Stimme von Curtis, Belmondo und Presley -
Der Berliner Schauspieler, Sprecher, Autor und Synchronregisseur Rainer Brandt ist gestorben. Das bestätigte die Hörspielproduzentin Heikedine Körting vom Audiolabel Europa in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur.
"Mit Rainer Brandt ist einer von den ganz großen Schauspielern und wunderbaren Synchronsprechern von uns gegangen. Wir sind immens traurig und denken an seine wunderbare Familie", sagte Körting, die mit Brandt bei den Hörspielreihen "TKKG" und "Fünf Freunde" gearbeitet hat. Der Schauspieler wurde 88 Jahre alt.
Brandt war deutsche Stimme von Belmondo und Presley
Der Berliner gehörte zu den wichtigsten Größen des Synchronwesens der Nachkriegszeit. Die Deutsche Synchrondatei verzeichnet mehr als 800 Sprechrollen. Er lieh seine Stimme etwa Jean-Paul Belmondo, Tony Curtis, Marcello Mastroianni und Elvis Presley.
Brandt, der an der Max-Reinhardt-Schule das Theaterfach erlernt hatte, machte das italienische Schauspieler-Duo Bud Spencer und Terence Hill in Westdeutschland salonfähig - er steuerte die witzigen Sprüche für die deutsche Fassung bei. Sätze wie: "Es ist mir hier zu laut, ich kann nicht richtig kauen!" Brandts Dialogregie prägte auch den flotten Witz vieler Filme mit Louis de Funès, Adriano Celentano, und Pierre Richard.
Als Dialog-Autor und Regisseur im Synchronstudio veredelte er unzählige öde und einfallslose Dialoge ausländischer Krimis und Western zu Sprachperlen, die zum Teil für ganze Generationen geflügelte Worte wurden wie "Ab heute wird nicht mehr getrunken, aber auch nicht weniger" oder "Eure Lordschaft belieben zu scherzen". Viele der Witze hatte Brandt den nie um einen Spruch verlegenen West-Berlinern im Alltag abgelauscht.
Sendung: Radio3, 08.08.2024, 7:30 Uhr