Erkrankung schon im Dezember - Coronavirus-Variante XBB 1.5 in zwei Fällen in Berlin nachgewiesen

Do 12.01.23 | 15:57 Uhr
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Symbolbild: Eine Mitarbeiterin einer Corona-Teststelle posiert mit einem Teststäbchen. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa)
Bild: Wolfgang Kumm/dpa

Die neue Omikron-Variante XBB 1.5 ist in Berlin angekommen. Bei zwei Menschen ist die Corona-Variante nachgewiesen worden. Beide hatten sich im Dezember krankgemeldet und hatten einen milden Krankheitsverlauf.

  • Zwei Fälle aus Dezember mit mildem Verlauf
  • Deutschlandweit macht XBB 1.5 bislang nur marginalen Anteil an Verbreitung aus
  • XBB 1.5-Sequenzen stammen zumeist aus den USA

Berlins Gesundheitsämter und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wissen aktuell von zwei Personen in Berlin, die sich mit der Coronavirus-Variante XBB.1.5 angesteckt haben. Beide Personen waren bereits im Dezember krank und hatten einen milden Krankheitsverlauf, sagt der Sprecher von Berlins Gesundheitssenatorin, Hans-Christoph Keller, dem rbb auf Nachfrage.

Ansteckungskette unklar

Unklar ist, wie sich die beiden mit der Virusvariante anstecken haben. Sie waren vierfach geimpft, waren nicht außerhalb von Berlin verreist und hatten keinen Kontakt zu Menschen, die im Ausland unterwegs waren. Nach bisherigen Erkenntnissen haben sie das Virus nicht an Kontaktpersonen weitergegeben.

Dass der Fall erst jetzt bekannt wird, begründete der Sprecher der Gesundheitssenatorin damit, dass Virussequenzierungen Zeit brauchen. Die Gesundheitsverwaltung rechnet damit, dass demnächst weitere Fälle dieser Virusvariante in Berlin auftauchen werden.

Aktuell dominiert in Berlin allerdings weiterhin die Omikron-Sublinie BA.5, deutlich kleiner ist der Anteil der Sublinie BA.2. Diese allerdings wächst und zu dieser Sublinie gehört auch die Variante XBB.1.5. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung scheint XBB.1.5 noch ansteckender zu sein als die aktuell vorherrschenden Corona-Virusvarianten, allerdings haben Menschen, die sich damit angesteckt haben, eher einen milden Krankheitsverlauf.

In Potsdam war vergangene Woche ein erster Coronafall mit der Variante XBB.1.5 aufgetaucht.

XBB 1.5-Sequenzen stammen zumeist aus USA

Die Zahl der nachgewiesenen Fälle der neuen Coronavirus-Sublinie XBB.1.5 in Deutschland ist Ende 2022 noch relativ gering gewesen. "Die in den Vereinigten Staaten von Amerika stark verbreitete Variante XBB.1.5 hatte einen Anteil von 1 Prozent", schreibt das Robert Koch-Institut in seinem Covid-19-Wochenbericht von Donnerstagabend. "Ihr Anteil in den Vorwochen lag unter 0,5 Prozent." Die Sublinie stehe wie andere Sublinien unter Beobachtung. Vorläufige Daten deuteten auf einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen und zuvor zirkulierenden Sublinien hin.

Die Angaben beziehen sich auf Daten aus der letzten Woche des vergangenen Jahres und basieren auf geringen absoluten Zahlen. Denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht. Im Bericht weist das RKI auch auf geringere Laborkapazitäten während der Feiertage und dem Jahreswechsel hin.

Nach Angaben von Corona-Expertin Maria van Kerkhove stammt der Großteil der XBB.1.5-Sequenzen aus den USA. Nach Angaben des WHO-Büros Europa breitet sich die Sublinie XBB.1.5 auch in Europa aus. Sie ist nach Angaben der WHO höchst ansteckend.

