Interview | Biopsychologe zu dunkleren Städten in der Nacht - "Menschen haben gute Gründe, sich in der Dunkelheit vorsichtig zu verhalten"

So 14.08.22 | 08:31 Uhr
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Eine Frau läuft eine beleuchtete Strasse entlang. (Quelle:dpa/F.Gaertner)
Bild: dpa/F.Gaertner

An vielen öffentlichen Gebäuden wird bereits die nächtliche Beleuchtung abgeschaltet. Dadurch wird es vielerorts dunkler. Was macht das mit den Menschen? Es verunsichert sie. "Aus guten Gründen", sagt Biopsychologe Peter Walschburger.

rbb|24: Herr Walschburger, möglicherweise wird es in Berlin in der Nacht bald deutlich dunkler sein als bisher. Die Stadt will Energie sparen. Was macht das mit den Menschen? Hat eigentlich jeder Mensch Angst im Dunkeln?

Peter Walschburger: Man kann davon ausgehen, dass sich alle Menschen im Dunkeln unsicherer fühlen als bei Licht.

Zur Person

Peter Walschburger. (Bild: Charlotte Wertz)
RBB Charlotte Wertz

Biopsychologe - Peter Walschburger

Peter Walschburger ist emeritierter Professor für Psychologie mit Schwerpunkt Biopsychologische Anthropologie an der Freien Universität (FU) Berlin.

Woher kommt das?

Da können wir einen kleinen Blick in die evolutionäre Anpassung des Menschen werfen. Wie alle anderen Lebewesen auch, haben wir uns an die auf die Erdrotation bezogenen Tag-Nacht-Schwankungen angepasst. Daraus ergibt sich ein grundlegender Lebensrhythmus. Denn unter natürlichen Bedingungen sehen wir nachts praktisch nichts, während wir tagsüber sehr gut sehen können. Sodass es Sinn macht, tagsüber aktiv zu sein und nachts auf Sicherheit zu achten, sich in die "Höhle" zurückzuziehen. Da kann man sich schlafend regenerieren, was am besten bei tiefer Dunkelheit gelingt.

Da wir aber doch oft im Dunkeln rausgehen wollen oder müssen, möchten wir dabei gern etwas sehen. Und gerade in städtischen Umgebungen hat das dazu geführt, dass wir unsere Umwelt nachts so hell erleuchten, dass zunehmend von Lichtstress, also von zu viel Licht, die Rede ist. Wer dann in seine Wohnung zurückkommt, der beschäftigt sich womöglich noch mit Computer oder Smartphone. Wer dabei keinen Gelbfilter benutzt, ist einem Licht mit hohem Blauanteil ausgesetzt. Das hemmt die schlafanstoßende Wirkung des Schlafhormons Melatonin und stört den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Man kann also sagen, dass alle Menschen gute Gründe dafür haben, sich im Dunkeln vorsichtig zu verhalten. Dass dies oft mit Angst verbunden ist, dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe. Angst bedeutet ja, dass wir eine Situation als unheimlich oder bedrohlich einschätzen. Aber eine dunkle Umwelt ist auch objektiv gefährlicher als eine helle.

Ist die Unsicherheit in der Dunkelheit bei Frauen stärker ausgeprägt?

Über beide Geschlechter hinweg finden wir große Unterschiede zwischen Personen: Es gibt die Angsthasen und solche, denen vor gar nichts graut. Die Helden leben aber meist nicht so lange wie die Vorsichtigen. Unsere Angstbereitschaft ist ein evolutionäres Erbe. Die Verbrechensstatistik zeigt, dass es eher männliche Täter sind, die im Dunkeln zuschlagen und dass sie eher leichte Beute suchen. Frauen passen insofern gut ins Beuteschema von Gewalttätern. Das gilt aber auch für alte und gebrechliche Menschen. Vor einigen Jahren gab es zu Halloween die "bösen Clowns", die vor allem alten Frauen die Handtaschen raubten – und das bevorzugt an dunklen Ecken.

Frauen sind aber auch stärker als Männer von Vorsicht, Fürsorge, und einer lebensbewahrenden Haltung geprägt. Von daher überrascht es nicht, dass Frauen mit der Dunkelheit mehr Probleme haben.

