Neues Konzept - Deutlich weniger Straftaten bei Baumblütenfest in Werder

Di 02.05.23 | 18:23 Uhr
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Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (l) sitzt zusammen mit der neuen Baumblütenkönigin Doreen Vogler beim Festumzug des Baumblütenfestes Werder in einem Auto. (Quelle: dpa/Michael Bahlo)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.05.2023 | Stefanie Brockhausen | Bild: dpa/Michael Bahlo

Nach der Neuausrichtung des Baumblütenfestes in Werder an der Havel (Potsdam-Mittelmark) ist die Zahl der Straftaten stark gesunken. "Das 144. Baumblütenfest war seit vielen Jahren das sicherste überhaupt", teilte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) beim Abschlusstag des zehntägigen Festes am Montag mit.

56 Besucher von Festgelände verwiesen

Die Gesamtzahl der registrierten Straftaten sei mit etwa 100 im Verhältnis zu den vorangegangenen Baumblütenfesten sehr stark rückläufig gewesen, konkretisierte die Polizeidirektion West am Dienstag.

Unter den Delikten seien Körperverletzungen, Drogendelikte und Widerstand gegen Beamte gewesen. 56 Besucher wurden von der Polizei vom Festgelände verwiesen. "Die Anzahl notwendiger polizeilicher Freiheitsentziehungsmaßnahmen gegen Straftäter oder Störer blieb sogar im einstelligen Bereich", teilte die Polizei mit.

Noch 2019 registrierte die Polizei fast 500 Straftaten - darunter allein über 100 Körperverletzungen. Danach war das Fest unter anderem wegen der Corona-Pandemie drei Jahre lang ausgefallen.

Die Bundespolizei, die für Sicherheit in Zügen und an Bahnhöfen zuständig ist, teilte am Dienstag mit, dass sie in diesem Jahr 19 Straftaten registriert habe, im Vergleich zu 150 beim letzten Baumblütenfest. Zur An- und Abreise nutzten demnach 89.000 Besucherinnen und Besucher das Angebot der Ostdeutschen Eisenbahngesellschft (Odeg), vor vier Jahren waren es 189.000. An den Schwerpunkttagen waren 400 Bundespolizisten im Einsatz, um eine sichere An- und Abreise zu gewährleisten.

Neuausrichtung nach negativen Schlagzeilen

Die Veranstaltung war in der Vergangenheit wegen Alkoholexzessen und Gewalt in die Schlagzeilen geraten. In diesem Jahr hatte die Kleinstadt erstmals auf ein neues Konzept für das traditionsreiche Fest gesetzt: Geplant war eine kleinere und traditionsbewusstere Veranstaltung mit mehr Kultur.

Baumblütenkönigin Doreen Vogler sagte rbb24 am Montag, vielleicht sei die Verkleinerung für einige Besucher etwas zu stark ausgefallen. Man werde sich nach dem Fest zusammensetzen und alles überdenken, um das Konzept für das nächste Fest zu optimieren.

Seit 1879 laden Obstbauern in Werder die Besucher ein, sich auf ihren Plantagen umzusehen und die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen und Beerensträuchern zu feiern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.05.2023, 19:30 Uhr

19 Kommentare

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  1. 18.

    'Erlebnisorientierte" Besucher mögen es als langweilig empfinden, wenn die Zahl der Gewalttaten zurück geht. Rauschgift als 'Fest" zu verkaufen gehört ja zu deutschen Gewohnheiten, gern als Tradition bezeichnet. Flucht aus dem Alltag hat Konjunktur. Aggressiv sind dabei überproportional Trinker. Zähle die leeren Flaschen an der Autobahn..

  2. 17.

    Man kann es nicht allen recht machen. Muss man auch nicht. Bleibt der ursprüngliche Charakter der Blüte erhalten, werden die kommen, die das schätzen. Das reicht dann auch.

  3. 16.

    Jo weniger Straftaten, aber extrem weniger Besucher-
    Mein Fazit nach Einer Stunde- Langweilig und überteuert.
    Wir sind darauf nach Potsdam Centrum und haben und da unterhalten.
    Als über 60 Jähriger werde ich wohl nie wieder Werder zum Baumblütenfest aufsuchen.

  4. 15.

    Für eine Flasche Wein für 12€ bekommt man woanders viel mehr geboten. Und warum haben die da so massig Japanische Kirsche angepflanzt. Die duftet nich mal. Glatt für die Katz.

  5. 14.

    Es mag ja das friedlichste Fest seit Jahren gewesen sein. Aber es war auch das langweiligste. Für die paar versprengten Stände und die Minibühne auf der Insel lohnt die eine Stunde Anfahrt definitiv nicht.

