Passagiere mit Kreislaufzusammenbrüchen - S-Bahnen auf freier Strecke nahe Friedrichstraße evakuiert

Mo 15.08.22 | 21:06 Uhr
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Menschen laufen auf den Gleisen der S7.(Quelle:privat)
Bild: privat

Nahe dem Bahnhof Friedrichstraße sind am Montagabend drei S-Bahn-Züge von der Feuerwehr evakuiert worden. Die Bahnen standen zuvor rund eine Stunde auf freier Strecke. Passagiere mussten vereinzelt wegen Kreislaufzusammenbrüchen behandelt werden.

Nahe dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße sind am späten Montagnachmittag drei S-Bahnen von der Feuerwehr evakuiert worden. Zwei der insgesamt 350 Fahrgäste mussten wegen Kreislaufzusammenbrüchen behandelt werden, wie die Berliner Feuerwehr auf Twitter mitteilte.

Züge fahren inzwischen wieder

Die Passagiere hatten in den Zügen nach einer Panne rund eine Stunde lang auf freier Strecke zwischen den Bahnhöfen Friedrichstraße und Hauptbahnhof gestanden. Draußen waren es knapp 30 Grad, eine Klimaanlage haben die betreffenden Zugtypen nicht. Die Feuerwehr war mit 40 Einsatzkräften vor Ort. Die Passagiere seien aus den Zügen über die Gleise zum Bahnhof Friedrichstraße geleitet worden.

Nach Angaben von Bahn und Bundespolizei gelang es einigen Fahrgästen
noch vor der Evakuierungsaktion, aus der defekten S-Bahn auf freier
Strecke selbstständig auszusteigen und auf den Gleisen Richtung Bahnhof zu laufen. Das sei nicht erlaubt und gefährlich.

Wegen des Problems wurde der Zugverkehr auf der Strecke im Berliner Zentrum zunächst für mehr als eine Stunde komplett gestoppt, aus Sicherheitsgründen wurde der Strom abgeschaltet. Sowohl der S-Bahn-Verkehr als auch der Fernverkehr auf dem Ost-West-Gleisen zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Friedrichstraße waren betroffen. Gegen 20 Uhr konnte der Zugverkehr wieder aufgenommen werden, wie die Berliner S-Bahn auf Twitter mitteilte. Die Linien S3, S5, S7 fahren zunächst allerdings nur im 20-Minuten-Takt.

Sendung: rbb88,8, 15.08.2022, 19 Uhr

135 Kommentare

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  1. 135.

    Nein, die S-Bahn hat die selbe Spurbreite wie ein ICE, IC oder RE. In Deutschland ist die Spurbreite auf 1435 mm genormt. Selbst eine Straßenbahn könnte rein theoretisch auf den Gleisen der S-Bahn fahren.

  2. 134.

    Am besten, mit dem Notfallhammer alle Scheiben zerschlagen.
    Dann kommt wenigstens frische Luft rein. Keine Angst vor den Kosten.
    Das hat die DB zu zahlen.
    Hoffentlich sind die Schäden dann richtig hoch. Sonst lernen die Bahn-Nappel nix.

  3. 133.

    "Meist schafft es ein gestörter S-Bahnzug irgendwie noch an den nächsten Bahnsteig. "

    Mal ne ganz dumme Frage: vor und hinter dem Schadzug sind doch noch weitere S-Bahnen. Die sind auf demselben Gleis, haben passende Stromabnehmer und Kupplungen. Wäre das nicht eine Option zum Abschleppen?

  4. 132.

    >"Was hat Berlin mit der DB zu tun? Berlin Bashing, dumm wie immer."
    Das kann daran liegen, dass viele Zugreiste die S-Bahn mit Berlin als Landeseigentum verbinden. Wer nicht in seiner Stadt mit auch dem historischen Hintergrund lebt, sondern nur wohnt, kennt Berlin eben nicht richtig. Von da aus... machen Sie sich nichts draus.
    Dass außerhalb Berlins Züge liegen bleiben - auch bei anderen Verkehrsträgern außer DB - und deren Evakuierung oder Abschleppen mitunter auch über 1 Stunde dauert, wissen halt nur umfänglich informierte Menschen.
    Technische Defekte passieren halt. So war das schon immer. Heute wird nur gleich ein riesen Ereignis draus.

  5. 131.

