Schwielowsee - Bundeswehr gedenkt mit Ehrenhain in Afghanistan getöteter Soldaten

Fr 11.11.22 | 12:32 Uhr
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Ehrenhain im Camp Marmal in Masar-i-Scharif (Bild: imago images / Florian Gaertner / photothek)
Video: rbb24 | Material: rbb24 | 11.11.2022 | Bild: imago images / Florian Gaertner / photothek

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat am Freitagmorgen in Schwielowsee (Potsdam-Mittelmark) den wiedererrichteten Ehrenhain der Bundeswehr aus dem Feldlager im afghanischen Masar-i-Scharif eröffnet.

Wir sind am emotionalsten Ort der Bundeswehr", sagte Lambrecht beim Gedenken am Freitagvormittag im "Wald der Erinnerung". Er erinnere daran, dass die Soldaten für die Sicherheit Deutschlands alles gegeben hätten, sogar ihr Leben. Lambrecht appellierte, jeder Bundestagsabgeordnete sollte einmal an dem Gedenkort im "Wald der Erinnerung" gewesen sein.

Auf dem Gelände des Einsatzführungskommandos wird damit der 59 deutschen Soldaten gedacht, die im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz zu Tode kamen. 35 von ihnen starben bei Anschlägen und in Gefechten.

Zu der Zeremonie erwartet die Bundeswehr rund 40 Hinterbliebene. Aus der Politik wird unter anderem der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dabei sein.

27-Tonnen-Gedenkstein eingeflogen

Herzstück des Gedenkortes im "Wald der Erinnerung" ist ein 27 Tonnen schwerer Felsblock. Der riesige Findling aus dem Marmal-Gebirge, der in dem Bundeswehr-Camp im Norden Afghanistans stand, kam im Mai vergangenen Jahres mit einer Antonow-Frachtmaschine nach Deutschland - und damit ein Stück Geschichte aus dem Afghanistan-Einsatz, hatte damals die Bundeswehr mitgeteilt.

Auch eine Gedenkmauer und Gedenktafeln sind nun auf dem Bundeswehr-Areal bei Potsdam wieder errichtet - zwar in kleinerem Maßstab, aber auch mit Ziegeln, die aus Afghanistan stammen, wie ein Sprecher der Bundeswehr sagte.

Das Einsatzführungskommando in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Schwielowsee ist die Nahtstelle für Auslandseinsätze der Streitkräfte. Von hier aus werden alle Missionen geplant und geführt. Die Bundeswehr hatte Afghanistan im Juni 2021 schneller als ursprünglich geplant nach fast 20 Jahren verlassen.

Von Angehörigen kam laut Bundeswehr vor Jahren die Idee für einen Gedenkort. Inzwischen haben insgesamt sieben Ehrenhaine dort ihren Platz - etwa auch aus früheren Einsatzgebieten in Kabul und Kundus. Daneben gibt es auch im Verteidigungsministerium in Berlin ein Ehrenmal als zentrale Gedenkstätte.

Sendung: rbb24, 11.11.2022, 21:45 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Jürgen HomannSamstag, 12.11.2022 | 18:19 Uhr
    Antwort auf [Martina] vom 12.11.2022 um 14:32
    "Wer Hitler wählte? Niemand wählte Hitler. Hitler wurde am 30.01.1933 von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt, nachdem Reichskanzler Kurt von Schleicher am 28.01.1933 zurücktrat.

    Geschichtsunterricht Klasse 9. "

    Sie befinden sich im schönsten und funktionalsten Irrtum. Hitler, die NSDAP war die WAHL des durchschnittlich brav-mittelständischen Bürgers. Ich werde Ihnen hier jetzt nicht die Reichstagswahlergebnisse referieren. Informieren Sie sich. Niemand muss Ihnen kostenlose Volkshochschulkurse geben.
    Machen Sie sich klar, was Ihr Irrtum für Ihre ganze politische Haltung, Ihr historisch.kritisches Verständnis bedeutet.
    So kann das natürlich nichts werden. Mit gesellschaftlichem Konsens basierend auf redlich-richtigen historischen Fakten.

  2. 22.

    Wer Hitler wählte? Niemand wählte Hitler. Hitler wurde am 30.01.1933 von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt, nachdem Reichskanzler Kurt von Schleicher am 28.01.1933 zurücktrat.

    Geschichtsunterricht Klasse 9.

  3. 21.

    Geissel der Menschheit sind Ideologen, die Feindbilder und Sündenböcke konstruieren, und dann versuchen die Reihen hinter sich zu schließen, eben, sie sind menschenverachtende Antidemokraten.
    Siehe Putin, ein anschauliches Beispiel.

  4. 20.

