S26 und S85 entfallen komplett - Berliner S-Bahn schränkt Angebot wegen hohen Krankenstands weiter ein

Fr 09.12.22 | 12:28 Uhr
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Symbolbild:Die S-Bahn S85.(Quelle:imago images/R.Wölk)
Bild: imago images/R.Wölk

Die S-Bahn ringt mit einem erhöhten Krankenstand. Weil viele Fahrer fehlen, fallen die Linien S26 und S85 seit Freitag komplett aus. Außerdem wird das Angebot der S1, S3 und S5 reduziert.

Wegen eines erhöhten Krankenstandes bei den Triebfahrzeugführern entfallen seit Freitag die Berliner S-Bahn-Linien S26 und S85 vollständig. Das teilte die S-Bahn Berlin am Donnerstag per Twitter mit. Alternativ könnten statt der S26 die S25 und S1 genutzt werden sowie statt der S85 die S8, so die S-Bahn Berlin weiter.

Außerdem entfallen die Verstärkerfahrten der S1, S3 und S5, die zwischen Montag und Freitag den 10-Minuten-Takt verdichten sollen. Die Einschränkungen und Ausfälle sollen laut Angaben der Bahn bis voraussichtlich den 21.12. andauern.

Einschränkungen wohl bis zum 21. Dezember

Zahlreiche Krankheitsfälle beim Personal hatten bereits am Montag im Berliner S-Bahn- und Regionalverkehr zu einigen Einschränkungen geführt. Die Berliner S-Bahn hatte schon vor Tagen angekündigt, dass sie ihr Angebot in den kommenden Tagen und Wochen einschränken müsse.

Bereits am Sonntag waren wegen der vielen Krankmeldungen unter den Triebfahrzeugführern sämtliche Fahrten auf den Linien S26 und S85 ausgefallen. Zudem fuhren die Ringbahn-Linien S41/S42 nur im Zehn-Minuten-Takt.

Ausfälle auch im Barnim und bei der BVG

Auch andere öffentliche Nahverkehrsbetriebe wie die Barnimer Busgesellschaft klagen über Personalengpässe. Der Betrieb plant eigentlich mit einer Krankenquote von acht Prozent. Allein am Dienstag lag diese aber bei 16 Prozent. Einzelne Fahrten müssen deshalb gestrichen werden. Auch die Potsdamer Verkehrsbetriebe müssen vor allem bei ihren Busverbindungen Abstriche machen, weil zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer krank sind.

Probleme mit erhöhtem Krankenstand gibt es auch bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Die BVG kündigte bereits Ende August an, aufgrund von Personalengpässen auf zahlreichen Buslinien weniger Fahrzeuge einzusetzen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 9. Dezember 2022, 12:00 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Hallo Eric,
    zu Fallpauschalen, Krankenhausschließungen und die daraus hervorgehenden Bettenabbauten fragen Sie bitte den Gesundheitsexperten Dr. Karl Lauterbach. Ist Ihnen nicht aufgefallen daß sogar während der Pandemie Krankenhäuser geschlossen wurden?
    Mit freundl. Grüßen und einen schönen 3. Advent

  2. 34.

    "Weil sie Gesichter sehen wollen, sollen sich Leute anstecken?"
    Wie wäre es denn wenn sie Menschen selber entscheiden lassen was sie wollen.
    Lassen sie sich impfen, das Zeug haben wir im Überfluß, halten sie Abstand und und maskieren sie sich wenn sie wollen.
    Aber lassen sie anderen Bürgern auch die Entscheidungsfreiheit wie sie leben möchten.
    Und warum Krankenhäuser voll sind, Betten, Ärzte und Pfleger fehlen, sollte mittlerweile auch jeder wissen.
    Das hat nicht der Bürger verschuldet.....oder vielleicht doch, er hätte ja anders wählen können. :-(

  3. 33.

    Bei uns fährt die Straßenbahn auch alle 2 Minuten und die U-Bahn. Kann man sich nicht vorher informieren, bevor man kommentiert.

    Hier noch ein Bericht aus Österreich, wo es ihrer Meinung nach keine Grippewell gibt.
    https://www.msn.com/de-de/gesundheit/medizinisch/grippewelle-in-%C3%B6sterreich-wiener-kliniken-sollen-bestimmte-patienten-abweisen/ar-AA155ofC

  4. 32.

    Ja es ist bewiesen. Auch in Bayern und Sachsen-Anhalt sind die Krankenhäuser voll.
    "alle Räder still stehen" Stimmt auch nicht.
    "sich an fröhlichen Gesichtern erfreuen" Weil sie Gesichter sehen wollen, sollen sich Leute anstecken? Ein bisschen eigensinnig.

  5. 31.