    @Thom, Sie sagen es, die Bahn hat NICHT gebrannnt. Sie ziehen hier ein Katastrophen-Szenario hoch, was nicht stattfand. Es war einfach nur sehr warm. "Ziviler Ungehorsam" ist in diesem Fall einfach mal leichsinnig und kontraproduktiv.
    Bei diesen Temperaturen ohne eine Wasserflasche unterwegs zu sein, halte ich im Übrigen auch für leichtsinnig.
    Übrigens steht in jedem Zug, dass bei Störungen den Anweisungen des Personals Folge zu leisten ist. Lernen schon Kinder beim Probe-Feueralarm. Keiner braucht bei sowas kleine Möchtegern-Helden, die eine Situation eskalieren lassen. Manchmal ist Ruhe bewahren der bessere Weg.

  6. 129.

    Jens, danke für deine Schilderung. Und vor allem auch der, dass einige Reisende auf eigene Faust die Notöffnung bedient und auf die Gleise gelaufen sind. Das hat alle evtl. schnelleren "Abaschleppversuche" sicher vereitelt.

  7. 128.

    Nein, habe ich nicht, dafür gibt's hier ja "Krüger", "Neumann", "Heike" u.v.m. ICH hab dafür von anderen Dingen Ahnung.

  8. 126.

    Funktionierte denn die Waggonseitig zu öffnende Türnotöffnung nicht? Auf freier Strecke eigenmächtig auszusteigen kann sich sehr dumm auswirken, denn was wissen schon Standardfahrgäste über Lichtraumprofil und fahrzeugseitige Sogwirkungen während der Vorbeifahrt.

  9. 124.

    Klar ist das eine Last - die haben allerdings, Piloten, LKW- Busfahrpersonal und viele andere Berufe auch. Allerdings bezog sich meine Frage auch auf einen Ermessenspielraum. Es wäre aber auch denkbar, für solche Fälle die Türen durch eine technische Einrichtung spaltweise zu öffnen um, eine Luftzirkulation zu gewährleisten um einen Stau der Luft in den Waggons zu vermeiden.

  10. 123.

    Zu Ihrer These des Ausfallrisikos. Jeder Hersteller o. Betreiber kalkuliert, d. h. , jedes Bauteil hat eine mittlere Lebensdauer, Fehler-und Ausfallquote, wo auf die Gesamtmenge betrachtet, es danach theoretisch defekt ist. Es gibt sogen. Ausreißer wie Frühausfälle bei der Produktion, andere halten länger. Aus den Daten werden Wartungsintervalle u. Ersatzteilbedarf abgeleitet. Außerdem gilt: Je mehr Bauteile verbaut sind, desto höher ist die Anfälligkeit und mögliche Ausfallquote bei Störungen.

  11. 122.

    Uh Anja... voll daneben. Die Spurbreite ist schon europäische Standardspur 1435 mm Fernbahn, S-Bahn und auch U-Bahn und Straßenbahn in Berlin. Nur.. eine Diesellok hätte als Abschlepper nicht geholfen, weil die ja erst irgendwo herkommen muss. Die S-Bahn Strecken dort ist aber so dicht mit weiteren nachfolgenden Bahnen belegt, dass von hinten kein Rankommen wäre. Von Vorne entgegen der Fahrtrichtung auf dem falschen Gleis auch schwierig. Da bleibt nur irgendwie geordnet und organisiert raus aus der Bahn, wenn kein S-Bahn Hilfszug innerhalb einer Stunde rankommt.
    Solche extremen Blackouts auf einer S-Bahnstrecke sind auch sehr selten. Meist schafft es ein gestörter S-Bahnzug irgendwie noch an den nächsten Bahnsteig.

  12. 121.

    Das hat doch nichts primär mit Kommerzialisierung zu tun. Defekte sind niemals auszuschließen. Das kann passieren, vollkommen unabhängig, wie gut die Vorsorge ist. Schlechte Vorsorge erhöht zwar die Anzahl der Ausfälle; gute Vorsorge kann aber die Ausfälle nicht verhindern. Zudem ist ein Kostendruck mitnichten an private oder öffentliche Betriebsform gebunden. Ganz im Gegenteil stehen kommunale Unternehmen oftmals unter erheblich stärkerem Kostendruck, während Private eher den Ausgleich zwischen Kosteneffizienz und Maximalgewinn anstreben, da ja nur erbrachte Leistungen bezahlt werden.

  13. 120.

    "Warum hat man 1 Std. Gewartet? Das müsste doch auch schneller gehen. Berlin wie immer."

    Was hat Berlin mit der DB zu tun? Blöd wie immer.

  14. 119.

    Sie haben von Zügen,Strom und "schleppern" leider gar keine Ahnung. Sparen Sie sich bitte Ihr "Fachwissen"

  15. 118.

    Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Stromschiene im Kleinprofil oder einer Stromschiene im Großprofil.....identisch mit der S- Bahn?? Anscheinend nicht.

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