49-Euro-Ticket aus Sicht von Menschen mit Behinderung - "Wenn jetzt die Züge voll sind, gilt nur noch das Prinzip 'Survival of the Fittest'"

Fr 05.05.23 | 17:22 Uhr | Von Jenny Barke
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Rollstuhlfahrende protestieren am 05.05.2023 am Haupbahnhof. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 05.05.2023 | Anke Hahn | Bild: rbb

Das bundesweite 49-Euro-Ticket soll den ÖPNV attraktiver machen. Doch für Menschen mit Behinderung ist es kein Gewinn. Weder ist es barrierefrei zu erhalten, noch wirkt es integrativ. Im Gegenteil: Es schließt behinderte Menschen weiter aus. Von Jenny Barke

Fragt man Cécile Lecomte, ob sie an diesem Freitagvormittag eine gute Reise von Lüneburg nach Berlin hatte, bekommt man eine lange Antwort. Die Umweltaktivistin sitzt seit fünf Jahren wegen ihres Rheumas im Rollstuhl und ist auf barrierefreie Verkehrsmittel angewiesen. Schon die Busfahrt von ihrem Wohnort zum Lüneburger Bahnhof wurde zum Hindernis. Die aufklappbare Rampe war kaputt, der Fahrer trug sie mit ihrem leichten Rollstuhl in den Bus. "Das wäre mit einem Elektrorollstuhl nicht gegangen."

Doch sie brauchte den Bus, um ihren Zug nach Hannover nicht zu verpassen. Der fuhr trotzdem ohne sie, wegen eines Gleiswechsels. Der Aufzug war defekt, sie kam nicht auf das andere Gleis.

Stattdessen eine Fahrt über Büchen, beim Einstieg Hilfe von zwei Menschen ohne Behinderung. "Ich habe mich an den Stangen hochgezogen, die Menschen haben meinen Rollstuhl reingetragen." Lecomte bezeichnet sich auch als Kletteraktivistin, ist mit anderen Demonstranten vergangenen Sommer sogar die Fassade des Bahnhofs Frankfurt West raufgeklettert, um gegen fehlende Aufzüge zu protestieren.

Geholfen hat es dort nicht. Aber die Aufmerksamkeit sei wichtig, sagt sie. Deshalb habe sie auch an diesem Freitag keine Mühen gescheut, nach Berlin zu kommen.

Aktion "Mit Verspätung ist zu rechnen"

Gemeinsam mit anderen Demonstranten trifft sie am Nachmittag vor dem Brandenburger Tor zusammen. Der 5. Mai ist der "Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung". Bevor die Demo startet, haben einige Rollstuhlfahrende eine Art Flashmob geplant. Unter dem Motto "Mit Verspätung ist zu rechnen" sind sie zeitgleich aus verschiedenen Städten Deutschlands nach Berlin gereist - mit ICEs.

Die Idee zu der Aktion hatte die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) [isl-ev.de]. Etwa 50 Menschen haben dafür mehrere ICEs genutzt und für jede Fahrt einen Hublift angemeldet. Damit sei die Deutsche Bahn gut beschäftigt, sagt ISL-Sprecher Alexander Ahrens, der selbst im Rollstuhl sitzt.

"Wir wurden schon gefragt, ob wir wollen, dass die Bahn zu spät kommt." Behinderte Menschen würden oft als Grund angegeben, wenn die Bahn Verspätung habe. Dabei würden sie die Bahn nur aufhalten, weil sie immer Hilfe bräuchten beim Ein- und Aussteigen. "Wir werden auch noch als Schuldige abgetan. Wir sind nicht nur Bittstellende, sondern auch Störende im System. Das ist Diskriminierung", so Ahrens.

Survival of the Fittest

Das bundesweite Nahverkehrs-Abo, das seit dem 1. Mai gilt, verschlimmere die Lage noch, sagt Ahrens. Schlechte Erfahrungen habe er bereits mit dem 9-Euro-Ticket gemacht, dem dreimonatigen Vorläufer-Angebot des 49-Euro-Tickets: Die Bahnsteige waren zu voll, die Abteile vollgerammelt, das Bahnpersonal nicht auffindbar. "Wenn jetzt die Züge überfüllt sind, haben wir das Problem, dass Menschen mit Behinderung nicht reinkommen und eigentlich nur noch das Prinzip 'Survival of the Fittest' gilt. Das kann es nicht sein", so Ahrens.

