Invalidenpark in Mitte - Klima-Aktivisten eröffnen Protest-Camp in Berliner Regierungsviertel

Mi 12.04.23 | 14:22 Uhr
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Extinction Rebellion Camp. (Quelle: rbb)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.04.2023 | David Donschen | Bild: rbb

Die Initiative "Extinction-Rebellion" hat am Mittwoch ein Protest-Camp in Berlin-Mitte eröffnet. Es soll bis Montagabend allen Interessierten offenstehen. Das Camp, in dem sich in den kommenden Tagen dauerhaft etwa 500 Demonstranten, am Wochenende bis zu 800, aufhalten sollen, steht im Invalidenpark, der zwischen den Ministerien für Verkehr sowie Wirtschaft und Klimaschutz liegt.

Neben zahlreichen Kleinzelten wurden elf Groß-Zelte für Veranstaltungen und die Versorgung der Teilnehmenden errichtet.

Proteste im "Zentrum der Macht"

Die Initiative fordert die Bundesregierung auf, mehr gegen die Energie- und Umweltkrise zu unternehmen. Am Donnerstag, Samstag und Sonntag soll an diversen Orten demonstriert werden. Zusätzlich sind "Aktionen des zivilen Ungehorsams" geplant, die nicht öffentlich bekannt gegeben werden.

Man wolle im "Zentrum der Macht" protestieren, weil die Regierung verantwortungslos handele, Klimaziele verfehle und einen gerechten Wandel blockiere. Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf Störungen einstellen.

Auf dem Programm stehen unter anderem Trainings zu Deeskalation und Verhalten bei Festnahmen. Für Donnerstag ist eine "ironische Demonstration der Superreichen" vom Invalidenpark zum Brandenburger Tor geplant. Dabei soll es um deren unverhältnismäßigen
Ressourcenverbrauch gehen.

Laut Polizei ist das "Klimacamp 23" bis 18. April mit rund 500 Dauerteilnehmenden angemeldet.

Protest soll Ende April fortgesetzt werden

Die Gruppe "Letzte Generation" will dann nachlegen: Sie hatte in der vergangenen Woche angekündigt, Berlin Ende April mit Protestaktionen "zum Stillstand" zu bringen. Man wolle die Regierung dazu bewegen, in der Klimakrise zu handeln, heißt es auf der Internetseite der Initiative.

Auf der Website der "Letzten Generation" heißt es, in den Wochen vom 24. bis 28. April und vom 1. bis 5. Mai werde man probieren, so viele Straßenblockaden wie möglich zu machen. Aktionen gebe es auch schon am 20. und 21. April, jedoch mit Fokus auf die Berliner Innenstadt. Dann werde es "wohl noch nicht zu einem gesamten Stadtstillstand kommen".

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.04.2023, 13:43 Uhr

 

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Recherchieren Sie selbst was eine nötigende Straftat ist. Urteile gibt es. Wir hier können das nicht für Sie erledigen.

  2. 43.

    Lieber Roman,
    dann sollte ja deiner Meinung nach mehr Geld in die Bildung fließen. Ich denke damit würde niemand, auch die hier genannten Protestgruppen, ein Problem haben.

  3. 42.

    Ich finde es beschämend fürs Klima zu demonstrieren aber ein Camp mit 500 und mehr Personen im Invaliden Park aufzuschlagen um eine ganze Grünanlage zu zerstören.

  4. 41.

    "Erscheckend, wieviele hier die Einschränkung von Bürger*innenrechten fordern."
    Ich möchte nicht auf meinem Weg zur Arbeit eingeschränkt werden und am Wochenende uneingeschränkt mit den Enkeln in den Park.

  5. 40.

    Jeder der nachdenkt, weiß dass es richtig ist zu demonstrieren

  6. 39.

    Schon schräge Rechtsauffassungen, die hier oft vertreten werden.
    Übrigens könnte es helfen, wenn man mit den Organisationen, letzte Generation, XR, u.v.m., seitens der Politik einfach mal reden würde. Das ist übrigens ein Prinzip der Demokratie. Diese haben offensichtlich viele Bürger Deutschlands verlassen. Anders sind Hass und Gewalt, auch von Autofahrern nicht zu erklären.

  7. 38.

    In Freiburg gibt es ein Fridays for Future-Klimacamp unter dem Motto--"Wir bleiben bis ihr handelt".
    Bis 2035 wollen und dürfen sie ihr Camp dort betreiben.

    Das ist scheinbar auch ein Grundrecht--es geht ja immerhin um die Verhinderung der Zerstörung von Gottes Schöpfung-Ich dachte immer, die Schöpfung sei unkaputtbar--aber scheinbar knickt diese Welt bei CO2 komplett zusammen.
    Wer soll da noch an Gott glauben? Kein Wunder, wenn so viele aus der Kirche austreten--wenn selbst die Kirche Angst vor dem globalen Weltuntergang hat.

    Ich kann nur die Geschichte der Arche Noah empfehlen und an das Versprechen Gottes an uns Menschen erinnern......
    Schon während Corona haben die Kirchen versagt--und jetzt soll das menschengemachte Klima die Schöpfung zerstören.Der Mensch stärker als Gott. Was passt da nicht? Ist man Klimaleugner, wenn man nicht glauben mag, dass der Schöpfung Gottes der Weltuntergang droht?

  8. 37.

    Recht ist nicht was jeder für das Beste hält, sondern was in Gesetzen steht!
    Demonstrationsrecht ist per Gesetz geschützt!
    Eine gute Errungenschaft.