Der WHO werden derzeit jede Woche zwischen 10.000 und 14.000 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet. Das sind fast 90 Prozent weniger als im Februar 2022. Die WHO ist aber überzeugt, dass die wahre Zahl deutlich höher liegt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.01.2023, 19.30 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    "Ziemlich durchgeimpfte Länder wie D muss sich da wohl weniger Sorgen machen. " Viele Impfungen hier in der ewigen Impfquote sind auch schon sehr als und taugen wohl nur noch begrenzt, es wird wohl eher die allgeine Durchseuchung sein, die viel vor schwereren Verläufen schützt - wobei es immer noch ein gefährlicher Atemwegsinfekt für ältere Menschen ist, den man möglichst vermeiden sollte (gilt aber analog für Influenza oder Pneumokokken, um mal ein Bakterium zu nennen, auch).

  2. 52.

    Die chinesische Strategie der Eradikation hätte nur zum Erfolg geführt, wenn es weltweit durchgeführt worden wäre - also analog wie hier am Anfang das schnelle Eingreifen bei Webasto, halt nur (von der WHO koordiniert?) weltweit. So mußte das irgendwann als Strategie abgebrochen werden, da - wie Sie richtig schreiben - die Gesamtkosten auf Dauer eben zu hoch sind. Einen Vorteil haben diese Länder (CN, TW, JP, NZ, AUS ...) trotzdem, sie haben sich das Drama bis zu Delta fast vollständig gespart und steigen erst mit der "umgänglicheren" Omikronlinie richtig in die Pandemie ein - das Problem war der Übergangszeitpunkt und den hat jedes dieser Länder individuell woanders als für sich sinnvoll gesehen.

  3. 51.

    "Was machbar ist, muss deswegen noch lange nicht sinnvoll sein." Das meinte ich doch mit der Antwort, es wurde nach rationaler Gesamtsicht der Situation (auch bei den Nachbarn in Asien/Ozeanien) nicht weiterverfolgt und in eine moderierende Strategie gewechselt. Ich wollte damit aber unterstreichen, daß die Ansicht einfach falsch ist, daß man die Omikronstämme mit geeigneten Maßnahmen nicht eingedämmt bekommt. China ist dem ja auch nach (sehr) langem Zögern ebenso gefolgt und erst nach der Abkehr von der strikten Eindämmung ging die Welle in China los, nicht anders herum (vorher war es vergleichbar der Frühlingswelle in China).

  4. 50.

    Wir haben offiziell ca. 1,4 mio Infektionen hier plus Dunkelziffer, die bei Omikron auf min. 200% geschätzt wird. Glauben Sie wirklich, durch Masken hätten die alle verhindert werden können. So weit ich weiß gab es bis September in Korea, also lange nach Aufgabe der 0-Covid Politik eine ziemlich allumfassende Maskenpflicht, wenn ich es richtig verstanden habe, auch draußen. Nichts, außer eine Teilimmunisierung Durch Impfung und natürlicher Ansteckung, konnte Omikron aufhalten. Spätestens zum Zeitpunkt des Dammbruchs bei uns hätte man den Fluss in weniger verheerende Bahnen lenken müssen. nicht mit Maßnahmen für alle gleich. Sowas funktioniert nur mit Freiwilligkeit und (leider verspielten) Vertrauen.

  5. 49.

    wer nimmt denn noch die 7-Tages-Inzidenz angesichts der schlampigen Testungen und lückenhaftungen Meldzungen der Gesundheitsämter ans RKI ernst?

  6. 48.

    Na super - wenn es mal Sie oder Ihre Angehörigen trifft haben Sie ja beste Rezepte da cool mit klarzukommen.

  7. 47.

    Man kann nur noch beten für die Armen von der Politik in Dauerangst versetzten Seelen.

  8. 46.

