Brandenburg an der Havel - Hunderte Fische in Beetzsee wohl durch Blaualgen verendet

Di 13.08.24 | 10:59 Uhr
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Archivbild: Ein Hausboot ankert am 06.07.2021 in einer Bucht am Beetzsee, Brandenburg an der Havel (Quelle: dpa / Oliver Gerhard / imageBROKER).
Video: rbb24 | 13.08.2024 | Nachrichten | Bild: imageBROKER

Hunderte tote Fische sind am Freitag an der Badestelle am Beetzsee bei Brandenburg an der Havel entdeckt worden. Wie die Wasserbehörde der Stadt am Dienstag dem rbb mitteilte, sind vermutlich Blaualgen der Hauptgrund für ihren Tod.

Allerdings kommen demnach mehrere Faktoren zusammen: Die Gewässertemperaturen liegen aktuell bei Werten um 25 Grad. Hinzu kommt ein erhöhter Nährstoffeintrag. Zusammen mit den blühenden Blaualgen führe das dazu, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt, heißt es.

Bei weniger als einem Meter Sichttiefe sollte man nicht baden

Für das Schwimmen im Beetzsee rät die Behörde, auf die Sichttiefe zu achten. Beträgt sie weniger als einen Meter, sollte man nicht baden. Der Kontakt mit Blaualgen, die eigentlich Bakterien sind, kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Das Gesundheitsamt hat entsprechende Schilder aufgestellt.

Nicht alle Blaualgenarten, auch Cyanobakterien genannt, sind giftig. Aber eine massenhafte Vermehrung selbst ungiftiger Arten kann zu Fischsterben führen. Bei einer solchen Vermehrung, einer sogenannten "Algenblüte", kommt es zu einem drastischen Sauerstoffmangel im Gewässer. Dies geschieht, weil die Blaualgen nachts Sauerstoff verbrauchen und beim Absterben großer Mengen von Blaualgen viel Sauerstoff für deren Zersetzung benötigt wird. Dieser Sauerstoffmangel führt dazu, dass Fische, aber auch andere Wasserlebewesen wie Krebse und Insektenlarven, ersticken können.

Nicht nur warme Temperaturen führen zu "Blaualgenblüten"

Einige Arten von Blaualgen produzieren auch Giftstoffe, die für Fische schädlich oder tödlich sein können. Eine Blaualgenblüte bringt das gesamte Ökosystem eines Gewässers aus dem Gleichgewicht. Auch das kann indirekt zum Tod von Fischen führen, indem Fische weniger Nahrung finden und andere lebenswichtige Organismen im Gewässer absterben.

Nicht nur Wärme ist ein Faktor, der die Verbreitung von Blaualgen begünstigt. Auch ein erhöhter Nährstoffgehalt im Gewässer, insbesondere Stickstoff und Phosphor, fördert das Wachstum von Blaualgen stark. Dies wird oft durch Überdüngung und Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft verursacht. Auch Windverhältnisse, ein erhöhter pH-Wert im Wasser und ausbleibender Niederschlag haben einen Einfluss. Die Bakterien gedeihen besonders gut in stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Die Brandenburger Wasserbehörde hat angekündigt, in den nächsten Tagen weitere Gewässer genauer zu untersuchen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.08.2024, 10 Uhr

7 Kommentare

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  1. 6.

    Sie haben es auf den Punkt gebracht, bloß, was hilfts? Ich bin eine der wenigen, die Grün wählen...Danke!

  2. 5.

    Zu allgemein. Ein weinig den Fluß regelmäßig entlangfahren und Proben nehmen, wäre schon besser.

  3. 4.

    Landwirtschaft- die einfach zu dicht an Flüsse, Seen und Kanäle herangeht und Brandenburg, Klatscht dazu noch Beifall.

  4. 3.

    Mal wieder ein Link vom IGB, was man für die Zukunf mal als Maßnahmen einpanen könnte gegen diese immer wiederkehrenden Blaualgenblüten:
    https://www.igb-berlin.de/news/was-kann-eine-blaualgenbluete-stoppen

  5. 2.

    "Dies geschieht, weil die Blaualgen nachts Sauerstoff verbrauchen und beim Absterben großer Mengen von Blaualgen viel Sauerstoff für deren Zersetzung benötigt wird." Da geht etwas durcheinander. Der Sauerstoffverbrauch der Cyanobakterien in der Nacht spielt gegen deren Sauerstoffproduktion am Tag bei langen Sonnentagen nicht so die Rolle, wsentlich ist die Sauerstoffzehrung durch Zersetzungsprozesse der abgestorbenen Biomasse, da eine Blaualgenblüte in warmen und nährstoffreichen Gewässern zumeinst auch mit einer Grünalgenblüte begleitet ist.

  6. 1.

    "Hinzu kommt ein erhöhter Nährstoffeintrag." Wenn man das schon weiß, ist die nächste natürliche Frage 'Woher kommt dieser'. Ohne Ermittlung der Quelle, wird es immer wieder dazu kommen, da man nicht dagegen präventiv machen könnte.

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