Segelverein kämpft um Erhalt - Bezirk will barrierefreien Steg am Wannsee entfernen

Sa 06.08.22 | 21:04 Uhr
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Barrierefreier Steg am Wannsee (Bild: rbb)
Video: rbb|24 | 07.08.2022 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: rbb

Der Berliner Verein Seglerhaus am Wannsee streitet mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf um einen dauerhaften Verbleib eines barrierefreien Stegs. Für die Segelwettbewerbe der internationalen Special Olympics, die in Berlin im nächsten Jahr anstehen, wurde der Steg im Vereinsgelände für 200.000 Euro angelegt.

Der Bezirk hat den Betrieb des barrierefreien Stegs nur bis Ende 2023 genehmigt und besteht auf einen anschließenden Rückbau. Laut Seglerhaus am Wannsee würde dies erneut 200.000 Euro kosten.

Bezirk und Segelverein streiten über künftigen Bedarf

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (Grüne) begründete dies im rbb mit dem Umweltschutz: Das Umwelt- und Naturschutzamt habe die Aufgabe, Wasserflächen schützen. Es müsse eine wirkliche Notwendigkeit bestehen, wenn man Stege bauen wolle. Der Verein müsse Nachweise erbringen, dass der Steg auch nach 2023 für Inklusionssport benötigt werde.

"Das haben wir längst ausführlich und hinlänglich getan", sagte Rolf Bähr vom Verein der rbb24 Abendschau. Der Verein betreibe seit mehr als drei Jahren auch die Inklusion von Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Segelsport. Man habe in der Vergangenheit schon mehrere deutsche und internationale inklusive Meisterschaften durchgeführt. Für den Trainingsbetrieb und anstehende Wettbewerbe sei der Steg unverzichtbar.

Derweil will nach rbb-Informationen Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) in dem Streit vermitteln. Das hatte sie nach einem Besuch am Wannsee mitgeteilt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 6. August 2022, 19:30 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Beide Parteien beharren auf ihre Standpunkte und die jeweils anfangs gemachten Fehler. Ist das neu?
    "Derweil will nach rbb-Informationen Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) in dem Streit vermitteln. Das hatte sie nach einem Besuch am Wannsee mitgeteilt."
    Also erstmal abwarten und sehen ob was bei raus kommt.

  2. 39.

    Einfach mal "verbände gegen windkraft deutschland" googeln ,,,
    Ich war überrascht!
    Es gibt sogar einen Musterbrief gegen Windkraftanlagen.

  3. 38.

    Bündnisse und Vereine sind „nur“ Lobbyisten. Die Grünen machen mit ihrer Ideologie Politik. Das ist ein großer Unterschied.

    Nennen sie doch mal Verbände, die gegen die Windkraft sind, um dem Naturschutz genüge zu tun.

  4. 37.

    Doch tut er. Weil auch Klimaschutz Naturschutz ist und die Alternativen das schlimmere Übel. Und, "die Grünen" gibt es auch bei dieser Frage nicht, es gibt auch genügend Naturschutzbündnisse, die sich gegen Windkraft aussprechen. Zumindest gibt es eine Debatte, keine Pauschalisierungen wie von Ihnen hier.

  5. 35.

    Macht doch einfach ein Absperrgitter davor. Das ist billiger und sichert einwn neuen Beitrag bei Extra-3.

  6. 34.

    Leute, macht den Steg für Radfahrer zugänglich. Dann darf er bleiben...

  7. 33.

    Man sollte solche Entscheidungsträger aus dem Verkehr ziehen und zum Arbeitsamt schicken.
    Das Grundgesetz sagt etwas über Würde des Menschen

  8. 32.

    Das ist falsch und sie wüssten es, wenn sie eine Sportbootführerschein hätten. Berufsschiffahrt hat immer Vorrang!

  9. 31.

    "denn dann hätte man den Steg garnicht erst für teures Geld bauen sollen." So ist es. Laut Bericht war schon von Vornherein klar, dass der Steg Ende 2023 wieder zurück gebaut werden muss. Da fragt man sich tatsächlich, warum man 200T€ ausgibt, wenn von Anfang an klar ist, dass er zurück gebaut werden muss. Warum beginnt man jetzt damit, darüber zu streiten und an die Öffentlichkeit zu gehen?

  10. 30.

    Wer keinen Haustürschlüssel für ein Mietshaus hat, weil er dort nicht wohnt, kann den Barrierefreiheit dienenden Fahrstuhl auch nicht benutzen. Gleich so mit vielen anderen Dingen. Nicht jegliche Barrierefreiheit ist für alle öffentlich zugänglich.

  11. 29.

    Dann sollte man diesen Steg für alle öffnen. Das kann doch nicht so schwierig sein.
    Den Umwelschutz hier vor zu schieben ist wohl nicht so richtig, denn dann hätte man den Steg garnicht erst für teures Geld bauen sollen.

