Berlin und Brandenburg - 50 Objekte bei Razzia gegen Passfälscher durchsucht

Mi 05.06.24 | 20:34 Uhr
Symbolbild: Einsatzfahrzeuge der Polizei in Berlin.(Quelle: picture alliance/Maximilian Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.06.2024 | Steve Neuwirth | Bild: picture alliance / Maximilian Koch

Mit einer Razzia sind Bundespolizisten im Auftrag der Staatsanwaltschaften in Berlin und Brandenburg gegen mutmaßliche Käufer von gefälschten Dokumenten vorgegangen. 38 Wohnungen wurden laut Angaben einer Sprecherin der Bundespolizei am Mittwoch in "so gut wie jedem Bezirk" in Berlin sowie zwölf Wohnungen in mehreren Städten in Brandenburg durchsucht, darunter Templin (Uckermark), Potsdam und Eberswalde (Barnim). Zudem wurde in Ahlbeck (Meckenburg-Vorpommern) gefahndet.

Pässe über soziale Medien bestellt

Einsatzkräfte hätten gefälschte und verfälschte Identitätskarten, Reisepässe, Aufenthaltstitel oder Führerscheine entdeckt. Sie sollen den Erkenntnissen zufolge in sozialen Medien bestellt und dann aus der Türkei nach Deutschland geschickt worden sein. Insgesamt geht es um mehr als 9.000 gefälschte oder verfälschte Dokumente, die die aus der Türkei agierende Bande zwischen 2021 und 2022 weltweit verschickt haben soll. 920 davon sollen nach Deutschland geliefert worden sein. Die aktuellen Durchsuchungen richteten sich aber gegen Passkäufer.

551 Tatverdächtige konnten bislang identifiziert werden. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet. In Berlin und Brandenburg wurden bis Mittwoch 50 Wohnanschriften durchsucht.

Waffen und Drogen bei Razzia gefunden

In einem Objekt in Charlottenburg-Wilmersdorf wurden den Angaben zufolge zufällig auch 24 Kilogramm Marihuana im Wert von 240.000 Euro gefunden. In einem anderen entdeckten die Beamten eine mögliche Fälscherwerkstatt mit Druckern und Rohlingen. Daneben wurden Bargeld, Waffen und Munition gefunden, sowie Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung in Gewahrsam genommen.

Die Ermittlungen gegen die Drahtzieher laufen weiter. Festnahmen gab es laut Bundespolizei nicht. An der Razzia in den drei Bundesländern waren 300 Einsätzkräfte der Bundespolizei sowie der Zoll beteiligt.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 05.06.2024, 19:30 Uhr

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