Zwei Aktivisten auf Fahrbahn geklebt - Klima-Demonstranten blockieren Straßen in Friedrichshain

Di 06.09.22 | 12:31 Uhr
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Archivbild: Umweltaktivisten der Gruppe «Letzte Generation» haben sich auf der Fahrbahn fest geklebt und ein Polizist versucht den Kleber zu lösen. (Quelle: dpa/R. Michael)
Audio: Radio Fritz | 06.09.2022 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/R. Michael

Klimaaktivisten haben am Dienstag in der Berliner Innenstadt erneut Verkehrsstaus verursacht. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, blockierten am Morgen zwischenzeitlich fünf Menschen im Stadtteil Friedrichshain die Petersburger Straße am Bersarinplatz.

Zwei von ihnen hatten sich dabei den Angaben zufolge an die Fahrbahn geklebt und mussten davon gelöst werden. Die Aktion dauerte rund anderthalb Stunden.

Aktionen auch in anderen Städten

Die Initiative "Aufstand der Letzten Generation" hatte am Dienstagmorgen auch Aktionen in Stuttgart, Kempten, Oldenburg und Heppenheim angekündigt. Die Aktivistinnen und Aktivisten leisteten "damit friedlichen Widerstand gegen das Politikversagen in der Klimakrise", hieß es weiter. Sie riefen die Bundesregierung auf, erste Schritte wie ein Tempolimit und kostenlosen ÖPNV umzusetzen.

Mit Blick auf die Kritik, Blockaden gefährdeten Menschenleben, hieß es in der Pressemitteilung: "Wir ermöglichen Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht, einschließlich Krankenwagen und Feuerwehrautos, das Passieren von Straßenblockaden."

In Berlin lösten die Klima-Demonstranten in diesem Sommer immer wieder Verkehrsbehinderungen aus und zogen sich den Unmut vieler Autofahrer zu.

Ende August hatte das Amtsgericht Tiergarten erstmals eine Freizeitstrafe gegen einen 20-jährigen Aktivisten verhängt, der sich mit seinen Händen auf dem Berliner Stadtring festgeklebt hatte.

Sendung: Fritz, 06.09.2022, 13:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Irgendwann passiert es, dass so ein Aktivist versehentlich überfahren wird. Auf die Reaktionen bin ich jetzt schon gespannt!

  2. 12.

    Sich ankleben bringt im wahrsten Sinne des Wortes nicht weiter.
    Ich bewundere Menschen, die durch positive Arbeit die Welt verbessern. Im Park Müll sammeln, oder an Küsten, Dinge entwickeln, die Müll vermeiden, Ressourcen sparen, Lebensmittel durch Verhandeln/Abholen retten, selbst mit eigenem Handeln ökologisches Vorbild sind.... bitte da kann man viel positives bewirken und Vorbild sein. Aber dieses Ankleben an Strassen und jetzt auch Kunstwerke ist destruktiv und macht schlechte Laune.

  3. 11.

    Demokratie und Meinungsfreiheit sind eine Sache. Ständige Behinderung für andere eine andere. Da hofft man, dass der Rechtsstaat funktioniert und die betreffenden entsprechende Konsequenzen zu spüren bekommen

  4. 10.

    Aha die Kleblinge sind aus der Sommerpause zurück und terrorisieren wieder die arbeitende Bevölkerung. Aber nicht alles wird durch ständiges aufwärmen bzw. wiederholen besser. Und täglich grüßt das Murmeltier.

  5. 9.

    Wenn es nach vielen Menschen gehen würde, dann ab mit die Kleber im Knast und Tüten kleben. Die Justiz muss sich endlich gegen diese Kleber durchsetzen und das mit voller Härte und nicht mit Freizeit Strafe.

  6. 8.

    Na das wird ja auch Zeit, die Semesterferien sind vorbei, alle zurück aus dem Urlaub.

  7. 7.

    Aktivist ist ist hier wieder einmal das Synonym für mutmaßliche Straftäter.

  8. 6.

    Ja das heist es , der muß wohl 60 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten . Unglaublich wie diese Straftäter hier immernoch verhätschelt werden , wann sperrt man die endlich zum Wohle der Algemeinheit weg ?

  9. 5.

    „Wir ermöglichen…mit Blaulicht…“
    Habt Ihr sie noch alle ? Was ist mit denen, die kein Blaulicht haben, aber trotzdem zur ambulanten Chemo, zur Dialyse und anderen medizinischen Maßnahmen MÜSSEN ? Und diejenigen, die „NUR“ arbeiten müssen/wollen/möchten ?
    Ich hoffe sehr, dass unsere Politik wenigstens hier standhaft bleibt und sich nicht von diesen Gören erpressen lässt !
    Es grüßt eine Autofahrerin

  10. 4.

    Diese Aktionen schaden nicht nur diesen Kids die mit ihren Zukunftsängsten nicht zurecht kommen, sondern der Gesellschaft insgesamt.
    Da klebt man sich am Rahmen der ,,Sixtinischen Madonna" und anderer Werke fest. Was passiert? Man überlegt sich ein neues Sicherheitskonzept, stellt die Werke vielleicht hinter Glas aus, verfügt unter Umständen sogar Leibesvisitationen vor dem Betreten eines Museums und legt den erhöhten Aufwand für die Security auf die Preise um und statt 12 € Eintritt nimmt man eben 15 €. Oder der Museumsbesuch wird aus dem Kulturetat subventioniert und dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle (Theater, Oper, Konzert usw.).
    Aber auch ein zweistündiger Verkehrsinfarkt ist ja nicht folgenlos. Viele Menschen kommen nicht rechtzeitig zu ihren Arbeitsstätten, während an anderer Stelle die Menschen warten (Wasserrohrbruch z.B.). Das Unverständnis nimmt zu, härtere Strafen werden gefordert. Die Kids leisten damit autoritären Gesellschaftsentwürfen Vorschub. Danke dafür!

  11. 3.

    Man klebt sich da fest, wo der geringste Verfolgungsdruck besteht... und man den größten Spaß dabei hat...

  12. 2.

    Bei allem Verständnis für das Anliegen finde ich die Methode der Straßenblockierung nach wie vor fragwürdig. "Wir ermöglichen Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht, einschließlich Krankenwagen und Feuerwehrautos, das Passieren von Straßenblockaden." Das ist doch kaum möglich, wenn es zum Stau in Wohnstraßen kommt.

  13. 1.

    Heißt das wirklich "Freizeitstrafe"? :-)

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