Oberhavel - Getränke-Konzern Berentzen will sich von Standort in Grüneberg trennen

Do 01.08.24 | 18:22 Uhr
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Archivbild: Berentzen Flaschen mit Apfelkorn stehen im Werk der Firma Berentzen-Gruppe AG in der Produktionsstrecke. (Quelle: dpa/Steffen)
Bild: dpa/Steffen

Der Spirituosen- und Getränkehersteller Berentzen will sich von seinem Standort Grüneberg im Löwenberger Land (Oberhavel) trennen. Derzeit stehe das Unternehmen in Verhandlungen mit einem Interessenten, der den Geschäftsbetrieb mit rund 70 Beschäftigten übernehmen wolle, teilte Berenzten im emsländischen Haselünne am Donnerstag mit.

In Grüneberg werden alkoholfreie Getränke produziert.

Massive Kostensteigerungen

Der Standort Grüneberg sei vor allem seit den massiven Kostensteigerungen als Folge des Krieges in der Ukraine für die gesamte Unternehmensgruppe belastend, sagte Vorstandschef Oliver Schwegmann. Die Betriebsübernahme ist für dieses Jahr geplant. Der Käufer plane, auch die Markenrechte zu übernehmen und werde für die Berentzen-Getränkemarke Mio Mio weiter abfüllen, sagte ein Sprecher.

Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vorläufigen Geschäftszahlen zufolge betrug der Konzernumsatz der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft im ersten Halbjahr dieses Jahres 88,1 Millionen Euro, im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres lag er bei 89,0 Millionen Euro. Das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen und Steuern wurde den Angaben zufolge in dem Zeitraum um rund 55 Prozent auf 5,1 Millionen Euro gesteigert.

Die Ergebnisverbesserung führte Schwegmann auf umgesetzte Preiserhöhungen zurück, wodurch starke Kostensteigerungen der vergangenen Jahre kompensiert worden seien. Auch neue Produkte hätten dazu beigetragen.

Der Verkauf des brandenburgischen Standortes werde im Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich zu einem einmaligen, das Ergebnis belastenden Sondereffekt von etwa 4,9 Millionen Euro führen. Mittelfristig erwarte das Unternehmen positive Auswirkungen auf das Konzernbetriebsergebnis in Höhe von bis zu einer Million Euro im Jahr, hieß es.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.08.2024, 5:00 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Ich bezweifle, dass in Russland die Inflation energiepreisgetrieben ist. Wenn die eines im Überfluss haben, dann sind das Öl, Kohle und Gas. Die Inflation ist kriegskostenbedingt, weil die "Spezialoperation" dann doch etwas länger andauert, als der Zar in Moskau sich das so mit seiner "heldenhaften Truppe" vorgestellt hat.

  2. 9.

    Diese Aussage ist überzogen. Zwar hat Gazprom die Speicher nicht ausreichend aufgefüllt, es gab aber zu keinem Zeitpunkt einen Energiemangel, der preistreibend gewirkt hätte. Es war nur das Druckmittel, dass Deutschland nicht auf Reserven zurückgreifen kann. Das Embargo beschlossen haben aber letztlich EU und Bundesregierung. Auch wenn ich dieses grundsätzlich richtig finde, ist es falsch, das Putin in die Schuhe schieben zu wollen. Es war "unsere" Entscheidung, Putin nicht weiter zu finanzieren (was wir über Umwege leider doch weiter tun, aber das ist ein anderes Thema).

  3. 8.

    In Russland galoppiert mittlerweile mit Verzögerung die Inflation getrieben von den Energiepreisen. Hierzulande machte sich das aber eben sehr wohl bereits 2021 bemerkbar. Bei einigen Vergleichsportalen gibt es die alten Preise zum Nachlesen.

  4. 7.

    Oder man hat einen Grund zum Vorschieben wenn der Aktienkurs wackelt , "Erwartungen" nicht erfüllt werden können oder man eine schnelle Mark (sorry Euro)machen will. Erst war es Corona, jetzt der Ukrainekrieg. Was kommt als nächstes? Verhagelte Pflaumenpfingsten?
    Konzernergebnis wurde gesteigert, vormalige Mehrkosten kompensiert - klar verkauft man da ein Sparte, schreibt sie ab, spart Steuern. Die Analysten (warum ist da eigentlich das Wort Anal drin - verstehe ich nicht) prognostizieren Potential, die Aktien steigen, die Aktionäre freuen sich, der Vorstand auch.
    Ich hoffe, die Beschäftigten werden nicht über den Tisch gezogen.

  5. 6.

    Zitat: "Energiekrieg seit 2021……..davon habe ich nix mitbekommen."

    Russland hat bspw. den größten dt. Gasspeicher in Rehden bei Bremen schon in 2021 gezielt leer laufen lassen, um Deutschland nach dem zu diesem Zeitpunkt schon längst geplanten Überfall auf die Ukraine unter Druck setzten zu können. Das dürfte mittlerweile auch weithin bekannt sein, Leser.

  6. 5.

    Energiekrieg seit 2021……..davon habe ich nix mitbekommen. Von Co2-Steuer allerdings schon.
    Nun ja, so hat wohl Jeder seine Sichtweise.

  7. 3.

    Der Konzern Berentzen trennt sich vom Standort Grüneberg, den jemand anders übernimmt und dort weiterhin für die Berentzen-Marke "Mio Mio" Getränke abfüllen will. Was genau ist jetzt Ihr fundamentales Prob dabei?

  8. 2.

    Putin startete im Sommer 2021 einen Energiekrieg gegen Deutschland. Die Folgen spüren wir alle. Die Ampel regiert qber erst seit Dezember 2021.

  9. 1.

    Und wer jetzt noch sagt, die Ampel kurbelt die Wirtschaft an, der lebt in einer Blase. Dank der Grünen Beteiligung geht die Wirtschaft immer weiter runter. Aber hey, Hauptsache Bürgergeld.

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