"Stern"-Recherche - Attila Hildmann hält sich im türkischen Kartepe versteckt

Mi 26.10.22 | 14:34 Uhr
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Archivbild: Attila Hildmann am 25.10.2020 vor dem Brandenburger Tor in Berlin (quelle: dpa/Eventpress Hoensch)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.10.2022 | Bild: dpa/Eventpress Hoensch

Das Magazin "Stern" hat eigenen Angaben zufolge den wegen Volksverhetzung gesuchten Verschwörungsprediger Attila Hildmann in der Türkei ausfindig gemacht. Wie das Magazin am Mittwoch berichtete [stern.de/Bezahlinhalt], halte Hildmann sich in der Stadt Kartepe, etwa eineinhalb Stunden südöstlich von Istanbul, versteckt. Ein Team von Reportern habe ihn dort konfrontiert und danach das deutsche Generalkonsulat in Istanbul informiert. Die Berliner Staatsanwaltschaft wollte sich am Mittwoch zu dem Fall nicht äußern.

Der als Vegan-Koch bekannt gewordene Hildmann wird per internationalem Haftbefehl gesucht. Laut "Stern" wohnt Hildmann seit Sommer dieses Jahres in Kartepe. Zuvor sei er seit Herbst 2021 in dem Küstenort Gömec in der Provinz Balikesir untergekommen. Hildmann war im Dezember 2020 aus Deutschland verschwunden. Zuletzt wurde bekannt, dass er nicht im Besitz der türkischen Staatsbürgerschaft ist und damit ausgeliefert werden könnte.

Volksverhetzung und Aufforderung zu Straftaten

Hildmann war während der Coronakrise als Verschwörungsideologe in Erscheinung getreten. Ihm werden von der deutschen Justiz unter anderem Volksverhetzung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten vorgeworfen.

Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland; eine Briefkastenfirma aus Berlin sei ihm dabei offenbar behilflich. Der Onlineshop, über den die Waren verkauft werden, werde von einem wegen Volksverhetzung vorbestraften NPD-Mann betrieben, berichtete der "Stern". Außerdem habe er in einem Telegram-Kanal rund 200 zahlende Anhänger versammelt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.10.2022, 08:20 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Selbst wenn er ausgeliefert würde, nach endlosem Hin und Her durch die flotte türkische Justiz, kommt kaum etwas heraus. Falls er nicht vorbestraft ist, bleibt es bei Bewährung. Außer Spesen nichts gewesen. Dann soll er lieber da bleiben und unser Staat behält sein Geld.

  2. 9.

    Der soll doch bleiben wo der Pfeffer wächst.
    Solche durchgeknallten Leute haben wir hier in Deutschland schon genug.

    Dann belastet er wenigstens nicht den Berliner Finanzhaushalt, weil er nicht den Aufenthalt im Gefängnis finanzieren muss.

  3. 8.

    Ein bisschen sehr durchsichtig Ihre "Medienkritik", Lorenzo. Sie finden es also nicht so toll, dass der STERN den Aufenthaltsort eines rechtsextremen Straftäters recherchiert hat, und nicht parallel und quasi ausgleichend dazu auch den Verbleib von bsw. flüchtigen Verbrechern mit Migrationshintergrund offeriert?
    Dass die causa Hildmann aufgrund des Versagens der Behörden, und auch seines gewissen "Promistatus'", eine interessante journalistische Aufgabe für das Magazin war, spielt für Ihre ideologisch geprägte Sichtweise offenbar keine Rolle.

  4. 7.

    Manch' "Vegankoch" ist eben doch nur ein armes Würstchen. Derweil ist die Karawane der Schwurbler längst zum nächsten Messias weitergezogen.

  5. 6.

    "Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland; eine Briefkastenfirma aus Berlin sei ihm dabei offenbar behilflich."

    Die deutsche Justiz, allen voran die Berliner ist weiter auf dem rechten Auge blind. Erst die angeblichen "Pannen" der Neuköllner Terrorserie, dann die Schutzbehauptung die Türkei würde Hildmann nicht ausliefern und dann kann Hildmann seine Produkte hier in D über den Onlineshop eines einschlägig vorbestraften Neonazis verkaufen. Was muß eigentlich noch passieren bis man den Berliner Sumpf austrocknet?

    "Trotz der Zusammenarbeit zwischen Hildmann und Schmidtke sieht die Generalstaatsanwaltschaft Berlin keinen Anlass für Ermittlungen gegen den früheren Vorsitzenden der Hauptstadt-NPD. "

    https://www.rnd.de/politik/attila-hildmann-und-der-berliner-ex-npd-chef-judenhass-und-legale-waffen-D3HW2TVUWNF7XCJLSWLJGCGQLU.html

  6. 5.

    Hat der Stern auch recherchiert, wo sich alle flüchtigen Mörder, Intensivtäter, Bankräuber, Straßenschläger, Einbrecher, Gefängnisausbrecher und Drogendealer aktuell aufhalten?
    Oder interessiert man sich dafür nicht in den Qualitätsmedien?

  7. 4.

    "Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland; eine Briefkastenfirma aus Berlin sei ihm dabei offenbar behilflich."

    Die deutsche Justiz, allen voran die Berliner ist weiter auf dem rechten Auge blind. Erst die angeblichen "Pannen" der Neuköllner Terrorserie, dann die Schutzbehauptung die Türkei würde Hildmann nicht ausliefern und dann kann Hildmann seine Produkte hier in D über den Onlineshop eines einschlägig vorbestraften Neonazis verkaufen. Was muß eigentlich noch passieren bis man den Berliner Sumpf austrocknet?

    "Trotz der Zusammenarbeit zwischen Hildmann und Schmidtke sieht die Generalstaatsanwaltschaft Berlin keinen Anlass für Ermittlungen gegen den früheren Vorsitzenden der Hauptstadt-NPD. "

    https://www.rnd.de/politik/attila-hildmann-und-der-berliner-ex-npd-chef-judenhass-und-legale-waffen-D3HW2TVUWNF7XCJLSWLJGCGQLU.html

  8. 3.

    Sie möchten also eine Rechtsprechung nach Kassenlage? Also die OK, die sog. Clankriminalität oder sog. Rockerbanden werden nicht mehr verfolgt weil zu teuer und aufwändig?

    Eine merkwürdige und gefährliche Rechtsauffassung!

  9. 2.

    Sehr gut, da soll er gern bleiben. Unsere Steuergelder durch Auslieferung, Prozess(e) und Haft können gern sinnvoller ausgegeben werden.

  10. 1.

    Was soll das Generalkonsulat denn bitte ausrichten? Wäre Interpol oder der BND nicht die bessere Anlaufstelle gewesen?

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