Senatsgesundheitsverwaltung - THC-Gehalt in beschlagnahmtem Haschisch deutlich gestiegen

Sa 27.08.22 | 12:08 Uhr
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Anbau von Hanfpflanzen (Quelle: imago images/Hercher)
Bild: www.imago-images.de/Hercher

Der Gehalt der rauscherzeugenden Substanz THC in manchen Cannabisprodukten hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. So wurde in beschlagnahmtem Haschisch 2012 durchschnittlich 10,1 Prozent THC festgestellt, im laufenden Jahr lag der Gehalt bei 20,4 Prozent, wie die Senatsgesundheitsverwaltung auf eine AfD-Anfrage antwortete.

Mehr Konsumenten in Krankenhäusern behandelt

Die Polizei beschlagnahmte in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Marihuana. In den Jahren ab 2011 waren es zunächst zwischen 200 und 400 Kilogramm im Jahr. Ab 2016 lagen die Mengen zwischen 300 und 700 Kilogramm, 2021 waren es mehr als 2300 Kilo. Einzelne große Funde können die Statistik dabei verzerren.

Kontinuierlich gestiegen ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Drogenkonsumenten, die wegen der Diagnose "Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide" in Krankenhäusern behandelt wurden. Für 2012 wurden 735 Fälle angegeben, 2017 waren es bereits 1001 Fälle und 2019 1226 Fälle. Bezogen auf 100.000 Einwohner stieg der Wert von knapp 22 auf 33,5.

In Berlin gibt es laut Senat acht Fachkliniken und zahlreiche weitere Behandlungsstellen für rauschgiftsüchtige Menschen und einen möglichen Drogenentzug. Insgesamt stünden 1000 Plätze für Behandlungen zur Verfügung.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.08.2022, 12:20 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Der Beitrag sagt eigentlich überhaupt nichts aus, weil die Lieblingsdroge Alkolol außen vorgelassen wird.
    Zitat TSp: "... So wurden 2020 – im ersten Jahr der Pandemie – bundesweit rund 34 Prozent mehr Versicherte wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt als noch zehn Jahre zuvor. In Berlin liegt der Anstieg bei 28,8 Prozent, in Brandenburg sogar bei 49,8 Prozent. ..."
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/krankenkassenstudie-doppelt-so-viele-brandenburger-wie-vor-zehn-jahren-haben-ein-alkoholproblem/27907722.html
    https://www.bz-berlin.de/berlin/alarmierende-alkohol-studie-80000-berliner-greifen-oft-zur-flasche

  2. 20.

    „ Kiffer trinken statistisch deutlich weniger.“
    Aha… das entschuligt jetzt also die Kifferei? Statt einem Suchtmittel nun 2 gleichzeitig! Ist natürlich völlig unproblematisch für die Gesundheit und die Gesellschaft…. so so…

  3. 19.

    Das THC in Hasch gestiegen wäre, glaube ich nicht. Eventuell sind die getesteten Proben gutes Material. Ich wurde in den 1980igee mit Hasch erwischt das 18% THC aufwies und laut Anklage mittlere Qualität hatte. Dazu kommt das bei Cannabis Pflanzen die gefunden wurden die ganze Pflanze zerkleinert und dann ein durchschnittlicher THC Wert angenommen wird. Ich empfehle Lektüre der Tageszeitungen eben aus dieser Zeit. Seit Ende 1989 wird über immer stärkeres Cannabis gewarnt. Wäre es damals reguliert worden, gäbe es das besonders starke nicht.

  4. 18.

    Legalisierung muss her

  5. 17.

    Das ist doch aber kein normales Hasch, sondern Pollen! Wird nur in den selben Portionsgrößen (50g oder 100g Riegel) verkauft, aber mit Hasch hat das relativ wenig zu tun. In normalem Hasch sind auch Blätter und Stöcker verarbeitet, z.B. stecken in rotem Libanesen auch nicht berauschende Wiesenkräuter, die den Geschmack erst ausmachen. Pollenhasch hingegen wird ganz anders hergestellt und besteht fast nur aus den gepressten THC-Kristallen, die von den Blüten abgeschüttelt wurden. Das ist völlig logisch, dass da der THC Gehalt deutlich höher ist. Aber nennen wir ein Bier mit 20% Alkohol noch Bier? Oder ist es nicht doch was anderes, hm? Genauso ist es mit dem Pollenhasch..

  6. 15.

    Einfach legalisieren, dann kann der Konsument auf die Packung kucken und die Stärke kaufen die er wünscht.

  7. 14.

    @Per Se: Im Artikel geht es um Hanf als Rauschmittel und ich habe mir erlaubt, mich in die Diskussion der anderen Teilnehmer darüber mit einzuklinken. Mein Kommentar war eine Antwort auf den von Toberg.
    Was hat Ihre Frage an mich mit dem Artikel zu tun? ;-)

  8. 13.