Auch Kinder sind ängstlicher im Dunkeln. Das Erste, was Eltern ihrem Kleinkind vermitteln müssen, ist Sicherheit und Vertrauen. Halloween ist ein Ritual, wo Kinder in Gruppen mit Kürbis-Laternen in die unheimliche Dunkelheit hinausziehen. Da kommt es dann zu einem Gruseleffekt, einer Art Angstlust, bei der ihre Angst angeregt wird, sie aber bemerken, dass sie in der Gruppe sicher sind: Ein interessantes Wechselspiel zwischen der Angst vor Dunkelheit und bösen Geistern und der Lust bei ihrer Überwindung.

Gibt es möglicherweise beim Sicherheitsgefühl in der Dunkelheit einen Unterschied zwischen Menschen, die auf dem Land leben und Städtern?

Ja. Denn wir sind soziale Wesen. In kleinen Dörfern kennt fast jeder jeden. Da kann man fast nichts tun, ohne dass ein Nachbar das bemerkt. Viele Städter sind froh, ohne diese Kontrolle in der anonymeren Stadt zu leben. Aber auf dem Dorf fühlt man sich sicherer, weil man sich von vertrauten Menschen umgeben sieht. Dass also sofort ein Fenster aufginge, wenn man einen Alarmruf ausstoßen würde und ein Nachbar einem helfen würde.

In der Stadt trifft man hauptsächlich auf fremde Menschen. Da macht jeder sein eigenes Ding und wenn man Hilfe braucht, muss man eher damit rechnen, dass die anderen nicht helfen. Für diesen "Bystander"-Effekt gibt es schlimme Beispiele. Vor einigen Jahren lag mal ein hilfloser alter Mann in einer Stadt abends in einem Bankvorraum. Über den waren mehrere Menschen einfach hinweggestiegen. Erst der fünfte oder sechste hat Hilfe gerufen. In Städten ist man insofern weniger sicher bei Dunkelheit als in kleineren Gemeinden.

Wir fühlen uns also besonders sicher, wenn wir uns in einem vertrauenserweckenden, persönlich bekannten oder "familiären" Umfeld befinden. Im englischen bedeutet "familiar" ja vertraut. Es wäre schön, wenn sich auch Städter mehr zusammenschlössen. Nachbarschaftsportale können hier etwa eine Hilfestellung bieten, damit das Thema Dunkelheit nicht nur als angstbesetztes Thema wahrgenommen wird. Denn vereint kann man kann ja einiges gegen die Angst tun. Idealerweise könnte also eine verstärkte Dunkelheit nicht nur helfen, Energie zu sparen, sondern sie könnte sogar weitere positive Effekte im Bereich unserer Gesundheit und unseres Soziallebens anregen.

Idealerweise könnte eine verstärkte Dunkelheit nicht nur helfen, Energie zu sparen, sondern sie könnte sogar weitere positive Effekte im Bereich unserer Gesundheit und unseres Soziallebens anregen.

Peter Walschburger

Gibt es noch weitere praktische Verhaltenstipps, um sich in der Dunkelheit sicherer zu fühlen?

Man könnte die Kontaktabschnittbeamten der Polizei wieder reaktivieren. Als ich vor etwa 40 Jahren nach Berlin kam, waren diese "Schupos" vielen Bewohnern der Stadt noch persönlich bekannt. Man hat sich freundlich gegrüßt und unterhalten. Anders als heute, wo Polizeiautos an uns vorbei durch die Nacht huschen. Es heißt dann zwar schnell, die Polizei habe zu wenig Personal. Aber man könnte so unser Sicherheitsgefühl stärken.

Aber auch wir selbst könnten als städtische Nachbarn sensibler werden für eine Kultur des Zusammenlebens. Zehlendorf, wo ich wohne, ist eine privilegierte Wohngegend, aber was die Nachbarschaftskultur betrifft, gibt es noch eine Menge Luft nach oben. Es wäre schön, wenn die Menschen nicht nur über kleine Kinder, Katzen, Hunde oder über Störfälle ins Gespräch kämen. Ideal wäre, dass man sich etwa in einem Haus, in dem mehrere Parteien wohnen, gegenseitig die Schlüssel anvertraut, wenn man verreist und dass man sich auch bei alltäglichen Fragen und Problemen nicht verschließt, sondern sich offen, hilfreich und fürsorglich begegnet und damit zu einer sicheren und vertrauten Wohnumgebung beiträgt.

