Zoo meldet erste Hinweise - Berliner Panda-Dame Meng Meng könnte schwanger sein
Mi 10.07.24 | 14:12 Uhr
Im Berliner Zoo könnte es schon bald wieder Panda-Nachwuchs geben. Mehrere Hinweise deuteten auf eine Schwangerschaft des Panda-Weibchens Meng Meng hin, teilte der Berliner Zoo mit. "Seit der künstlichen Besamung am 26. März hat Panda-Weibchen Meng Meng bis zu ihrem heutigen elften Geburtstag mehr als 15 kg an Gewicht zugenommen und auch die Hormonwerte sehen vielversprechend aus", so Zoodirektor Andreas Knieriem.
In den vergangenen Monaten sei es Priorität gewesen, eine optimale Ernährung für Meng Meng sicherzustellen. Bären müssten sich genügend Energiereserven anlegen, damit die Trächtigkeit erfolgreich verlaufe. "Nur wer ein gutes Fettpolster hat, hat genügend Milch, um den Nachwuchs zu ernähren. Insofern verläuft hier bei Meng Meng erst einmal alles nach Plan und wir hoffen noch in diesem Sommer auf Nachwuchs bei den Pandas", sagte Knieriem.
Nachdem eine Paarung zwischen dem Panda-Weibchen und dem Männchen Jiao Qing - dem bundesweit einzigen Panda-Pärchen - nicht geglückt war, wurde Meng Meng im Frühjahr künstlich besamt, um die Nachwuchs-Chancen zu erhöhen.
Anders als bei anderen Säugetieren nistet sich die befruchtete Eizelle bei Großen Pandas nach Angaben des Zoos nicht sofort in die Gebärmutterwand ein. Die sogenannte Keimruhe sei ein besonderes Merkmal in der Fortpflanzung von Großen Pandas. "Aufgrund der Keimruhe sind die Zeichen für eine Trächtigkeit bei Großen Pandas schwer zu deuten. Wir erhalten die endgültige Gewissheit über Nachwuchs erst kurz vor der Geburt, wenn ein Herzschlag auf dem Ultraschall sichtbar ist."
Dem Panda-Pärchen wurde schon einmal mit künstlicher Befruchtung auf die Sprünge geholfen. 2019 war die erste Panda-Geburt in einem deutschen Zoo überhaupt eine Sensation: Die Zwillinge Pit und Paule sind mittlerweile nicht mehr in Berlin. Sie wurden Ende vergangenen Jahres nach China geflogen. Damit ist in der Panda-Anlage im Zoo, die einst zehn Millionen Euro kostete, wieder Platz für Jungtiere.
Bild: Picture Alliance/XinHua/Ren Pengfei
Mitte Dezember sollen die Panda-Kinder Pit und Paule aus dem Berliner Zoo nach China zurückkehren.
Bild: Picture Alliance/XinHua/Ren Pengfei
Meng Xiang und Meng Yuan - wie sie offiziell heißen - sollen in eine Panda-Base in Chengdu, eine Aufzucht- und Forschungsstation für Große Pandas, gebracht werden.
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Ende August feierten die Panda-Zwillinge ihren dritten Geburtstag in Berlin.
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Doch vorher feierten ihre Eltern Berlin-Jubiläum: Vor fünf Jahren, am 24. Juni 2017, kamen die Panda-Bären Meng Meng und Jiao Qing nach Berlin - und wurden am Flughafen mit großem Pomp begrüßt. Die beiden sind Leihgaben der Volksrepublik China an den Berliner Zoo.
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Mit viel Aufwand und Geld war im Berliner Zoo ein Gehege für die beiden gebaut worden. Das Ziel: Vor allem Meng Meng soll sich so wohl fühlen, dass es auch mit dem Nachwuchs klappt - Stichwort: Liebestunnel (hier nicht im Bild).
Bild: Zoo Tierpark Berlin/Twitter
Fast zwei Jahre später war es dann soweit: Der Zoo veröffentlichte ein erstes Ultraschallbild von Panda-Bärin Meng Meng.
Nachwuchs bei Meng Meng im Berliner Zoo | Bild: Zoo Berlin
Fast ohne Fell und nur 100 Gramm schwer: Am 31. August 2019 bringt Meng Meng die beiden männlichen Jungtiere zur Welt (hier nur einer der beiden im Bild). Für Deutschland ist es der erste Panda-Nachwuchs überhaupt.
Die Pandazwillinge genießen die gemeinsame Kuschelzeit. | Bild: rbb/Zoo Berlin
Offiziell heißen die beiden Meng Yuan und Meng Xiang, was sich mit "Ersehnter Traum" und "Erfüllter Traum" übersetzen lässt. Korrekt ausgesprochen: Möng Tschiang und Möng Juan. Ihre Berliner Spitznamen: Pit und Paule.
Bild: Zoo Berlin
Wie ihre Eltern sind Pit und Paule nur Leihgaben der Volksrepublik China an den Berliner Zoo. Eine Million Dollar zahlt der Zoo jährlich nur für die Eltern; auch für die Kinder dürfte eine Leihsumme erhoben worden sein. Der Besucheransturm vor dem Berliner Pandagehege dürfte aber sicherlich einige Kosten decken, denn die bedrohte Art hatte Starpotential in Berlin.
Bild: dpa/Jörg Carstensen
Hier kommen die beiden im Januar 2020 das erste Mal ins Gehege. Geplant war, dass der Nachwuchs bereits im Sommer 2022 nach China ausreist. Doch durch die Corona-Pandemie hatten sich mehrere Rückgaben weltweit verzögert - das betraf auf die Berliner Bärenbrüder.
Bild: Zoo Berlin
Nach mehrmonatiger Verzögerung soll der Umzug der inzwischen 80 Kilogramm schweren Tiere nach China nun aber noch in 2023 passieren. Wer die Großen Pandabären ein letztes Mal sehen möchte, sollte bis zum zweiten Advent einen Zoobesuch planen. Aus Quarantänegründen sind Pit und Paule auch nur noch auf ihrer Innenanlage zu bestaunen. Weitere Bildergalerien