wird teurer und warum nicht auch das Kitaessen? Ich arbeite in einer Kita und wenn da die Eltern wüssten was ihre Kinder täglich zum Mittag auf den Tisch bekommen, würden alle garantiert freiwillig mehr bezahlen
    DAS hat mit gesunder Ernährung nämlich nichts mehr zutun...

  29. 2.

    Wenn man über Schulthemen schreibt, sollte man schon die offizielle richtige Grammatik-Lehrmeinung nicht nur im Plural verwenden. Geschieht das nicht mal an dieser Stelle so wirkt dies arrogant erzieherisch gegenüber der Mehrheit, die das nicht will.

  30. 1.

    Das Problem mit den Essenspreisen bei den Kitas erlebt meine Mutter gerade auch in Ihrem Pflegeheim. Kleiner Portionen schlechtere Qualität , höhere Eigenanteile für Verpflegung u.a.

    Da muss grundsätzlich in allen Bereichen nachgearbeitet werden. Nicht nur im Kita Bereich.

Nächster Artikel