Auch für die rollstuhlfahrende Aktivistin Cécile Lecomte löst das sogenannte Deutschlandticket, mit dem man den Regionalverkehr bundesweit nutzen kann, nur Stress aus. Sind die Züge voll, werden ohne Voranmeldung ältere Ersatzzüge eingesetzt. "Die können wir nicht spontan nutzen, denn da ältere Züge Stufen haben, müssen wir zuvor über eine Hotline eine Rampe buchen."

Überhaupt, die Hotline: Die Servicenummer für Menschen mit Behinderungen, die eine Zugfahrt anmelden möchten, steht auf der gleichen Webseite wie die Servicenummer für Fragen zum 49-Euro-Ticket. "Weil viele die Nummern verwechseln, rufen jetzt noch öfter Menschen ohne Behinderung die Hotline für unsere Voranmeldung an, wir kommen nicht mehr durch", erklärt Ahrens.

49-Euro-Ticket nicht barrierefrei kaufbar

Hinzu kommt, dass Menschen mit Behinderung im Fall zu voller Züge, überforderten Personals oder nicht angemeldeter Rampen ihre Tickets nicht erstattet bekommen.

Dabei schließt das Ticket nicht nur Rollstuhlfahrende aus. Auch viele andere Gruppen behinderter Menschen würden nicht mitgedacht, kritisiert ILS-Sprecher Ahrens. Das neue Konzept sei sogar noch schlimmer als das 9-Euro-Ticket: "Das Sommerticket konnte man wenigstens noch bar am Automaten bezahlen, das war ausgedruckt und ohne Endgerät vorzeigbar." Das 49-Euro-Ticket ist hingegen nur noch über zwei Wege erhältlich: digital oder am Schalter.

Beides schließe viele Menschen mit Behinderungen aus. Sehbehinderte Menschen haben Probleme, das Ticket online zu kaufen, denn die Webseite ist nicht mit einem sogenannten Screenreader, einem Lese-Tool für Sehbeeinträchtigte getestet worden. Zudem kann online nicht bar gezahlt werden. "Das schließt per se schon viele Menschen aus, die nur mit Bargeld zahlen können und dürfen, weil sie vielleicht unter Betreuung stehen." Für den Kauf am Schalter braucht man hingegen Durchhaltevermögen: "Dann bilden sich lange Schlangen vor den Anbietern, dem Kundenservice."

Keine Lobby für behinderte Menschen

Dabei ist das Problem bekannt, wie Ahrens sagt, schon zur Einführung des 9-Euro-Tickets hätten sich Behindertenverbände an das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn gewendet. Bis heute hätten die Verbände keine Zusage bekommen, dass Rollstuhl-Abteile freigehalten, Kapazitäten erhöht oder barrierefreiere Ticketkäufe ermöglicht würden. "Behinderte Menschen haben in Deutschland keine Lobby, das ist das Problem, auch wenn wir die größte Minderheit in Deutschland sind." Ihre Probleme würden nicht interessieren, weil diejenigen, die in der Politik entschieden, nicht davon betroffen seien, kritisiert Ahrens.

Eine Verkehrswende könne nur gelingen, wenn Politik und Bahn auf die Forderungen eingehen, sagt auch Rollstuhlfahrerin Cécile Lecomte. Es brauche Großinvestitionen bei der Infrastruktur, gesicherte Aufzüge an allen Bahnhöfen, mehr Züge mit Plätzen für Rollstuhlfahrenden und mehr Personal, das rund um die Uhr bei den Fahrten helfe.

Dafür wollen sie, Alexander Ahrens und andere Menschen mit Behinderung, an diesem Protesttag demonstrieren. Erster Halt ihres Demozugs: Das Bundesverkehrsministerium. Symbolisch nageln sie ihre Forderungen mit Pfeil und Bogen an die Türen des Ministeriums. Denn selbst überbringen können sie diese nicht - der Haupteingang vom Verkehrsministerium ist nicht barrierefrei.

Sendung: rbb Abendschau, 05.05.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Jenny Barke

57 Kommentare

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  1. 57.

    Ich habe mich auch für das Deutschlandticket entschieden. In erster Linie, weil meine Kinder in Oranienburg und in der Uckermark leben und ich da mit dem Ticket hinkomme. Außerdem eh billiger als das normale Abo.

  2. 55.

