Gültig ab 1. Mai - 49-Euro-Ticket kann ab sofort bei der BVG vorbestellt werden

Mo 20.02.23 | 16:25 Uhr
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Fahrgäste steigen am Bahnhof Zoologischer Garten aus eine U-Bahn der Linie U9 aus
Audio: rbb24 Inforadio | 20.02.2023 | Hendrik Schroeder | Bild: dpa/Monika Skolimowska

Seit Montag nehmen die Berliner Verkehrsbetriebe Vorbestellungen für das geplante 49-Euro-Ticket an. Laut einer BVG-Mitteilung werden zunächst Stammkunden angeschrieben - aber auch Neukunden können das Ticket bestellen.

Das geplante bundesweit gültige 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr kann seit Montag bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) vorbestellt werden. Das teilte das Unternehmen am Montag mit.

Bestellen können das sogenannte Deutschlandticket demnach sowohl bestehende Abo- als auch Neukundinnen und -kunden. Die BVG bietet es als Handyticket oder als Chipkarte an, beide Varianten sind online oder im Kundenzentrum erhältlich.

Das Ticket wird auch bei der Berliner S-Bahn erhältlich sein – laut Bahn spätestens ab dem 3. April.

Umstellung teilweise automatisch

Laut BVG werden in einem ersten Schritt alle Stammkundinnen und -kunden per Post oder Mail angeschrieben und über die Unterschiede des neuen Tickets im Vergleich zu bestehenden BVG-Abos informiert. Beigefügt sei eine Anleitung für den Wechsel.

Nutzer des Abo65plus werden nach BVG-Angaben automatisch auf das Deutschlandticket umgestellt, da es mehr Nutzen zu einem niedrigeren Preis biete.

Auch Neukunden können seit Montag das 49-Euro-Ticket vorbestellen, so die BVG. Um den erwarteten Andrang zu bewältigen, sei die Zahl der Beschäftigten im Call-Center aufgestockt worden.

BVG rechnet mit Treue bei Umweltkarten

Die BVG rechnet nach eigenen Angaben damit, dass 30 bis 40 Prozent der bisherigen Nutzerinnen und Nutzer der sogenannten Umweltkarte treu bleiben werden. Im Gegensatz zum Deutschlandticket ist diese Monatskarte nicht personalisiert, kann also von mehreren Menschen genutzt werden. Auch ist die Mitnahme anderer Menschen zu bestimmten Zeiten möglich - beim Deutschlandticket wird das im VBB-Bereich nicht möglich sein. Dafür kostet sie etwas mehr: Ab 1. Mai sind 66,90 pro Monat für die Umweltkarte im Tarifbereich Berlin AB fällig, also 17,90 Euro mehr als für das Deutschlandticket.

Abo-Kunden, die nicht auf das Anschreiben der BVG reagieren, sind ab 1. Mai für den teureren Preis der Umweltkarte unterwegs, können aber jederzeit zum Monatsende wechseln. Kunden, die ihre Umweltkarte gleich für ein ganzes Jahr bezahlen, bekommen ein Sonderkündigungsrecht für das Deutschlandticket, die Zahlungen werden entsprechend verrechnet.

Deutschlandticket auch als Jobticket möglich

Für das Deutschland-Ticket soll es der Vereinbarung von Bund und Ländern zufolge auch eine Jobticket-Variante geben. Wenn ein Arbeitgeber dabei einen Abschlag von mindestens 25 Prozent gewährt, geben Bund und Länder noch einmal fünf Prozent Abschlag dazu.

Für Arbeitnehmer würde das mindestens 30 Prozent Preisersparnis bedeuten. Das Ticket würde dann - je nach Arbeitgeberanteil - pro Monat nur noch 34,30 Euro oder weniger kosten.

29-Euro-Ticket gilt noch bis Ende April

Bis Ende April gilt in Berlin noch das 29-Euro-Ticket im Tarifbereich AB - sofern sich die Berliner Landespolitik nicht auf eine erneute Verlängerung dieser Aktion verständigt.

