Keine Forstwirtschaft möglich - Brandenburg will mehr Wildnisgebiete ausweisen

Mi 18.01.23 | 09:09 Uhr
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Der Weg zur etwa neun Hektar großen Binnendüne im Wildnisgebiet der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg im Wandergebiet Wurzelberg. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Video: rbb24 | 18.01.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Soeren Stache

Die Brandenburger Landesregierung will weitere Naturschutzareale als Wildnisgebiete ausweisen.

Das geht aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion hervor. Damit will die Landesregierung die bundesweiten Vorgaben der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) umsetzen.

Flächen im Spreewald werden geprüft

Derzeit werde geprüft, ob bestimmte Flächen im Spreewald als Wildnisgebiete ausgewiesen werden können. Auch Stiftungsflächen würden geprüft - etwa in der "Tangersdorfer Heide" in der Uckermark und am Rande des "Naturparadieses Grünhaus" in der Niederlausitz.

Nach der von der Bundesregierung 2007 beschlossenen Strategie zur biologischen Vielfalt soll auf zwei Prozent der Fläche Deutschlands eine natürliche Entwicklung stattfinden. Dieses Ziel hat Brandenburg erst zur Hälfte erreicht. Anders als in Naturschutzgebieten ist eine forstwirtschaftliche Flächennutzung in Wildnisgebieten nicht erlaubt.

Sendung: rbb24, 18.01.2023, 13:00 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Wäre interessant, welche Bedingungen und Vorgaben in diesen Gebieten dann gelten. Wenn dort gejagt werden darf, Land- und Forstwirtschaft erlaubt sind, Pflanzenschutzmittel und Pestizide eingesetzt werden dürfen und nur der Normalbürger beschränkt wird, wie in vielen Naturschutzgebieten und Naturparks, dann ist es Naturschutz auf dem Papier und bringt gar nichts.

  2. 6.

    Wildnisgebiete hin oder her. Für dies Orte gibt es ein Lebewesen welches da ganz und gar nicht hinpasst, der Mensch. Vermüllt wie viele nun mal sind werden sie in diesen Ecken campen, Feuer anzünden und sich benehmen wie die Schw….. und ihren Müll zurücklassen.

  3. 5.

    Das wäre eine sehr gute und wichtige Änderung!

  4. 4.

    "Nach der von der Bundesregierung 2007 beschlossenen..."

    1,5 Jahrzehnte später ist man in Brandenburg gerade mal bei der Hälfte....

  5. 3.

    Wissen Sie, was ein "Wildnisgebiet" nach deutscher Mundart bedeutet?

  6. 2.

    Das ist zu kurz gesprungen. Die Welt, das Wissen und die Bedarfe ändern sich ständig. Gerade jetzt mit dem Klimawandel. Das muss wissenschaftlich begleitet werden, es muss ständig neu geprüft werden, ob es andere Bedarfe gibt, auch interdisziplinäre. Wir brauchen für alle Fachlichkeiten Ansprechpartner und fachkundige Personen, wir brauchen eine kompetente Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung, die das ökologische Problem versteht und Gesetze/Erlasse etc. daraus macht. Alleine, was in den letzten 50 Jahren alles gemacht wurde, die Einrichtung von zig Nationalparks und Schutzgebieten - und alles ist notwendig, wenn wir in diesem Land noch auf 0,1 Prozent der Fläche eine Art Natur haben wollen. Aber es reicht nicht. Im Grunde bräuchten wir eine Verbindung der Schutzgebiete untereinander, um zusammenhängende Lebensräume für Flora und Fauna zu schaffen. Es gibt viel zu tun.

  7. 1.

    Wir haben Waldgebiete, Schutzzonen, Landschaftsschutzgebiete, Trinkwasserschutzgebiete und was weiß ich alles. Das muss verwaltet werden. Ohne das etwas passiert, müssen viele Texte (!) geschrieben werden. Man kann auch Bürokratie dazu sagen. Statt nichts machen (jetzt und in Zukunft) und neu erfundene Worte für "Gebiete" auszuweisen, ist es besser, wenn man die Anforderungen an die bisherigen Gebiete ständig neu an die Gegebenheiten anpasst und mit den Leuten vor Ort spricht, deren Sachkenntnisse auf Augenhöhe einarbeitet. Das macht Arbeit, vor der man nicht weglaufen kann durch...ausweisen. Und wenn es am Ende weniger "Bürokratie-Gebiete" gibt ist sogar die Bürokratie abgebaut und wir haben einen Förster mehr bzw. einen Ministeriumsmitarbeiter weniger statt mehr? Eventuell gibt es ja kein Fachkräftemangel, aber das ist ein anderes Thema.

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