    Sorry aber nein, "Räder raus" ist keine Lösung, das heißt nur, Fahrgäste gegeneinander auszuspielen. Manche sind auf ihre Fahrräder angewiesen, gerade wenn man draussen wohnt, kein Auto hat, und die Busse sehr selten fahren. Es braucht massive Investitionen in der Infrastruktur, damit jeder zahlende Fahrgast ans Ziel kommt. Mehr Platz für alle und Barrierefreiheit sind einfach ein Muss einem modernen Lans, was sich gerne als hochentwickelt bezeichnen mag. Alles andere ist einfach nur menschenfeidlich, punkt.

  3. 54.

    Dies ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass man erst (Platz) schaffen muss, bevor man zuteilt, den wenigen Platz.
    Den Bedarf decken, bevor das Geldverdienen beginnen kann, ist nicht so jedermanns Sache. Ablesbar an der Fahrradmitnahmemöglichkeit.

    Mir ist die Rolle der Zuteiler zuwider.

  4. 53.

    Das Ganze hat zwei Seiten: als Elternteil eines schwerbehinderten Kindes stelle ich fest, dass es eine Menge „Hilfen“ gibt, sei es durch steuerliche Erleichterungen, Wertmarke, geringfügige oder keine Eintrittsgelder für mein Kind und mich als Begleitperson usw. Ich habe auch nahezu nur gute Erfahrungen mit Mitreisenden gemacht, egal, ob es um Platz oder Hilfe ging - auch in vollen Zügen während des 9-Euro-Tickets. Die Menschen sind besser als ihr Ruf.
    Aber wir saßen schon öfter nach dem Aussteigen auf höher gelegenen „Land“-Bahnhöfen mit defekten Aufzügen fest, bei denen kein Defekt offiziell gemeldet war. Zug abgefahren und kein kräftiger Mensch zufällig mit ausgestiegen, der hätte helfen können. Auch bei kurzfristigen Gleiswechseln i. V. m. einem Bahnsteigwechsel ist dies wirklich schlimm. Meist hat ein ICE Verspätung und die Regionalbahn muss dann für ihren Halt ausweichen. Das schafft selbst bei funktionierenden Aufzügen keiner in ein paar Minuten.

  5. 52.

    Wir in D sind ein Volk von Egoisten, Nörglern, Respektlosen und nur nach persönlichen Vorteilen Suchende geworden.
    Es wundert allerdings nicht, wenn die als Vorbilder agierenden mit all dem oben genannten voranschreiten.
    Zudem gibt es keine bis kaum Restriktionen bei Verfehlungen. Bei diesen Erkenntnissen ist es nicht verwunderlich, das sich die Stärkeren durchsetzen. Ist im Tierreich häufig auch nicht anders.
    Der Mensch entwickelt sich stark zurück. Hirn ist nicht mehr!
    Amen

  6. 51.

    Die Wertmarke für behinderte Menschen kostet 92 Eur jährlich und ist nur für den Nahverkehr nutzbar. ICE, IC und andere Angebote des Fernverkehrs sind ausgeschlossen.

    Sie sollten eigentlich die Rechtslage kennen und keine Halbwahrheiten verbreiten

  7. 50.

    Faszinierend. Ich war viel unterwegs die Woche, sogar auf den Ostseelinien Stralsund - Berlin und umgekehrt (wenn auch nicht bis Stralsund, sondern nur bis Neubrandenburg bzw. Angermünde), selbst da war kein einziger Zug voll.

    Sogar in der HVZ im RE hat man die ganze Woche Sitzplätze gefunden, das war vor dem Fahrplanwechsel nur mit viel Glück und in der ersten Klasse machbar.

  8. 49.

    Schauen Sie erstmals in die Allgemeinen Beförderungsbedingungen, dann bekommen Sie hoffentlich eine Ahnung, warum Radfahrer mit ihrem Fahrzeug in Zügen auchRollstuhlfahrer ggf. regelwidrig behindern. Der Fahrrad-Transport ist die Kür, der Transport von Menschen im Allgemeinen und gemäß UN-Charta für Menschen mit Behinderung im Speziellen die Pflicht des öffentlichen Personenverkehrs, zu dem auch die Eisenbahnen gehören.

  9. 48.

    Kann der Mobilitätsservice der DB auch für Bahnhöfe bestellt werden, auf denen es kein Personal gibt?

  10. 47.

