Mehr Fahrradstellplätze, weniger Autos - Grüne und Jusos wollen Verkehr in der Potsdamer Innenstadt beruhigen

Do 08.09.22 | 18:36 Uhr
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Das historische Holländische Viertel in der Altstadt von Potsdam (Bild: dpa/Daniel Kalker)
Audio: Fritz Radio | Do 08.09.22 | Gutschmidt, N. | Bild: dpa/Daniel Kalker

Die Grünen und der SPD-Nachwuchs in Potsdam wollen den Verkehr in der Innenstadt beruhigen. Dadurch soll die Aufenthaltsqualität steigen, erklärte Julius Köhler, Vorsitzender der Jusos in Potsdam, am Donnerstag gegenüber rbb24 Brandenburg aktuell.

Jusos wollen autofreies Holländisches Viertel

Im ersten Schritt wolle man das Holländische Viertel autofrei gestalten. Derzeit seien die Straßen zugeparkt und die Menschen in den Cafés würden an den Rand gedrängt. Einen entsprechenden Antrag habe die Jugendorganisation der SPD beim Unterbezirksparteitag eingebracht. Jetzt sollen sich die SPD-Stadtverordneten dafür einsetzen.

Grüne wollen mehr verkehrsberuhigte Zonen und Fahrradstellplätze

Auch die Grünen in Potsdam sprechen sich für eine Verkehrsberuhigung aus. Fraktionsvorsitzender Gert Zöller erklärte, in Planung seien mehr verkehrsberuhigte Zonen, mehr Fahrradstellplätze und mehr Bänke. Darüber gebe es in der Stadtverordnetenversammlung einen großen Konsens. Seine Partei mache sich zudem für Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet stark. Das gebe mehr Sicherheit.

CDU gegen generelles Tempo 30

Matthias Finken, CDU-Fraktionschef in Potsdam erklärte, seine Fraktion unterstütze grundsätzlich eine autoarme Innenstadt. Allerdings sei die CDU dagegen, Tempo 30 flächendeckend einzuführen. Wichtig sei es, dass die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen würden, damit die Kommunen selbst festlegen, welche Geschwindigkeit auf welcher Straße angemessen ist. Finken plädiert für Tempo 50 in Durchgangsstraßen und Tempo 30 dort, wo "die Gefährdungslage hoch ist".

Sendung: rbb24, 08.09.2022, 21:45 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    " ist das zehnmal größere Gelsenkirchen gegenüber dem zehnmal kleineren Quedlinburg ein Nichts "

    Nichts gegen Gelsenkirchen ....ich liebe den Ruhrpott und vergessen Sie mir Schalke nicht ...lach

    Aber Sie haben Recht .... Quedlinburg ist was die deutsche Geschichte angeht schon eine Macht .

  2. 26.

    Liebe/r Wossi*in,
    die Antwort auf Ihre Frage finden Sie im Text.
    Dass der Antrag an den Interessen der AnwohnerInnen vorbeigeht, kann ich dem Bericht allerdings nirgendwo entnehmen, habe zugegeben aber bislang auch nur diesen Artikel hier zum Thema gelesen. Woher haben Sie die Information mit den Interessen der AnwohnerInnen?

  3. 25.

    Richtig.Ich bin viel in Berlin unterwegs.Ich erkenne meine Stadt nicht wieder.Abgesehen vom Müll,auch die EWIG Baustellen.Man hat den Eindruck es wird nichts fertig.

  4. 24.

    Für mich wieder ein neuer Versuch, ein Verkehrskonzept zu präsentieren. Nach Ventilampeln u. wenigen Parkplätzen nun das. Alles mit dem Ziel, bloß keine Autos von außerhalb nach Potsdam City "einfallen" zu lassen. Wie wäre es denn mit großen Parkhäusern am Stadtrand und einem leistungsfähigen ÖPNV? Es sollte jedem klar sein, der Verkehr insgesamt wird nicht weniger, sondern nur noch mehr. Die Flucht in den Speckgürtel kommt hinzu. Es findet daher nur eine Verlagerung der Verkehrsströme statt.

  5. 23.

    Ihre Weltsicht ist verbreitet, all zu verbreitet; teilen tue ich sie nicht. Dies deswegen, weil bei Sichtbarkeit nur auf das quantitativ Große zu viel untergeht. Von den langen geschichtlich bedeutenden Linien ist das zehnmal größere Gelsenkirchen gegenüber dem zehnmal kleineren Quedlinburg ein Nichts.

  6. 22.

    „Erst haben die Grünen Berlin kaputt gemacht, jetzt noch Potsdam“

    So richtig kaputtgemacht haben Berlin nicht die Grünen, sondern damals die Braunen, die sich heute als Wolf im Schafspelz „die Blauen“ nennen. Und sie würden es auch heutzutage wieder schaffen, wenn man sie ließe. Auf solch übertriebene Weise gegen die Grünen zu wettern, ist absolut realitätsfern und entbehrt nun wirklich jeder Grundlage.

  7. 21.

    Ich bewege mich regelmäßig zwischen den Städten Berlin, München, Hamburg, Köln und Frankfurt - ich gebe zu, privat mit Auto.

