Techno-Parade - BSR sammelt nach "Rave the Planet" 165 Kubikmeter Abfall ein

Mo 10.07.23 | 16:57 Uhr
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Archivbild: Müll und Flaschen liegen am Sonntagnachmittag im Tiergarten entlang der Route der gestrigen Technoparade «Rave the Planet». (Quelle: dpa/C. Soeder)
Bild: dpa/C. Soeder

Die Raver bei der Techno-Parade "Rave the Planet" haben am Wochenende haufenweise Müll liegenlassen. Vor allem Glasflaschen häuften sich. Die Berliner Stadtreinigung zieht eine Bilanz - in der allerdings gar nicht der ganze Müll erfasst ist.

Bei der Techno-Parade "Rave the Planet" ist nach Angaben der Berliner Stadtreinigung (BSR) mehr Müll angefallen als im Vorjahr. Auf der Demo-Strecke Straße des 17. Juni seien nach der Veranstaltung rund 165 Kubikmeter Abfall eingesammelt worden, teilte das Unternehmen am Montag auf Twitter mit.

Zum Vergleich: Am Neujahrstag 2023 sammelte die BSR 520 Kubikmeter Müll ein - allerdings an mehreren Orten wie am Brandenburger Tor, an großen belebte Straßen wie dem Kurfürstendamm, der Schönhauser Allee oder dem Hermannplatz.

Die BSR sammelte am Samstag etwa 30 Kubikmeter mehr ein als im Vorjahr. Nach Einschätzung des Unternehmens blieben wieder viele Glasflaschen zurück - und dadurch auch viele Glasscherben. "Das war bereits im Vorjahr ein Problem", sagte ein Sprecher. Konkrete Angaben zur Glasmenge seien nicht möglich.

Müll und Schäden im Tiergarten - Kosten trägt der Bezirk

Die BSR war nach eigenen Angaben mit rund 140 Beschäftigten und 55 Fahrzeugen im Einsatz. Die Bilanz des Unternehmens bezieht sich allerdings nur auf Straße - der Müll, den die Raver im Tiergarten selbst hinterlassen haben, ist dabei nicht mit eingerechnet. Für die Reinigung der Grünflächen sei nicht die BSR, sondern das Bezirksamt Mitte zuständig, so der Sprecher.

Der Bezirk teilte auf Nachfrage von rbb|24 mit, seit Montagmorgen seien die Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA) mit der Müllbeseitigung beschäftigt. Die Kosten für die Schäden und die Beseitigung des Mülls ließen sich noch nicht beziffern - diese müsse der Bezirk tragen.

Veranstalter rief zur Müllvermeidung auf

Rund 200.000 Menschen hatten nach Polizeiangaben an der Demo-Parade "Rave the Planet" teilgenommen, die Veranstalter sprachen von etwa 300.000 Teilnehmern.

Die Veranstalter hatten im Vorfeld Umweltschutz und Müllvermeidung als eines ihrer Anliegen genannt und für Sonntag Freiwillige für eine Reinigungsaktion im Tiergarten aufgerufen. "Aber offenbar mit mäßigem Erfolg", hieß es vom Bezirk Mitte. Am Nachmittag waren in den Parkanlagen noch haufenweise Essensreste, Plastikbecher, Flaschen und Scherben zu finden.

Sendung: Fritz, 10.07.2023, 14 Uhr

70 Kommentare

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  1. 70.

    Und im Tiergarten leben auch diverse Tierarten, die die ständigen Störungen durch allerlei rund ums Jahr stattfindenden Veranstaltungen bestimmt sehr goutieren...

  2. 69.

    Das haben Sie nicht richtig verstanden. Die sehen ihre Mission darin, übrigens genauso, wie die Klimakleber, für Umweltschutz und Müllvermeidung zu "kämpfen", aufzurütteln und Zeichen zu setzen. Und ein vermüllter Tiergarten ist wahrlich ein beeindruckendes Zeichen.
    Für die Umsetzung der Forderungen sind allerdings immer die anderen zuständig.

  3. 68.

    Egoistische Müllgesellschaft. Scheint dem Zeitgeist ztu entsprechen.

  4. 67.

    Auf dem Karneval der Kulturen waren die Tonnen längst nicht voll, aber die Gasflaschen wurden dennoch drumherum gestellt (wenn überhaupt). Wahrscheinlich für Sammler, die aber nur Plaste sammeln, weil mehr Pfand drauf...
    Es ist so: Es ist den Leuten SCHEIßEGAL!

  5. 66.

    Das liegt daran, dass die Strafen für weggeworfenen Müll dort sehr empfindlich sein können. Und da dort alles videoüberwacht ist, findet man Übeltäter schnell. Könnte man hier auch endlich mal einführen. Ach nee, geht ja nicht...das Alibi des Datenschutzes.

  6. 65.

    Offenbar sind Sie doch nicht "Herr der Lage". Sonst wüssten Sie, dass ausschließlich der Veranstalter für die KOMPLETTE Organisation verantwortlich war. Doch die waren ja bis zum Schluss unfähig. Es war (wieder einmal) ein Fehler, mit dem vorhanden Konzept die Erlaubis zu erteilen. Das Ergebnis war also vorgrogrammiert.

  7. 64.

    Korrekt. Für diese Organisation ist jedoch ausschließlich der Veranstalter zuständig, nicht die Stadt. Schon mal darüber nachgedacht?

  8. 63.

    "...Die Veranstalter hatten im Vorfeld Umweltschutz und Müllvermeidung als eines ihrer Anliegen genannt und für Sonntag Freiwillige für eine Reinigungsaktion im Tiergarten aufgerufen. "Aber offenbar mit mäßigem Erfolg"..."