    In dem Text wird die Kritik der Aktivist*innen wiedergegeben, u.a. dass sich vorhandene Probleme verstärken, wenn die Züge durch das Ticket noch voller werden. Die Probleme beim Kauf des Tickets haben nicht nur Menschen mit Sehbehinderung u.a., der eine Aktivist kritisiert auch, dass generell Menschen, die nur bar zahlen können, benachteiligt werden. - Nur weil Sie mit oder für Menschen mit Behinderung arbeiten, sind Sie kein Experte für deren Leben.

  11. 46.

    Ganz meine Meinung, mit 49€ Ticket oder sogar nur 29€ bekommen sie keinen Autofahrer von der Straße. Mit diesen Ticket fahren nun Leute die sonst weniger oder nicht fahren würden, und wer zahlt die neuen Züge die da neu eingesetzt werden sollen? Meinetwegen sollen die Leute sich in überfüllten Bahnen drängen!

  12. 45.

    Ich glaube, Sie haben das Problem nicht verstanden.
    Es geht nicht darum, dass Gehbehinderte ein 49 € Ticket kaufen. Gehbehinderte bekommen die "Fahrkarte" für den gesamten deutschen Nahverkehr kostenlos. Es reicht, sie rechtzeitig beim zuständigen Versorgungsamt zu beantragen.
    Das Problem ist, dass durch das Deutschlandticket die Nahverkehrszüge oft so überfüllt sind, dass, insbesondere an Bahnhöfen ohne Personal, Menschen mit Behinderung keinen Platz bekommen.
    An Bahnhöfen mit Personal kann das ganz anders aussehen. Wir sind vor einigen Jahren mal an einem Sonntag Abend von Warnemünde aus zurück nach Berlin gefahren. Eine freundliche Bahnmitarbeiterin hat dafür gesorgt, dass nicht nur mein schwerbehinderter Mann sonden auch ich Sitzplätze bekommen haben.
    Mit Rollstühlen oder ähnlichem, kann es ganz anders aussehen. Wir haben einmal in Chorin übernachtet, weil wir (mein Mann mit Dreirad, ich mit Zweirad) nicht mehr in den Zug gekommen sind.

  13. 44.

    Es gibt auch noch den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn, nur mal so am rande bevor alle in Panik geraten die Einschränkungen haben.

  14. 43.

    Vielen Tag für die Thematisierung (des Tages und der Problematik). Für auf Rolli angewiesene Menschen muss wirklich noch sehr viel getan werden!
    Trotzdem hier noch eine Ergänzung und ein Hinweis: es gibt nicht nur Rolli fahrende Menschen, die behindert sind. Behinderung kann sich auch ganz anders zeigen und optisch nicht mal sichtbar sein.
    Und ebenfalls Probleme mit der Mobilität mit sich bringen.
    Ich leide unter einem kombinierten Anfallsleiden, welches leider durch (vor allem die seitwärts-)Schwingungen ausgelöst wird von Zügen (auch S-Bahn, da aber weniger schlimm, weil die Strecken nicht so lang und sich der Gleichgewichtssinn wieder einkriegen kann). Aber auch die Beleuchtung kann triggern.
    Es gibt sicher noch viele andere Erkrankungen, wo der ÖPNV nicht wirklich gut drauf eingestellt ist. Und vielleicht auch nicht auf jede Person optimiert werden kann. Ich habe aufgegeben, mit dem ÖPNV zu fahren. Für mich ungeeignet.

  15. 42.

    Meister, die Scheiße kann umgebaut werden, allerdings nicht mit 49 Euronen Billighopper Ticket. Da muss schon mehr kommen. Oder wer Glaubt denn hier, das ewig nur 100er Scheine Gedruckt werden können um aber auch jeden Sch.... zu Finanzieren. Grüne Ka..... - wird teuerer, Umbauen, Alles Barrierefrei und dazu noch Umweltfrevelfreie Fahrzeuge neu Kaufen. Alles Kostenlos - oder wie jetzt?

  16. 41.

    Noch nie etwas von Niveaugleichheit gehört? Und das zu breite Lücken durch ausfahrbare Trittbretter geschlossen werden? Hier in Berlin gut bei den ODEG-Zügen zu sehen! Diese Systeme gab es in der zweiten Hälfte der 70ziger Jahre in den Verkehrsverbünden am Rhein so zB Köln/Bonn

  17. 40.