  12. 28.

    Meine Frage wäre jetzt, wie man all die Jahre zuvor ohne diesen Steg zurecht gekommen ist? Warum wurde der erst jetzt gebaut? Warum war das vorher kein Thema? Gab es vor diesem Jahr in diesem Segelverein keinen Inklusionssport? Und die Gesetzeslage (in der ich mich nicht auskenne und ich wage zu behaupten, die meisten hier auch nicht) scheint ja auch ein Thema zu sein. Das Natur- und Umweltamt hält sich ja wahrscheinlich auch nur an bestehende Gesetze, die es verbietet, dass jede/r nach eigenem Ermessen irgendwo Stege hinbauen will.

    Ich verstehe den Unmut vieler hier, vermisse jedoch immer wieder die objektive Betrachtung eines Problems - meistens gibt es nunmal 2 Seiten zu einem Problem/einer Sachlage.

  13. 27.

    Inklusion bedeutet z.B., öffentliches Leben so zu gestalten, dass JEDEM JEDERZEIT die Möglichkeit an der uneingeschränkten Teilnahme ermöglicht wird! Da muss nicht erst eine Anzahl von Interessenten vorliegen, um diese Voraussetzungen zu schaffen. Und ja, eingeschränkt ist auch der ältere Mensch, der wegen seines Alters nicht mehr so beweglich wie ein junger Mensch ist. Und genau diese werden von der Regierung immer mehr ausgegrenzt und behindert! Auch Politiker werden älter und merken es dann!

  14. 26.

    Na ,die Roller haben wir dem Verkehrsminister des Bundes zu verdanken und die kamen in den letzten Jahren zuverlässig aus der CSU/ Bayern. Die Argumentation beim Steg ist von Seiten des Bezirksamtes erbärmlich, aber trotzdem passt ihr Kommentar nicht.

  15. 25.

    Wenn die Grünen ein Windrad aufstellen wollen, spielt der Naturschutz seltsamer Weise keine Rolle.
    Die Grünen drehen alles so wie es ihnen beliebt oder sie es gerade brauchen.

  16. 24.

    Kompromissvorschlag: einen alten, nicht barrierearmen Steg abreisen.

  17. 23.

    Tja, so ist das mit dem Unterschied zwischen Schwatzen und Handeln.

    Aber vielleicht geht es so einer Grünen auch einfach nur darum, mal wieder etwas zu verbieten.

  18. 22.

    Ob es nichts wichtiges gibt!
    Wenn sie nicht einigen, geht es wieder vor Gericht, die haben ja Freie Kapazitäten. Und der Rückbau greift ja wieder in die Natur ein. Wieder eine Entscheidung nach Büchern ohne vorher mit dem Verein das Gespräch zu suchen. Das wurde so Beschlossen und fertig.

  19. 21.

    Behindertenfeindlichkeit ist der neue Politstil der Grünen? Was wollen die überhaupt? Die Grünen misachten internationales Recht, die UN Behindertenkonvention, von Deutschland 2009 ratifiziert. Gehören die Grünen nicht zu diesem Land? Selbst wenn dieser Steg von einem privaten Verein betrieben wird, kann man die Auflage erteilen, mit der Genehmigung allen Menschen mit Einschränkungen den Zugang zu gewähren. Dazu zählen auch Senioren, die altersbefingte Einschränkungen haben.

  20. 20.

    Doch Klientel,
    Umwelt und Natur
    sind nicht erst ab 2023.
    Bei soviel Neid,
    rauf aufs Fahrrad und gegen den
    nächsten Lampenmast gefahren.
    Wer überlebt,
    hat dann auch die Möglichkeit sein Auto
    direkt vor der Haustür zu parken.
    Warum Auto ? Das Fahrrad fällt immer um.

  21. 19.

    Die Gesellschaft??? Nee. ....die bestimmt nicht!!
    Es sind die Grünen!! Die unsere Stadt nach ihren Ideologen umkrempeln wollen.
    Und wir Berliner....sind selber daran Schuld!!
    Viele...viele Neuberliner....meinen ja....uns Berlinern....zu Bevormunden. ( Klar per Gesetz)
    Wir lassen es zu!!

  22. 18.

    @Hallöchen: Das könnte gut sein. Segelboote haben nunmal Vorrang vor, egal wie motorisierten, Wasserfahrzeugen. Das stört dann vielleicht beim Motorbootausflug.

  23. 17.

    Als Insider kenne ich die ganze Angelegenheit sehr gut, und zwar von allen Seiten. Leider enthält der Artikel nur die halbe „Wahrheit“ (des Vereins) und polarisiert entsprechend. Wer die aktuellen Nachrichten rund um Dürre, Wassermangel und drohende Nöte um ausreichend verfügbares Trinkwasser (im Südwesten Berlins übrigens zum Großteil durch Uferfiltration gewonnen) verfolgt, sollte auch der Argumente um den GewässerSCHUTZ betrachten und dann (be)urteilen!