Von der BVG hieß es, man stehe dem Deutschlandticket sehr positiv gegenüber. "Das Deutschlandticket ist eine Zäsur in der Geschichte des Nahverkehrs. Und das tut unserer Branche richtig gut", sagte BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp. Es sei "radikal" aus Kundenperspektive gedacht und mache den Einstieg in den öffentlichen Nahverkehr "einfach und bequem".

Bund und Länder hatten beschlossen, ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket einzuführen. Es soll 49 Euro kosten und im Abo erhältlich sein. Geplanter Starttermin ist der 1. Mai dieses Jahres

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.02.2023, 19:30 Uhr

72 Kommentare

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  1. 72.

    Zusatz, paßte nicht mehr rein: Trotzdem sind das nur schöne Zukunftspläne und aktuell bringt dieser Einheitsfahrschein für viel auf dem platten Land in den Flächenländern einfach so gut wie nichts, da sie ihn nicht sinnvoll nutzen können.

  2. 71.

    Die Ideen sind schon gut und funktionieren halbwegs in der Nähe großer Städte (gibts kaum in BRB) und der Hauptverkehrsadern sicher auch. Aber dazwischen werden Sie kaum was mit ÖPNV ausrichten könne, die Fahrzeiten werden einfach zu lang, wenn an jeder Milchrampe gehalten wird. Dafür wäre eine gezielte Förderung des umweltfreunlichen Individualverkehrs schon nötig. Das muß nicht unbedingt ein E-Pkw sein, es gibt z.Bsp. auch viele Biogasproduzenten auf dem Land und sollte es doch zu Wasserstoff kommen, kann man das auch sehr gut lokal auf dem Land erzeugen für Transportzwecke ...
    Der Witz wird sein, nicht mehr mit dem Pkw lange Strecken zu fahren, sondern zu einem P+R-Punkt.

  3. 70.

    "es ist aber eben konsumiert statt investiert, ist also ohne nachhaltige Nutzung "versickert""
    Nein, es versickert nicht, sondern kommt in gleicher Höhe an den gleichen Stellen wie bisher an und kann dort genauso wie bisher verwendet werden. Nur auf der Einzahlerseite ändert sich etwas, es kommt mehr Geld von der Gemeinschaft und dafür weniger vom tatsächlichen Nutzer.
    Für zusätzliche Investitionen bräuchte man wohl zusätzliche Gelder.

  4. 69.

    Natürlich ist das Geld nicht "weg" :-) - es ist aber eben konsumiert statt investiert, ist also ohne nachhaltige Nutzung "versickert", ist dann vielleicht das bessere Wort. :-))
    Der einzige erkennbare Nutzen für die Allgemeinheit, die das alles ja bezahlt, könnte wirklich sein, wie von Ihnen dargelegt, "soll ja zur verstärkten Nutzung animieren".
    Aber wozu ist eine verstärkte Nutzung gut, wenn die verstärkten Nutzer verstärkt wie Sardinen in den Verkehrsmitteln stehen?
    Klar sind im Sommer viele mit dem Neuneuroticket gefahren - aber schön war das nicht. Ich werde den Regionalverkehr jedenfalls ab Mai soweit wie möglich meiden - aber eine solche Lenkungswirkung kann ja auch ein Erfolg sein. :-))

  5. 68.

    Mich würde nur interessieren, wie der VBB künftig die Gelder verteilt, ob z.B. ABC oder AB Tickets nicht wegfallen oder wegfallen können, wie die Finanzierung durch den Bund und die Länder gesichert ist. Wenn ich die Preise für AB sehe, dann ist das 49 Euro Ticket wesentlich günstiger. Die Frage ist, wie sich hier der VBB positioniert. Vielleicht steigt ja Brandenburg aus der Ko-Finanzierung aus, wenn Gelder nicht gleichberechtigt verteilt werden? Denn dass der VBB in den letzten Jahren sehr berlinlastig agierte, ist ja bekannt. Sorry, es kommt jetzt zwar wie ein Berlin-Bashing vor, dafür möchte ich mich entschuldigen, aber Fakt ist nunmal, wie der VBB in den letzten Jahren strukturierte.
    Lieber RBB, vielleicht könnt Ihr ja mal recherchieren, wie es nach dem 49 Euro Ticket weitergeht? Braucht man denn noch ABC Waben etc? Wird der VBB aufgelöst oder verschlankt? Wer trägt künftig die Finanzierung der Infrastruktur? Wieviel Bund, wieviel Land?

