Polizeieinsatz im Havelland - Mehrere Kinderschutzmeldungen zu Vieritzer Familie eingegangen

Im Havelland hat sich am Wochenende ein Mann in einem Haus verschanzt und Schusswechsel mit der Polizei geliefert - am Ende fand man ihn tot. Jetzt tragen die Behörden zusammen, was dem Einsatz vorausgegangen ist.
Nach dem Tod eines bewaffneten Mannes in einem Haus in der Gemeinde Milower Land hat der Landkreis Havelland Angaben zur Vorgeschichte des Polizeieinsatzes gemacht.
So waren zunächst im Jugendamt mehrere Kinderschutzmeldungen eingegangen, erklärte eine Sprecherin des Landkreises am Dienstag auf Anfrage. Die Eltern ließen jedoch keinen Kontakt zu, woraufhin das Familiengericht ihnen nach einem langen Prozess das Sorgerecht entzog. Schließlich "lag dem Jugendamt ein Herausgabebeschluss des Kindes an den Amtsvormund vor, der aufgrund der Gewaltbereitschaft des Vaters in Abstimmung mit der Polizei umgesetzt werden sollte", so die Sprecherin.
Vater galt als aggressiv und gewaltbereit
Der Vater des Kindes hatte sich während des Großeinsatzes in Vieritz am Freitag und Samstag in dem Haus verschanzt und mehrere Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Die Polizisten wollten in dem Dorf den Gerichtsbeschluss vollstrecken. Wegen möglicher Kindeswohlgefährdung waren auch Spezialeinheiten der Polizei beteiligt.
Neben dem Kind waren auch die Mutter sowie zwei Männer im Haus. Einer der Männer wurde am Freitag überwältigt und festgenommen. Die Mutter und das Kind konnten das Haus in der Nacht zum Samstag unverletzt selbst verlassen. "Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut", so die Sprecherin des Landkreises.
Bei dem Einsatz sei berücksichtigt worden, dass der Vater aggressiv und gewaltbereit sei, sagte die Sprecherin. Er wurde schließlich in der Nacht zu Sonntag auf dem Dachboden des Hauses tot aufgefunden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.11.2023, 11:30 Uhr