Verdacht auf Drogengeschäfte - Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Rapper Kontra K

Mi 23.11.22 | 12:24 Uhr
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Archivbild: Kontra K am 13.08.2022 beim Eschwege Open Flair 2022. (Quelle: imago images/Peter Hartenfelser)
Audio: Fritz | 23.11.2022 | Christin Huchel | Bild: imago images/Peter Hartenfelser

Es geht um 100 Kilo Cannabis und einen großen Namen in der deutschen Musikszene: Der Berliner Rapper Kontra K soll versucht haben, Drogen zu handeln. Geknackte Encrochat-Daten führte die Ermittler auf seine Spur.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nach NDR-Informationen gegen den Berliner Rapper Kontra K. Der 35-Jährige soll demnach geplant haben, mit Drogen in nicht geringer Menge zu handeln. Das Vorhaben sei aufgeflogen, weil Ermittler seine verschlüsselten Handy-Daten knacken konnten.

Die LKA-Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass der Musiker im Frühjahr 2020 versucht haben soll, 100 Kilogramm Cannabis nach Deutschland einzuführen und dann gewinnbringend wieder zu verkaufen. Die Drogen sollen demnach einen Wert von mehreren Hunderttausend Euro haben.

Maximilian Diehn, wie Kontra K bürgerlich heißt, soll mit einem Krypto-Handy über das Kommunikationssystem Encrochat kommuniziert haben. Encrochat galt lange Zeit als abhörsicher und wurde von Mitgliedern der organisierten Kriminalität häufig verwendet.

Encrochat wurde im Sommer 2020 geknackt

Geschäfte über Encrochat wurden der Öffentlichkeit bekannt, als im Juni 2020 die französische Polizei die Server des Unternehmens gehackt und verschlüsselte Chatverläufe über mehrere Monate mitgeschnitten hat. Die Daten teilten sie mit Polizeibehörden in zahlreichen europäischen Ländern, auch mit dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA). Durch die Auswertung der verschlüsselten Handykommunikation von EncroChat und weiterer Anbieter konnten die Beamten rund 4.500 Tatverdächtige identifizieren.

In Berlin wurden laut Staatsanwaltschaft rund 750 Nutzer identifiziert. Im Frühjahr waren noch mehr als 100 Verfahren mit mindestens einem identifizierten Verdächtigen anhängig. Seit Jahresbeginn gibt es bei der Behörde eine Schwerpunktabteilung für diese Verfahren, um die Datenflut bewältigen zu können.

Der in Berlin geborene Diehn alias Kontra K gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Rapper. Seine Tonträger haben sich mehr als vier Millionen Mal verkauft. Dafür bekam er 17 Goldene- und eine Platin-Schallplatte. Anfragen zu den Ermittlungen ließen Diehn und sein Management unbeantwortet.

Sendung: Fritz, 23.11.2022, 11:09 Uhr

6 Kommentare

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  1. 5.

    "einen großen Namen in der deutschen Musikszene: Der Berliner Rapper Kontra K"
    Großer Name? Wer ist das? Was stellt er dar? Y-Promi?
    Wer einen großen Namen hat, braucht keine Drogen zu verticken.

  2. 3.

    Anscheinend scheint er doch mit seiner "Musik" mehr als genug zu verdienen. Warum dann noch mutmaßlich solch krummen Geschäfte? Manche bekommen den Hals anscheinend nicht voll...

  3. 2.

    Wer sich mit den Texten der diversen Rapper am Markt auseinandersetzt, wird sowas wie Gangkultur finden.
    Die zunehmende Gangkultur in den deutschen Großstädten sollte statistisch relevant sein.

    Und dass sich diese Gangs, die von den Drogenbossen gern als ihre Armeen betrachtet werden, gerne musikalisch auf den Gangalltag einstimmen lassen, sollte jedem klar und bewusst sein.

    Ist halte die Frage, was Verfassungsschutz und BKA zur Gemengelage vermelden. (?)

  4. 1.

    Können Rapper eigentlich singen? Duck und weg ;-)

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