Direktorengehälter im rbb - Brandstäter kündigt Ende der Bonus-Zahlungen an

Mi 17.08.22 | 23:15 Uhr
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Talkrunde rbb Spezial.(Quelle:rbb)
rbb
Video: rbb24 spezial | Mi 17.08.22 | Bild: rbb

Erst wurden die Bezüge der Direktorinnen und Direktoren des rbb offengelegt. Jetzt kündigte der geschäftsführende Intendant Hagen Brandstäter an, dass die Geschäftsleitung des Senders ein Ende der Bonus-Zahlungen anstrebt.

Der geschäftsführende Intendant des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) Hagen Brandstäter hat angekündigt, dass die Geschäftsleitung des Senders ein Ende der Bonus-Zahlungen anstrebt und in diesem Jahr keine zusätzlichen Zahlungen in Anspruch nehmen wird.

"Wir sind uns in der Geschäftsleitung einig, dass dieses System der leistungsorientieren Vergütung für die Führungskräfte (…) keine Zukunft mehr hat", sagte Brandstäter am Mittwochabend im rbb24 spezial: "Man werde den Verwaltungsrat um Prüfung bitten, dieses System so nicht weiter fortzuführen", fügte er hinzu. "Ich wage die Prognose, dass es das so (…) nicht weiter geben wird."

Zudem verkündete der geschäftsführende rbb-Intendant, dass am Donnerstag im Rahmen einer Belegschaftsversammlung über "die variablen Gehaltsbestandteile" gesprochen werde.

Bezüge der Direktoren wurden vor der Sendung offengelegt

Vor der Sendung hatte die Geschäftsleitung des Senders der Belegschaft des rbb die Höhe der Bezüge der Direktoren offengelegt. Die Grundbezüge der vier Top-Manager an der Spitze des rbb betrugen demnach zwischen 196.000 und 230.000 Euro, die leistungsorientierte zusätzliche Vergütung betrug zwischen 30.738 Euro und 39.195 Euro.

Zuvor hatte das rbb-Recherche-Team darüber berichtet, dass die viel diskutierten zusätzlichen Zahlungen höher ausfallen, als bisher bekannt. René Althammer, der Leiter des Recherche-Teams, betonte in der Talkrunde wie eigentümlich die Situation sei, dass er mit seinem Team im Haus gegen das Haus recherchiere. Er hätte sich eine Offenlegung schon früher gewünscht, sagte er.

Intendant Brandstäter sagte, er habe abwarten müssen, ob er die Stillschweigenvereinbarung aus den Arbeitsverträgen aufheben dürfe und diese Information habe er nun erst vom Verwaltungsrat bekommen.

Poschardt erneuert Kritik am öffentlich-rechtlichen System

Der Chefredakteur von WeltN24 Ulf Poschardt lobte in der Sendung die Recherchen der rbb-Kollegen: "Jetzt ist es an der Zeit, möglichst große Transparenz herzustellen und das ist für mich der erste Schritt in die richtige Richtung."

Ihn haben "diese Büroeinrichtungen oder dieser Massagesitz erschüttert", so Poschardt weiter.

Er erneuerte aber auch seine Kritik am öffentlich-rechtlichen System. Es gebe zu viele doppelte Strukturen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei politisch einseitig.

Für Poschardt geht es darum, dass nun auch die politisch Verantwortlichen benannt werden.

Bettina Schmieding, Medienredakteurin beim Deutschlandfunk, sah in der Gesprächsrunde ein Beispiel für die Selbstreinigungskräfte des öffentlich-rechtlichen Systems.

Sendung: rbb24 spezial, 17.08.2022, 22:15 Uhr

86 Kommentare

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  1. 85.

    Lieber Holger, in Frankreich wurde die Finanzierung der staatseigenen und nicht öffentlich-rechtlichen Medien nur von "redevance audiovisuelle ", was unserer GFZ entspricht, auf direkt aus dem staatlichen Steuersäckl umgestellt. Effekt: die Summe ist für den Bürger schwerer zu erfahren.

  2. 84.

    "Wir sind uns in der Geschäftsleitung einig, dass dieses System der leistungsorientieren Vergütung für die Führungskräfte (…) keine Zukunft mehr hat"
    Doch doch, ein Bonussystem kann schon gut sein. Aber nur bei Erfolg, sprich Einschaltquoten und allgemeiner Zustimmung (Meinungsumfragen). Ein Bonus aus dem Topf, der eingespart wird, ist irgendwie absurd - so wie wohl die letzten 3 Jahre geschehen.
    Ich spreche Führungspersonen mit ordentlichem Charakter und auch fachlicher Qualifikation und einer Verantwortung für ein Millionen-Budged ein etsprechendes Gehalt nicht ab. Der Erfolg fürs Publikum ist entscheidend und nicht der Erfolg bei Einsparungen. Wie was kaputt gespart werden kann mit super Managergehältern sehen wir bei der Deutschen Bahn AG.