    Wie gesagt, was nicht in die eigene Theorie passt, wird passend gamacht.
    Diese Zeilen sind ein lächerlicher "Schmaren", und ich habe auch gelacht.

  5. 19.

    @Martina, hier geht um die gefallenen Soldaten in einem Krieg, der keiner war; so der damalige Sprachgebrauch des damaligen SPD-Verteidugungsminister., der darin gipfelte, dass in Afghanistan unsere Demokratie verteidigt wird. Noch heute bedient man sich dieses Kontext, um Waffen in die Ukraine zu liefern.
    Und nicht um Ihre Verortung als Demokrat, die sich an der AfD reibt. Natürlich immer begleitet von Diffamirungen und Denunzierungen anderer Kommetartoren.

  6. 18.

    Tja da befinden Sie sich halt in einem weit verbreiteten Irrtum, was Ihr Selbstbild und Ihre Selbstverortung angeht.
    Sie sind überhaupt nicht "die Mitte" und schon gar nicht stehen Sie gegen Extremismus. Dafür fehlen Ihnen ein paar Grundvoraussetzungen. "Der parlamentarische Arm des Rechtsterrorismus AfD" - Ausspruch eines SPD-Bundestagsabgeordneten - darf und muss man verwenden, weil auch die AfD nach reiflicher Überlegung dann doch lieber keinen Verleumdungsprozess gegen diesen Abgeordneten anstrebte. Nicht auszudenken was eine ordentliche Beweisaufnahme vor einem ordentlichen und öffentlichen Gericht da an Zusammenhang von PRAXIS in Wort, Schrift, Rede, Betrieb von allerlei Verlautbarungsorganen anlog, linear und digital zu Tage fördern würde. Einschliesslich der Nennung des hierfür aktiven Personals.
    Das Rechtsautoritäre einen Krieg ablehnen. Taktik halt. Alltags-Kurz-Agenda niederträchtiger Politik. Doch nun wirklich kein Plan für gerechte Weltwirtschaftsordnung und Frieden.

  7. 17.

    Ach Frau Dagmar. Wer wählte Hitler zum Chef des damals noch demokratischen Reichstags? Wer glauben Sie duckte sich in der Sowjetunion, als die dafür notwendigen Bevölkerungsmehrheit, vor dem Stalinismus, seinem Terror weg? Begrüsste sogar seine ordnungspolitische Härte, nach der Willkür, den Massenmorden, dem Hungern, der Rechtlosigkeit und Rückständigkeit, die der Zarismus hinterliess? Schließlich noch ein jahrelanger Bürgerkrieg, in dem auch schon damals "der Westen" kräftig mitmischte.
    Bisschen Selbstkritik und historisch-kritisches Bewusstsein tut not. Wer waren denn die, die aus der DDR, dem Sozialismus eine Stasilager gemacht hatten? Die Bürger "die ja nichts zu verbergen haben" weshalb man weder in der DDR noch BRD gutbürgerlich etwas gegen Law and Order hatte. Bürgerliche Mehrheiten. Nachher erzählen die, sie haben ja nicht anders können. Nachher. Immer nachher. Wenn ihre Verantwortung als Mehrheit nicht mehr bestritten werden kann. Auf den Trümmerhaufen der Geschichte.

  8. 16.

    Das Kleinbürgertum soll die Geissel der Menschheit sein?

    Dieser Unsinn, der beruht auf keinerlei Fakten, sondern ist nur das Ergebnis einer ideologischer Verblendung, die sich für keine dumme und dumpfe Theorie zu schade ist, in sofern "Wurscht" ob braun oder tiefrot.

  9. 15.

    Martina, wenn Sie "gute" Kriege, so lese ich es aus Ihrem Pamphlät, befürworten, selbst die AfD als Rechstterroristen diffamieren, nur weil sie sich gegen einen Krieg stellen, bin ich froh, über ein historisch-kritische Bildungsniveau der Bourgoisie zu verfügen.
    Nur, dass ist nicht die Geissel der Menschheit, sondern eher Dummheit, politische Bessenheit und die Sicht auf die Welt aus einer Blase heraus. Solchen Mitläufern sind die Kriege 1914 und 1939 zu verdanken dessen apokalyptischen Ausmaßen. Damals hatte die ganzen Martinas es auch nicht besser gewusst.

  10. 14.

    Ach Paulchen, lesen und das Gelesene verstehen, scheint nicht so dein Ding zusein.

  11. 13.

    Schon der Satz, "die Toten Soldaten hätten (in Afghanistan) ihr Leben für die Sicherheit Deutschlands gegeben, ist ein Hohn. Die Bundeswehr war auf Geheiß der USA in diesem Land, unsere Jungs wurden da verheizt. Es gab schon einmal einen Politiker, der großmäulig behauptete, die Freiheit Deutschlands würde am Hindukusch verteidigt. Wer's glaubt wird selig.

