Studiengang Hebammenwissenschaft -
Der Hebammenverband Brandenburg warnt vor Problemen bei der Umstellung der Ausbildung auf ein Hochschulstudium. Die Vorsitzende des Verbandes, Beatrice Manke, sagte am Sonntag dem rbb, es gebe zwar viele Bewerberinnen für den neuen Studiengang, "aber es fehlt tatsächlich an den praktischen Ausbildungspartnern, heißt: den Kliniken".
Bei den 24 Geburtskliniken im Land gebe es zu einem großen Teil eklatante Personalprobleme, so Manke weiter. Wenn der bestehende Kreißsaal-Betrieb aufrecht erhalten werden solle, seien die Kolleginnen nicht mehr in der Lage, zusätzlich die Studierenden zu betreuen.
Interesse an Studienplätzen ist groß
Aufgrund einer Gesetzesänderung auf Bundesebene müssen Hebammen ein Studium absolvieren. In Brandenburg gibt es den Studiengang seit dem Wintersemester 2021/2022 an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Ein Schwerpunkt liegt darauf, den Studierenden die Praxis besser beizubringen. Sie soll 15 Prozent der Einsatzzeit ausmachen.
Das große Interesse an dem Studiengang begründet Manke mit einer hohen Eigenmotivation der Studienbewerberinnen. Hebammen hätten großen Enthusiasmus und auch den Wunsch, die Frauen bei ihrer Schwangerschaft, bei der Geburt und auch in der Zeit danach gut begleiten zu können. Aus internen Befragungen wisse der Hebammenverband, dass viele Hebammen gern in die Kreißsäle zurückkommen wollten, sich dafür aber bessere Arbeitsbedingungen wünschten.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 25.09.2022, 19:30 Uhr