Apropos Sicherheit. Ist es eigentlich wahrscheinlicher, Opfer eines Verbrechens zu werden, wenn man Angst ausstrahlt?

Ein Hund, dem man sich ängstlich nähert, ist sehr sensibel für eine solche Ausstrahlung. Er kann Angst – anders als wir Menschen – tatsächlich riechen. Menschliche Gewalttäter suchen sich vor allem Opfer aus, bei denen sie wenig Gegenwehr erwarten dürfen, die ihnen also nicht gefährlich werden können.

In einer Studie des Max-Planck-Instituts heißt es, dass besonders Menschen mit Erfahrungen von verbaler oder körperlicher Gewalt (egal ob die Verbrechen im Hellen oder Dunkeln passiert sind) nachts nicht gern rausgehen. Warum ist gerade bei diesen Menschen die Angst vor Dunkelheit ausgeprägter?

Das ist aus psychologischer Sicht ein eher trivialer Effekt. Persönliche Betroffenheit im Sinne von Gewalterfahrungen sorgt dafür, dass die Menschen sehr viel vorsichtiger sind. Unter Umständen reagieren solche Menschen sogar übersteigert defensiv oder phobisch und gehen nachts gar nicht mehr raus. Persönliche Erfahrungen sind besonders handlungsrelevant und lösen ein entsprechendes Schutzverhalten aus.

Rechnen Sie damit, dass eine reduzierte öffentliche Beleuchtung in Berlin dazu führen wird, dass sich dann im Dunkeln weniger Leute nach draußen trauen?

Statistisch gesehen wird das so sein. Mehr Menschen werden sich dann, aus den genannten Gründen, nachts nicht mehr so oft nach draußen bewegen. Denn so fühlen sie sich sicherer. Ich möchte aber dafür werben, dass wir uns dadurch nicht nur alarmiert fühlen, denn etwas weniger Licht in der nächtlichen Stadt hat ja auch positive Effekte.

Warum sollten wir Menschen die Energiekrise nicht nutzen, um unsere Hygiene des Tag-Nacht-Lebens zu verbessern? Warum sollten wir nicht darüber nachdenken, dass es gute Gründe dafür gibt, nachts bei Dunkelheit zu schlafen und tags bei hellem Licht rauszugehen? Es ist ausgesprochen gesund, so zu leben. Man sollte sich nachts keinen unnötigen Lichtreizen aussetzen.

Probleme, die die Dunkelheit bringt, möchte ich damit nicht wegreden. Ich schlage aber vor, sie in einem etwas weiter gespannten Kontext zu betrachten. Dann wird schnell klar, dass den Verzichtserfahrungen in der Energiekrise durchaus auch eine Reihe positiver Effekte gegenüberstehen. Von Winston Churchill stammt das Zitat: "Vergeude nie eine gute Krise". Wir können auch die derzeitige Energiekrise für positive Lebenserfahrungen nutzen.

Kann man sich auch daran gewöhnen, dass es nachts grundsätzlich nicht mehr so hell ist?

Natürlich. Es mag zwar die üblichen Meckereien und den einen oder anderen Zwischenfall geben. Und sollte ein solcher gar im Sommerloch passieren, wird er von den Medien zusätzlich hochgejubelt werden. Aber ich gebe abschließend zu bedenken: Die weitaus meiste Zeit, in der es uns Menschen gibt, haben wir so gelebt, dass es nachts absolut dunkel war.

Ich habe selbst im mediterranen Bereich in den 70er und 80er Jahren eindrucksvolle Dunkelheitserfahrungen gemacht. Da gab es in manchen Gegenden keinen Strom und nachts konnte man einen überwältigenden Sternenhimmel bewundern. Das sind bewegende Naturerfahrungen, die von Eichendorff ("Mondnacht") und anderen romantischen Dichtern eindrucksvoll beschrieben wurden, die man aber heute kaum noch kennt.