    "Selbst in Berlin sterben täglich Menschen an Corona."
    Dann haben Sie dazu doch bestimmt auch die genaue Zahl, oder? Damit man das mal einordnen kann, ob es nun zwei sind oder vielleicht doch fünf, die AN Corona sterben.
    AN oder MIT waren es übrigens in drei Jahren Corona um die 160.000, also die schlimmen Anfangszeiten mitgerechnet. Innerhalb von drei Jahren sterben aber in Deutschland ohnehin drei Millionen Menschen, egal ob ob an oder mit oder ohne...

  9. 45.

    "Es ist nicht Aufgabe der Bevölkerung, ihr Leben danach auszurichten ob irgendein Schnupfen damit verhindert wird."
    Das ist ja aber das Schöne jetzt! :-)) Dass manche meinen, sie könnten von allen anderen verlangen (Maske!!!), dass sie selbst geschützt werden.
    War bis 2019 kein Thema, und ist es auch jetzt zum Beispiel in allen unseren Nachbarländern nicht. Dort leben einfach alle damit, wie es ist - ist ja auch nirgendwo ein Drama.
    Aber hierzulande, wehe man sagt etwas dagegen - dann kommt die Keule raus von wegen "verantwortungslos, rücksichtslos, ich-zentriert" und Schlimmeres...

  10. 44.

    "Es ist nicht Aufgabe der Bevölkerung, ihr Leben danach auszurichten ob irgendein Schnupfen damit verhindert wird."
    Das ist ja aber das Schöne jetzt! :-)) Dass manche meinen, sie könnten von allen anderen verlangen (Maske!!!), dass sie selbst geschützt werden.
    War bis 2019 kein Thema, und ist es auch jetzt zum Beispiel in allen unseren Nachbarländern nicht. Dort leben einfach alle damit, wie es ist - ist ja auch nirgendwo ein Drama.
    Aber hierzulande, wehe man sagt etwas dagegen - dann kommt die Keule raus von wegen "verantwortungslos, rücksichtslos, ich-zentriert" und Schlimmeres...

  11. 43.

    "Wenn nicht die Infektionsketten bestimmt werden können, kann auch nie gezielt eingegriffen werden."
    Hoffnung naht - die Zahlen sind ja stetig auf dem Weg zur 50er- Inzidenz, oder sogar zur 35 oder zur 20 - und ab da sollten doch die Gesundheitsämter in der Lage sein, die Kontakte nachzuverfolgen, wie es vor drei Jahren hieß... Erinnert sich jemand:-)
    Heute: Thüringen liegt bei 60, insgesamt zehn Budesländer unter 100.
    (Und ehe es von ganz Eifrigen jetzt hier gleich Schimpfe für mich gibt - ja, ich weiß schon, dass die absoluten Zahlen nicht mehr viel aussagen, aber die Entwicklung ist ja eindeutig - neulich noch 800!!!)

  12. 42.

    Sie schrieben: An allem darf gestorben werden, aber an Covid19 nicht?

    Vom Wickeltisch zu fallen, ist genauso überflüssig zu sterben, wie an Covid19.
    Man kann sich bei Beiden gut davor schützen.
    Das Neugeborene natürlich nicht, da sind die Eltern zum Schutz da, die sehr gut aufpassen müssen, das nix passiert. Bei Corona kennen Sie selbst die Schutzmaßnahmen (Impfung, Maske, Abstand), um nicht vorzeitig, sich von diesen Planeten zu verabschieden.
    Es ist einfach nicht nötig, so zu gehen.

    Und ja, ich akzeptiere den Tod, aber keinen vermeidbaren.

  13. 41.

    Das Vorgehen war nicht von Anfang an falsch. Zum Schutze der Bevölkerung war es zunächst richtig, weil man anfangs noch kein anderes Mittel gegen das Virus hatte. Leider hat es Chins verpasst, in der Zeit einen vernünftigen Impfstoff zu entwickeln bzw ordentlich durchzuimpfen. Deshalb haben sie jetzt das Problem, dass ihnen die Zahlen deswegen durch die Decke gehen und andere Länder wieder aufgeschreckt werden.
    Ziemlich durchgeimpfte Länder wie D muss sich da wohl weniger Sorgen machen. Das liegt allerdings nicht an denen, die Maske, Isolation und Impfung ablehnen, sondern trotz diesen Allgemeinverweigerern und -negierern. Bei diesen lässig auftretenden Kommentaren a la ist-doch-alles-nicht-so-schlimm geht mir der Hut hoch. Denn diese Leute haben nun wirklich gar nichts dazu beigetragen.