    Wer dann mit den 33 Menschen zu tun hat, weiß wie hart das sein kann. Wenn Jeder, der die das Drogen konsumiert und die Folgekosten dann selbst trägt, sage ich mir auch: "Mir doch egal".

  9. 11.

    Steht etwa im Artikel, dass Alkohol besser wäre? Oder wie soll man Ihren Kommentar verstehen? Gibt es einen Wettkampf zwischen THC und Alkohol?

  10. 10.

    @ Daniel, übliche Panikmache? Hier werden erhobene Zahlen vorgestellt, die einen Anstieg in jede Richtung zeigen. Sowohl der Gehalt, die Menge, die Konsumenten als auch die notwendigen Begandlungen steigen. Wenn Sie den Vergleich von Datenmengen so bezeichnen, wollen Sie die Wahrheit nicht erkennen. Es gibt mit dem Zeug ein Problem.
    @ Toberg, Danke! Die ständige Relativierung "weil Alkohol noch schlimmere Folgen hat" ist wie die Augen zu machen vor der eigentlichen Schlussfolgerung: Es werden insgesamt zuviele Drogen konsumiert. Nichts gegen ein Bier oder ein Glas Wein, wer es mag, bitte. Aber es gibt ein Zuviel, und das ist meist schneller erreicht als die Betroffenen glauben wollen.

  11. 9.

    Üblicher Whataboutism.
    Ich sehe das wie Toberg. Wenn man darüber nachdenkt Cannabis zu legalisieren, sollte man auch offen kommunizieren, dass dieses Rauschmittel auch Nebenwirkungen bis hin zu Psychosen und stationären Krankenhausaufhalten hat. Dass die steigende Zahl dieser Aufhalte mit dem höheren THC-Gehalt zu tun haben könnte, ist eine Hypothese. Verstärkter Konsum in einer breiteren Bevölkerungsschichten vielleicht ein anderer.

    Ich vermute mal, dass der Laie nicht weiß, wieviel der berauschenden Chemikalien er letztlich in seinem Naturprodukt hat.

  12. 8.

    "Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide", klasse, ich hoffe die Grünen machen sich auch Gedanken, wie das bezahlt wird. Ich möchte das jedenfalls nicht von meinen Steuergeldern bzw. Kassenbeiträgen bezahlen. Dann soll jeder demnächst je nach Risiko bezahlen. Also Zuschläge wer dick ist, wer raucht, der säuft und was nicht alles. Und ganz wichtig, es müssen die Klauseln aus dem Gesetz, das Drogen irgend welche Straftaten "rechtfertigen" und das als Entschuldigung zählt.

  13. 7.

    @Toberg:"Nur weil es ein Suchtmittel schon gibt, muss ja kein weiteres her. "
    Hanf gibt es bereits seit tausenden von Jahren, er wird seitdem mannigfaltig verwendet. Selbst wenn man ihn auf die psychoaktive Wirkung seines THC herunterreduzieren möchte, so gibt es auch diesbezüglich Funde (z.B. weibliche Blüten als Grabbeilagen), die mehrere tausend Jahre zurückzudatieren sind.
    Der Unterschied besteht nicht darin, dass die eine Droge neu und die andere alt ist, sondern vielmehr darin, dass die eine aktuell verboten und die andere aktuell erlaubt ist.
    Und angesichts der von den verschiedenen Drogen verursachten Todeszahlen - insbesondere bei Alkohol und Tabak - sollte die Frage schon erlaubt sein, warum eine ohnehin in großen Mengen konsumierte weitere Droge mit viel weniger Schadenspotential kriminalisiert bleibt. Wie sieht es da mit der Verhältnismäßigkeit aus?

  14. 5.

    >“ Die Angaben würden einiges geraderücken…“
    Was denn? Dass sie die schädigende Wirkung einer Droge (Alkohol) mit der Wirkung einer anderen Droge (Canabis) als Rechtfertigung relativieren? Merkwürdige Argumentation…
    Nur weil es ein Suchtmittel schon gibt, muss ja kein weiteres her.
    PS: Die die im Krankenhaus landen, haben die Schwelle vom Genussmittel zum Rausmittel längst überschritten.

  15. 3.

    Das ist falsch. Sie sollten das mit Bier vergleichen. Es gibt welches mit 3 Prozent und welches mit über 6 Prozent. Bei beiden werden 3 Falschen getrunken. So ist es mit dem Kiffen, die Menge an Gras im Joint wird nicht reduziert.

  16. 2.

    33 von 100.000 Einwohnern.
    Wieviele Krankenhausaufnahmen gab es durch den Konsum von Alkohol oder deren kurz- und langfristige Folgen?
    Die Angaben würden einiges geraderücken…
    Von den Verletzungen, Vergewaltigungen und der häuslichen Gewalt die anderen im Alkoholrausch zugefügt werden ganz zu schweigen.

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