Weiter Einschränkungen durch Restarbeiten - Jahrelange Bauarbeiten auf der A10 und A24 offiziell abgeschlossen

Fr 11.11.22 | 10:10 Uhr
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Der Abschnitt der Havellandautobahn A10 zwischen Neuruppin und dem Autobahndreieck Pankow erhält nach dem sechsspurigen Ausbau und der Modernisierung der A24 bei einer Veranstaltung seine Verkehrsfreigabe. (Quelle: dpa/J. Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.11.2022 | Ronald Schleif | Bild: dpa/J. Kalaene

Vier Jahre lang brauchten Autofahrer in Brandenburg nördlich von Berlin einen langen Atem - nun sind der Ausbau der A10 und die Modernisierung der A24 offiziell abgeschlossen. Einschränkungen wird es aber auch weiterhin geben.

Nach vier Jahren Bauzeit ist der Ausbau des nördlichen Berliner Rings (A10) und die Modernisierung der Autobahn 24 zwischen dem Dreieck Pankow und Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) offiziell abgeschlossen.

Am Freitag ist nun auch der letzte Abschnitt zwischen dem Dreieck Oranienburg und Mühlenbeck (beide Oberhavel) für den Verkehr freigegeben worden. Dabei war auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) anwesend. Damit gibt es zwischen den Autobahndreiecken Pankow und Havelland ab sofort keine Baustellen mit Gegenverkehr mehr.

Wirklich abgeschlossen ist das Großprojekt aber nicht. Es liefen noch Restarbeiten, sagte ein Sprecher der Havellandautobahn GmbH der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Bis Jahresende wird es daher auch weiterhin Einschränkungen geben. Einzelne Spuren sind noch nicht befahrbar. Auch Leitplanken, Schilder, Lärmschutzwände fehlen teilweise noch.

Insgesamt 60 Kilometer Autobahn ausgebaut

Sind alle Arbeiten abgeschlossen, ist die A10 zwischen den Dreiecken Pankow und Havelland auf fast 30 Kilometern auf sechs Spuren befahrbar.

Der vierspurige, ebenfalls gut 30 Kilometer lange Abschnitt der A24 zwischen Neuruppin und Kremmen wurde komplett erneuert. Auf der Strecke kann nun - erstmals in Deutschland - über ein digitales Verkehrsleitsystem der Seitenstreifen als dritte Fahrbahn hinzugefügt werden.

Insgesamt wurden 39 Brücken abgerissen und neu gebaut, neun Anschlussstellen erneuert und 20 Kilometer Lärmschutzwände gebaut. Das Projekt hat ein Kostenvolumen von insgesamt 1,4 Milliarden Euro, davon 650 Millionen Euro reine Baukosten. Es ist Brandenburgs erstes Autobahnprojekt, das in öffentlich-privater Partnerschaft realisiert wurde.

Der nördliche Berliner Ring und die A24 gehören zu den meistbefahrenen Strecken der Hauptstadtregion. Das Dreieck Havelland wurde bereits 2014 ausgebaut.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.11.2022, 6 Uhr

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32 Kommentare

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  1. 31.

    "Es ist Brandenburgs erstes Autobahnprojekt, das in öffentlich-privater Partnerschaft realisiert wurde."

    "Die NDR-Fernsehdokumentation „Der geplünderte Staat“ (2013) von Stefan Aust und Thomas Ammann zeigt detailliert die Nachteile von ÖPP-Projekten auf: Geheimhaltung der Verträge, keine parlamentarische Kontrolle, Anfälligkeit für Korruption und mangelnde Wirtschaftlichkeit werden dabei im Detail belegt."

    "Bis 2014 sind nach einem Gutachten des Bundesrechnungshofs 5 der 6 ÖPP-Autobahnprojekte (auch als Privatautobahn bezeichnet) teurer geworden, als dies bei konventioneller Umsetzung der Fall gewesen wäre."

    Aus dem Fenster geworfene Milliarden für ein Verkehrskonzept aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.

  2. 30.

    Ich bin nicht bequem. Mein BMI ist im grünen Bereich. Ein Blick in die ÖPNV Seiten zeigt Ihnen wie lange es dauert, um ans Ziel zu kommen, im Vergleich zum Auto. Sofern es der rbb zu lässt können wir hier gerne einige Beispiele austauschen. Ich nutze die gewonnene Zeit per Auto, für sinnvollere Dinge als maskiert im ÖPNV diverse Düfte zu "genießen". Jedem das Seine. Sie mögen es. Ich nicht mehr.

  3. 29.

    Frage: und wieviele km neue Bahngleise sind in den letzten 4 Jahren im Berliner Raum neu gebaut??? Vielleicht 4-6-gleisig?

  4. 28.

    … und wieder mal die beliebten offen „Restarbeiten“. Also wenn der liebe Gott damals gewusst hätte was er da als Standard einführte….
    (Sorry!)

  5. 27.

    "anderen ähnlich Widerwärtigen Verkehrsteilnehmern"
    Meinen sie jetzt Radfahrer ?

    Zum Thema: Schön das sie fertig sind und das sogar in der Zeit.
    Ich hoffe dass es nicht so ein Pfusch wie bei Niederlehme ist und alle halbe Jahre nachgebessert werden muss.

  6. 26.

