Interview | Schattenplätze in Berlin - "Wir müssen die Stadtbäume erhalten, die wir haben"

Sa 30.07.22 | 09:01 Uhr
  41
Symbolbild: Strassencafe Unter den Linden im Sommer. (Quelle: dpa/M. Weber)
Bild: dpa/M. Weber

Die Sommer der Zukunft werden Berlin noch mehr Hitze bringen. Dafür braucht die Stadt schattenspendende Bäume und weniger versiegelte Flächen, sagt Ökologin Sonja Knapp. Ein Gespräch über Berlins Hitze-Hotspots und Ideen für mehr Abkühlung.

rbb|24: Frau Knapp, werden Städte durch den Klimawandel in Zukunft besonders unter Hitze im Sommer leiden?

Sonja Knapp: Es ist schon jetzt so, dass Städte wärmer sind als ihr Umland. Man nennt das Phänomen "urbane Hitze-Inseln". Das hat damit zu tun, dass Städte weniger Vegetation haben und zu großen Teilen aus versiegelten Flächen bestehen: Straßen, Pflastersteine, Gebäude. All diese Materialien wie Asphalt, Ziegel oder Beton heizen sich tagsüber im Sonnenlicht schnell auf, geben die Hitze nachts aber nur langsam wieder ab. Dadurch wird die Temperatur hochgehalten - vor allem auch in der Nacht: Und dazu kommen jetzt noch die Auswirkungen des Klimawandels.

Zur Person

Sie haben in einem Projekt der Helmholtz-Klima-Initiative dazu geforscht, wie sich unsere Städte an Klimaveränderungen wie heißere Sommer anpassen sollten. Welche Rolle spielt dabei mehr Schatten im öffentlichen Raum?

In jedem Fall eine wichtige. Ich denke, Kühlung durch Vegetation ist das Beste, weil sie eine noch umfassendere Wirkung hat als der Schatten, den etwa eine Markise wirft oder ein Sonnenschirm. Denn der Schatten zum Beispiel einer dichten Baumkrone ist nur der eine Effekt - der andere ist Kühlung durch Verdunstung über die Blätter. Die funktioniert, solange eine Pflanze Wasser aufnehmen kann. Ein Baum zieht Wasser von den Wurzeln über seine Leitbahnen nach oben in die Blätter, um sich selbst damit zu versorgen. Er gibt dabei einen Teil des Wassers ab über die Blätter und dieses verdunstende Wasser kühlt die Luft in der Umgebung des Baums.

Aus Ihrer Sicht brauchen wir für ein hitzeresistentes Berlin also mehr Pflanzen, vor allem Bäume in der Stadt?

Ja, ich denke, Priorität müsste erstmal sein, das zu erhalten, was an Vegetation da ist. Denn es dauert lange, bis ein neu gepflanzter Baum so groß ist, dass er Schatten spenden kann. Doch bislang fallen gerade Stadtbäume immer wieder Baumaßnahmen zum Opfer, dabei sollten wir sie erhalten. Ich denke, dass wir da in den Kommunen die Prioritäten verschieben müssen. Auch wenn der Baum erstmal kein Geld abwirft - wie ein Neubau - bietet er doch etwas anderes: Lebensqualität in der Stadt, angenehmere Sommer. Das müssen wir stärker in den Vordergrund rücken aus meiner Sicht.

Straßenbäume in Berlin
In Berlin gibt es nach Senatsangaben mehr als 430.000 Straßenbäume. Bild: imago images / Jürgen Ritter

Wenn man neue Bäume in der Stadt anpflanzt, kommt das Problem der Bewässerung. Trockenheit ist schon jetzt ein großes Problem in der Region Berlin-Brandenburg - eines, das sich durch den Klimawandel wohl noch verschärfen wird.

Ja, das ist so. Die meisten Kommunen bewässern junge Bäume, bis sie etwa zehn Jahre alt sind. Und in langen Dürreperioden brauchen auch ältere Stadtbäume zusätzliches Wasser. Da gibt es mittlerweile Baumpatenschaften, Anwohner, die den Baum vor ihrer Tür gießen. Hilfreich für neu angepflanzte Stadtbäume ist es auch, wenn sie von Anfang an sogenannte Rigolen bekommen. Das ist eine Art Wanne zum Beispiel aus Beton, die in den Boden eingesetzt wird und Regenwasser speichert. Oberhalb der Rigole pflanzt man dann den neuen Baum, sodass er sich mit den Wurzeln aus dieser Wanne mit Wasser versorgen kann.