  6. 67.

    Deshalb meinte ich ja, dass die Infrastruktur verbessert werden muss. Dazu gehören eben vernünftige Anbindungen, genug Strecken und auch Busse und Bahnen in den ländlichen Regionen. Nur ist das eben eine Aufgabe für die Finanzierung durch die Bundesländer, da richtig zu investieren und im Verbund mit den Anbietern die Struktur zu schaffen. Den Vorteil derzeit sehe ich beim Einheitsticket, dass diese unterschiedlichen Tarife wegfallen und viele den ÖPNV eben mal auch außerhalb des Pendelns kostengünstig nutzen können und zum Beispiel die Verkehrsverbünde, wie bei uns der VBB, überflüssig werden. Der VBB hat im Gemeinschaftsverbund zu sehr den Fokus auf Berlin gelegt anstatt auf die Fläche. Das ist ja auch z.B in Thüringen so zwischen Stadt und ländlichen Raum. Wichtig ist nur, dass die Länder ihre "sozialen Geschenke" oder Wahlkampfgeschenke, wie z. B. das 29 Euro Ticket nicht auf dem Rücken der anderen Länder austragen. Stichwort"Länderfinanzausgleich..."

  7. 66.

    Irgendwie haben Sie das 49 € Ticket nicht ganz verstanden.
    1. Es gilt nicht nur für eine Hin und Rück und auch nicht für 1 Tag sondern für 1 Monat.
    2. Ein normales Ticket nur für Berlin AB ist wesentlich teurer. Gut es ist übertragbar und man kann abends 1 Begleitperson mitnehmen und soweiter. Wenn man das Ticket nur in Berlin AB benutzt und es sich teilt ist es evtl billiger, muß man halt nachrechnen.
    3. Das 49 € ist in 1. Linie nicht für die Freizeitgestaltung gedacht, sondern für Pendler.

  8. 65.

    "Und im Gegensatz zu Investitionen in Schienen, Züge und Personal ist das Geld eben dann weg"
    Es ist natürlich nicht weg, sondern bleibt ganz normal im Umlauf, ist bei der Einzahlung nur weniger an die tatsächliche Nutzung, sondern mehr ans Prinzip Gießkanne gebunden. Ist auch genau der Sinn, soll ja zur verstärkten Nutzung animieren.

  9. 64.

    Der Fiskus selbst hat keine Gelder. Oh, man, Deutschland Sie Bildungswüste!

  10. 63.

    Als Jobticket 34,30 EUR, da sind wir doch ungefähr bei ihrem Wunschwert.

  11. 62.

    Das ist so nicht richtig. Bitte beschäftigen Sie sich mit dem Thema oder fragen Sie bei der BVG nach. Deutschlandticket!Job lautet die Bezeichnung.

  12. 60.

    Hab mal auf der BVG Seite wegen der Voranmeldung nachgeschaut. Bis zur Auswahl kommt man und dann ist Schluss. Kein Butten für weiter, sondern nur wieder für zurück.

    Zum Ticket selber. Das mit den 49,00 €, könnte billiger sein, aber Tatsache ist, das dies nur der Einführungspreis ist. Also mit der Zeit teurer wird und dann wieder die altbekannten Preise haben werden.