    Auch wenn man man im ICE in der 1. Klasse fährt, ist es voll/überfüllt. Die Bahn funktioniert gerade so, ist aber unattraktiv und kein zu empfehlendes Verkehrsmittel. Flugzeug oder Auto kann man gebrauchen. Bei meinem letzten Versuch mit der Bahn bin ich in den ICE am Berliner Hbf eingestiegen. Um Ruhe zu haben, hatte ich extra 1. Klasse gebucht. Aber auch die war natürlich voll und nichts mit ruhiger Fahrt. Ich bin sofort wieder ausgestiegen, habe mir ein Flugticket gebucht und bin mit dem Taxi zum BER.

    Die sog Verkehrswende kann man vergessen. Dafür bräuchte es gigantische Investitionen in den ÖPNV. Diese wird es aber in der Notwendigkeit nicht geben. Die Mittel, die zur Verfügung stehen, können den laufenden Betrieb decken.

  18. 39.

    "Merkwürdig, dass es in anderen Städten im Westen an den meisten Haltstellen des ÖPNV für Behinderte relativ wenige Probleme gibt, ..." Warum sollte das so sein? Gibt's da Hebezeuge an den Haltestellen?? Das ist "im Westen" nicht anders, als anderswo.

  19. 38.

    Ich stimme Ihnen dabei zu! Hier geht’s nur um Aufmerksamkeit! Warum soll ein behinderter Mensch ein 49.00 € Ticket kaufen? Wenn er vom Staat ein 69.00 € Jahresticket bekommen kann! Was gültig für alle Verkehrsmittel!!! Ich würde es begrüßen diesen Artikel noch mal genau einer genauen redaktionellen Überprüfung zu unterziehen!!! Ich arbeite als Hep im Eingliederungshilfe ( Behindertpflege) ! Deshalb sind mir vielen Dinge die hier angesprochen wurden sofort spanisch vorgekommen!!!

  20. 37.

    "Sie können die Behinderte nicht verstehen ". Ich verstehe Sie nicht. Vielleicht ist die Dame sehbehindert oder sonst in ihrer Motorik eingeschränkt. Oder sie hat einfach nicht genug Geld, um sich ein Auto zu leisten. Das ist zwar schön für Ihre Nachbarinnen, als Kommentar aber eher ungenügend. MfG

  21. 36.

    @Koepenickerin: Man mag es nicht glauben, aber soll auch Menschen ohne Führerschein geben. Daran mal gedacht?

  22. 35.

    WOW! Was für ein beeindruckendes Statement, Respekt! Aber das ist auch eine Sache der Empfindung.... andere finden ihre Situation belastend und ich bin immer beim Fremdschämen, wenn ich sehe, wie gleichgültig gesunde Menschen sind. Würden sie, wenn die Rampe angelegt wird aus- und zur nächsten Tür wieder einsteigen, wäre die Zeitverzögerung minimal, aber oft braucht es erst eine Einladung vom Fahrer, bis mal Bewegung in die Menge kommt.
    P.S. als Nicht-Behinderte bin ich dankbar und habe kein Problem damit, wenn auch von meinen Steuern und Beitragen etwas für Menschen getan wird, denen es schlechter geht.

  23. 34.

    WOW! Was für ein beeindruckendes Statement, Respekt! Aber das ist auch eine Sache der Empfindung.... andere finden ihre Situation belastend und ich bin immer beim Fremdschämen, wenn ich sehe, wie gleichgültig gesunde Menschen sind. Würden sie, wenn die Rampe angelegt wird aus- und zur nächsten Tür wieder einsteigen, wäre die Zeitverzögerung minimal, aber oft braucht es erst eine Einladung vom Fahrer, bis mal Bewegung in die Menge kommt.
    P.S. als Nicht-Behinderte bin ich dankbar und habe kein Problem damit, wenn auch von meinen Steuern und Beitragen etwas für Menschen getan wird, denen es schlechter geht.

  24. 33.

    Nach mehreren Fahrten in übervollen 49 €-Zügen fahre ich regional nur noch mit dem Auto und wünsche all denen - die noch leidensfähiger sind als ich - ganz viel Spaß bei der Mobilitätswende.

  25. 32.

    Merkwürdig, dass es in anderen Städten im Westen an den meisten Haltstellen des ÖPNV für Behinderte relativ wenige Probleme gibt, aber hier in Berlin schon Senioren mit Rollatoren bei vielen Haltestellen erhebliche Probleme haben eigenständig ein- und auszusteigen. Viel Jahre liegt Berlin in der Entwicklung zurück? Gefühlt gute 30zig bis 40zig Jahre!

  26. 31.
    Antwort auf [Marion] vom 05.05.2023 um 17:44

    Arrogant, egoistisch und asozial sind die Bahnfahrer, die behinderten Mitbürgern kein Platz machen.