Infos im Netz

Können auch andere Baumarten, die mit weniger Wasser auskommen, Teil einer Lösung sein? Bislang gibt es in Berlin als Straßenbäume vor allem Linden (35 Prozent) und Ahornbäume (20 Prozent), gefolgt von Eichen, Platanen und Kastanien.

Wir werden nicht umhinkommen, in Zukunft auch Arten zu pflanzen, die wir bisher nicht im Stadtbild sehen. Gerade wird erforscht, welche Baumarten sich für die trockenere Stadt der Zukunft eignen. Ich finde es dabei wichtig, auf Diversität zu setzen. Es wird nicht den einen Superbaum geben, der all unsere Probleme löst. Im Gegenteil: Je unterschiedlicher die Arten sind, die wir in der Stadt pflanzen, umso stabiler wird das urbane Grün insgesamt. Denn egal ob eine Dürre kommt oder Starkregen oder ein Schädling - wir werden dann immer Pflanzen haben, die das überstehen.

Welche Pflanzen können abgesehen von Bäumen dabei helfen, die Stadt im Sommer abzukühlen?

Kletterpflanzen an begrünten Fassaden zum Beispiel: Die sorgen dafür, dass sich die Innenräume eines Gebäudes erst gar nicht so stark aufheizen. Das Gleiche gilt für grüne Dächer, die Berlin aktuell besonders fördert. Eine dunkle Dachpappe kann sich im Sommer auf 70 Grad aufheizen - ein bepflanztes Dach bleibt normalerweise bei 25 Grad. Dementsprechend sind auch die Zimmer unter diesem Dach heißer oder weniger heiß. Anstatt Gebäude zu bauen, in denen man es nur noch mit Klimaanlage aushält, sollten wir von vornherein so planen und bauen, dass wir keine technische Kühlung brauchen.

Archivbild: Fahrradtouristen besichtigen auf ihrer Tour durch die Mitte der Hauptstadt das Humboldt-Forum. (Quelle: dpa/W. Kumm)
Rasengittersteine könnten große versiegelte Flächen wie den Platz vor dem Humboldt-Forum immerhin teilweise wieder für Regenwasser durchlässig machen.Bild: dpa/W. Kumm

Müssen wir auch dafür sorgen, dass wieder mehr Flächen in der Stadt für Pflanzen zur Verfügung stehen? Stichwort: Entsiegelung.

Ja, das wäre aus meiner Sicht sehr sinnvoll. Da passiert schon einiges - zum Beispiel entlang von Bahnschienen: Grüne Straßenbahnlinien entstehen. Oder auf Parkplätzen kann man Rasengittersteine verlegen statt herkömmliches Pflaster - dann kann immerhin Wasser versickern. Im Boden ermöglicht das schon mehr Leben, als wenn ein dichter Deckel oben aufliegt.

Solche großen versiegelten Flächen, die Sie ansprechen, wie zum Beispiel Bahnhofsvorplätze, hat die Stadtklima-Forscherin Britta Jänicke in ihrer Doktorarbeit als schattenlose Hitze-Hotspots in Berlin identifiziert. Bis dort neu gepflanzte Bäume groß genug wären, um Schatten zu spenden, würden noch viele Jahre vergehen. Was könnten kurzfristigere Maßnahmen sein?

Ich kann mir zum Beispiel Kletterpflanzen vorstellen, die an Gestellen aus Holz emporranken. So könnte man grüne schattige Tunnel schaffen, als alternativen Weg über einen großen sonnigen Platz. Aus ökologischer Sicht fände ich es wichtig, für so eine Lösung schnellwachsende Arten zu nehmen, mit schönen großen Blättern, aber gleichzeitig dürfen die Blätter nicht zu dicht wachsen. Denn sonst könnte sich die Luft in so einem grünen Tunnel stauen - und das wäre besonders an heißen Tagen auch nicht angenehm. Es ist wichtig, eine Balance zu finden zwischen Beschattung und Luftaustausch.

