Bundesweiter Hotspot - 755 Verfahren gegen Raser auf Berliner Straßen im vergangenen Jahr

So 22.01.23 | 09:29 Uhr
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Radarfalle am Treptower Park (Quelle: Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopress)
Bild: Geisler-Fotopress

Berlin gilt bundesweit als ein Hotspot illegaler Autorennen: Nach Rasereien auf Berlins Straßen hat die Justiz im vergangenen Jahr in 755 Fällen Ermittlungen eingeleitet. Das seien etwas weniger als im Jahr 2021 (799 Verfahren), teilte Oberamtsanwalt Andreas Winkelmann der Deutschen Presse-Agentur mit.

Winkelmann leitet eine Spezialabteilung für verbotene Kraftfahrzeugrennen bei der Amtsanwaltschaft in Berlin. Dieser Bereich war eingerichtet worden nach einer Gesetzesänderung, die höhere Strafen gegen Raser ermöglicht. Seit Oktober 2017 sind in der Hauptstadt laut Winkelmann 3.450 Verfahren wegen verbotener Kraftfahrzeugrennen eingeleitet worden. 1.460 Fälle davon seien abgeschlossen, knapp 900 Entscheidungen seien rechtskräftig.

Seit der Gesetzesänderung sind in solchen Fällen höhere Strafen möglich. Damals wurden verbotene Kraftfahrzeugrennen von einer Ordnungswidrigkeit zur Straftat hochgestuft.

Bundesweit für Schlagzeilen hatte zuvor - im Februar 2016 - ein Raser-Unfall auf dem Ku'damm in Berlin gesorgt, bei dem ein unbeteiligter Fahrer (69) ums Leben kam. Die beiden Fahrer wurden wegen des illegalen Autorennens rechtskräftig wegen Mordes verurteilt.

Sendung: rbb 88.8, 22.01.23, 08:00 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    "37 Minuten und fünf Minuten noch Fußweg."

    Die 37min. sind reine Fahrzeit. Ohne zum ÖPNV laufen, warten, umsteigen, warten und dann ihre fünf min. Fussweg. Von Haustür zu Haustür mit den Öffis in 37min. von Marzahn nach Charlottenburg? Nie im Leben.

  2. 16.

    Vielleicht sollten Freizeit Fahrer wie diese,wie Piloten eine bestimmte Anzahl von Fahreinheiten im Jahr nachweisen müssen"
    Da wird sich bestimmt eine Studie eines Mineralölkonzerns finden lassen die nachweist, das ab einer jährlichen Fahrleistung von 120 ooo km die Wahrscheinlichkeit, Nachts aus dem Bett zu fallen stark abnimmt.

  3. 15.

    Antwort auf Charlottenburger
    Hallo wie gesagt ich habe kein Auto also ich brauche von Marzahn wo ich mittlerweile wohne nach Charlottenburg um Freunde zu besuchen 37 Minuten und fünf Minuten noch Fußweg.
    Umgekehrt brauchen meine Freunde die ein Auto haben wenn Sie mich besuchen kommen etwa eine Stunde und da es hier noch Parkplätze gibt müssen Sie nicht lange suchen brechen aber meist 17 Uhr wieder auf da bei Ihnen es schwer wird mit Parkplatz.

  4. 14.

    Vielleicht sollten Freizeit Fahrer wie diese,wie Piloten eine bestimmte Anzahl von Fahreinheiten im Jahr nachweisen müssen,bevor man ihnen ein gefährliches Fahrzeug mit viel PS übergibt.

  5. 13.

    Gibt es eigentlich auch zahlen, wie hoch der Anteil der Carsharingnutzet an den Geschwindigkeitsverstößen ist? Ich habe den Eindruck, dass die immer fahren als hätten Sie den Kopf Zuhause gelassen oder es fehlt einfach die Routine mit dem Fahrverhalten und den Grenzen des eigenen KfZ. Vielleicht könnte man Carsharinganbieter in der Stadt auch auf 50 km/h grundsätzlich begrenzen, damit weniger gefährliche Situationen entstehen.

  6. 12.

    Wann kommt endlich in Berlin-Brandenburg flächendeckend die Strecken-Geschwindigkeitsüberwachung? Funktioniert nicht nur in Teilen Deutschlands ganz prima, sondern auch im Norden Europas. Ist auch gerechter, weil keine Momentaufnahme geahndet wird. Dieser Bereich sollte auch dringend digitalisiert werden damit die Strafe zeitnah zum Verstoßes folgt.

  7. 11.

    Viel schlimmer ist der Trend zum Leihwagen.Dann auch noch PS ueberdemensioniert,von Führerscheinneulinge oder Seltenfahrern kaum beherrschbar.Selbst ich ,als alter Hase würde ersteinmal Testfahrten auf abgesichertem Gelände machen,aber mir reicht meine praktische Karre in der Stadt.Damit komme ich von A nach B ,bin mobil und bin nicht auf unzuverlässige andere Verkehrsmittel angewiesen.

  8. 10.

    Ach herrlich, solche Themen sind wieder ein schönes Überdruckventil für die Internet-Dauerempörten. ;-)

  9. 8.

    Das schlimme daran ist das ein jeder ein Auto erwerben kann auch ohne Führerschein!

  10. 7.

    Antwort auf Elmo
    Also hier in der Märkischen Allee sind 60 erlaubt auf der Landsberger Allee auch bin zwar bloss Fahrradfahrer aber das runde Schild mit 60 drin ist doch für die Geschwindigkeit oder?
    Sage ja es wäre besser wenn alle die Verkehrsregeln kennen würden.
    Aber Rollerfahrer oder Radfahrer brauchen das nicht.

  11. 6.

    Und besonders abschreckend sind die Strafen.
    Drei Monate Führerscheinentzug.
    Als ob Kevin Normalraser damit zu beeindrucken wäre.

    Nee, die Karre muss eingezogen werden, ebenso der Führerschein auf Lebenszeit.
    Dann dauerts halt wenigstens etwas, bis die nächste Persönlichkeitskrücke beschafft ist.

  12. 5.

    Wie viele Verfahren aus 2021 und 2022 sind vor Gericht gelandet und wie viele davon sind mit welchem Ausgang erstinstanzlich oder gar rechtskräftig abgeschlossen worden?

  13. 4.

    Die Autorennen sind nur die Spitze des Eisbergs der alltäglichen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Und dann jammern die Leute, wenn sie deswegen ein Bußgeld zahlen müssen, das im Vergleich zu anderen europäischen Ländern geradezu lächerlich ist. Ich meine, jeder kennt die regeln und kann Schilder lesen - man muss sich nur dran halten. Ist so einfach, dann kostets auch kein Geld.

  14. 3.

    ".. wirkt irgendwie lächerlich...." das werden die Opfer vermutlich anders sehen.

  15. 2.

    755 Autorennen im Vergleich zur alltäglichen Raserei vieler Autofahrer wirkt irgendwie lächerlich....

  16. 1.

    Ist aber auch wirklich gemein, dass Tempo 50 in der Stadt gilt. Wie war das doch vor dem 1.9. 1957 schön in der BRD , kein Tempolimit , nirgends. Ich denke ,meine Ironie wird hoffentlich verstanden.

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