  9. 36.

    Erscheckend, wieviele hier die Einschränkung von Bürger*innenrechten fordern.

    Aber nicht vergessen: Menschen, die den Staat beseitigen wollen und Polizisten erschießen, wissenschaftliche Fakten leugnen (Coronaleugner/Klimawandelleugner), für den Terrorstaat Russland und gegen Flüchtlinge hetzen sind "besorgte Bürger" dessen "Sorgen man unbedingt ernst nehmen muss". Wer das nicht tut und diesen gefährlichen Meinungen etwas entgegensetzt wird dann auch mal als Sozialist oder Grüner beleidigt.

    Genau so, mit dieser false balance hat das alles im letzten Jahrhundert Ende der 1920er auch angefangen.

  10. 35.

    "Das Begehen von Straftaten gehört eindeutig nicht dazu."

    Welche konkreten Straftaten werden denn begangen? Auf die Antwort bin ich echt gespannt.

    "Wer Straftaten als "zivilen Ungehorsam" verharmlost, macht sich mit den Straftätern gemein."

    War anderen zu Unrecht Straftaten unterstellt auch.

  11. 34.

    Die Letzte Generation führt regelmäßig geplante Demonstrationen durch ohne diese vorher anzumelden.

  12. 33.

    Als Hinweis: NOCH ist es der scheidend RRG-Senat der dies zulässt. Nachdem die Wahl/VE gescheitert ist soll der Berliner nochmal von Grünen terrorisiert werden weil deren Pläne gescheitert sind. Also, 2026-Wahl keine Grüne mehr

  13. 32.

    Falsch, die geplanten Straftaten von den letzten den Generation sind nicht vom absolut sinnvollen Demonstrationsrecht gedeckt und damit bleiben es Straftaten.

  14. 31.

    Was Sie oder ich unter Demonstrationsrecht und -formen verstehen, spielt zum Glück keine Rolle bei der rechtlichen Bewertung der angemeldeten Demonstrationen. Camps dieser Art sind seit Jahrzehnten an diversen Brennpunkten als Protestform akzeptiert und toleriert und eine Demokratie kann und wird auch dieses Camp aushalten. und ja, natürlich ist das geplant, organisiert und sicher auch angemeldet. Ich bin allerdings ganz bei Ihnen, dass eventuell damit verbundene Sachschäden von den Veranstaltern zu begleichen sind.

  15. 30.

    Wahrscheinlich wollen sie einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke und eine Wiederinbetriebnahme der 3 Stillgelegten.

    Wenn dann aus dem angeblich nicht gebrauchten Strom für Wärmepumpen, Industrie und Privathaushalte Wasserstoff und E-Fuel gemacht wird---wird Deutschland Vorreiter und Leuchtturm für ein vorzeitiges klimaneutrales Industrie--und CO2-freies-Verbrenner -Autobauerland.

    Ich habe über die Osterzeit Hoffnung auf ein ewiges Leben getankt.

  16. 29.

    Denen geht es doch gar nicht um wirklich effektive Maßnahmen. Die wollen mit Symbolpolitik die Mehrheit gängeln und die Gesellschaft in eine Ökoplanwirtschaft umwandeln. Das wäre das Ende der Demokratie, wie unser Grundgesetz es vorschreibt. Ein Tempolimit ist derart unbedeutend, dass es schlicht nichts bringt. Das lässt sich über den Preis für Kraftstoffe um ein Vielfaches besser steuern, weil dieser das Gesamtaufkommen beeinflusst. Die "Studie" des Umweltbundesamtes enthält derart viele Fehler und unbewiesene Annahmen, dass man sie nicht ernst nehmen kann. Wer den CO2-Ausstoß beim Verkehr spürbar senken will, muss an das Gesamtaufkommen ran und das wird maßgeblich vom stetig zunehmenden Straßengüterverkehr dominiert.
    Das 9-EUR-Ticket bekommen wir auch nicht geschenkt, wir müssen es über die Steuer selbst fianzieren. Dann kann ich auch gleich meinen Anteil am Ticket zahlen. Diese Forderung ist Populismus, gepaart mit Nimm-Kultur.

  17. 28.

    Unter "geplanten Demonstrationen" verstehe ich keine mehrtägigen Veran- oder Verunstaltungen von öffentlichen Parks oder das Campieren auf solchen!

    Demonstrieren? JA! - Es ist ja ein Grundrecht, seine Meinung verbreiten und sich dafür versammeln zu dürfen!
    Aber nicht für mehrere Tage ...

    Man kann hier nicht von spontanen Reaktionen auf akute Ereignisse reden, sondern von einer GEPLANTEN Demo.
    Daher ist das vorherige Anmelden nötig, ansonsten wäre es mindestens eine Ordnungswidrigkeit!
    Was dann zur zwangsweisen Räumung führen müsste - und sollte - !

  18. 26.

    Demonstrationen sind ein Grundrecht, unterliegen aber Vorgaben. Ziviler Ungehorsam ist ausschließlich die Verweigerung des Befolgens von Vorschriften, die vom Grundgesetz nicht gedeckt sind. Das Begehen von Straftaten gehört eindeutig nicht dazu. Wer Straftaten als "zivilen Ungehorsam" verharmlost, macht sich mit den Straftätern gemein.

  19. 25.

    Wenn jedes Auto ein Pferd wäre, gäbs nicht so viele Autos.

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