Archivbild: Der karge Hauptbahnhof, Berlin Tiergarten. (Quelle: dpa/D. Enters)
Riesige Flächen in Berlin sind komplett versiegelt und bieten keinen Schatten - so zum Beispiel der Platz vor dem Hauptbahnhof.Bild: dpa/D. Enters

Eine riesige Fläche in Berlin fast ohne Schatten ist das Tempelhofer Feld. Braucht es an so einem Ort aus Ihrer Sicht mehr Bäume? Oder überwiegen die Vorzüge der Freifläche - zum Beispiel weil sie nachts schnell abkühlt und so den Luftaustausch in die angrenzenden Wohngebiete fördert?

Solche großen offenen Flächen haben in jedem Fall ihre Berechtigung. Gerade beim Tempelhofer Feld gibt es Bereiche, die jedes Jahr großflächig abgesperrt werden - zum Schutz der Feldlerche, die dort in der Wiese auf dem Boden brütet. Diese Maßnahme hat dazu geführt, dass es dort die größte Feldlerchen-Population in ganz Berlin-Brandenburg gibt. Solche Vogelarten, die auf dem Boden brüten, sind extrem bedroht. Und wenn wir jetzt mal nicht nur an unser menschliches Wohlbefinden denken, sondern auch an solche Tiere, müssen wir diese Freiflächen erhalten. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass zum Beispiel auf den Grillwiesen am Rand des Felds Bauminseln, die Schatten spenden, eine gute Idee wären.

Archivbild: Eine Frau läuft alleine über einen Betonstreifen auf dem Tempelhofer Feld, dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof. (Quelle: dpa/G. Fischer)
Kein Schatten weit und breit auf dem Tempelhofer Feld - doch nachts kühlt die große Freifläche schnell ab.Bild: dpa/G. Fischer

Sie kennen sich als Ökologin aus mit Pflanzen. Gibt es noch etwas, das wir uns in Sachen Verschattung von der Natur abschauen können - für die Planung unserer Städte?

Mich fasziniert der Kompass-Lattich. Das ist eine Pflanze, die verwandt ist mit unseren Salaten, aber eher als Unkraut gilt. Sie wächst häufig am Straßenrand, wird vielleicht einen halben Meter hoch und die spannende Fähigkeit dieser Pflanze ist, dass sie ihre Blätter ganz gezielt aus der Sonne drehen kann, um sich vor Sonnenbrand zu schützen und den Wasserverlust zu minimieren. Ich frage mich, ob das ein Vorbild sein kann - für bewegliche Sonnensegel zum Beispiel, die mit dem Sonnenstand wandern und so kontinuierlich für Schatten sorgen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview für rbb|24 führte Anne Kohlick.

41 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 41.

    Ja, das klingt schon etwas anders als dass was Sie ursprünglich etwas missverständlich formuliert haben, wie man aus der Reaktion von Pete sehen kann und ist noch immer nicht vollständig.
    Der sachliche Hintergrund ist eben breiter als nur Bäume weg und neu weil es Wege verdunkelt. Die Gedanken seitens Stadt sind wesentlich komplexer, weil eben Bäume in der Stadt ein wesentlich komplexeres Thema als im Wald sind, erst Recht wenn die Straße unter Denkmalschutz steht.
    Man will ein ursprüngliches Konzept nochmal überdenken, um es zeitgemäss und eben richtig zu machen.
    Würde man nun die Gehwege sanieren und in den nächsten Jahren schrittweise die Bäume austauschen weil einer nach dem anderen das zeitliche segnet, wäre der Aufschrei groß. Oder anderseits die Wege nicht lange halten wegen dem Wurzelwerk und dem "Dreck". Wie "mitleser" ja schon erwähnte, so eine Linde ist mit absägen und bissel Stubben fräsen noch lange nicht beseitigt.

  2. 40.