  3. 83.

    Meine volle Zustimmung. Wir haben mittlerweile auch wieder mehr den ÖRR in Nutzung, allerdings die ard und das zdf. Die Dritten nicht und den rbb überhaupt nicht. Beim mdr kann man noch "mein garten" sehen. Dann hört es leider auf. Die Dritten kann man sich sparen und sollte dafür ard und zdf stärken.

  4. 82.

    Dann machen Sie das doch.
    Und apropos Wiederholungen: Auf den Privaten laufen seit Jahren die gleichen Serien und das min. zweimal am Tag! Dafür kann mensch alle fuffzehn Minuten pinkenln gehen, weil ein Drittel der Sendezeit nur Werbung läuft und da all around the clock auch immer die Gleiche. Aber das kriegen Sie wegen kurzer Beine anscheinend nicht mit.

  5. 81.

    Nach over and out muss ich mich nochmals aktivieren.
    Wen oder was vertritt du hier? Das linksautome Berlin? Die linksautonomen Autolackkratzer, um die sich jetzt der Verfassungsschutz kümmert?
    Haben sie gestern nicht schon genug Probleme bekommen dass sie hier schon wieder die große Klappe haben?
    Sie entscheiden wer rechts ist? Jeder der den rbb kritisiert ist ein Nazi?
    Sie wissen schon, dass sie für sowas verurteilt werden können. Wenn sie denken, dass sie im Netz anonym sind täuschen sie sich. Wenn ich da bin sind sie es nicht mehr.

  6. 80.

    "...wer/was sich nicht dem Grünen Parteiprogramm unterordnet." Und da behaupte sie ich wäre unsachlich. Sie schmeißen unentwegt mit rechtsextremen Narrativen herum.

    Ich kann meine Behauptungen beweisen, sie ihre rechtsextremen Parolen nicht. DAS ist der himmelweite Unterschied.

    Selbst schuld wenn sie hier ständig die primitiven Parolen der rechtsextremen AfD wiederkäuen.

  7. 79.

    Mit Ihnen erscheint eine sachliche Diskussion nicht möglich, da Sie jeden als rechtsextrem und alles als FakeNews diffamieren, wer/was sich nicht dem Grünen Parteiprogramm unterordnet.

  8. 78.

    Die privaten Sender können eben nicht senden was sie wollen – es gibt nicht allein nur eine Medienaufsicht!
    Seminararbeit 2003
    Die Medienkontrolle der Landesmedienanstalten am Beispiel des privaten Fernsehens
    https://www.grin.com/document/79684
    2. Anfänge des privaten Rundfunks
    Das Bundesverfassungsgericht stellte bereits im Jahre 1986 fest, dass die kommerziellen Rundfunkveranstalter sich der Kontrolle eines externen, vom Staate unabhängigen, unter dem Einfluss der maßgeblichen gesellschaftlichen Kräfte und Richtungen stehenden Organs unterziehen müssen. Dies war die Legitimation der Landesmedienanstalten.

    05.07.2021 Maaßen fordert Charaktertest
    Warum die Medienkontrolle staatsfern ist
    https://www.deutschlandfunk.de/maassen-fordert-charaktertest-warum-die-medienkontrolle-100.html Audio 6:51 Minuten
    Die Pressefreiheit zählt zu den wichtigsten Prinzipien im deutschen Grundgesetz.

  9. 77.

    ", dass er nur einen rbb- Sender empfangen kann. " Weil es nur einen gibt, logo oder?
    "Aus Kritik an Inhalten formen sie einen Deppen, der nicht zählen kann.
    Und so geht es in ihrem Beitrag weiter. Satz für Satz."
    Was haben Sie hieran nicht verstanden.
    Es geht hier um ernsthafte Themen und Kritik. Klugscheißereien sind fehl. Wer sich den Anforderungen nicht gewachsen fühlt sollte im Sandkasten bleiben.

  10. 76.

    Ihre Antwort zeigt mir, insbesondere im letzten Teil, dass meine Hinweise bei ihnen nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Naja, wissen sie, mich interessiert das auch nicht. Jeder macht sich so zum Löffel wie er es kann und mag.
    Im Übrigen denke ich, daß Paul sich selber verteidigen kann und auf mich nicht angewiesen ist. Ich habe ihnen meine Hinweise nur gegeben, weil mir das langsam auf den "Kranz geht", was sich hier abspielt. Deswegen war mein letzter Absatz auch allgemein gehalten.
    Und was meinen vorletzten Absatz anbelangt sind sie total ahnungslos. Wer das mit Krenz in Verbindung bringt sollte seinen Hut nehmen und gehen. Es waren Verbrecher, die Kritiker so diffamieren, dass sich einige sogar das Leben nahmen. Wer das selber erlebt hat, hat ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und hat sich eins geschworen "nie wieder - und wehret den Anfängen" - auch hier beim rbb.
    Over and out

  11. 75.