    Vielen Dank, dass Sie auf ein Defizit in der Gesundheitspolitik vor 5 Jahren hinweisen. Natürlich wäre es vernünftig gewesen, bereits damals auf Maskenpflicht in bestimmten Bereichen zu setzen. Ich hoffe, dass die Politik dazugelernt hat und zukünftig Vernunft walten lässt.

  6. 30.

    Erkältung? Ja und? Wir alle machen lebenslang Erkältungen durch, das ist doch nix besonderes.
    Bis vor 3 Jahren ist so gut wie niemand mit Maske rumgelaufen und nun soll es nicht mehr möglich sein?
    Grippewelle 2017/18 mit ca. 25 000 Toten! Maskenzwang? Fehlanzeige!
    Setzen sie ne Maske auf wann immer sie wollen, niemand wird es ihnen verwehren.!

  7. 27.

    Verkehrswende auf Berlinerisch.
    Attraktiv?

  8. 26.

    Ach so ne ewig gestrigen gibt's immer noch, oh man hört das nie auf.
    Nein nein und nochmals nein, wenn dem so wäre würde es überall auf der Welt wo gar keine maskenpflicht mehr gibt alles zusammenbrechen, aber das Gegenteil ist der Fall.
    Ich denke hier wird vor allem das einfache krankensystem in Deutschland ausgenutzt, ich denke maximal die Hälfte der Kranken Leute wirklich krank sind.
    Hatte selbst jetzt drei vier Tage damit zu kämpfen, habe aber trotzdem weiter gearbeitet.

  9. 23.

    Was für dünnes Eis, den Kranken fehlenden Anstand zu unterstellen und auf ein anderes Land zu verweisen.

  10. 22.

    Na hoffentlich werden sie mal so richtig angeniesst. Erkältung ist nicht so lustig. Lieber ein paar Monate die Maske tragen.

  11. 21.

    @Toscana:
    Ich bin Busfahree und liege mit 39°C Fieber abgeschlagen auf der Couch. Aber ist ja "alles eine Anstands Einstellung". Wie anmaßend kann man sein....

  12. 20.

    "Wenn alle gleichzeitig auf die Maske verzichten, wie von Schlaubergern permanent gefordert, dann schnellen die Infektionszahlen mit allem Möglichen nach oben."
    Können sie das beweisen und belegen?
    Nach ihrer Logik müßten spätestens in 3 Wochen in Bayern und Sachsen-Anhalt alle Räder still stehen.
    Ich denke mal das wird nicht passieren. Wer Maske tragen möchte soll das gerne tun, niemand wird es ihnen verweigern.
    Aber alle anderen möchten wieder ohne den Stofflappen im Gesicht herumlaufen und sich an fröhlichen Gesichtern erfreuen. Dazu gehöre ich auch!

  13. 19.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde bei den Ausfällen nichts kaputt gespart, sondern es fehlt einfach das Personal. Das liegt aber daran, dass kaum jemand sich für solche Tätigkeiten interessiert. Vielleicht gibt es aber im Ausland Menschen, die hier gern arbeiten würden. Bin deshalb für die Anwerbung von Arbeitskräften,egal woher.

  14. 18.

    Ich verstehe es nicht! Da war ich eine Woche bis heute in Wien , da fährt die Straßenbahn alle 2 Minuten, die U-Bahn ebenso .Die Cafés sind voll, zum Essen gehen ,muss man 2 Tage vorher reservieren ,es fehlt weder der Busfahrer noch die Bedienung. In Österreich war auch Corona, und trotzdem läuft es dort und die Mitarbeiter sind nicht krankgeschrieben.
    Es ist alles eine Anstands Einstellung .

  15. 17.

    Absurd, nicht das Tragen der Maske ist das Problem, sondern das Abnehmen der Maske. Wenn alle gleichzeitig auf die Maske verzichten, wie von Schlaubergern permanent gefordert, dann schnellen die Infektionszahlen mit allem Möglichen nach oben. Insofern trägt der kluge Mensch - gerade in der kalten Jahreszeit - fleißig seine Maske.

  16. 16.

    Nun diese Ausfälle gab es vor Covid-19 auch schon, nur es hat sich dafür keiner Interessiert. Sie waren auch im fast ähnlichen ausmaß. Schuld daran ist der Kostendruck im ÖPNV welches bis zum Personal heruntergebrochen wurde. Sehr viel Personal geht einfach in seinen ursprünglichen Beruf zurück, mit geregelten Arbeitszeiten und keinen Schichtdienst. Das Problem hat die Politik verursacht, da Sie nur ein Auge für die Kosten hatte und nicht für die Arbeitsbedingungen.

    Die Menschen sind mit der zusätzlichen Belastung einfach fertig und werden dann eben krank. Wir müssen nicht um billig Tickets Diskutieren, so lange sich an den Bedingungen nichts ändert. Das gleiche Problem hat unser Gesundheitssystem.