    Also laut Wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Linden_(Gattung)
    können Linden durchaus bis zu 1000 Jahre alt werden. Die Linden in Ffo sind aber erst in den 60er jahren gepflanzt worden, sind also dann noch sehr jung in Anbetracht des erreichbaren Alters.

  3. 39.

    "Aus ökologischer Sicht fände ich es wichtig, für so eine Lösung schnellwachsende Arten zu nehmen, mit schönen großen Blättern, aber gleichzeitig dürfen die Blätter nicht zu dicht wachsen." Welche Arten wären das konkret? Wie sieht es empfehlenswerterweise unter der Erde aus: eher breiter flacher Wurzelballen oder eher Richtung Pfahlwurzel zu bevorzugen?

  4. 38.

    Ich denke, das Thema wäre über Berlin hinaus im Sendegebiet des rbb in Brandenburg ebenfalls interessant. Insoweit wäre es schon sinnvoll, das Thema offen zu lassen und im August entsprechend breiter weiterzuführen. Im Prinzip wäre es sogar auf Alleebäume erweiterbar, bei denen ja auch (da nun wieder hauptsächlich in Brandenburg) Probleme bestehen und nach Lösungen zum Erhalt der postiven Effekte dieser Art Straßenrandbepflanzung gesucht werden sollte (da spielen die Medien im Untergrund im Gegensatz zur Innenstadtbepflanzung aber weniger eine Rolle).

  5. 37.

    Die Linden sind ja auch in Ffo das Problem als Baumart am Straßenrand. Was ist denn die aktuell empfohlene Alternative für Innenstädte?

  6. 36.

    @RBB gibt es einen speziellen Grund, warum der Beitrag bereits im Index für den Monat August/2022 aufgenommen wird? Wollt Ihr dazu noch mehr machen?

  7. 35.

    "ein nützlicher einheimischer Baum, auch für Insekten und Vögel," Hat das jemand bestritten? Vielleicht noch einmal lesen warum Linden im Bereich Leitungsgebundener Technologien vielleicht nicht die sinnvollste Lösung ist.

    "oder gehören Sie auch zu den Leuten, die keine Bäume haben wollen, weil sie stören?" Ja, genau das habe ich mir schon gedacht, als ich den Kommentar verfasst hatte. Irgendeiner unterstellt Dir "Umweltfrevel"

    Ich kann Ihnen versichern, ich habe Bäume am machen, die mittlerweile von einem Baumdienst kostenpflichtig gepflegt werden müssen, da Sie eine Größe erreicht haben, die nicht mehr selbst zu händeln ist.
    Es tut mir nicht einmal Leid, ihr Feindbild erschüttert zu haben.

  8. 34.

    Zitat: "Im eigentlichen Entwurf war vorgesehen, daß zumindest die Baumreihe an der Westseite mit neuen, kleineren Bäumen weiter nach vorn in Richtung Straße rückt - womit den Gewerbetreibenden mehr Platz zur Verfügung stünde und die Gebäude wieder sichtbarer wären.... Gebäude und Geschäfte verschwinden hinter den Bäumen, Äste wachsen bis auf einige Balkone."

  9. 33.

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/02/baeume-an-der-heerstrasse-gefaellt.html

    https://leute.tagesspiegel.de/spandau/macher/2019/12/03/104534/heerstrasse-die-61-baumstuempfe-werden-jetzt-abgesaegt/

    Einfach mal das Bild und das Video angucken. Eigentlich hätte man da schon längst eine Spur pro Richtung für Radfahrer abzweigen müssen. Dieser Pseudoradweg ist einfach lebensgefährlich.

  10. 32.

    Björn hat nicht die ganze Geschichte und auch nicht ganz korrekt dargelegt.
    Die gesamte Magistrale soll schon seit Jahren modernisiert werden, soweit der Denkmalschutz da überhaupt mitspielt.
    Wer die Fußwege dort benutzt, weiß warum das dringend notwendig ist. Bei der Gelegenheit wird nun überlegt die übergroßen alten Linden durch neue Bäume zu ersetzen, da ihr natürliches Lebensende eh nicht mehr all zu weit ist.
    Honigtau und Verdunklung der Wohnungen und Geschäfte sind eben auch ein reales Problem.
    Zu viel Verschattung der Gehwege ist nicht Teil der Problemstellung. Es geht eher um die Verschattung der Blumenbeete und die Wasserkonkurrenz zwischen Linden und Blumenbeeten und den Honigtau, der nunmal sehr hohen Reinigungsaufwand für die Stadt, die Anwohner und Ladeninhaber mit sich bringt.
    Da die Aufgabe ansteht, will man es halt richtig machen, was auch immer richtig ist.

