Rund 4.500 Menschen hinter Gittern - Mehr Inhaftierte in den Gefängnissen in Berlin und Brandenburg

Mo 05.12.22 | 13:02 Uhr
  5
Archivbild: Ein Häftling der Justizvollzugsanstalt (JVA) Wriezen (Brandenburg) steht an seinem vergitterten Fenster, aufgenommen am 22.04.2016. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
dpa/Patrick Pleul
Video: rbb24 | 05.12.2022 | Ingo Boetig | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Zahl der Gefängnisinsassen in der Region ist im Jahr 2021 gestiegen - in Brandenburg stärker als in Berlin. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag in Potsdam mit.

In Brandenburg waren im vergangenen Jahr 1.187 Menschen inhaftiert, das waren 7,7 Prozent mehr als 2020. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Häftlinge in Berlin um 0,5 Prozent auf 3.289.

Die häufigsten Haftgründe in der Region waren demnach Diebstahl und Unterschlagung. In Berlin saßen 23,9 Prozent und in Brandenburg 17,7 Prozent der Inhaftierten deswegen ein. Die Mehrheit der Inhaftierten war zwischen 30 und 40 Jahre alt - in Berlin gehörten 35 Prozent zu dieser Altersgruppe, in Brandenburg 44 Prozent.

Es waren zudem deutlich mehr Männer als Frauen inhaftiert: In Berlin lag der Männeranteil den Angaben zufolge bei 95,3 Prozent und in Brandenburg bei 90,7 Prozent.

Nicht zum ersten Mal hinter Gittern

Wie schon in den Vorjahren war rund die Hälfte der Inhaftierten vorbestraft. In Berlin traf das auf 50 Prozent und in Brandenburg auf 56 Prozent zu. Die häufigste Vollzugsart in Berlin war mit einem Anteil von 70 Prozent die Freiheitsstrafe, gefolgt von der Untersuchungshaft mit 22 Prozent, der Jugendstrafe mit 5 Prozent, der Sicherungsverwahrung mit 1,6 Prozent und sonstigen Freiheitsentziehungen mit 0,7 Prozent.

In Brandenburg war mit einem Anteil von 76 Prozent ebenfalls die Freiheitsstrafe die häufigste Vollzugsart. Es folgten die Untersuchungshaft mit 17 Prozent, die Jugendstrafe mit 5 Prozent, sonstige Freiheitsentziehungen mit 1,1 Prozent und die Sicherungsverwahrung mit 0,9 Prozent.

Sendung: rbb24, 05.12.2022, 12:00 Uhr

5 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 5.

    Was sagt uns das jetzt? Was ist die Alternative zur Haft? Einfach laufen lassen? Straftaten werden zwar begangen, aber da die Inhaftierung den Steuerzahler Geld kostet, sollten Straftäter nicht bestraft werden? Ist nicht wirklich eine Alternative, oder?

  2. 4.

    Würde die Justiz noch auf die Ersatzfreiheitsstrafen wegen Schwarzfahren verzichten, wäre die Anzahl der Häftlinge und die Gesamtkosten mehrere Millionen weniger. Ein Gefangener kostet am Tag ca. 135€ und verbüßt einen Tagessatz von 10-30€ ... Dazu kommen dann noch die Ausgaben für neue Zähne, neue Brille und ausgiebiger Arztbehandlungen mit Physiotherapie. Bis 6 Monaten Haft wird " draußen " die Miete der Wohnung auch noch übernommen. Ich brauche dafür kein Mathematikstudium, um den Mißstand klar zu erkennen !!!!!

  3. 3.

    So ein Unsinn!

    Ich kämpfe mich mein Leben lang allein durchs Leben mit schlechten Startbedingungen.
    Habe fünf Kinder großgezogen und ....

    Man braucht nicht alles was die Werbung suggeriert :)

  4. 2.

    Wo bleiben denn da die Festkleber?

  5. 1.

    Diebstahl und Unterschlagung als häufigste Straftat? Bei den wunderschönen Dingen aus der Werbung und dem Fernseher ist es kein Wunder, wenn labile und ärmere Menschen keine andere Möglichkeit der Eigentumsverschaffung mehr sehen!

Nächster Artikel