    Das ist wohl weniger eine Frage des Alters, als der Bequemlichkeit. Wer täglich das Auto nutzt und dann über mangelnde Fitness klagt und Übergewicht klagt, der hat die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht.
    Der ÖPNV in Berlin ist vergleichsweise überdurchschnittlich gut. Fragen Sie mal im Berliner Umland nach.
    In der Tat ist dieser verbesserungsbedürftig, aber die dafür dringend benötigten Mittel in einen Ausbau der (Stadt!)Autobahn stecken zu wollen, ist entweder sehr schlichten oder wahnwitzig und rücksichtslos dreisten Geistern zuzuschreiben.

  7. 25.

    Was hat denn jetzt das eine mit dem anderen zu tun. Ein Teilstück einer Autobahn wurde (neu)gebaut, jetzt geht es stressfrei, ohne Stau und wesentlich weniger Abgasen endlich mal wieder vorwärts. Mehr Autos gibt es deswegen auch nicht, Pendler und Ostseeurlauber haben schon immer diesen Weg genommen, nach Sylt gehts da übrigens nicht, will auch sicherlich keiner hin.

  8. 24.

    Das tue ich bereits, nur nehmen die tagtäglichen Blechlawinen vor meiner Tür daran wenig Anstoß. Daher würde ich es begrüßen wenn meine hart erwirtschafteten Steuergelder nicht noch zur Vervollkommnung des Komforts von SUV-und anderen ähnlich Widerwärtigen Verkehrsteilnehmern genutzt würden. Stattdessen sollte man solcherlei Leute an den wahren Folgekosten ihrer rücksichtslosen Bequemlichkeit beteiligen und ihnen nicht noch breite Straßen auf Kosten der Allgemeinheit bauen.

  9. 23.

    Ich hab schon verstanden, dass Sie Ihren Body per Fahrrad in Form halten können. Als Berliner im fortgeschrittenen Alter wirds Ihnen dann genauso gehen, dass Sie mit Ihrem E-Auto schneller durch die Stadt kommen, weil es beschwerlich ist mit den gegenwärtig ineffizenten, maroden, kleinstädtischen ÖPNV durch die Stadt zu zuckeln. Ich war mal S-Bahnfahrer Ende der Achtziger/ Anfang der Neunziger Jahre. Damals war der ÖPNV noch leistungsfähig. Wir schafften die Maueröffnung problemlos mit Zugfolgen, die auf Zuglängenabstand, die Massen zur Bornholmer, Warschauer zu bringen. Heuttage mit der krassen, langsamen Bürokratie nicht mehr machbar. Damals reichten ein paar Anrufe und die Züge rollten.

  10. 22.

    Hinzu kommt, dass die Kosten dieser Autobahn im Rahmen des verwendeten ÖPP-Modells nicht aus heute verfügbaren (oder eben eigentlich nicht verfügbaren) öffentlichen Mitteln finanziert wurde, sondern als Verfügbarkeitsentgelt die nächsten 30 Jahre durch den Bund abgestottert werden dürfen. Zuzüglich natürlich einer von den privaten Erbauern erwarteten Kapitalrendite. Ein weiterer Baustein in der Verschleierung der wahren Kosten des Autoverkehrs.

  11. 21.

    Na das ist ja prima für die vielen Berliner Hertha Fans wenn sie nächstes Jahr zu den Auswärtsspielen nach Kiel, Rostock und zum HSV fahren! (Ironie off) ;-)
    Nein es ist schön das dieser Abschnitt endlich fertig gebaut ist. Viel mehr wird uns allen über Jahre der Umbau am Funkturm auf den Magen schlagen, ich darf noch gar nicht dran denken. :-(

  12. 20.

    Das ist doch eine tolle Nachricht zum deutschen Beitrag mit wirksamen Maßnahmen für die Weltklimakonferenz. Schneller mit dem Wagen nach Sylt und dort zuschauen, wie der steigende Meeresspiegel die Düne abrasiert.

  13. 18.

    Leitsystem auf einer Autobahn ist zu kostspielig und erhöht das Unfallrisiko immens. Das Geld sollte man lieber in den Pendelverkehr mit der Bahn stecken. Innovativ ist sowas auch nicht gerade, weil sie damit noch mehr Verkehr in der Stadt erzeugen.

  14. 17.

    Es ist sehr erfreulich, dass der nördliche Berliner Ring nun in ausgebautem Zustand zur Verfügung steht. Wichtig wäre, noch den westlichen Berliner Ring auf sechs Spuren mit Standstreifen zu erweitern.

  15. 16.

    Und wenn in fünf Jahren nicht massiv nachgebessert wird, dann haben sie nur Panik verbreitet? Mal ein bisschen locker bleiben und nicht bei jeder Sachen ohne Gründe herumnörgeln.

  16. 15.

    Wozu drei Spuren, die zwei dort reichen aus. Und mit den USA kennen sie sich auch nicht wirklich aus. Einfach mal die Qualität der sechspurigen Highways dort betrachten.

  17. 14.

    Auf der Heerstraße gibt es ein Leitsystem (mal rein 3 Spuren, mal raus, mal Hertha, mal nicht) schon seit ZIG Jahren. Also innovativ ist irgendwie anders. Hm.

  18. 13.

    Nö, als echter Berliner wünscht man sich diese Stadtzerstörung auf gar keinen Fall.

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