    "Wie viel RBB Sender gibt es? Den ich empfangen kann ist jedenfalls nicht politisch ausgewogen und schon garnicht konservativ."

    Weil sie wie alle rechtsextremen Wähler der AfD überhaupt nicht wissen was politisch ausgewogen und konservativ ist?

  12. 74.

    Die privaten Sender erheben keine Beiträge und können somit senden was und wie sie wollen, man muss es ja nicht anschauen.
    Aber die öffentlich-rechtlichen profitieren von den Beiträgen die jeder Haushalt zahlen muss und leider werden in all diesen Sendern überwiegend Wiederholungen gesendet. Deswegen finde ich, brauchen wir nicht so viele Sender.

  13. 73.

    Lieber Brandenburger! Meine Antwort auf Pauls Ausführungen ist weder frech noch unverschämt, sondern höflich und in sich schlüssig. Den Vorwurf der Verleumdung muss ich daher entschieden zurückweisen. Wenn Paul schreibt. ,,Den ich empfangen kann . . ." dann ist das Singular, ansonsten hätte er schreiben müssen. ,,Die ich empfangen kann." Wenn er jedoch mit Bezug auf den rbb im Singular schreibt, dann halte ich mich zu dem Schluss berechtigt, dass er nur einen rbb- Sender empfangen kann.
    Außerdem liegt es mir fern, jemanden zu diffamieren, nur weil er meine Ansichten nicht teilt. Übrigens, zu welchen Anlässen haben Sie denn ,,SED-Propagandisten erleben dürfen, die Kritiker diffamieren? Ihren Versuch, mich sprachlich mit Egon Krenz oder Friedrich Dickel auf eine Stufe zu stellen, verursacht mir eher das ungute Gefühl, dass es mir gegenüber Leuten ihres Kalibers bei weitem an Überheblichkeit mangelt. Und ausgerechnet Sie wollen entscheiden, wie Diskussionskultur aufzufassen sei?

  14. 71.

    "SPD, Grüne und Linke werden sicherlich auch nicht fordern, dass mehr CDU-, FDP- und AfD-Stimmen in den Sendungen zu hören sind."

    Komisch, ihre AfD stimme ist hier sehr oft zu lesen. Inklusive sämtlicher Fake Nes und der bekannten Propaganda der Rechtsextremen.

  15. 70.

    "Gegen Kultur und Information hat niemand was einzuwenden, aber diese Dauerwerbung im ÖRR für Grüne Politik und Grüne Narrative ist doch das, was vielen Bürgern auf den Senkel geht."

    Zweimal Unsinn und Parolen der rechtsextremen AfD. Viele Bürger? Nein. Dauerwerbung im ÖRR für Grüne Politik und Grüne Narrative? Auch nein aber das bilden sich AfD Sympathisanten ein.

  16. 69.

    Man sollte lieber gut 50% der privaten Sender streichen.
    Was irgendwelche Hansels uns da einflüstern geht sowieso nicht mehr. DSDS und Fake Reality, nein danke.
    So gibt es wieder mehr Werbegelder für den ÖRR.
    Dieser muss dann aber mächtig bei den Kontrollgremien nachbessern.

  17. 68.

    Selbstverständlich. Was denn sonst, wenn nicht altbacken? Eine Frau, wenn überhaupt, mit Selbstbewusstsein und Selbstachtung jedenfalls nicht - oder ein Maskulinist.
    Und nur mal so nebenbei: Wenn Herr Wieprecht Zuschauer und Zuschauerinnen mit "Sehr geehrte Damen und Herren" begrüßt hätte, was er nicht hat, wäre das die einfachste und bekannteste Form des Genderns! Die nicht gegenderte Variante wäre nämlich "Sehr geehrte Zuschauer".

  18. 67.

    Im ÖRR ist zunächst mal die Amtssprache zu sprechen.
    Ebenso zu schreiben.
    Der ÖRR ist kein Thinktang und auch keine Aktivistengruppe.
    Ebenso kein Sprach-Experimentierfeld.
    Ebenso hat er Gesinnungs-Erziehung zu unterlassen - sondern die Menschen über Kultur und Nachrichten zu informieren.
    Es werden Unsummen für Meinungsmache ausgegeben.
    Dies ist nicht der staatliche Auftrag.

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