Europaweite Ausschreibung - Senat plant neues Mietfahrradsystem mit 10.000 Rädern

Do 24.11.22 | 18:01 Uhr
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Eine Station mit Mietfahrädern steht am Kurfürstendamm in Berlin (Quelle: dpa/Bildagentur-online)
Bild: dpa/Bildagentur-online

Das Mietfahrradsystem in Berlin soll verstärkt werden. Der Senat plant das Netz auf bis zu 10.000 Räder zu erweitern. Vor allem außerhalb des S-Bahn-Rings sind Stationen bislang spärlich gesät - ein Bezirk verfügt sogar über kein einziges Leihrad.

Der Berliner Senat bereitet die Einführung eines neuen Mietfahrradsystems im Stadtgebiet vor. Das geht aus der Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage des Abgeordneten Niklas Schenker (Linke) hervor, die dem rbb vorliegt.

Zuvor hatte am Donnerstag der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] darüber berichtet. Demnach sei für das nächste Jahr eine europaweite Ausschreibung für die Neukonzeptionierung geplant.

Randbezirke sollen besser ausgestattet werden

Derzeit gibt es laut Senat 5.500 Leihräder in der Hauptstadt. Geprüft werde eine Erweiterung des Netzes um 2.000 bis 4.500 neue Räder, hieß es. Damit könne das Netz auch in den Randbezirken verbessert werden.

Bislang seien die meisten Räder innerhalb des S-Bahn-Rings vorhanden, wohingegen Spandau über kein einziges Leihrad verfüge. Die meisten Stationen für Leihräder gibt es in Mitte mit 175 und Friedrichshain-Kreuzberg mit 122.

Verteilung der Mietstationen in Berlin

Bezirk
verfügbare Stationen davon innerhalb des S-Bahn-Rings
Mitte 175 156
Friedrichshain- Kreuzberg 122 122
Charlottenburg- Wilmersdorf 99 78
Pankow 66 33
Tempelhof-Schöneberg 49 33
Neukölln 46 35
Lichtenberg
30
-
Marzahn-Hellersdorf 29 -
Steglitz-Zehlendorf 15 -
Treptow-Köpenick 9 4
Reinickendorf 4 -
Spandau 0 -

Quelle: Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz

"Wichtiger Baustein für Mobilitätswende"

Die Erweiterung würde die Kosten für das System deutlich erhöhen, die laut Senat zu einem großen Teil durch öffentliche Mittel finanziert werden. Trotzdem schließt der Senat ein kostenfreies Zeitkontingent nicht aus, um so etwa die regelmäßige Nutzung zu fördern.

"Wir möchten ein weitgehend kostenfreies kommunales Leihfahrradsystem mit mindestens 10.000 Rädern und 1.000 Stationen für Berlin auf den Weg bringen", teilte der Abgeordnete Schenker mit. Das sei ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende, gerade auch für die Menschen in den Randbezirken.

Hamburg als Vorbild

Schenker nannte Hamburg als positives Beispiel für ein funktionierendes, kostenfreies System, da dort die ersten 30 Minuten der Nutzung kostenfrei seien und die Räder kommunal betrieben würden.

In Berlin wird das öffentliche Mietfahrradsystem seit 2016 von Nextbike betrieben.

Sendung: Fritz, 24.11.2022, 17:00 Uhr

49 Kommentare

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  1. 49.

    Hallo Eric,
    ich habe NIEMANDEM vorgeschrieben was er wählen soll, bitte das nächste Mal richtig lesen.

  2. 48.

    Vernichtend für alle Mietsysteme ist, wenn es teuer wird. Durch das i.O. halten. Attraktivität, durch werbefreies "stylisches" Auftreten, ist begehrter. Man fühlt sich besser, damit gesehen zu werden. Eine hohe Kunst ...

    P.S. Auf Dauer hat noch nie jemand gerne lange geteilt...Wer damit anfängt, fühlt sich moralisch überlegen. Aber nicht lange.

  3. 47.

    Stehen denn immer noch nicht genug Schrottkarren im Wege herum?
    Dieser Senat handelt ohne Sinn und Verstand.

  4. 46.

    "Genau darum geht es: Der Halter des Kfz ist aufgrund des Kennzeichens ermittelbar!
    Möchte mal erleben, wie Ihre Reaktion wäre, wenn Ihnen durch einen kamikazefahrenden Radfahrer ein Schaden entsteht und der Verursacher aufgrund nicht vorhandenem Kennzeichen nicht ermittelbar ist und Sie auf Ihrem Schaden sitzen bleiben!"