  11. 31.

    Pinien statt Linden, Zypressen statt Ahorn, Palmen statt Erlen, dazu Zitronen- und Apfelsinenbäume, darunter Liegestühle und Cocktailbars und derDrops ist gelutscht!

  12. 30.

    Keine Häuser mehr bauen und dafür mehr Bäume pflanzen das ist das wichtige Signal und nicht anders herum. Hoffentlich klingt ich nicht wie ein grüner

  13. 29.

    Das waren bestimmt nur Vorarbeiten für den dort dringend benötigten Super-Duper-Radschnellweg. Jaa - manchmal dauerts halt.

  14. 28.

    Auch wenn Ihnen die Linde viel Arbeit gemacht hat ist sie ein nützlicher einheimischer Baum, auch für Insekten und Vögel, denn jeder Baum, der gefällt wird, fehlt. Haben Sie einen Ersatzbaum gesetzt, oder gehören Sie auch zu den Leuten, die keine Bäume haben wollen, weil sie stören?

  15. 27.

    Jeder normal denkt ne Mensch hat das vor Jahren schon gesagt dass wir mehr Bäume brauchen, die gießt aber keiner, und der Senator wird wahrscheinlich wieder rumrechnen was das alles kostet. Sie machen die Stadt kaputt immer mehr

  16. 26.

    Ja kenne ich. Hilft aber nix für all die anderen schmaleren Straßen. Insbesondere wenn die Bäume nicht rechtzeitig „klein“ geschnitten werden.

  17. 25.

    An der Heerstraße würde eine Reihe von Bäumen vor mehreren Jahren gefällt für einen immer noch nicht verbreiterten Fahrradweg.Von den den Bäumen stehen noch 50 cm Stümpfe,prima.

  18. 24.

    Wer extra3 gesehen hat, der fragt sich ehrlich, ob es das tatsächlich gibt.
    Ja! Das ist echt.
    https://www.prenzlauerberg-nachrichten.de/2022/05/05/die-eschen-werden-fallen/
    Was ist in Berlin los?

  19. 22.

    Bloß gut das in der Pintschstrasse Bäume für einen Neubau gefällt wurden.
    Trotz Bürgerprotest...

  20. 21.

    "Linden"
    Oh. Die letzte selbst ausgebuddelte Lindenwurzel ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich kann ihnen sagen, das es 5 - In Worten FÜNF - Wochen gedauert hat, einer vollständigen Entfernung dieser Herr zu werden.
    Der Flachwurzler war auf einer Fläche, die mindest das 5fache der durch die Krone abgedeckten Fläche betrug, auf bis zu 1mtr. Tiefe sehr gut verteilt. Keine Chance für Kettensäge oder Spaten. Das ging nur mit unterhöhlen, ausspülen und anschließend stückweise raus schneiden.
    Stammdurchmesser bei 1.20 mtr. - 90 cm.

  21. 20.

    Kennen Sie die Bölschestraße in Friedrichshagen ? Ziemlich breite Gehwege bieten auch Platz für die Leitungen der Medien. Linden kann man wunderbar beschneiden.

  22. 19.

    Steildach habe ich erst mal bewusst weg gelassen. In Petershagen ( b. Bln. ) kenne ich ein solches mit Begrünung. Die durch Holzrahmen abgegrenzten Einzelflächen sind eher im unteren Bereich vital. ( Schwerkraft ) Derzeit wird alles eher trüb aussehen. Unser extern begrüntes Flachdach sieht auch mies aus. Es blühte aber oft schon hellgelb.

  23. 18.