    Ich bin seit der Wende fast jedes Jahr auf der Baumblüte gewesen. Wenn das "Konzept" so bleibt wie jetzt, war's das für mich.

  6. 13.

    Ach, das waren doch nur mal wieder die Berliner. Brandenburger machen sowas nicht.
    Grundsätzlich.

  7. 12.

    Viele Jahre sind wir mit verschiedenen Besuchern aus dem In- und Ausland gerne auf das Fest. Mit dem Schiff vormittags von Potsdam angereist und am Nachmittag zurück. Incl. Anfahrt war es jedes Mal ein schönes Erlebnis. Exzesse haben wir nie festgestellt, was natürlich an der Uhrzeit liegen kann und auch den Bahnhof/Züge haben wir nicht erlebt. Ein paar Jugendliche, die sich bezüglich des Obstweins zu viel zugemutet hatten, waren alles, was wir mitbekommen haben.
    Dieses Jahr wieder mit einer ganzen Truppe hin und es war uns unseren Gästen gegenüber eher peinlich, hatten wir den Mund aufgrund der früheren Feste zu voll genommen. Kaum Stände, auf der Brandenburger Str. gar nichts, keine Verbindung des Festes zu den charmanten Gärten Hoher Weg oder der Bismarckhöhe, nur noch ein Drittel der Stände an der Uferstraße. Der Besuch war nett, aber den Aufwand und Kosten der Anreise wert. Bleibt das Konzept so, dann werden wir zukünftig leider fern bleiben. Vielleicht ist das so gewollt?

  8. 11.

    Unabhängig von früherern Auseinandersetzungen ... Wegen den paar Ständen lohnt sich die weite Fahrt nicht mehr.

  9. 10.

    Das Problem mit Alkohol und Randale kann man ganz leicht lösen.
    Der Re 1 in Richtung Magdeburg hält zu Baumblüte nicht mehr in Potsdam, Werder und Brandenburg.
    Obwohl, Potsdam sehe ich Kritisch.

  10. 9.

    Sie haben Recht, es muss Veränderungen geben. Mehr Kulinarisches, mehr für Kinder (aber nur für Kinder),mehr Toiletten (besonders für Frauen)und keine Textilienstände mehr. Lieber mehr Handwerk und Sachen aus der Region. Dazu müssten auch die Preise für Wein und Bier noch angehoben werden. Dann fällt das Saufklientel weg und es wird das was es sein soll, ein Familienfest.

  11. 8.

    Man wollte doch erstmal einen Punkt für einen Neustart setzen. Im nächsten Jahr fällt das Fest bestimmt noch optimierter und auch größer aus. Wobei sicher auf Anregungen von diesjährigen Besuchern in die Planung mit einfließen, Teichert.

  12. 7.

    Um in Kontakt zu kommen ist das eine gute Gelegenheit. Es funktioniert wirklich.

  13. 6.

    Ja das ist schon schlimm mit diesen Alkoholexzessen und der Randale da auf dem Land. In Werder. Da muss die Polizei mal richtig hart durchgreifen. Das sind ja Zustände. Kennt man denn die Vornamen von diesen Kriminellen? Also das man vielleicht mal gezielte Sozialarbeit machen kann? Da sind doch auch die Eltern gefragt. Was ist denn das für eine Erziehung? Da scheinen mir ja eine Menge Abgründe mit hübschen Vorgärten und adrett drapierten Gardinen kaschiert zu werden. Ganz schön subversiv. Wer finanziert die? Diese ländlichen Volksfeste werden wirklich zu lasch von der Polizei gehandhabt. Man sollte sie dicht mit Video überwachen. Da hat man dann Beweismaterial von diesen trinkenden Zusammenrottungen.
    Möglicherweise könnte man auch was mit Präventivhaft machen. Also man kennt ja seine Pappenheimer und dann schreitet man halt mal vorher ein. Ich kann nur sagen: Durchgreifen!

  14. 5.

    Warum fährt man dort hin?

  15. 4.

    Es war früher tatsächlich besser , es war zwar gut organisiert aber eben auch sehr klein zu früher .
    Wenn es nicht wieder größer veranstaltet wird gehe ich nicht mehr dahin habe schließlich etwas über 2 Stunden bis dahin

  16. 3.

    Schon alleine wegen der Alkoholekzesse und der damit verbundenen Gewalt ist es ein Grund für mich dort nicht hinzugehen. Verprügeln lassen kann ich mich auch in Kreuzberg, Neukölln oder Wedding.

  17. 2.

    Sehe ich auch so, aber heute müssen die "Bälger" ja überall mit hin geschleppt werden.

  18. 1.

    Die Blüte war noch nie ein Fest für kleine Kinder. Es muss auch anderes mal geben. Aus gutem Grund.

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