Nach Attacken von Aktivisten - Staatliche Museen in Berlin erlauben vorerst keine Taschen mehr

Mi 02.11.22 | 18:35 Uhr
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Eine Frau sitzt in der Alten Nationalgalerie vor dem Bild von Friedrich Overbeck. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: rbb 88.8 | 02.11.2022 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/Paul Zinken

Nach dem Angriff auf ein Gemälde in der Alten Nationalgalerie in Berlin verschärfen die staatlichen Museen ihre Sicherheitsvorkehrungen.

Die Ausstellungsräume könnten ab Freitag bis auf Weiteres "aufgrund des erhöhten Risikos" nur nach Abgabe von Jacken und Taschen an der Garderobe oder in den Schließfächern besucht werden, teilte eine Sprecherin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Mittwoch mit. Bisher waren Taschen bis zur Größe von DIN A4 erlaubt.

Mehrere Attacken in Museen in den vergangenen Tagen

Am Sonntagnachmittag hatte eine Frau das verglaste Gemälde "Clown" von Henri de Toulouse-Lautrec und die dortige Wandbespannung mit einer Kunstblutflüssigkeit beworfen und sich an die Wand neben das Gemälde geklebt. Die Polizei geht - anders als bei anderen Störaktionen - nicht von einem klimapolitischen Hintergrund aus.

Ebenfalls am Sonntag haben sich zwei Frauen im Berliner Naturkundemuseum an die Halterung eines Dinosaurier-Skeletts geklebt. In der Woche zuvor attackierten zwei Klima-Aktivisten im Potsdamer Museum Barberini ein Monet-Bild mit Kartoffelbrei.

Stiftungspräsident Hermann Parzinger hatte über den Fall am Montagabend auch im rbb gesprochen und gesagt, um ein generelles Taschenverbot würden sie wohl nicht mehr umhinkommen. "Das ist natürlich eine Beeinträchtigung der Besucherinnen und Besucher." Es müssten auch zusätzliche Schließfächer angeschafft werden. Er denke, dass viele große Museen nun diesen Weg gingen. "Nur: Damit erreichen wir auch keine 100-prozentige Sicherheit", sagte Parzinger.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.11.22, 19:30 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Hallo Claudia,

    ich verstehe sie nicht, was genau wollen sie mir sagen?

    MfG, Claus

  2. 21.

    Tla , sagen sie danke an die Klimaterroristen oder auch Krimlnelle genannt.

  3. 20.

    "Schade, die Protestanten erreichen etwas..." die WER,??
    "....die absolute Mehrheit der Anständigen wird mit einer Freiheitseinschränkung belegt." Haben Sie es nicht ne Nummer kleiner? "Freiheitseinschränkung"??

  4. 18.

    „echt wiederlich wie die Mehrheit der Bürger von diesen "Vögeln" in Sippenhaft genommen wird“

    „Echt widerlich" (ohne e) ist wohl eher, wie alle, die begriffen haben, was auf dem Spiel steht, wenn die Menschheit es NICHT schafft, die (ganz große) Klimakatastrophe doch noch abzuwenden, von all jenen in Sippenhaft genommen werden, die der Meinung sind, sich so überhaupt GAR KEINE Gedanken über dieses Thema machen zu müssen und alles einfach so weiter in die komplett falsche Richtung laufen lassen wollen, wie bisher.

  5. 17.

    Da melden sich sogleich wieder alle die üblichen Verdächtigen, die nach Einzelhaft bis zum Lebensende schreien.....Und beweisen, dass sie noch nie ein Museum von innen gesehen haben. (und das wird wohl auch bis zum Lebensende so bleiben)

  6. 16.

    Es ist schon traurig. Niemand redet mehr von den eigentlich guten Zielen und Notwendigkeiten, sondern nur noch von dem, was diese Kleber überall bei Mensch und Material für Schaden anrichten.
    Vielleicht müssen wir das Beenden nicht den Politikern überlassen, sondern uns selbst gegen diese unsägliche Drangsalierung von Fehlgeleiteten zur Wehr setzen. Wasser als Hilfsmittel wäre sicher gut. Soll das Hirn abkühlen.