Um absolute Dunkelheit geht es in den Städten aber ohnehin nicht. Hier erfordert die Verkehrssicherheit ein Mindestmaß an Grundhelligkeit, auf die man nicht verzichten wird.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

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26 Kommentare

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  1. 26.

    die Rechnung ist richtig, solange man nur an sich selbst denkt!

    "Würden alle 40 Millionen Haushalte in Deutschland im Schnitt 9 Watt einsparen, könnte man ein mittelgroßes Kohlekraftwerk abschalten. "
    https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/erneuerbare-energien/effizient-strom-produzieren

  2. 25.

    Und für ganz faule.
    https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/bioenergie-durch-urin-100.html

    Vor einigen Jahren schon mal bei einem Motorrad Oldtimertreffen von gehört, dass es harnstoffgespeiste Leuchten schon damals gab. Krieg ich aber nicht mehr zusammen.

  3. 24.

    Batterien, Akkus ... wie rückständig.
    https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=kurbellampe

  4. 23.

    Regierungsgebäude nicht mehr beleuchten. Werbungstafeln die ja schon immer störten verbannen.
    Geschäfte und Center im Winter wieder um 20.00 schließen.

  5. 22.

    Klar Pepe, Taschenlampe brauchen Batterien, aber mal kurz nachgedacht, eine Taschenlampe verbraucht nicht soviel Energie wie eine Straßenlaterne. Mit einer Taschenlampe könnte ich Monatelang für wenige Cents durch die Straßen gehen. Möchte nicht wissen, was eine Straßenlaterne pro Nacht kostet.

  6. 21.

    „Ich wollte doch nur klarmachen, wieviel man ohne manche Beleuchtung spart….“
    Dabei aber etwas zu kurz gedacht.
    Über Skalierung kommt Deutschlandweit eine deutlich größere Zahl raus, die nicht in Richtung Energiewirtschaft fließt. Gibt ja mehr Gärten als Ihren.
    Nachts Strom sparen bedeutet ziemlich sicher Gas sparen, da insbesondere nachts Gaskraftwerke die Lücke des PV Stroms schließen müssen.
    Gas sparen bedeutet momentan zumindest theoretisch den Gas und Strommarkt entlasten. Gas treibt momentan den Strompreis in die Höhe.
    Deshalb gerade Nachts Strom sparen.
    Schonmal drauf einstellen, dass das so bleibt, weil die nächtliche Stromlücke bleiben wird. Später vielleicht mit H2 gefüllt werden kann, aber dafür aus H2 Strom gewinnen, kann es auch nicht sein.

  7. 20.

    "An die Insekten habe ich dabei leider nicht gedacht!"
    Na dann, alles neu überdenken. Den Insekten, die sich bei Licht wohl fühlen muß auch das Licht ausgemacht werden.
    Leider können die das ja nicht, einfach in die Dunkelheit fliegen.

  8. 19.

    Sie haben Recht. Da habe ich doch etwas zu viel vorausgesetzt. Ich wollte doch nur klarmachen, wieviel man ohne manche Beleuchtung spart…..nämlich fast nichts! An die Insekten habe ich dabei leider nicht gedacht!

  9. 18.

    Ist eigentlich bekannt, wie schädlich der Elektro-Smog, verursacht durch die Tag helle Erleuchtung in der Nacht, fuer Mensch und Tier ist. Alle
    Lebewesen werden dadurch irritiert
    und negativ beeinflusst. Das geht bis
    zur Schlaflosigkeit.

  10. 17.

    "LED Glühbirnen mit 3 Watt können bereits eine herkömmliche 60 Watt Birne ersetzen. Also kann ich mit 20 LED Birnen meinen Garten nachts erhellen und zahle bei einem Strompreis von 0,40€ für 1000 Watt bei 10 Stunden Licht genau 0,24 €!"
    Werden viele dieser hier Lesenden nicht verstehen.
    Einfach alles Abschalten. Am besten, für einige hier auch den PC und das Handy.
    Gute Nacht Deutschland!

  11. 16.