    Der Grundfehler solcher Kommentare ist die fehlende Sachlichkeit. Mit Helm und Nummernschild wird der Verkehr nicht sicherer, sondern nur mit dem Ändern der Infrastruktur und besserer Aufteilung des Verkehrsraums.

    Mir ist jedenfalls schon öfter ein Schaden durch "kamikazefahrende" Autofahrer, Parkrempler und Zweitespurparker entstanden als durch die heftig übertriebene Mär von Radrowdys, die es vereinzelt zweifellos gibt.

    Aber die OÄ und Polizei kommen doch schon jetzt nicht mit dem Kontrollieren hinterher! Und dann werden Bußgelder noch nicht einmal eingetrieben, siehe rbb über Falschparker.

  5. 45.

    "Genau darum geht es: Der Halter des Kfz ist aufgrund des Kennzeichens ermittelbar!
    Möchte mal erleben, wie Ihre Reaktion wäre, wenn Ihnen durch einen kamikazefahrenden Radfahrer ein Schaden entsteht und der Verursacher aufgrund nicht vorhandenem Kennzeichen nicht ermittelbar ist und Sie auf Ihrem Schaden sitzen bleiben!"

    Der Grundfehler solcher Kommentare ist die fehlende Sachlichkeit. Mit Helm und Nummernschild wird der Verkehr nicht sicherer, sondern nur mit dem Ändern der Infrastruktur und besserer Aufteilung des Verkehrsraums.

    Mir ist jedenfalls schon öfter ein Schaden durch "kamikazefahrende" Autofahrer, Parkrempler und Zweitespurparker entstanden als durch die heftig übertriebene Mär von Radrowdys, die es vereinzelt zweifellos gibt.

    Aber die OÄ und Polizei kommen doch schon jetzt nicht mit dem Kontrollieren hinterher! Und dann werden Bußgelder noch nicht einmal eingetrieben, siehe rbb über Falschparker.

  6. 44.

    Genau darum geht es: Der Halter des Kfz ist aufgrund des Kennzeichens ermittelbar!
    Möchte mal erleben, wie Ihre Reaktion wäre, wenn Ihnen durch einen kamikazefahrenden Radfahrer ein Schaden entsteht und der Verursacher aufgrund nicht vorhandenem Kennzeichen nicht ermittelbar ist und Sie auf Ihrem Schaden sitzen bleiben!

  7. 43.

    Das Schlimme daran ist, daß Radwegenetz ist bereits vollständig da! Jede Hauptverkehrsstraße hat parallel verlaufende Nebenstraßen, die vom Durchgangsverkehr weitgehend unberührt bleiben und somit Anwohnerstraßen sind. Man könnte diese ohne Probleme zu Fahrradstraßen deklarieren und somit Radfahrern ein zügiges Vorankommen getrennt vom motorisierten Durchgangsverkehr gewährleisten. Radfahren wäre ungemein sicherer, Abbiegeunfälle mit LKW würden deutlich abnehmen (weil sich deren Wege weniger mit denen von Radler überschneiden würden) und die Nebenstraßen würden auch noch verkehrsberuhigt. Alle würden gewinnen. Das Konzept wird sich aber nicht durchsetzen, weil der Senat damit nicht den Autoverkehr ausbremsen kann.

  8. 42.

    Ach Anton, meinen Sie wirklich, dass ein zeigen mit dem Fingerchen auf Andere, dass gegenseitige Aufrechnen, dem Problem gerecht wird?
    Die Stadt verdreckt immer mehr, daran ist ich nur der Müll schuld, der überall herum liegt.
    Diese Stadt verkommt, auch durch die Schönredner, den Gesinnungsgenossen und die "Die, ... Die, ... Die ..."Schreihälse.
    Wird Zeit, dass es einen Politikwechsel in der Stadt kommt. Die Chance haben wir Bürger.

  9. 41.

    Allein die Ringbahnblase hat in Berlin eine ähnliche Größe wie die Stadt Paris. Der typische Weg eines Radfahrers ist hier mit rd. 4 km Strecke länger als die 3 km in Amsterdam. Interessant auch der Modal Split in Paris: Gerade mal 9% entfielen 2013 auf den MIV. Nur hat man in Paris erkannt, dass es auch Menschen außerhalb der eigenen Blase gibt, die in der Stadt unterwegs sind und baut massiv den ÖPNV aus. Hier scheint man in der für die Verkehrswende zuständigen Senatsverwaltung zu glauben, dass man stattdessen nur ein paar Leihräder in Spandau bei Berlin aufzustellen braucht, um im 2-Minutentakt fahrende Busse, die trotzdem oft überfüllt sind und sich gegenseitig behindern, zu entlasten. Das macht halt weniger Arbeit als die eigenen Wahlversprechen mit Leben zu erfüllen.

