"Stern"-Recherche -
Das Magazin "Stern" hat eigenen Angaben zufolge den wegen Volksverhetzung gesuchten Verschwörungsprediger Attila Hildmann in der Türkei ausfindig gemacht. Wie das Magazin am Mittwoch berichtete [stern.de/Bezahlinhalt], halte Hildmann sich in der Stadt Kartepe, etwa eineinhalb Stunden südöstlich von Istanbul, versteckt. Ein Team von Reportern habe ihn dort konfrontiert und danach das deutsche Generalkonsulat in Istanbul informiert. Die Berliner Staatsanwaltschaft wollte sich am Mittwoch zu dem Fall nicht äußern.
Der als Vegan-Koch bekannt gewordene Hildmann wird per internationalem Haftbefehl gesucht. Laut "Stern" wohnt Hildmann seit Sommer dieses Jahres in Kartepe. Zuvor sei er seit Herbst 2021 in dem Küstenort Gömec in der Provinz Balikesir untergekommen. Hildmann war im Dezember 2020 aus Deutschland verschwunden. Zuletzt wurde bekannt, dass er nicht im Besitz der türkischen Staatsbürgerschaft ist und damit ausgeliefert werden könnte.
Volksverhetzung und Aufforderung zu Straftaten
Hildmann war während der Coronakrise als Verschwörungsideologe in Erscheinung getreten. Ihm werden von der deutschen Justiz unter anderem Volksverhetzung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten vorgeworfen.
Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland; eine Briefkastenfirma aus Berlin sei ihm dabei offenbar behilflich. Der Onlineshop, über den die Waren verkauft werden, werde von einem wegen Volksverhetzung vorbestraften NPD-Mann betrieben, berichtete der "Stern". Außerdem habe er in einem Telegram-Kanal rund 200 zahlende Anhänger versammelt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 26.10.2022, 08:20 Uhr