  27. 30.

    Leider haben sie Recht. Und leider gibt es das "ich" auf beiden Seiten. Ich durfte mal eine Woche im Krankenhaus verbringen- wegen gebrochenem Schienenbein und gesplittertem Fussknochen. Ich konnte auf dem Gehweg im Haltestellenbereich einem E-Rollstuhlfahrer nicht schnell genug ausweichen. Er beschimpfte mich und fuhr weiter. Passanten holten den RTW. Vielleicht wollte er, dass es anderen auch so geht wie ihm - ich weiß es nicht. Aber er hat es auch nicht geschafft.

  28. 29.

    Nein, Zufußgehende raus aus den Fahrrad- und Rollstuhlabteilen (inzw. meist getrennt). Keine Ahnung, wie sie darauf kommen, dass Radfahrer die Rollstuhlfahrer behindern, die verlieren im "Survival of the Fittest" nämlich auch. Wichtig wäre, den persönlichen Egoismus und ideologische Verbrämung abzulegen.

  29. 27.

    Ich - nicht behindert, aber bei Weitem keine 20 mehr - habe hin und wieder erlebt, dass eine Rampe garnicht immer nötig ist. Nämlich dann, wenn sich beim Warten auf dem Bahnsteig schon 2 Leute finden, die beim "Einfahren" helfen. Und raus geht das auch.
    Dass Behinderte einige Vorteile haben, ist in Anbetracht ihrer Einschränkungen durchaus gut und richtig. Die Nachteile darf man aber nicht ausser Acht lassen.

  30. 26.

    Es ist an jedem Wochentag so.
    Dafür muss es nicht Wochenende oder Ostsee sein.
    Und genau das ist der Punkt!

  31. 25.

    Ist jeden Tag so, egal welcher Wochentag.
    Ich bin Rollstuhlnutzende in einer Großstadt.
    Ist übrigens auch vollkommen egal welches Verkehrsmittel des #ÖPNV , ist in allen gleich Scheiße.

  32. 24.

    Danke für den Artikel!

    Unabhängig eigener Nichtbetroffenheit: Es gibt sehr löbliche bauliche Verbesserungen, doch, so mein Eindruck, hat sich die Lage tendenziell eher verschlechtert.

    Maßgeblich dafür ist:
    1. Aufzüge werden gemäß der "ereignisorientierten Instandhaltung" gewartet, sprich: der Defekt muss erstmal eingetreten sein, damit er anschließend behoben wird und das kann (ewig) dauern.
    2. Gerade in Berlin kommt es zunehmend zur so bez. "harten Abfertigung". Ohne Vorankündigung werden Warnblinkleuchten und Warnsignale geschaltet und da muss Mensch schnell sein.
    3. Sehr häufig kommt es kurzfristig zu den besagten Gleiswechseln. Das - und Pkt. 2 - ist schon für Nichtbeeinträchtigte eine Herausforderung, für Beeinträchtigte allemal.

    Barrierefreiheit scheint KALKULATORISCH unter Vorbehalt zu stehen.

  33. 23.

    Da ich auf Grund von Asthma und Herzfehler auch erheblich eingeschränkt bin kann ich alle anderen Behinderten gut verstehen.
    Es wird leider noch lange dauern einen guten ÖPNV zu bekommen. Aber Preise anzupassen ist schon mal ein guter schneller Weg. Jetzt muss noch zügig und mit Bedacht ausgebaut werden und zwar für alle.
    Gruppen mit unterschiedlichen Problemen und Interessen auszuspielen ist der völlig falsche Weg.

  34. 22.

    Ich kann denken und fahre prinzipiell nicht zu den Hauptreisezeiten …

  35. 21.

    Und wenn wir schon dabei sind, Kinderwagen raus, Koffer und sonst. Gepäck raus …

  36. 20.

    Ob ich das noch erlebe, dass der rbb etwas gutes auch gut sein läßt und nicht so lange im Nebel sucht, bis es wieder etwas zu meckern gibt, das kotzt mich echt an!

  37. 19.

    Es gibt keine Vorteile, es gibt nur einen Nachteilsausgleich. Deshalb heißt es im Grundgesetz, dass Behinderte nicht benachteiligt werden dürfen, während von Bevorzugung diesbezüglich nicht die Rede ist.

    Mir scheint, die Formulierenden des Grundgesetzes sind der Angelegenheit stärker auf den Grund gegangen als, pardon, Sie.

