Viele Zwischenfälle in Nordbrandenburg - Brandenburger Polizei rückt am "Herrentag" zu Dutzenden Einsätzen aus

Fr 19.05.23 | 18:34 Uhr
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Einsatzkräfte der Polizei räumen Parties im Volkspark Friedrichshain.(Quelle:Morris Pudwell)
Bild: Morris Pudwell

Betrunkene, Techno im Park und ein paar Zähne weniger: Himmelfahrt verlebten einige Herren in der Region mehr als nur ausgelassen. Die Polizei hat am Freitag Einzelheiten zu einigen Feiertags-Tiefpunkten mitgeteilt.

An Himmelfahrt, dem sogenannten Herrentag, ist es in Brandenburg zu mehreren Fällen von Körperverletzung und Ruhestörung gekommen. In der Prignitz und in Ostprignitz-Ruppin musste die Polizei insgesamt 100 Mal ausrücken. Nach Angaben der Polizei wurden am Donnerstag mehr Delikte festgestellt als in den vergangenen Jahren.

Bei mindestens vier Einsätzen in der Prignitz - in Pritzwalk sowie in den Bereichen Wittenberge und Perleberg - gerieten demnach Betrunkene aneinander. In Hinzdorf wurden einem Mann bei einer Schlägerei zwei Zähne ausgeschlagen. Etwa 15 Menschen wurden verletzt, einige mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

Außerdem wurden bei Lenzen, Wittenberge (beide Prignitz) und bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) Traktorgespanne gestoppt, die entweder kein Kennzeichen hatten oder nicht für den Verkehr zugelassen waren.

Polizei nimmt Betrunkene in Eberswalde in Gewahrsam

In Eberswalde (Barnim) attackierte ein Mann nach Angaben der Polizei mehrere Beamte und verletzte sie leicht. Die Polizisten seien am Donnerstagabend auf den 25-Jährigen aufmerksam geworden, weil er sich bei einem Streit in einer Gruppe besonders aggressiv gezeigt habe, teilte die Polizei am Freitag mit.

Sie hätten ihm einen Platzverweis erteilt. Der Betrunkene habe mehrfach in Richtung der Polizisten getreten und einen Beamten im Gesicht getroffen. Auch als der Mann in Gewahrsam gebracht wurde, sei er kaum zu bändigen gewesen - dabei habe er zwei Polizisten leicht verletzt. Die Polizei nahm einen weiteren betrunkenen Mann in Gewahrsam, der einen Platzverweis ignoriert habe.

Flaschenwürfe gegen Polizeifahrzeuge in Friedrichshain

In Berlin sei der "Herrentag" weitgehend ruhig verlaufen, teilte die Polizei dem rbb am Freitag mit. Demnach gab es nur im Volkspark Friedrichshain größere Einsätze. So musste dort zwischen 21 und 23 Uhr eine Technoparty mit 200 Personen am Großen Bunkerberg aufgelöst werden.

Etwa 3.000 teils stark alkoholisierte Menschen hätten außerdem in Kleingruppen rund um den Kletterfelsen und den Volleyballplatz gefeiert. Nach Angaben der Polizei wurde auch diese Ansammlungen aufgelöst.

Vereinzelt sei es dabei zu Straftaten gekommen. So seien Polizisten beleidigt und ein Einsatzfahrzeug durch einen Flaschenwurf beschädigt worden. Mehrere Personen wurden festgenommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.05.2023, 5 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Ich war auch im Friedrichshain. Es ist schon verständlich, dass die Polizei geräumt hat, aber:
    Die Musik war super, die Stimmung fantastisch, die Menschen ausgelassen. Einfach eine Menge Leute, die Lust auf andere Leute hatte und sich so zusammengefunden hat. Wie schön, dass wir in einer Großstadt leben, in der man dafür nichts anmelden muss, sondern einfach hingehen und genießen kann! Ehrlich gesagt sind das Momente, für die ich arbeiten gehe, für die die ich C ausgehalten habe. :-)

  2. 14.

    Faszinierend. Der Artikel geht hauptsächlich über Brandenburg, aber alle Kommentare nur über Berlin. Findet es niemand merkwürdig, dass die Brandenburger sich die Zähne ausschlagen, während man in Berlin einfach nur feiern will?!

  3. 13.

    Wir fuhren vorsichtig an der dunklen Masse, die aus dem Park quoll vorbei.. Es hingen beiderseits der Straße Menschen über den Geländern. Woher kommen die alle? Da war mir gleich klar, dass wir die nächsten Tage nicht in den Park zu gehen brauchen. Den Blick in die Büsche, Scherben und Spritzbesteck möchte ich meinen Kindern nicht erklären müssen.

  4. 12.