  14. 40.

    Wenn Angehörige versterben, ist das immer Mist - völlig gleich, ob natürliche Ursache, Unfall oder Krankheit. Unser aller Leben ist ab der Geburt mit Risiken behaftet. Blöd vom Wickeltisch fallen mit 0 oder mit 100 friedlich einschlafen - das Leben ist endlich. Daher lebt es sich leichter, wenn man auch den Tod akzeptiert. An allem darf gestorben werden, aber an Covid19 nicht?

  15. 39.

    Da Sie sich geschützt wissen wollen tragen Sie Ihre Maske 24 Stunden 7 Tage die Woche. Nirgends steht das es verboten ist!!!! Allerdings gibt es Menschen die nach 3 Jahren genug davon haben und erwachsen genug sind selber zu entscheiden.

  16. 38.

    Warum sprechen Sie immer für andere Menschen? Woher wissen Sie so genau, was Angehörige möchten? Denken Sie ernsthaft jeder Mensch möchte sich für immer in der Öffentlichkeit maskieren, nur weil ein lieber Mensch mit/an Covid verstorben ist? Sie haben den Blick für die Realität völlig verloren, Angst macht blind.

  17. 37.

    "Und trotzdem man dieses Wissen hat wird die Maskenpflicht im ÖPNV und bei der Deutschen Bahn aufgehoben??" Brauchen Sie jemanden, der Ihnen sagt, ob Sie eine Maske tragen müssen? Ich nicht, bin erwachsen und kann selbst entscheiden.
    "VERANTWORTUNGSLOS !!!" NEIN: niemand, außer Sie selbst, sind für Ihre Gesundheit verantwortlich!

  18. 36.

    Ja, man hat es - wie auch recht spät in China - aus rationalen Gründen und nach Beobachtung anderer Staaten in der Region geändert. Es war zu "eine Eindämmung sowieso ziemlich unmöglich (nicht mal mit radikalen Maßnahmen, siehe China)", da das so halt nicht stimmt, auch wenn es immer wieder wiederholt wird, es ist möglich und Taiwan-China hat im Gegensatz zur VR-China (und auch noch im Vergleich zu Deutschland) doch eher lasche Maßnahmen dafür verwendet. Es siegte im Endeffekt eine Gesamtsicht und sicher auch der globale Blick, daß niemand mehr mitzog und diese Strategie auch nie Unterstützung der WHO fand.

  19. 35.

    Kannst ja weiter mit FFP2 fahren. Verbietet einem ja keiner und schützt einen selbst nachweislich.

  20. 34.

    "Aus verschiedenen rationalen Gründen hat man in China die starke Eindämmung (recht spät) aufgegeben"
    Weil der Blutzoll der "starken Eindämmung" höher ist als der evtl. Nutzen dieses Unterfangens.

    Die chinesische Regierung gehörte (aus nur ihr selbst bekannten Gründen) zur "Zero Covid" Fraktion; weil China eine DIktatur ist, konnten die diese Politik dort bis zum Anschlag durchführen - mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung. Offenbar ist der chinesischen Regierung ihr Fehler inzwischen klargeworden, nun rudern sie zurück.

    Die deutschen "Zero Covid" Anhänger konnten sich gottlob bei uns nur begrenzt durchsetzen, weil rechtsstaatliche Hürden letztendlich doch ihre segensreiche Wirkung entfalteten. Sie sollten eigentlich aus dem chinesischen Beispiel die Lehre ziehen, dass sie von Anfang an falsch lagen.

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