  38. 18.

    Freut euch doch einfach mal über das 49 Euro-Ticket als Job-Ticlet ca. 1 Euro pro Tag anstatt immer nur das Haar in der Suppe zu suchen. Es gibt keine 100% Gleichberechtigung für alle Rand-Bevölkerungsgruppen. Es wird immer auf die breite Masse mit den Maßnahmen gezielt und das ist auch gut so.

  39. 17.

    Ich kann die Behinderte nicht verstehen. In meinem Wohnhaus wohnen zwei Rollstuhlfahrer, die sich ihre Autos rollstuhlgerecht umbauen haben lassen.

  40. 16.

    WOW! Was für ein beeindruckendes Statement, Respekt! Aber das ist auch eine Sache der Empfindung.... andere finden ihre Situation belastend und ich bin immer beim Fremdschämen, wenn ich sehe, wie gleichgültig gesunde Menschen sind. Würden sie, wenn die Rampe angelegt wird aus- und zur nächsten Tür wieder einsteigen, wäre die Zeitverzögerung minimal, aber oft braucht es erst eine Einladung vom Fahrer, bis mal Bewegung in die Menge kommt.
    P.S. als Nicht-Behinderte bin ich dankbar und habe kein Problem damit, wenn auch von meinen Steuern und Beitragen etwas für Menschen getan wird, denen es schlechter geht.

  41. 15.

    Passend dazu der eingeschobene Extra-Artikel: "Kein einziger DB-Bahnhof in Brandenburg ist komplett barrierefrei" ...

  42. 14.
    Antwort auf [Marion] vom 05.05.2023 um 17:44

    "....warum schweigen wir ?" Weil mir reden niemandem geholfen ist! Augen auf und zupacken, wenn man sieht, dass ein behinderter Mensch Schwierigkeiten hat. Ich erlebe das immer wieder in der U-Bahn: der Fahrer legt die Rampe an und KEIN Mensch bewegt sich, um dem Rolli-Fahrer Platz zu machen.... kaum jemand räumt seinen Platz für einen alten Menschen, keine Mutter nimmt das Kind auf den Schoß, oft liegen Taschen auf den Sitzen...

  43. 13.

    Also ich fühle mich nicht gestört, wenn der Bahnfahrer 1 Minute länger für nen Halt benötigt, weil er die Rampe anlegen muss. Das ist ziemlich fies von dir und das ist KEINE Inklusion. Zudem sind Hindernisse für Rollstuhlfahrer ebenso Hindernisse für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen (Treppen/defekte Aufzüge).

    Und Dankbarkeit, weil die Allgemeinheit die Kosten tragen muss ist absoluter Quatsch! Auch Menschen mit Handicap zahlen Steuern, das sind nicht nur Leute bei denen alles funktioniert und/oder da ist.

    Dein Kommentar ist herablassend und widerlich. Ich hoffe nicht, dass es hier noch mehr solcher (behinderter) Menschen gibt wie dich.

  44. 12.
    Antwort auf [Marion] vom 05.05.2023 um 17:44

    "Wollen wir wirklich so leben ? Wenn nicht, warum schweigen wir ?"

    Weil es kein"wir" gibt, sondern nur "ich".

  45. 11.

    Ich weiß, das klingt jetzt sehr böse....aber da hat die Dame live und in Stereo erfahren, warum noch so viele Menschen mit dem Auto unterwegs sind....- was würde wohl passieren, wenn die alle auch noch in die ÖFFIS wollten?
    Dass die Teilhabe für Menschen mit Behinderungen teilweise schwierig ist, ist ja unbestritten, aber ich glaube, die meisten sind vernünftig genug, sich nicht an einem Freitag mit Billig-Ticket in die Bahn zu setzen....

  46. 10.

    Ob Frau Levomte da jetzt als Beispiel taugt? Die Frau legt sich schonmal der Länge nach im ICE in den Gang und weigert diesen frei zu machen, um einen Einsatz der Bundespolizei zu erreichen - und damit in die Medien zu kommen, um zu demonstrieren, wie behindertenfeindlich die Bahn sei.

    Dabei war das eigentlich die gelebte Inklusion, denn mit jedem Nicht-Behinderten wäre genauso verfahren worden.

    Defekte Aufzüge an Bahnhöfen sind übrigens seit Jahren online einsehbar, und das weiß die Dame ob ihren häufigen "Aktion" auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.