    Das mit den Smartphonezwang ist auch nicht in Ordnung. Denn wenn man die Kosten dafür wieder zurechnet, ist es am Ende doch nicht billiger. So wie viele andere auch, habe ich auch kein Smartphone und werde mir bestimmt nicht deswegen eins zulegen. Denn die Privatsphäre sollte auch privat bleiben.
    Es gibt zwar jetzt eine Chipkarte zur Auswahl, aber da steht jetzt schon fest, das diese nur zur Einführung mit dabei ist und eines Tages wieder wegfällt.

    Insgesamt gesagt. Eine gute Idee mit den Ticket, bloß das die Nachteile mit der Zeit/Jahren wieder zurückkehren werden.

  13. 59.

    Hab mal auf der BVG Seite wegen der Voranmeldung nachgeschaut. Bis zur Auswahl kommt man und dann ist Schluss. Kein Butten für weiter, sondern nur wieder für zurück.

    Zum Ticket selber. Das mit den 49,00 €, könnte billiger sein, aber Tatsache ist, das dies nur der Einführungspreis ist. Also mit der Zeit teurer wird und dann wieder die altbekannten Preise haben werden.

    Das mit den Smartphonezwang ist auch nicht in Ordnung. Denn wenn man die Kosten dafür wieder zurechnet, ist es am Ende doch nicht billiger. So wie viele andere auch, habe ich auch kein Smartphone und werde mir bestimmt nicht deswegen eins zulegen. Denn die Privatsphäre sollte auch privat bleiben.
    Es gibt zwar jetzt eine Chipkarte zur Auswahl, aber da steht jetzt schon fest, das diese nur zur Einführung mit dabei ist und eines Tages wieder wegfällt.

    Insgesamt gesagt. Eine gute Idee mit den Ticket, bloß das die Nachteile mit der Zeit/Jahren wieder zurückkehren werden.

  14. 58.

    Ich versuchte mehr Mals etwas Positives zu finden, habe nichts gefunden.

  15. 57.

    Aber für viele Einwohner von Flächenländern bringt solche eine Einheitskarte für den ÖPNV doch gar nichts, da gar kein ÖPNV vorhanden ist bzw. nicht sinnvoll nutzbar (insbesondere für Arbeitspendler vom flachen Land).

  16. 56.

    Das sind Gelder vom Fiskus. Vor ein paar Gewinnabschöpfungen (z.Bsp. Bundesbank) erwirtschaftet der Bund aber selbst kein Geld, sondern verteilt nur Steuereinahmen (evtl. aufgestockt durch diverese Formen von Staatsschulden) um. Der Bund und die Länder sind also nicht die Quelle der Gelder, sondern nur die Auszahlstelle. Wieviel mehr Lohnsteuer oder Mehrwertsteuer würden Sie denn für sich als angemessen finden zum Ausgleich?

  17. 55.

    Als Rentner habe ich seit Jahren ein Abo65plus und habe für die jetzt gültige Saison im Okt. 22 den Jahresbeitrag von 605 € gezahlt. Das sind 50,42 € im Monat. Wenn jetzt "automatisch" umgestellt wird, wird es also 1,42 € im Monat billiger gegenüber allen Nicht-Rentnern! Ich frage mich, worin dann der postulierte "Mehrwert" für das "billigere" Ticket besteht. Na gut, das ist jetzt sehr subjektiv betrachtet, aber ich möchte mal den Berliner Senior sehen, der jetzt begeistert mit Regionalzügen z.B. nach Flensburg oder Aachen oder Passau fährt...

  18. 54.

    Ich besitze kein Smartphone, somit wird man von vielen Dingen ausgeschlossen, weil keine Alternative angeboten wird.

    Den zunehmenden Zwang so ein Teil zu kaufen, finde ich ungeheuerlich!

  19. 53.

    Plastikkarte ist Standard, soso.

    Fragen sie mal die Ukrainer, wie gut sie seit dem 24.02.2022 mit ihren Plastikkarten so leben. Nämlich überhaupt nicht, denn das digitale System brach sofort zusammen und Lebensmittel gibt es auf dem Markt nur gegen Cash.

    Aber träumen sie weiter von der heilen, bargeldlosen Welt...

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