Krankenhäuser, Stadtreinigung und Universitäten - Gewerkschaft verdi ruft zu Warnstreiktag im öffentlichen Dienst auf

Fr 03.02.23 | 15:28 Uhr
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Archivbild: Streikende der Gewerkschaft Ver.di. (Quelle: dpa/J. Krick)
Audio: rbb 88.8 | 03.02.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/J. Krick

Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Berlin zu einem Warnstreik am 9. Februar auf. Wie Verdi am Freitag in einer Pressemitteilung bekanntgab, sollten Beschäftigte von Vivantes, der Charité, der BSR, der Wasserbetriebe, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und des Studierendenwerks Berlin in Ausstand treten.

Die Gewerkschaft fordert bundesweit 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeberseite habe darauf nicht reagiert, heißt es in der Mitteilung, daher müsse nun gestreikt werden.

Die erste Verhandlungsrunde fand am 24. Januar statt, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die Forderungen der Gewerkschaft bereits im Vorfeld als "hoch" bezeichnet. Sie verwies außerdem auf die angespannte Haushaltslage, "insbesondere in den Kommunen".

Senats und Bezirksverwaltungen werden nicht bestreikt

Am 9. Februar plant Verdi nun eine Kundgebung in der Nähe des Abgeordnetenhauses. Anschließend soll eine Demonstration durch Kreuzberg führen. Verdi erwartet nach eigenen Angaben rund 3.000 Teilnehmende.

Auch Auszubildende sollten die Arbeit niederlegen, forderte Verdi. Für sie werden 200 Euro mehr pro Monat und eine unbefristete Übernahme gefordert. In den Senats und Bezirksverwaltungen wird demnach nicht gestreikt, da ihre Beschäftigten nach einem anderen Tarifvertrag bezahlt werden.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar terminiert. In der Vergangenheit wurde eine Einigung häufig erst in einer dritten Verhandlungsrunde erzielt. Diese ist für den 27. bis 29. März in Potsdam geplant.

Sendung: rbb24 Abendschau, 03.02.2023, 19.30 Uhr

Korrekturhinweis: In einer früheren Version hieß es, dass Beschäftigte der Berliner Universitäten zum Streik aufgerufen seien. Allerdings sind nur Beschäftigte der Hochschule für Technik und Wirtschaft und des Studierendenwerks Berlin zum Ausstand aufgerufen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

21 Kommentare

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  1. 20.

    ...es ist doch "echt erstaunlich", dass von vornherein, im Einverständnis zwischen VERDI / DBB und dem Arbeitgeberverband, schon DREI Verhandlungsrunden angesetzt und terminiert werden, incl. der Reservierung der Locations und allem was man für 3 x 3 Tage so braucht, und dann scheinheilig davon spricht, dass beide Parteien sich in der erste Tarifrunde nicht annähern konnten. Einfach nur lächerlich und "keiner merkt es". Traurig!!!

  2. 19.

    Wäre ein Kompromiss nicht sinnvoller?
    Geld-Forderungen runterschrauben und Personal-Forderungen hoch ...
    Aber ich weiß, so einfach ist es nicht :-(

  3. 18.

    ... Wie wahr, wie wahr, Viele glauben im ÖD verdient man viel Geld, ein Blick in die Tabelle verrät die traurige Wahrheit.
    Ich wünsche allen erfolgreiches Streiken und vor allem gutes Verhandeln!

  4. 17.

    In der Pressemitteilung steht nichts von Universitäten. Wenn die Meldung falsch ist, bitte korrigieren:

    https://bb.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++023afc74-a3b5-11ed-b57c-001a4a160129


  5. 16.

    Dann muss zur Finanzierung eine Erhöhung der Einkommensteuer her. Aber dann jammert Otto Normalbürger ja auch

  6. 15.

    Ist im ÖD nicht das Hauptproblem, dass fehlende Personal?
    Wie soll - bei diesen hohen Forderungen - mehr Personal bezahlt werden?
    M.E. eine Spirale ohne Ende ...

  7. 14.