    Warum soll wieder zuerst die Bevölkerung unter Einsparungen - in diesem Fall beim Licht - leiden?
    Leuchtreklamen aus - spart schon mal eine Menge. Ich muß nachts nicht auch noch erfahren, welcher Softdrink der vermeintlich beste ist oder welche E-Zigarette mich zum coolen Hecht macht ...
    Dann angestrahlte "Wahrzeichen" und ähnlicher Kram - nach 23 Uhr kann das auch mal genug sein.
    Dann Bürogebäude, die nachts leer sind, aber bei denen dennoch Flure (und teilweise sogar Büroräume) die ganze Nacht hell erleuchtet sind. Arbeiten da dann Heinzelmännchen? Und falls es um die Gebäudereiniger geht - es gibt tatsächlich solche Dinger, die Lichtschalter heißen. Kann man Licht anknipsen und wieder ausknipsen.
    Dann von mir aus Straßenbeleuchtung, und zwar: Austausch von Lampen, die in alle möglichen Richtungen abstrahlen, gegen solche, die tatsächlich den Weg beleuchten; Ersetzen alter Leuchtmittel durch LED; Solarzellen auf Lampen da, wo es sinnvoll ist. Etc.

  12. 15.

    "(Schupo? wer hat den denn so genannt?) "
    Damals wars. Da trug die Berliner Polizei Ärmelabzeichen mit den Bezeichnungen Schutzpolizei (Schupo), Wachpolizei (Wapo) und Freiwillige Polizeireserve. Mit Einführung der grünen Uniform und Umstrukutrierungen in der Polizeibehörde verschwanden auch diese sichtbaren Unterscheidungen. Die Begriffe hört man eher nur noch selten.

  13. 14.

    Unterscheidet man beim rbb und an der FU ausreichend zwischen der Vergleichs- und der Absolutform einer Eigenschaft? Ja, es soll künftig dunklER werden - aber doch nicht duster wie im Sack; bzw wie im Sternenpark Havelland. - Die Summe der Lichtquellen reicht in Städten auch bei sparsamer Beleuchtung völlig aus, um Wege gut zu erkennen. Zudem zeigt gerade das Beispiel der hilflosen Person im Artikel, dass Hilfsbereitschaft nicht vom Grad der Beleuchtung abhängt. - Als Kind wurde ich im Süden Neuköllns immer mal wieder von aggressiven Altersgenossen in Mini-Gangs bedroht. Die haben dafür nicht auf die Dunkelheit gewartet. Ich dagegen konnte ihnen in der Dunkelheit besser ausweichen. Seitdem fühle ich persönlich mich sogar sicherer, wenn es dunkler ist. - In jedem Fall aber bitte: Keine unsachlichen Ängste schüren!!!

  14. 13.

    Z.B. weil das Licht die Insekten anzieht und an ihrem normalen Verhalten hindert? Bei sich erhitzenden Lichtquellen sie tötet? Weniger Insekten = weniger (Nahrung für) Vögel und andere Tiere ...

  15. 12.

    Der RBB berichtete kürzlich "Rund 1.400 Gaslaternen in Berlin sind im Dauerbetrieb". Die leuchten teilweise sogar tagsüber. Wie teuer ist nochmal gerade das Gas? Vielleicht sollte man das erstmal abstellen.

  16. 11.

    Wird das Ganze irgendwann auch wieder hochgefahren oder soll man sich jetzt für immer auf Energiemangel einstellen? Das irgendwann alles wieder so werden soll, wie es war, wird ja aktuell nicht diskutiert. LeuchtreklameAllNightLong, please!

  17. 10.

    Zum Glück leuchtet ja jetzt so eine Taschenlampe im Dunkeln vermutlich gänzlich ohne Energie. Früher brauchte man dafür Batterien Akkus o.ä. und die wachsen ja bekanntlich auf den Bäumen.

  18. 9.

    Warum muss man nachts einen Garten voll erhellen, wenn dann fast alles schläft? Nur weil mann`s kann? Jede Energie/Strom, die nicht erzeugt bzw. nicht verbraucht wird, ist das Hauptziel für unsere Umwelt. Aber es gibt halt Menschen, die soweit nicht denken können oder wollen!