    Fakt ist Berlin verliert immer mehr an Grünflächen durch Bebauung Wohnsilos mit versiegelten Flächen und wenn mal ein bisschen grün gepflanzt wird lässt man es vertrocknen, Parks die nicht gepflegt werden und immer mehr vermüllen und wenn man Jungbäume pflanzt muss man sie auch pflegen und regelmäßig bewässern, passiert sehr selten bis garnicht.

  24. 17.

    Ein sehr schöner Bericht zu dem Thema. Bei der Gehölzpflanzung könnte man durchaus auch auf die Robinie zurückgreifen. Sie ist zwar eine "invasive Art", im Stadtbild aber durchaus anzutreffen. Bei Imkern und Bienen sehr beliebt, hitzeresistent, stabil gegenüber Schädlingen, trockenheitstolerant. Samen und Rinde sind jedoch giftig. Dies potentielle Risiko könnte aber durch Standortwahl (Mittelstreifen z.B.) minimiert werden. Als Tiefwurzler sind auch Schäden an Rad-, Fuß- oder Gehwegen, entgegen der jetzigen Situation eher weniger zu befürchten. Bei der Dachbegrünung, die ja selbst bei Steildächern mit einem Winkel bis 40 Grad recht problemlos machbar ist (Vegetationsmatten - ähnlich Rollrasen) gibt es einen mehr als ausreichenden Erfahrungsschatz. Eine fachliche Zusammenfassung (aus 2010) fürs "normale" Flachdach findet man z.B. hier:
    http://www.ruderal-vegetation.de/epub/Kiesdaecher.pdf Wenn ich mir die Literaturhinweise ansehe (1961, 1984,.)ist das Problem wohl nicht neu

  25. 16.

    In Ffo diskustiert man gerade, ob man im Zuge der Modernisierung der Innenstadt die alten und großen Bäume fällt und wieder mit neuen kleinen Bäumen ohne viel Schattenwurf beginnt. Ein Grund für das geplante Abholzen ist neben anderen auch gerade die Verschattung der Gehwege und optische Abschirmung der Geschäfte, man möchte durch den Umbau und Entfernung der alten Bäume hellere Gehwege und besser sichtbare Geschäfte haben.

  26. 15.

    Meine Welt würde auch ganz anders aussehen als so wie vieles heute. Begrünte Fassaden wo es nur möglich ist und Flachdachbegrünung. In Kassel sah ich vor Jahren das erste mal Schirmplatanen. ( Sind mit Stützstreben zur Flachkronenausbildung versehen ) Tolle Beschattung. Jasmintrompete an einer Fassade; gerade blühend: phantastisch. Windschneisen statt Haus an Haus zur Durchlüftung der Stadt. Die Wilhelmshöher Allee in Kassel hat mittig die Straßenbahngleise - 2-spurig; vielfach mit Heckeneinfassung. Grüngleis. Alle Bürger müssten wie hier früher "Subotnik" machen. Jeder ein bissel schafft so viel.

  27. 14.

    Klar, bei der GroKo mit FDP-Anhängsel - also den Parteien der Baulobby und der Anhänger der Ideologie der autogerechten Stadt - da würden keine Bäume gefällt werden....

  28. 13.

    Foto vom Humboldt-Forum: Radlergruppe auf dem Bürgersteig? Ist das neuerdings erlaubt? Foto vom Hbf o.K.

  29. 12.

    Solange, wie in Berlin für irgendeine "Sichtachse" Bäume auf der Fällliste stehen (Stichwort u.a. Urania) oder der Denkmalschutz Bäume aus Vorgärten entfernen lässt (Stichwort Taut'sche -Siedlung Pankow) solange kann sich hinstellen und fordern wer will.

    Für Stadtplaner:innen ist das alles nichts Neues. Aber solange es nichts verpflichtendes gibt, wird sich nichts ändern. Und bevor eine Verpflichtung zur ökologischen Umsetzung diskutiert wird, kommen erst mal alle und halten die Hand auf.

    Es bleibt also wie es ist.
    Ob mit oder ohne Bilanzierung des Baumbestandes.

  30. 11.