    Feiern ja, aber wenn´s um´s arbeiten/Müll aufsammeln geht...sind die Raver meist längst wieder in ihren Heimatkaffs.
    Zukünftig bitte nur mit Eintrittsgeld, damit davon dann die Kosten für die Müllbeseitigung gedeckt sind!

  9. 62.

    Jeder, der gegen diese Veranstaltung wa, hat bestimmt auch DAS gemeint: die Hinterlassenschaft der Raver und die Zumüllung des Tiergartens und der Straße. Die Kosten für die Entsorgung sollten uneingeschränkt dem Veranstalter in Rechnung gestellt werden. Genug Spenden wurden ja für die Veranstaltung gesammelt. Und sollte zukünftig wieder eine solche "Parade" in Berlin abgehalten werden dürfen - dann nur unter der Bedingung, dass der Veranstalter selbst für die Entsorgung sorgt - und nicht der Berliner Steuerzahler für die Partywütigen. Manchmal frage ich mich, ob Die in ihrem Zuhause auch alles umherschmeißen. Wo waren da die Mitglieder der "Letzten Generation"? Haben bestimmt mitgefeiert...Scheinheilig.

  10. 61.

    Wenn die Feiernden zumindest im Ansatz guten Willen zeigen und den Müll wenigstens nur in der Nähe der Papierkörbe ablegen würden anstelle den vielfach einfach fallen zu lassen, auch im Tiergarten, nicht nur auf der Straße. Daran hapert es aber nicht nur bei den Ravern. Clara Herrmann überlegt, die Papierkörbe in den Parks von XHain ganz abzuschaffen.

  11. 60.

    Nein, das tut er nicht. Es ist allerdings immer so, dass der Müll einfach liegengelassen wird, das weiß man vorher. Die Raver wollen feiern, tanzen und trinken und nicht den Müll mit sich herumschleppen. Es muss einfach viel mehr Möglichkeiten zum Entsorgen geben, wenn man schon so eine Veranstaltung plant.

  12. 59.

    "Straßen wie ..." steht im Text. Die sind nur exemplarisch aufgeführt. Links mit weiterführenden Infos hat der RBB rot hinterlegt.

  13. 58.

    Na aber so eine Überraschung. Da kommt man einfach nicht vorher darauf. Eine viertel Mio. Menschen und wieder mal kein Müllkonzept. Immer wieder das gleiche Spiel.

  14. 57.

    Dann darf man, Ihrer Logik folgend, auch alles, was man so unterwegs einkauft, unterwegs auch wegwerfen?
    Es ist meineserachtens ein Zeichen von schlechter, bis keiner guten Erziehung, fast schon asi, seinen Müll einfach irgendwo im Tiergarten wegzuschmeißen, nur um egoistisch zu feiern, eine unbenannte Liebe für sich einzufordern, und die Natur zu hassen. Tolle Nummer auch.
    Daher sollte die BSR dem Veranstalter die Rechnung stellen, wenn der zu blöd ist, vernünftige Kozepte zu erarbeiten und seine Teilnehmenden nur mit leere Appellen zu belegen. Sieht man ja, was aus der Sache geworden ist - nüscht sinnvolles. Ich hoffe, die verantwortlichen Stellen im Senat und dem Bezirk werden dies in ihre Entscheidungsfindung für ein Folge"event" mit einbeziehen.

  15. 56.

    Na,wenn das keine Entschuldigung ist das ganze Zeug einfach in die Gegend zu schmeißen. Ach nein , Schuld hat ja die Stadt, die hätte ja vorher nur mehr Mülltonnen aufstellen müssen. Eine hübsche Entschuldigung, für Egoismus und Rücksichtsloses Verhalten.

  16. 55.

    Ja, aber nur ein ganz geringer Anteil der Allgemeinheit. Mit Allgemeinheit meinte Hara sicherlich ca. 3,85 Mio Berliner. Zieht man davon ca. 100.000 Feiernde ab, denn die anderen 100.000 waren bestimmt Angereiste von sonstwo her, dann steht sehr wohl die Gemeinschaft für ein paar Leute, die alles vermüllen, gerade.

    Und genau das ist es, was die meisten nicht schön und nicht gerecht finden.

  17. 54.

    "..das ist doch Sache des Veranstalters, der das umsetzen muss, notfalls mit Eintritssgeldern eintreiben..." Ja, dann bitte auch Silvester am Brandenburger Tor, die bekannten Partymeilen, den Karneval der Kulturen und den CSD einzäunen und Eintritt nehmen und die Fanmeile zur EM auch.... Dann gibt's noch mehr Gründe, zu plärren, dass man "eingekesselt," ist und die Omma nicht besuchen kann...

  18. 53.

    Hunderttausende auf dem Tempelhofer Feld? Ich hoffe, das war ein Witz. Von März bis August brüten dort die Feldlerchen. Eine geschützte Vogelart. Und über den ohrenbetäubenden Lärm bei einem Rave dieser Größenordnung wären Anwohner in Sicht- und Hörweite aber schwer begeistert.

  19. 52.

    Wer war denn der Veranstalter?
    Die Allgemeinheit?
    Dr. Mabuse?
    Im Ernst: der Veranstalter hat sogar einen Geschäftsführer.
    Nur weil es draußen und umsonst war, braucht der Einladende der Feier hinterher nicht aufzuräumen?
    Kurios...

  20. 51.

    Als erstes fällt mir Ihr „Fehler“ auf, dass es ja nun schließlich auch „die Allgemeinheit“ gewesen ist, die dort gefeiert und ihren Müll hinterlassen hat …

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