  19. 8.

    @ Günther, und wozu das helle Licht nachts? Wollen Sie Tiere und Pflanzen chrononiologisch irritieren und Ihre Nachbarn am Schlafen hindern? oder glauben Sie wirklich, Einbrecher würden Sie deswegen meiden? Die Mehrheit der Einbrüche findet bei Abwesenheit der Bewohner statt, also tagsüber.

  20. 7.

    LED Glühbirnen mit 3 Watt können bereits eine herkömmliche 60 Watt Birne ersetzen. Also kann ich mit 20 LED Birnen meinen Garten nachts erhellen und zahle bei einem Strompreis von 0,40€ für 1000 Watt bei 10 Stunden Licht genau 0,24 €!
    Und habe nicht mehr Strom verbraucht, als eine Kanne heißer Kaffee! Soviel zur Stromersparnis bei Abschalten der Außenbeleuchtung!

  21. 6.

    Warum haben die Leute Angst, sich Nachts, wenn sie noch unterwegs sind, sich die Knochen zu brechen? Da gibt es so ein Ding, das nennt sich Taschenlampe! Hat man früher viel benutzt, bevor man überall alle drei Meter eine Laterne hingestellt hat, damit die Energiekonzerne sich auf Steuerzahlers Kosten sich eine goldene Nase verdienen. Zur Kriminalitätsbekämpfung taugt Licht auch nicht. In den letzten 4 Monaten wurden in meiner Straße, die sehr gut beleuchtet ist, 3 Pkws und ein Moped geklaut.

  22. 5.

    Also so ganz auf dem Stand der Dinge ist Herr Walschburger nicht. Den guten alten Kontaktbereichsbeamten (Schupo? wer hat den denn so genannt?) gibt es wieder.
    Ob die Kriminalitätsrate wegen Lichtmangel nun steigen wird, glaube ich insofern weniger, weil es eher nicht vom Licht abhängt, sondern von der Gelegenheit wie Öffnungszeiten und Belebungsrate von Orten. Und was hat der Schlüssel beim Nachbarn mit meinem Sicherheitsgefühl im Dunkeln zu tun? Ich glaube, der Herr unterschätzt Den Berliner etwas in seiner Sozialisierungsrate. Der Urberliner ist in der Regel ein sehr geselliger Mensch.

  23. 4.

    Vielleicht könnte man ja dann auch im gleichen Zug mal darüber nachdenken, ob auf das dauerhafte Bestahlen seines Einfamilienhauses die ganze Nacht durch auch verzichtet werden sollte. Einbruchschutz ist das jedenfalls nicht, das tut auch gut ein Bewegungsmelder.

  24. 3.

    Kriminelle dürfte es freuen, zumals finanzielle Not momentan spürbar für Zuwachs sorgt.
    Peinlich, welche geschlechtsstereotypen Klischees hier genannt werden. Leider zum Nachteil Betroffener... Hoffentlich wird es Nachts so hell beleuchtet bleiben, dass sich Leute ohne Auto nicht die Gliedmaßen brechen... Energiesparen ist gut, doch die Konzerne, Büroanlagen etc. dürfen hier erst einmal mit gutem Beispiel voran gehen, anstatt es den Benachteiligsten aufzubrummen. Im Dunkeln in der Wohnung zu bleiben, sofehrn diese vorhanden bzw. bewohnbar ist, wird im Winter nicht die Lösung sein.

  25. 2.

    Super. Stromausfall in Berlin vor Jahren. Jeder hat als erstes sein Geschäft vor Plünderung geschützt. Ich denke, die Zeiten sind finanziell nicht besser geworden und Sicherheit morgens im Dunkeln auf dem Weg zur Arbeit ist im heutigen Berlin eine Utopie. Es muss andere Wege geben, Strom einzusparen.

  26. 1.

    Eigentlich schade, dass erst ein Krieg in Europa uns dazu bewegt, weniger Energie zu verschwenden. Aber es ist höchste Zeit. Niemand braucht eine taghelle Karl Marx Allee in Berlin!
    Man kann Gebäude auch nur bis 23uhr beleuchten, reicht auch.

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