    Die Bäume, die ich in Berlin habe fallen sehen, wurden nie ersetzt. Manche mussten verschwinden, weil sie im Garten die Sonne nahmen - deswegen sitzt man jetzt mit Sonnenschirmen im Garten. Andere mussten weichen, weil neue Wohnungen entstanden, die kein Ottonormalverbraucher bezahlen kann. Ich dachte immer, es wäre nicht so einfach, einen Baum fällen zu dürfen, wenn er schon groß und alt ist, aber Pustekuchen. Ich finde, jeder, der einen Baum fällt, weil er "stört", muss woanders einen neuen pflanzen.

  31. 10.

    Gutes Interview mit z.T. nachvollziehbaren Vorschlägen...
    Aber wie war jetzt eigentlich der Juli 22!?
    https://www.wetter.com/wetter_aktuell/rueckblick/deutschland/berlin/DE0001020.html?sid=10384&timeframe=30d
    Mir fällt auf, es gab "nur" 4 Tage über 30 Grad und sogar 1 Tag unter 20 Grad...Also gegenüber dem Bericht vom DWD eher Moderat im Vergleich der letzten 10 Jahre, aber man hat ja die Werte von 1960-1990 genommen....
    Helfen diese Vergleiche!? Aber eins ist klar, es ist zu trocken....
    So und jetzt mal die vorhandenen Bäume vor der Haustür gießen - da fängt für mich der Schutz schon an, sehe ich aber eher selten...Es wird viel geredet und gefordert, aber das Naheliegende sieht kaum jemand...
    Schönes Wochenende Allen!

  32. 9.

    Na klar, die Grünen lassen Bäume fällen, damit die sch...
    Straßenbahn fahren kann, siehe Turmstrasse ,ich halt das nicht im Kopf aus, was aus Berlin geworden ist, Dankeschön SPD für die tolle Regierung mit Linke und Grünen

  33. 8.

    Um Berlin lebenswert zu erhalten, muss auch irgendwann die Erkenntnis einsetzen, dass nicht unendlich gebaut werden kann. Die Bevölkerung wird nicht unendlich wachsen können, mehr Menschen werden im Umland unterkommen müssen. Bäume für mehr Wohnraum zu opfern, wird die Stadt unbewohnbar machen. Und: Danke für dieses gute Interview.

  34. 7.

    Die zu Wort gekommenne Dame hat Recht, ich habe, wenn ich das lese, mehr als 25 Jahre für die Katz gearbeitet. Ich möchte echt mal wissen, wo die ganzen Flächennutzungspläne, Landschaftsrahmen- u- Landschafts- und Grünordnungspläne schlummern! Seit 01.07.1990 gilt dies jurist. auch im Osten. Es muss doch an der Verwaltung liegen: Wie anders konnte man die paar Designerbäumchen gegenüber dem Lustgarten zulassen? Der Altbaumbestand ist zwingend zu erhalten & jährl. pro Stadtbezirk um "Brenn-Punkt-Linien" o. -orte zu erweitern. Ob Rasengitterplatten für die großflächige Autoabstellung geeignet sind, ist eine Frage v. gestern! Seit 25 Jahren mindestens (!) liegen jährlich ergänzte Listen f. Stadtbaumarten, die gepflanzt wurden, vor! Man muss das Fahrrad nicht neu erfinden, sondern mit den Listen auch arbeiten!!! Die Verwendung automatischer Sonnenschutzvorrichtungen zur Beschattung an Fenstern ist gut, aber teuer. Vor Planen ist abzuraten, da jährl. Sicherheitsprüf. & x 1Reinigung ansteht

  35. 6.

    Ein guter Artikel, der zeigt, wie langfristig etwas für das Klima in Berlin getan werden kann. Solange jedoch jeder Bezirk machen kann wie´s ihm beliebt, Politiker ihre Versäumnisse in Bezug auf Neubauten und damit die Versiegelung von Flächen in den Vordergrund stellen, wird das wohl niemanden interessieren. Wenn z.B. in Pankow eine ganze Allee abgeholzt werden soll, damit Schüler einen betonierten Weg nutzen können, zweifle ich an dem Verstand der Verantwortlichen im Bezirksamt.
    Wo ist denn der Aufschrei der Grünen bei jd. Baum der gefällt werden soll? Stadtentwicklungssenator Geisler sprach vor kurzem davon, nur noch in die Höhe zu bauen, also vorhandene Häuser nach Möglichkeit aufzustocken. Das ist zwar auch nicht der Stein der Weisen, aber besser so, als für Neubauten Grünflächen zu entfernen.