    Was ich nicht verstehe ist, warum in Zeiten des Abschwungs von den Gewerkschaften viel gefordert wird und in zeiten des Aufschwungs wenig. Warum laufen die Forderungen nicht kontrazyklisch? Wenn es gut läuft viel fordern und wenn es schlecht läuft weniger. Wenn die letzten Fordungen des ÖD höher gewesen wären, wären die Jobs dort doch jetzt attraktiver und man stände weniger vor dem Problem neue Mitarbeiter zu bekommen und die Alten angemessen zu bezahlen.

  8. 12.

    Grundsätzlich ist das Einkommen im öffentlichen Dienst kein Geheimnis. Man möge in die öffentlich einsehbaren Tabellen schauen. Das wiederum belegt die Tatsache, das im öffentlichen Dienst weit weniger gezahlt wird als am freien Markt. Darum ist die Forderung von Verdi beinahe noch zu wenig. Tatsache.

  9. 11.

    Sie liegen falsch. Natürlich greift die Lohn Preis Spirale.

    Die Rentenerhöhung liegt deutlich hinter den Gehaltserhöhungen zurück. Das Durchschnittseinkommen, welches die Rentenversicherung einmal jährlich ermittelt. stieg im letzten Jahr um 11%.

    Die letzte Rentenanpassung lag deutlich darunter. Von der Entwicklung der Sozialleistungen ganz zu schweigen.

    Fakt ist, dass die Lohnentwicklung der letzten Monate mehr schädlich als nützlich ist.

    Jede Gewerkschaft nutzt den Mitnahmeeffekt.

  10. 10.

    Alle, die gegen Lohnerhöhungen sind, stellen sich Sonntagmittag auf den Balkon und klatschen in die Hände, bis die Heizkörper glühen und die Kühlschränke aufspringen ! - Sie haben keinen Balkon ?
    Dann, ja dann wird wohl doch gestreikt.

  11. 8.

    die werden ihre 10,5% bekommen, aber nicht für 12 Monate, sondern für 24!

  12. 7.

    Da liegen Sie etwas Falsch, denn Rente orientieren sich am aktuellen Einkommen.
    Die Lohn Preis Spirale ist auch nur ein theoretisches Modell, welches im ÖD nicht zum tragen kommt, da die Angestellten in den letzten 20 Jahren deutliche Reallohneinbußen hinnehmen mußten.

  13. 5.
    Antwort auf [Rene ] vom 03.02.2023 um 19:41

    Ihre Behauptung, die Angestellten im öffentlichen Dienst verdienen überdurchschnittlich ist komplett falsch
    Wenn man keine Ahnung vom TVÖD hat, sollte man ruhig sein
    Warum sollten die Angestellten des ÖD keine Lohnerhöhung bekommen wie in vielen anderen Branchen

  14. 4.

    Wie kommen Sie auf diese Schnapsidee?
    Schon mal was von der Lohn Preis Spirale gehört?
    Immer höhere Löhne schaffen große Probleme und schaden der Wirtschaft und den Bürgern mehr als sie nutzen.

    Die Löhne steigen im Durchschnitt viel stärker als die Renten und Sozialleistungen.

  15. 3.

    Zum Glück das man diese Kosten auf den Bürger, aber auch Streikende weitergeben kann, in Form von Betriebskosten/ Miete ( Strassenreinigung, Müllgebühren usw.)Der eiziegsten die Gewinner sind die Gewerkschaft( Beiträge), sowie Abgeordnete des Bundes der Landes sowie Komunalparlamente. Und so gleich aber auch die Schieflage der Krankenhäuser vorantreibt.8 Erhöhung der Beiträge Krankenkasse Pflegekassen sowie Rentenkasse. Danke.

  16. 2.

    Mit diesen ganzen Aktionen drehen die Gewerkschaften nur die Preisschraube immer höher.

    Arbeitnehmer sollen vernünftig bezahlt werden für ihre Tätigkeit das ist ok

    aber die Forderung nach

    500 EURO mehr pro Monat ist nicht mehr nachvollziehbar.

  17. 1.

    Die Forderung ist viel zu niedrig

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