Monatelange Bauarbeiten - Bahnstrecke Berlin-Hamburg wird schon 2024 eingeschränkt

Fr 09.06.23 | 15:47 Uhr
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Reisende eilen am frühen Morgen zu einem ICE am Hauptbahnhof. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: Antenne Brandenburg | 09.06.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Im Jahr 2025 soll die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg generalsaniert werden. Doch schon im kommenden Jahr gibt es umfangreiche Bauarbeiten - und Behinderungen im Bahnverkehr über Monate.

Auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg werden Bauarbeiten im kommenden Jahr monatelang zu Umleitungen und längeren Fahrzeiten führen. Vom 16. August bis 14. Dezember 2024 sollen 100 Weichen und 74 Kilometer Gleise erneuert werden, wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte.

Der Fernverkehr müsse daher umgeleitet werden, entsprechend sei mit längeren Fahrzeiten zu rechnen. Auch im Regional- und Güterverkehr werde es zu Einschränkungen kommen.

Generalsanierung der Strecke folgt 2025

Die Baumaßnahme gehört nicht zum Generalsanierungskonzept, mit dem in den kommenden Jahren zahlreiche Strecken grundlegend modernisiert und dafür jeweils rund sechs Monate gesperrt werden sollen. Die Strecke Hamburg - Berlin soll 2025 generalsaniert werden - sie ist daher in dem Jahr vom 6. Juni bis 13. Dezember erneut dicht.

Die nun anstehenden Arbeiten lassen sich nach Bahn-Angaben nicht auf 2025 verschieben: "Es gibt klare Fristen für die Instandhaltung der Infrastruktur. Deshalb müssen die Baumaßnahmen im kommenden Jahr stattfinden", hieß es.

Ausmaß der Verzögerungen noch unklar

Die Strecke zwischen der Hauptstadt und Hamburg gehört mit 230 ICE-, Regional- und Güterzügen und bis zu 30 000 Reisenden pro Tag zu den wichtigsten Städte-Direktverbindungen in Deutschland. Bei umfangreichen Bauarbeiten auf der Strecke im Herbst und Winter 2021 wurde der Fernverkehr über Stendal und Uelzen umgeleitet, was zu 30 Minuten mehr Fahrzeit führte.

Zu den Verzögerungen im kommenden Jahr teilte die Bahn noch keine genauen Zahlen mit. Die Fahrpläne würden derzeit noch erstellt, hieß es.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.06.2023, 18:00 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Wenn ich etwas über Gleisbaumaßnahmen lese, frage ich mich, wo ist der Fortschritt seit den 80'ern geblieben? Es gab schon damals Schnellumbaumaschinen SUM-Q, die konnten viele Meter pro Stunde komplett erneuern. Schiene, Schwelle, Schotterbett, in einem Rutsch. Weichen wurden in Nachtbaustellen ersetzt. Was ist heute anders? Kabel im Gleis? Feste Fahrbahn? Diese ist nicht reparabel, weil ein Monolith. Genauso wie die Beton-Autobahnen. Immer kompletter Abriss und Neubau. Unverständlich!

  2. 9.

    Ich wohne in Berlin und arbeite bei einem großen, bundesweit tätigen Schienenverkehrsunternehmen in Hamburg. Bei allem Verständnis für nicht vorhandene Kenntnisse von Laien, aber es gibt für derart komplexe Herausforderungen leider keine einfachen Lösungen. Die Privatisierung der Bahn verpflichtet sie zu Wirtschaftlichkeit. So folgte ein Modernisierungsstau. Jetzt werden diese politisch gefordert, die Bahn legt los und die Menschen sind wieder unzufrieden. Das ist hier die Satire.

  3. 7.

    Wie würde das eigentlich ablaufen wenn der „Besitzer“ der Strecke nicht gleichzeitig ihr Nutzer wäre sondern diese Infrastruktur nur zur Verfügung stellt und prinzipiell nur als Dienstleistung an die Betreiber anbieten müsste?

  4. 6.

    Wir haben gerade erst gebaut, jetzt bauen wir gleich nochmal und wenn wir damit fertig sind beginnen wir mit der Sanierung……
    Sorry, das ist zuviel Satire auf einmal!

  5. 5.

    Ich fahre 2x im Monat beruflich morgens nach HH und abends wieder zurück.
    Wenn sich die Fahrzeit 2024 und 25 jeweils für mindestens 5 - 6 Monate um 45 - 105 Minuten verlängert stellt sich die Frage, ob die Bahn die Ticketpreise auch dementsprechend nach unten korrigiert.
    Vermutlich wird aber 'Das Buchungssystem' feststellen, dass durch den Umweg über Stendal mehr Kilometer zurück gelegt werden und die Preise eher nach oben anpassen.

  6. 4.

    Wenn die Strecke ohnehin gesperrt werden muss, warum die Generalsanierung nicht einfach vorziehen?

  7. 3.

    Erst sperren wegen Ausbau auf höhere Geschwindigkeit - jetzt schon wieder Sanierung.
    Offenbar hält das Material die gewünschte Beanspruchung nicht aus.
    Da als wurde etwa mehr als eine Milliarde investiert, um 15 Minuten eher in Hamburg zu sein. Die Fahrzeit soll dennoch länger gewesen sein, als mit dem „Fliegenden Hamburger“ in den dreißiger Jahren.
    Wohin fährt das? Paar Jahre fahren - dann wieder ewig Baustelle. Auf der Autobahn sieht’s ähnlich aus.

  8. 2.

    Die Strecke zwischen Stendal und Ülzen ist überwiegend eingleisig. Deshalb werden dann dort deutlich weniger Regionalzüge fahren. Schlecht für Nutzer des Deutschland- Ticket.
    Beim letzten Mal galt der Regionaltarif auch auf den ersten Kilometer nach Ülzen. Das führte zu stark verbilligten ICE- Tickets zwischen Hamburg und Berlin, wenn man suchte und geschickt gebucht hat.

  9. 1.
    Antwort auf [Marion] vom 09.06.2023 um 16:24

    Nö, ich nehme den Flix-Bus von Berlin

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