Berliner Polizei - 63-Jähriger nach queerfeindlichen und antisemitischen Anschlägen festgenommen
Drei Taten, gleiches Muster: In den vergangenen Tagen gab es in Berlin Brandanschläge mit antisemitischem und homofeindlichem Hintergrund. Die Berliner Polizei vermeldet jetzt die Festnahme eines Mannes - und ein Geständnis.
Die Berliner Polizei hat nach den jüngsten queerfeindlichen und antisemitischen Taten einen Verdächtigen festgenommen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, wurde ein 63-jähriger Mann am Dienstag in seiner Wohnung im Berliner Ortsteil Baumschulenweg gefasst.
Er soll im Zeitraum vom 12. bis 14. August mehrere politisch motivierte Brandstiftungen begangen haben. Der Mann habe die Taten "umfänglich" eingeräumt, heißt es in der Mitteilung. Es werde dennoch weiter ermittelt.
Ziele des Mannes waren eine Bücherbox mit Bezug zum Mahnmal "Gleis 17" für die Opfer des Nationalsozialismus im Ortsteil Grunewald, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten sowie Räumlichkeiten eines Vereins lesbischer Frauen "Rad und Tat": Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V" an der Schillerpromenade in Neukölln.
Drei ähnliche Taten binnen weniger Tage
In der Nacht zu Montag war eine Schaufensterscheibe eines Vereins lesbischer Frauen in Neukölln zerstört worden, außerdem wurde ein Brandsatz in die Räume geworfen. An der Scheibe klebte ein Flugblatt mit einem abgewandelten Bibelzitat, das sich gegen Homosexuelle richtet.
Das gleiche Zitat wurde in der Nacht zu Samstag am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten angebracht. Außerdem wurde versucht, einen brennenden Gegenstand auf das Denkmal zu werfen, was aber laut Polizei nicht gelang.
In derselben Nacht wurde außerdem am Holocaust-Mahnmal "Gleis 17" im Stadtteil Grunewald eine Bücherbox angezündet. Dazu gab es ein antisemitisches Bekennerschreiben.
Sendung: radioeins, 15.08.2023, 18:00 Uhr