  12. 12.

    Und Sie glauben die CDU /CSU, SPD, FDP hätte in Jugoslawien militärisch nicht interveniert? Hätte sich entschlossen gegen USA und Irakkrieg gestellt?
    Vom parlamentarischen Arm des Rechtsterrorismus AfD gar nicht zu sprechen. Die führten ja schon Krieg nach innen, hätten sie irgendwo Weisungsbefugnis für Polizei, Militär oder Dienste.

    Also verfolgt Ihre Einlassung welchen Zweck? Zu was rufen Sie auf? Welcher Politik folgten Sie?

    Ja klar sind die GRÜNEN dabei. Bei der falschen Politik. Sind halt die modernere FDP. Die Wirtschaftsliberalen die wenigstens einen Begriff davon haben, dass sich der Kapitalismus und seine Produktionssweise modernisieren muss.
    Das der das mal wieder mit Krieg macht. Naja. Das übersteigt halt das historisch-kritische Bildungsniveau der Bourgoisie.
    Sie sind halt auch nur privilegierte, wohlstandsverkommene Weltbourgoisie. Kleinbürgertum halt. Die Geissel der Menschheit.

  13. 11.

    Hallo ich bin noch ein alter W 15 aus den 80 Jahren und ich war mit Leib und Seele Soldat auch bis heute und ich bin stolz darauf für mein Land gedient zu haben und ich bin stolz auf unsere Soldatinnen und Soldaten die so gute Arbeit leisten und ich verneige mich vor den gefallen Kameraden

  14. 10.

    Was soll uns das jetzt sagen? Die Grünen haben Russland überfallen?

  15. 9.

    Schon einmal jemanden aufgefallen, dass, wann immer die Grünen mitregieren, Deutschland in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt werden?
    Damals, wie heute.

  16. 8.

    Das frage ich mich auch wenn jetzt wieder die Taliban dort regieren. Mütter,Väter und Frauen beweinten Söhne, Töchter und Ehegatten Kinder ihre Väter und Mütter.

  17. 7.

    Für was sind deutsche Soldaten nochmal am Hindukusch gefallen?
    Weil am Hindukusch unsere Demokratie verteidigt wird/wurde.

  18. 6.
    Antwort auf [Neugieriger ] vom 11.11.2022 um 12:37

    Vielleicht war es auch einfach nur wie so oft Schwachsinn....

  19. 5.

    Das Ehrenhain und die Betreuung dort ist sehr gut, die dort tätigen Soldaten machen einen weit übers Übliche hinausgehenden Job. Nicht nur für im Krieg "gebliebene" Kameraden, auch z.B. Jenny Böken hat dort einen Baum der Erinnerung. Es gibt Initiativen, die sich kümmern, auch um die, die direkt neben den Getöteten standen... Man muss es besuchen. Wirklich.

    Natürlich ist es an der Zeit... zu sagen: "nein, meine Söhne geb ich nicht". (Wader & Mey). Das ist aber eine ganz andere Grundsatzdebatte, denn heute ist der Einsatz in der BW freiwillig.

    Geht mit Euren Söhnen und Töchtern dort hin, schaut/singt Wader & Mey. Die Erkenntnis kommt dann von selbst...
    Zitat Wader-Lied:
    Soldat gingst du gläubig und gern in den Tod
    Oder hast du verzweifelt, verbittert, verroht
    Deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluss....

    ...die folgenden Zeilen kann ich nicht mehr schreiben, ohne zu heulen.

    Aber nochmal: das Gedenken dort ist so wichtig.

  20. 4.

    Ja es ist zum Verzweifeln. Alle unglaublich vielen Milliarden - schlicht und einfach am Ende alles aus der angeblichen Anstrengung zur Errichtung der Demokratie in 40 Jahren ist am Ende in die Hände der Taliban gelangt.
    Das ergibt die Evaluation der Praxis, die von verantwortlicher Politik und ihrem Personal umgesetzt worden ist.
    Und die weigern sich bis heute dieses historisch-faktische Ergebnis ihrer Agenden als solches zu konstatieren.
    Sie sagen einmal mehr. Andere sind schuld. Hier der Taliban.
    Woanders reicht offenbar die Schuldzuweisung auch. Dann braucht man keine Politik mehr. Muss nicht klüger sein als die Verbrecher.

    Könnte man wenigstens sagen, eine Soldatin, ein Soldat wurde getötet, damit Kurden endlich in einem demokratischen Staat leben können. Oder starb beim Kampf an der Seite des ANC gegen die Apartheitsverbrecher und ihre Verbündeten.
    Aber nichts davon. Nicht mal das. Zum verzweifeln.

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