    @Karin B. aus Berlin-Friedrichshain
    Ich habe keinen der von Ihnen benanntem Patyvolk "Demokratie" schreien, noch auf ihre "Selbstbestimmung pochen gehört.
    Wer weiß, was Sie gehört haben.
    Und: wer geht als Berliner noch in den Mauerpark, wo sich nur Zugereiste und Touristen tummeln?

  5. 11.

    Ach ja, Sperrstunde, Gedudel, Ruhestörungen, Nachtruhe, Polizei ....
    Sag' das mal einer den Füchsen, die sich hier fast jede Nacht kloppen, dann mischt sich noch 'ne Kuh ein, so'n Schaf gibt auch noch seinen Senf dazu und der Hofhund macht die Pferde wach. Leute DAS ist ein Konzert - aber irgendwie auch schön.

  6. 10.

    Auf der einen Seite schreit das Partyvolk nach Demokratie und Selbstbestimmung, auf der anderen Seite lassen sie dann nach ihren Parties in den Parks überall ihren Müll zurück, allerdings nicht in den dafür vorgesehenen Behältnissen. Man muss nur mal beispielsweise nach einem Wochende in den Mauerpark gehen. Wahrscheinlich haben sie nie gelernt, ihren Müll allein wegzuräumen und machen sie es zuhause genauso. Feiern und Parties veranstalten macht unbestritten Spaß, doch es geht auch zivilisierter. Doch DAS ist Berlin.

  7. 9.

    Passt bloß auf,das unser " Friddi" kein zweiter "Görli" wird. Im Friddi haben wir schon als Kinder gespielt und getobt.. .achtet diesen schönen Park und überlasst ihn nicht dem Partyvolk !!!!!

  8. 8.

    Können sie sich vorstellen, dass es auch in Berlin Menschen gibt,die früh aufstehen und zur Arbeit müssen ? Auch wenn sich nur einer gestört fühlt, muss die Polizei für Ruhe sorgen
    (Ab 22.00 ).....und das ist gut so!!!!!

  9. 7.

    Feiern ist natürlich kein "Blödsinn" und wohl gut, dass wir beide nichts zu sagen haben. Ich würde die "Nachtruhe" von 22 Uhr auf frühestens 01 Uhr schieben, dafür aber immerhin Ohropax für lau einführen.

  10. 6.

    Die können ja feiern, dass muss doch aber nicht gleich immer in Koma-Saufen ausarten. Und wenn die Leute unbedingt auf Techno stehen, sollen sie 'n Club aufsuchen. Großstadt hin oder her, aber das Gedudel muss man niemanden draußen nach 22 Uhr zumuten.

  11. 5.

    Hier wird die öffentliche Sicherheit (Sicherheit der Feiernden und anderer, Risiko der Eskalation von Konflikten unter Alkoholeinfluss) und potenzielle Beschädigung öffentlichen Eigentums (Grünanlagen im Park, Müll)eine Rolle gespielt haben. Wird eine Party von einem kommerziellen Veranstalter gemanagt, gibt es geeignete Gelände, Sicherheitskonzepte und Logistik für Müll, etc. Die "wilden" Partyfreunde/-freudinnen dürften sich darüber selten Gedanken machen. Und es gibt gesetzlich festgelegte Ruhezeiten, auf die alle ein Recht haben. Auch Großstädter.

  12. 4.

    Warum können sie diesen Blödsinn nicht anmelden? Dann wäre das alles sicher kein Problem gewesen.
    Naja gut - viele müssen Freitag, Sa, So, Mo usw. arbeiten, die können einfach nicht nachdenken.
    Es gibt tatsächlich Leute die in unserem Berlin noch ARBEITEN und schlafen müssen.
    Es hat nicht jeder frei.
    Am besten wieder wie damals die Sperrstunde, 22 Uhr alles runter von der Straße aus Solidarität ggü der fleißigen Bevölkerung.

  13. 3.

    Super Idee. Und überall Kameras wäre auch toll. Dann sind wir vieel sicherer. Diese ganze Feierei hält eh nur von der Arbeit ab, worauf es ja eigentlich im Leben ankommt. Hier nehme ich doch mal ihren Namen als Programm, so das genehm ist - Nixda!

  14. 2.

    Alles gehört verboten! Jegliche Arten von großen Feiern; Saufen an Himmelfahrt, Böllern an Silvester! Dann sparen wir uns ganz viel Ärger.

  15. 1.

    Ich finde es schlimm, dass solche Veranstaltungen aufgelöst werden und überhaupt aufgelöst werden dürfen. Berlin ist eine Gr0ßstadt und da gehören auch solche Partys dazu. Anzeigen wegen Ruhestörung sollten generell nur verfolgt werden, wenn eine bestimmte Anzahl an Beschwerden, abhängig von der Anwohnerdichte, eingehen, um "Berufsnörglern" gleich die Butter vom Brot zu nehmen.

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