  10. 40.

    Allein die Ringbahnblase hat in Berlin eine ähnliche Größe wie die Stadt Paris. Der typische Weg eines Radfahrers ist hier mit rd. 4 km Strecke länger als die 3 km in Amsterdam. Interessant auch der Modal Split in Paris: Gerade mal 9% entfielen 2013 auf den MIV. Nur hat man in Paris erkannt, dass es auch Menschen außerhalb der eigenen Blase gibt, die in der Stadt unterwegs sind und baut massiv den ÖPNV aus. Hier scheint man in der für die Verkehrswende zuständigen Senatsverwaltung zu glauben, dass man stattdessen nur ein paar Leihräder in Spandau bei Berlin aufzustellen braucht, um im 2-Minutentakt fahrende Busse, die trotzdem oft überfüllt sind und sich gegenseitig behindern, zu entlasten. Das macht halt weniger Arbeit als die eigenen Wahlversprechen mit Leben zu erfüllen.

  11. 39.

    Allein die Ringbahnblase hat in Berlin eine ähnliche Größe wie die Stadt Paris. Der typische Weg eines Radfahrers ist hier mit rd. 4 km Strecke länger als die 3 km in Amsterdam. Interessant auch der Modal Split in Paris: Gerade mal 9% entfielen 2013 auf den MIV. Nur hat man in Paris erkannt, dass es auch Menschen außerhalb der eigenen Blase gibt, die in der Stadt unterwegs sind und baut massiv den ÖPNV aus. Hier scheint man in der für die Verkehrswende zuständigen Senatsverwaltung zu glauben, dass man stattdessen nur ein paar Leihräder in Spandau bei Berlin aufzustellen braucht, um im 2-Minutentakt fahrende Busse, die trotzdem oft überfüllt sind und sich gegenseitig behindern, zu entlasten. Das macht halt weniger Arbeit als die eigenen Wahlversprechen mit Leben zu erfüllen.

  12. 38.

    Zu Paris Stadtgrenzen zählen auch nicht mehrere große Forste und Gewässer... Wenn man in Berlin einen 30-Minuten-Radeln Kreis um's Stadtzentrum zieht, liegt der größte Teil der Stadt darin.

  13. 37.

    Basierend auf den Erfahrungen in Berlin und anderswo muss es endlich feste Stationen für die Anmietung und Rückgabe von Leihrollern und Leihrädern geben. Auch bei den Scootern sollte es "Bannmeilen" bzw. definierte gekennzeichnete Bereiche für die Rückgabe geben, also z.B. im Tiergarten, beim Hauptbahnhof etc. Auch Sharing-PkW wie WeShare, Miles & Co. sollten fest definierte Parkplätze oder Parkhäuser bekommen und nicht gerade in den Abendstunden die immer weniger werdenden Anwohnerparkplätze verstopfen dürfen.

  14. 36.

    Ein Server um ein paar zehntausend Räder zu verwalten braucht ein paar Watt. Ein paar hundert Einträge pro Sekunde in eine Datenbank zu machen kann auch das Telefon in ihrer Tasche und das läuft mit einem winzigen Akku den ganzen Tag lang.

  15. 35.

    Das liegt aber daran, dass man keine festen Entleih- und Rückgabepunkte über die Stadt verteilt hat. Nicht am Fahrrad an sich, meinen Sie nicht auch?

  16. 34.

    Geh-und Sehbehinderte werden begeistert sein und Rollifahrer bleiben besser zu Hause.

  17. 33.

    Ja richtig, sieht man an den aktuellen Umfragen. Wie sie hoffen, hoffe ich auch, dass sie mal eine vernünftige Partei wählen.

  18. 32.

    "Es fehlt m.E. weniger an zusätzlichen Mietfahrrädern" Einfach mal den Artikel lesen, in den Außenbezirken gibt es so gut wie keine Fahrräder. Vielleicht das eigene Gefühl beseite legen und Fakten annehmen.
    "großmäulig" ? Gehst noch plumper oder reden sie davon wie sie selber sprechen?

  19. 31.

    Ihr Kommentar zeigt gerade, dass sie "voreingenommen" sind. Bitte auch anderen Wählern nicht vorschreiben, was sie zu tun haben. Weil das machen sie mit ihren Kommentar!
    Wenn der Senat nichts machen würde, würden sie sich auch beschweren! Vielleicht mal eine Doku schauen, die wirkt entspannend.

  20. 30.

    Ich hoffe nur bei den Wahlen wird man sich gut überlegen, wo man das Kreuz macht.

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