    Die Politik will davon aber nichts wissen und hier liegt das eigentliche Problem. Können Kunden auch die Politik auf Schadensersatz verklagen???

  17. 15.

    Könnte daran liegen, dass die von Ihnen Bereiche nicht so öffentlichkeitswirksam sind.

  18. 13.

    Im Moment sinds wohl eher die Eltern ihrer kranken Kinder, nicht Corona. Allerdings habe ich auch so einen Schlaumeier auf Arbeit der seinem Covid in alle Räume getragen hat bevor er endlich zu Hause blieb.

  19. 12.

    Ihr Deutschen seid Experten für Krankschreibungen vor Weihnachten.

  20. 11.

    Es ist ja auch kein Wunder, das tragen der Masken hat dazu beigetragen. Haben Ärzte ja auch bestätigt. Grippeviren, die sonst unseren Körper heimsuchen, waren out, wegen dem Tragen der Masken. Nun Tragen wir sie kaum noch und unser Körper reagiert natürlich nun stärker auf Grippeviren, da auch sie sich verändert haben, und unser Immunsystem deswegen auch schlapp macht, da es nicht erstarkt wurde durch Ansteckung und Bekämpfung. Ergo hilft das Masken Tragen nicht.

  21. 10.

    Die S8 ist jetzt entsprechend voll, weil die S 85 fehlt. Mein Arbeitsweg aus Pankow verlängert sich, weil es auf der Strecke nur noch einen 20-Minuten-Takt gibt. Und die U2 fährt nur bis Senefelderplatz. Murphys Gesetz trifft voll zu.

  22. 9.

    Der Artikel widmet sich nicht der Angebotsverbesserung sondern aktuellen Problemen bei der Umsetzung des Verkehrsangebotes. Wer lesen kann...

  23. 8.

    Und wieder mal trifft es die Lichterfelder Strecke, den ganzen Sommer SEV, Baustelle verlängert und mangels Busse den Ersatzverkehr auch noch ausgedünnt. Nase gestrichen voll, aber ist ja ein billiges ÖPNV-Jahr. Sowohl als auch.

  24. 7.

    Nur leider sind die Fahrgäste kaum bereit, für hohe Investitionen und mehr Personal auch höhere Fahrpreise zu zahlen. Mit einem Billigticket für 49 Eur wird's erst Recht keine Investitionen mehr geben

    Geiz ist nicht immer geil

  25. 6.

    Es führt keinen an Digitalisierung und Automatisierung im Mobilitätssektor vorbei.

  26. 5.

    Das war absehbar angesichts der ausgerufenen Normalität bezüglich Corona: Die Hälfte der Fahrgäste auf spezifischen Linien tragen Maske, die andere Hälfte nicht; positive Tests werden oft genug nicht als Grund gesehen, zu Hause zu bleiben. Da liegt was in der Luft, nach dem Motto: "Hauptsache, der Laden brummt". Nachdem das von Buschmann ausgerufene Ende der Pandemie von nationaler Tragweite als lediglich formaler Akt heruntergestuft wurde, bricht sich jetzt die "normative Kraft des Faktischen" Bahn.

    Es holt alle wieder ein - so oder so.

  27. 4.

    Weder die S-Bahn noch die BVG können so einfach Personal aus der Tüte zaubern. Des weiteren wird nicht nur Fahrpersonal erkrankt sein, sondern auch viele Mitarbeiter die für die Wartung der Fahrzeuge zuständig sind. Aus diesem Grunde können Fahrzeuge erst gar nicht eingesetzt werden.( Fristen)
    Die Erkältungswelle hat voll zugeschlagen. Das sieht man in allen Branchen in Schulen und Kitas. Im Moment fallen überwiegend nur Verstärker- Linien aus. Hoffen wir das es so bleibt.

  28. 3.

    Dieses nennt man dann ein verbessertes Angebot im Öffentlichen Nahverkehr.

  29. 2.

    Schon sonderbar das die meist zu Einschränkungen führenden Krankenstände im Lebensnahen Versorgungsbereich auftreten – wie auch Behörden, im Gesundheitswesen, Polizei und Feuerwehr, der deutschen Post, Kinderbetreuung …
    Auf dem Bau, der Produktion, im Handel, Reparatur-Service erkenne ich diese Dimensionen merkwürdiger Weise nicht.
    Ist aber auch nur mein Empfinden.

  30. 1.

    Immer wieder das gleiche traurige Bild.
    Ein kaputt gesparter ÖPNV. Aber gleichzeitig sollen die Pendler vom PKW umsteigen.
    Statt immer neue Debatten um Preise sollte die Ertüchtigung ganz oben auf dem Plan stehen.

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