  36. 5.

    Bei all der verständlichen Euphorie und Hoffnung, die man in die Stadtbäume setzt, bitte nicht den Schatz unter der Straße vergessen. Rohrleitungen, Kabel etc. deren Instandhaltung, Reparatur und Neubau durch die Stadtbäume nicht einfacher wird. Da sind elegante Lösungen notwendig. Wurzelschutz im Kronenbereich belegt dann quasi die ganze Straße. Irgendwo müssen die Medien aber nunmal liegen.
    Hochbeete, Pflanzschalen, Töpfe etc. sind da sicher keine schlechten Alternativen. Palmen, Weinstöcke all das wächst auch gut in Töpfen, die man auch mal wegräumen kann, wenn man darunter buddeln muss.
    Freifläche Tempelhof klingt auf den ersten Blick nicht verkehrt aber so wie auf dem Foto 1 Mensch auf tausenden qm Asphalt stelle ich mir Freiflächen irgendwie nicht vor. Ein paar ha davon für Agrophotovoltaik umnutzen könnte Berlin einige Ökopunkte bringen.

  37. 4.

    Sie beschreiben wunderbar, dass es eigentlich mehr um Befindlichkeiten Einzelner und deren Meinung geht. Eine nicht verdiente „Macht“ mittels Verwaltungsrecht wirft die Frage auf, ob dieses noch zeitgemäß ist und eher an die Kaiserzeit mit Obrigkeitsdenken erinnert?

  38. 3.

    Umweltschutz, Naturschutz. Sind doch nur leere Worthülsen der Politiker .Vor meiner Tür wurden gerade erst 12 ca. 30 Jahre alte Bäume gefällt, um die Fläche zu zu betonieren um Parkplätze anzulegen.

  39. 2.

    Worte: "Wir müssen die Stadtbäume erhalten, die wir haben"
    Taten:
    (1) "Bezirk bestraft Flyer an Bäumen, die er selbst fällen will"
    (2) "BVV stimmt für Teilrodung der Eschenallee"
    (3) "Betonschutz statt Klimaschutz in Berlin: Bezirksamt Pankow lässt Bäume in Park für neuen Steinweg fällen"

    _____
    Quellen:
    (1) https://leute.tagesspiegel.de/pankow/macher/2022/05/25/223614/50-euro-geldbusse-bezirk-bestraft-flyer-an-baeumen-die-er-selbst-faellen-will/
    (2) https://leute.tagesspiegel.de/pankow/macher/2022/05/05/220529/werneuchener-wiese-bvv-stimmt-fuer-teilrodung-der-eschenallee/
    (3) https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/betonschutz-statt-klimaschutz-in-berlin-bezirksamt-pankow-laesst-baeume-in-park-fuer-neuen-steinweg-faellen/26834118.html

  40. 1.

    Tolles Interview. Mehr davon. Das sind die richtigen Maßnahmen um Berlin als lebenswerte Stadt zu erhalten. Im Grunde genommen dürfte ab heute kein Baum mehr in der gesamten Stadt gefällt werden. Statt dessen in den Parks viele junge neue Bäume setzen, die mit den alte Bäumen ein Netzwerk bilden und damit von diesen genug Wasser bekommen. Sterben die alten Bäume ab, sind die neuen Bäume stark genug zum Überleben. Als Stadt können wir uns keine reinen baumlosen Wiesen leisten, abgesehen vom Tempelhofer Feld. Genauso die Fläche des alten Tegeler Flughafen, dessen Grünflächen. Diese sollten besser erhalten werden und vom Rand her die Bäume immer mehr zur Mitte ausdehnen,im Verbund mit alten Bestandsbäumen. Quasi weniger Häuser dafür mehr dreifache Baumreihen, zwischen denen getrennte Rad und Fußwege sind. In der Mitte die einspurige Straße zu den neu gebauten Häusern verläuft. Das ist besser als das Blockieren von Straßen durch gelangweilte Menschen.

Nächster Artikel