60 Jahre Élysée-Vertrag - Deutschland und Frankreich verschenken Bahntickets an junge Menschen

Di 24.01.23 | 13:45 Uhr
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Symbolbild. Französischer TGV und deutscher ICE Hochgeschwindigkeitszug Zug HGV im Bahnhof Paris Est Station in Frankreich. (Quelle: dpa/M. Mainka)
Bild: dpa/M. Mainka

Anlässlich des 60. Jubiläums des Élysée-Vertrags gibt es im Sommer 60.000 Gratis-Fahrkarten, mit denen junge Menschen aus Deutschland und Frankreich das Nachbarland erkunden können sollen.

Das ist auf dem deutsch-französischen Ministertreffen am Sonntag in Paris vereinbart worden, wie der Élyséepalast mitteilte. Das Sonderticket solle zum Bahnfahren in den beiden Ländern ermuntern und werde Personen bis zum Alter von 27 Jahren kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die genauen Modalitäten wurden noch nicht bekanntgemacht, wie etwa die Gültigkeitsdauer des Tickets und wie genau junge Leute es erhalten können.

Schnellzugverbindung verzögert sich

Eine Schnellzugverbindung zwischen Paris und Berlin kann dann allerdings noch nicht gebucht werden. Eine für 2023 geplante Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten verzögert sich bis 2024. Auch die Nachtzugverbindung solle im kommenden Jahr eingerichtet werden, hieß es. Die französische Bahn hatte zuvor Ende 2023 als mögliches Startdatum genannt.

Die Einrichtung der TGV-Verbindung sei eine "Veranschaulichung unseres Willens, die Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften und Gesellschaften" voranzubringen, heißt es. Derzeit dauert eine Zugreise zwischen Paris und Berlin oft bis zu zehn Stunden, vor allem, wenn Anschlusszüge verpasst werden. Zu den Preisen für diese Strecke gab es in der Erklärung keine Details. Je nach Buchungstermin sind die Bahnreisen derzeit oft teurer als Flüge.

Der Élysée-Vertrag wurde vor 60 Jahren zur Aussöhnung der beiden einstigen Kriegsgegner unterzeichnet. Er gilt bis heute als Grundlage für die deutsch-französische Freundschaft.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.01.23, 13 Uhr

8 Kommentare

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  1. 7.

    Sie sprechen einen „missionarischen Haltungsjournalismus“ an. Ich bin auch der Meinung, dass dieser aufgegeben werden muss. Da muss sich intern die gesamte Branche noch etwas demütiger einordnen. Denn „wir Kunden“ sind empfindlich...

  2. 6.

    Volle Zustimmung! Ein wichtiger Kommentar.

    Internationales Bahnfahren darf trotzdem noch attraktiver werden: mehr Direktverbindungen Tag und Nacht, schnelle Fahrten, zentrales europäisches Buchungssystem.

  3. 5.

    Schade, dass der @RBB statt die positiven Aspekte des Bahnfahrens auch in die Kerbe der ewigen Vorureile haut (“bis zu 10 Stunden bei Verspãtung, oft teurer als das Flugzeug...). In keinem artikel zum Reise mit Auto oder Flugzeug wird Zusammenhangwiederholt, dass man viel Zeit in einem Stau verliert oder bei der Sicherheitsabfertigugung am Flughafen. Zumal diese wertenden Zwischenbemerkungem auch keinen Inhaltlichen Zusammenhang zum eigentlicjhen Thema des Beitrages haben. Schade !

  4. 3.

    Ja, immer ist alles ganz toll, es profitieren nur immer die anderen.
    Obwohl ich es den jungen Leuten gönne, aber die Idee für ein günstiges Ticket nach Paris für alle mal ein Jahr lang...

  5. 2.

    Ein tolles Brandenburger Zeichen wäre es, wenn man das Lernen der französischen Nachbarsprache fördert statt behindert. Denn, wenn man das Pflichtfach zum Wahlfach an Gymnasien macht und damit quasi fast abschafft statt fördert, dann ist das nicht nur eine Niveauabsenkung mit Chancenungleichheit im Bundesgebiet, sondern auch ein Fauxpas gegenüber dem Nachbarn. Da nutzen dann die Tickets als Symbol gar nichts und wirken wie ein Alibi.

  6. 1.

    Cool wäre natürlich gewesen: Bahnfernfahrten zwischen Deutschland und Frankreich dieses Jahr einfach für 60 Euro für alle anzubieten + Sonderzüge. Das wär ein tolles Zeichen!

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