  24. 16.

    In Steglitz - Zehlendorf
    können Natur- und Umweltschutz zeitlich
    befristet werden !
    sind Behinderte nicht mit Natur - und
    Umweltschutz vereinbar !
    werden Steganlagen für bootfahrende
    Politiker*Innen - Freund*Innen bevorzugt
    behandelt ?
    sind Behinderte unerwünscht ?
    kümmert sich die Bezirksverordneten-
    Versammlung nur um Sachen die Geld in
    die Privattaschen spülen ?
    Ich bitte um Entschuldigung,
    ich habe sie nicht gewählt.
    Ich schlafe hier nur, zum Leben fahre ich
    nach Berlin.

  25. 15.

    Grün heißt in Berlin gleich Umweltschutz, der Mensch ist doch egal. Man kann nur hoffen die Wahl wird wiederholt und die Verbotspartei bekommt ihre Quittung. Denn der Mensch wählt und nicht die Umwelt.

  26. 14.

    Tja so sind die Grünen. Behinderte Menschen zählen bei denen garnichts. Sie sind ja auch keine Radfahrer. Wäre der Bootssteg ein Fahrradabstellplatz sähe das ganz anders aus.

  27. 13.

    Für so eine Verwaltung muss man sich in Grund und Boden schämen!

  28. 12.

    Wenn ein Bezirk sich an so etwas hochzieht, läuft etwas gewaltig schief im Lande!

  29. 11.

    Das kommt mir eher so vor das man diese Segelsportler dort weghaben will weil es irgendwie nicht ins grüne Weltbild passt!

  30. 10.

    Ja so geht erfolgreiche rot-rot-grüne Politik das Leben der Menschen schwierig machen kompliziert machen, und natürlich alles was möglich ist verbieten einschränken. Und natürlich großflächig umgestalten. Ich fahre durch die Stadt und sehe überall an allen Ecken und Enden wie erfolgreiche rot-rot-grüne Politik ist. Kaum eine Straße ohne hingeworfene Roller Fahrräder und ähnliches. Und wie man eben auch sehen kann ohne rücksicht auf Menschen. Wenn dieser weg notwendig ist, sollte man den lassen.

  31. 9.

    Ich bin immer wieder erstaunt was die Grünen alles verhindern und wogegen sie alles sind. Beim Betrachten ihrer Politik kann man sich nur noch mit Tränen in den Augen abwenden und trotzdem laufen, bei Umfragen, die potentiellen Wähler dieser Truppe hinterher. Wie weh muss es denn noch tun?

  32. 8.

    Wenn nicht irgendein Politiker mit sowas Stimmen angeln kann ist es nicht von Interesse. Verständnis gegenüber Menschen mit Einschränkung ist nur geheuchelt. Es gibt keinen anderen Grund dafür als diesen um Barriere freundliche Bereiche wieder unzugänglich zu gestellten. Klares Zeichen der Gesellschaft das Behinderungen keinen Platz in derselbigen haben. Wie kann man auch nen Steg genehmigen mit Ablaufdatum. Willkommen in Deutschland

  33. 7.

    Ich denke der Steg sollte dann allen zugute kommen und nicht nur Vereinsmitgliedern

  34. 6.

    Hansen:
    "Mal wieder die Grünen ...
    Statt Politik für die Menschen kennen die nur ihre Klienteldenken. :("

    "klienteldenken? Welche "Klientel"? Natur- und Umweltschutz geht uns alle an! Und die entsprechenden Gesetze sind nicht von den Grünen, sondern vom Berliner Parlament!

  35. 5.

    Kleinkariertes Denken und Handeln, kombiniert mit nicht vermittelbarem ideologischen Starrsinn. Das ist leider das Bild, das die GRÜNEN in Berlin dauerhaft abgeben. Irgendwann bekommen sie hoffentlich die politische Quittung dafür.

  36. 4.

    die deutsche Administration verknotet sich in sich selbst

  37. 3.

    Mal wieder die Grünen ...
    Statt Politik für die Menschen kennen die nur ihre Klienteldenken. :(

  38. 2.

    Was heißt denn hier "barrierefrei"? Wer in diesem Verein nicht Mitglied ist, zum Beispiel mangels Geldes, kann ihn nicht betreten, das ist doch eine ziemliche Barriere ...

  39. 1.

    Gerne und Inklusion sind zwei Dinge, die oft nicht zusammen passen. Das ist hier so und war in Kreuzberg bei einem geplanten Aufzug zu U-Bahn samt Veto des Herrn Florian Schmidt nicht anders.

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