  7. 15.

    Leider wird das diese Klebe-Kriminellen nicht abhalten. Und sicher wird auch wieder die leere Klebstofftube einfach von sich gepfeffert.
    Wo lasse ich jetzt mein Geld und mein Telefon. Was für eine lächerliche Frage. Mein Telefon brauche ich nicht in einer Ausstellung. Ansonsten gibt es Hosentaschen. Und ja, das ist auf der ganzen Welt gang und gäbe, dass man nicht bepackt wie ein Esel in Ausstellungen darf.

  8. 14.

    Echt jetzt? Haben Sie keine Hosentasche …
    Ich find das gut, dass man im Museum nichts mit sich rumschleppen muss, ist in anderen Ländern gang und gebe.

  9. 13.

    Passt auch jemand auf die Garderobe auf und was kostet es? Sind die Schließfächer auch sicher? Wie ist das Versicherungstechnisch gelöst? Wo lasse ich ganz persönliche Dinge?
    Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Maßnahmen.
    Im Winter ist die Abgabe der Garderobe schon gut. Auch einen großen Rucksack muss man nicht unbedingt mitschleppen.

  10. 12.

    „Und wo lasse ich Wertgegenstände wie Telefon oder Geld (für Kaffee oder Museumstoilette)?“

    Eventuell ganz einfach in der Hosen-, Jacken oder Bauchtasche? Von Museumsbesucher:innen sollte man doch eigentlich ein bisschen Kreativität erwarten können …

  11. 11.

    "Und wo lasse ich Wertgegenstände wie Telefon oder Geld (für Kaffee oder Museumstoilette)?" ernsthaft?? Von Hosen-, Gürtel- Bauchtaschen, Brustbeutel und so noch nie gehört?

  12. 10.

    Warum lässt man die Leute nicht klebend ihrem Schicksal?

  13. 9.

    Und wo lasse ich Wertgegenstände wie Telefon oder Geld (für Kaffee oder Museumstoilette)?

  14. 8.

    Ganz richtig erkannt und ganz Ihrer Meinung hier sind jetzt endlich unsere Politiker/innen aus Bund und Länder gefordert diesem Treiben ein Ende zu setzen aber solange die Grünen was zu sagen haben sehe ich da schwarz.

  15. 7.

    Sekundenkleber passt leider in jede kleine Hosentasche. Durchleuchten wäre da doch auch noch möglich - echt wiederlich wie die Mehrheit der Bürger von diesen "Vögeln" in Sippenhaft genommen wird.
    Hallo Politiker, hallo Richter, hallo Polizei .... tut endlich was. Wollt ihr euch von dieser Minderheit weiter vorführen lassen?

  16. 6.

    In Hamburg schon seit Jahren üblich. Also, das Schließfach benutzen, selbst der Euro fällt nach Wiederöffnen raus.

  17. 4.

    ALLES nachvollziehbar und völlig verständlich, leider zum Nachteil der Besucher von Museen.
    ABER soweit sind wir jetzt also gekommen und nur weil diese DEMONSTRANTEN nicht nur die Straßen blockieren, sondern sich auch noch an den Kunstgegenständen vergreifen und sie beschädigen müssen.
    Harte Bestrafung und volle Kostenübernahme der Instandsetzung der Kunstgegenstände wäre gut.

  18. 3.

    Schade, die Protestanten erreichen etwas, die absolute Mehrheit der Anständigen wird mit einer Freiheitseinschränkung belegt. Security/Einlasskontrolle wird man wohl nicht genug Personal dafür bekommen können, wobei dabei auch wieder Leute diskriminiert werden (eigene Erfahrung), die von der Norm abweichen oder nicht den Regularien entsprechen, aber keine(!) Probleme verursacht hätten.

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