Aufnahmestopp - Tierheime in Brandenburg nehmen derzeit keine Tiere mehr auf

Do 15.09.22 | 08:46 Uhr
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Archivbild: Vier junge Katzen sitzen im Mutter- und Kinderkatzenhaus im Tierheim. (Quelle: dpa/M. Skoimowska)
Bild: dpa/M. Skolimowska

Nahezu alle Tierheime in Brandenburg sind überlastet und haben einen Aufnahmestopp verhängt. Vor allem Katzen und Hunde seien in größerem Umfang aufgenommen worden, teilte das Sozialministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit. Viele Hunde stammten aus illegalem Heimtierhandel und seien kaum vermittelbar. Daher seien sie in Tierheime gebracht worden.

In der Anfrage wird auf eine Mitteilung des Deutschen Tierschutzbundes verwiesen, der eine überbordende Abgabe von Tieren beklagt, die während der akuten Phase der Corona-Pandemie angeschafft worden und nun unerwünscht seien. Steigende Energiepreise, höhere Kosten für Tierfutter und Tierärzte sowie die Anhebung des Mindestlohnes würden die Lage im Herbst noch verschärfen, so der Verein.

Neue Regeln zu Katzenkastration

Laut Brandenburger Sozialministerium können Investitionen in den Tierheimen durch eine eigene Förderrichtlinie unterstützt werden. Um die Tierheime weiter zu entlasten, ist den Angaben zufolge zum 1. September dieses Jahres eine neue Richtlinie zur Kastration von Katzen in Kraft getreten.

Um illegale Geschäfte mit jungen Hunden zu vermeiden, gehöre Brandenburg der Länderarbeitsgruppe "Illegaler Welpenhandel" an, erklärte das Ministerium weiter. Das Land beteilige sich auch an der Koordinierten Kontrollgruppe der Europäischen Union, die gegen illegale Tierhändler vorgehe. Darüber hinaus plane der Brandenburger Tierschutzbeauftragte mit Behörden, dem Bundesamt für Güterverkehr und der Polizei eine Schulung zu dem Thema.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.09.2022, 10 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    So ist es, wenn Menschen nicht denken, bevor sie sich ein Tier anschaffen. Das bedeutet eben Verantwortung über viele Jahre. Ich kann allerdings vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehen, wenn Straßenhunde aus anderen Ländern geholt werden. Das dürfte dann nur noch erlaubt werden, wenn sich der "Holende" verpflichtet, dieses Tier bis an sein Lebensende aufzunehmen und zu versorgen.

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