    Aber die Medien lassen sich halt von ihr immer zu gerne vorspannen.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/C%C3%A9cile_Lecomte

  47. 9.

    Ist Deutschland noch vor den ganzen Aktivisten und den Lobbyisten zu retten ?
    Ich glaube nicht, wenn ich diesen Artikeln lese !
    Nun ist das € 49,00 Ticket auch schon wieder eine Gefahr für eine bestimmte Menschengruppe. Ich habe in den Regionalbahnen bis jetzt immer erlebt, dass man dieser Menschengruppe geholfen hat beim Einstieg und bei der Platzwahl, egal wie voll der Zug war.
    Deutschland schafft sich ab mit der ewigen Unzufriedenheit und dem Genörgel.

  48. 8.

    Irgendwann ist es auch mal genug mit den Forderungen. Wenn ein Behinderter die U Bahn stoppen kann (Rampe wird angelegt) und 100te Passagiere behindert bzw. an der weiteren Fahrt gehindert werden, stimmt was nicht. Wir haben als Behinderte schon genügend Vorteile. Die AKTIVISTEN sollten mal ihre Einschränkungen annehmen. Immerhin muss die Allgemeinheit die Kosten für unsere Vorteile tragen.

  49. 7.

    Ich kann diese Menschen mit Behinderung vollkommen verstehen.....Räder raus aus dem Zug wenn Rollstuhlfahrer einsteigen müssen oder wollen.
    Und ja Menschen mit Behinderung haben Vorrang.

  50. 6.

    Ich habe das Ticket zwar auch,werde es mir aber verkneifen,mich in übervolle Züge gen Ostsee oder sonstwo hin an den Wochenenden zu quetschen Das muss ich mir nicht antun.Immerhin hat die Bahn und andere Unternehmen die Menschen befördern noch viel zu tun,um Fahrgäste entspannt von A nach B zu fahren.Das wird noch sehr,sehr lange dauern

  51. 5.

    wie üblich - Alles NICHT durchdacht
    als Behinderter muss ich Taxe nehmen und mit ICE oder so fahren
    da oft zu teuer-- Bin ich meist auf " Balkonien "
    traurig, aber wahr

  52. 4.

    Richtet sich die Kritik nun an das Deutschlandticket oder an den Verfall des Anstandes für ältere und gebrechliche Personen Platz zu machen. Für Personen im Rollstuhl ist es nicht nur eine Frage des Anstandes, sondern in dem Beförderungsbestimmungen vorgegeben. Wenn als Ersatz nur alte Züge verfügbar sind, kann man froh sein, dass hierfür auch das Personal bereitsteht. Unsere Welt ist nicht perfekt aber es hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. Nur Wunder geschehen schneller…

  53. 3.

    Ja das wird schwierig wenn ich an das letzte Wochenende und die Fahrt im, sicher auch ohne Buchmesse, viel zu kleinen RE von Halle nach Leipzig denke. Zumindest umfallen konnte man nicht.
    Da hätte das nicht besonders lustige „Cartoon“ im Spiegel zum indischen Bevölkerungsrekord auch mit einem deutschen Zug gut gepasst.

  54. 2.

    Wenn man sich im Ausland aufhält (z. B. UK) merkt man erst, wie rückständig und geradezu primitiv Deutschland doch ist. Pünktlichkeit der Bahnen, barrierefreie Zugänge, aber auch Digitalisierung - man staunt, dass die Deutschen überhaupt aufrecht gehen! Ein Entwicklungsland. Einfach nur peinlich!

  55. 1.

    Danke für den Artikel!

    Auch als Nichtbetroffener, der aber Einblick "in diese Materie" hat, kann ich das eklatante Defizit nur bestätigen. Die Alltagspraxis ist eher schlechter geworden, abseits baul. Verbesserungen:

    1. Die vernachlässigte Instandhaltung bei derlei Anlagen, gemäß des Mottos "Ereignisorienierte Instandhaltung": Der Defekt muss erst einmal eingetreten sein, damit er schließlich repariert werden kann. Das kann dauern.
    2. Die so bez. "harte Zugabfertigung", v. a. in Berlin: Warnsignale und Warnblinken geschehen ohne Vorankündigung. Da müssen einschlägige Menschen schnell sein, wollen sie nicht eingeklemmt werden.
    3. Das abrupte Bekanntgeben von Änderungen, von einer Minute auf die andere, was schon für Menschen ohne Einschränkungen eine Herausforderung ist.

    Barrierefreiheit unter Vorbehalt.

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