    Der Rest geht gefühlt gegen „deutsches, großes Dorf“, was ja nicht unbedingt schlecht ist.

  8. 19.

    Erst haben die Grünen Berlin kaputt gemacht, jetzt noch Potsdam, schickt die Grünen endlich in die Wüste, nach China oder Russland....

  9. 18.

    Über welche Städtischen Angelegenheiten wird hier eigentlich diskutiert?Potsdam ist nicht Berlin, nur leider mischen bei beiden die Grünen beim Verkehr verkehrt mit immer den Gleichen alten Zöpfen mit.Das Auto ist das zu verteufende Ding und muss weg.

  10. 17.

    ... genau wie Erfurt, Freiburg, Halle, Rostock, Magdeburg, Lübeck, Kassel, Kiel und Augsburg.

    Was für eine Sicht ...

  11. 16.

    Potsdam ist doch schon dörflich, putzig.

  12. 15.

    Dass die Tram vom Hbf zum U-Bhf Turmstraße gebaut wird, geht allerdings nicht auf die Initiative der Grünen zurück, sondern wurde unter Rot-Schwarz begonnen. Wie engagiert die sind, sieht man ja auch bei der Tram zum Ostkreuz oder der Verschiebung der Tram in Spandau. Die torpedieren zudem stattdessen geraden den Weiterbau entlang der Turmstraße wie ja auch die Linke nach jahrelanger Diskussion auch noch Gesprächsbedarf zur Tram in Kreuzberg sieht.

  13. 14.

    Längst überfällig.
    Haben andere Städte doch auch, sehr gut für die Geschäftsleute!

  14. 12.

    Reden wir von eineinhalb Strecken. Die andere, zur Turmstraße, ist gerade begonnen worden.

    Ja, das ist ein akzeptabler Zeitraum vor dem Hintergrund der jeweiligen Raumordnungsverfahren wie auch des Umstandes, dass bei jedem versetzten Stein sofort ein Dutzend Bürger auf der Matte steht, genau dies juristisch anzugreifen. Bürgerbeteiligung im Vorfeld mitsamt Ideen, auf denen eine Verwaltung leider viel zu selten kommt, ist etwas anderes, als Prozesse bis zum Ende durchzuführen. Kein Meter Schienenstrang wäre jemals gebaut worden, hätten die Seinerzeitigen 1835 ff derartige Möglichkeiten des Verzögerns und Verhinderns gehabt und Friedrich List hätte sich schon Jahre früher erschossen.

    Pardon für meine etwas flapsige Bemerkung, die muss manchmal auch sein. ;-

  15. 11.

    Das ist doch okay. Der eine flaniert eben gerne in Beton-stählernen Einkaufszentren auf der grünen Wiese und der andere in einer hübschen, autofreien historischen Innenstadt. Wichtig ist dass für jeden das Passende da ist.

  16. 10.

    " Was Sie missachten, ist die Etablierung einer grundsätzlich anderen Struktur "

    Das ist sicher grundsätzlich nicht ganz falsch was Sie schreiben aber 5 Jahre unter Frau Günther und jetzt auch schon 1 Jahr unter Frau Jarasch wird der Senat für Umwelt & Verkehr nun schon von den Grünen geführt und ich finde das man in 6 Jahren durchaus das ein oder andere kleinere Projekt mehr hätte durchführen können u.a. auch die ein oder andere Tram - Erweiterung mehr dessen Pläne ja zum Teil schon deutlich länger in den Schubladen liegen als nur die letzten 6 Jahre !! Oder finden Sie die 2 km neue Tram Strecke in Adlershof für diesen langen Zeitraum tatsächlich akzeptabel ??

  17. 9.

    Warum wollen die „Grün*innen“ und „Jusos*innen“ das im Holländerviretel eigentlich machen? Einmischen, herrschen wenn man nicht betroffen ist? Was für eine „Moral“. Aber eine solche Forderung, vorbei an den Anwohnern, hat auch was Erhellendes: Wird doch deutlich wer sich ungefragt gegenüber wem so einiges herausnimmt...

  18. 8.

    Was Sie missachten, ist die Etablierung einer grundsätzlich anderen Struktur. Alle anderen Senate haben immer nur sehr punktuell entschieden, oft genug um des Erheischens von Medienschlagzeilen willen. Jetzt sind das Personal und weitere finanzielle Ressourcen eingestellt, um daraus Taten folgen zu lassen.

    Bevor die reiche Apfelernte beginnen kann, müssen zuvor die Bäume erst noch gepflanzt werden. Es reicht eben nicht, für einen Fototermin ab und zu den Kächer unter altgediente Bäume zu halten.

    Potsdam hat Achterbahnfahrten hingelegt: Einen Finanzbeigeordneten, der den ÖPNV als Sparschwein ansah, dann einen Baubeigeordneten, der sich als Aktivitätsbolzen verkehrlich ausschließlich als Radfahrvertreter sah, bei Hintenrunterfallen des Fußverkehrs und der Belange von Rollstuhlfahrenden. Das war definitiv zu langsam.

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